Weiter gehts mit der Analysesammlung, mittlerweile über 100000km zusammengesammelt in einem 2007er E220CDI, Motor ist ein OM646 mit 170PS. Gekauft mit ~180000km, erster eigener Ölwechsel bei 190000km und mittlerweile ohne nennenswerte Probleme bei 295000km angekommen.
Zuerst zur Vorgeschichte:
- Bis 230000km drei Intervalle Mannol Energy Combi LL 5W30 (10000km, 15000km und 175000km) - Details hier
- Bis 275000km dann drei Intervalle mit je 15000km Aral HighTronic 5W40 - Analyse zum ersten und dritten Intervall davon gibts hier
- Und bis 290000km dann ein 15000km-Intervall Shell Helix Ultra Professional AM-L 5W30
Ansonsten gilt das gleiche wie bei den vorherigen Analysen, das Auto ist ein Musterbeispiel an Vergleichbarkeit. Jeden Tag die gleich Strecke zur Arbeit (hin und zurück 180km), mittlerweile sonst fast nichts anderes mehr (zweites Auto gekauft, mit dem die Kurzstrecken gemacht werden), außer mir fährt den Wagen niemand und das aktuelle und vorherige Intervall war genau die Winterreifenzeit, also auch daher keinen Einfluss.
Ein "Bruch" ist in den Analysen: Die letzten beiden Analysen sind auf einem neuen Arbeitsweg zustande gekommen. Immernoch die gleiche Distanz wie vorher, aber andere Richtung und jetzt nicht mehr 90% Autobahn, sondern Halbe-Halbe Autobahn und Landstraße. Ein bischen mehr habe ich in der Analyse zum dritten Aral-Intervall (s.o.) dazu geschrieben.
Bei dieser und der vorhergehenden Analyse auch interessant: Ich hatte beide mit einem Päckchen zu Blackstone geschickt, die Analysen haben aufeinanderfolgende Labornummern. Sollten also den absolut minimal möglichen Einfluss durch Messtoleranzen haben, da beide Proben direkt nacheinander im gleichen Labor von (vermutlich) dem gleichen Techniker geprüft wurden. Sprich, ein Messfehler unbekannter Größe ist zwar vorhanden, bei beiden Proben aber so ähnlich wie irgendwie möglich und daher im direkten Vergleich vernachlässigbar.
...und das hat mich jetzt wirklich überrascht. Ich bin eigentlich eher Anhänger der Hauptsache-Öl-drin-Philosophie, aber mit dem Shell-Öl sind die Verschlißmetalle sowohl im Vergleich zu den 15000km-Analysen auf der "alten" Arbeitsstrecke, als auch im Vergleich zur direkt vorherigen Analyse mit ebenfalls der neuen Arbeitsstrecke deutlich geringer.
Und das, obwohl im Vergleich zum direkt vorhergehenden Intervall
- das Auto beide Male praktisch ausschließlich zur Arbeit und zurück genutzt wurde, die Kilometer also immer auf der gleichen Strecke zusammengekommen sind
- die Auswirkung von Messtoleranzen so minimal ist, wie irgendwie möglich (siehe oben)
- die Additivpakete beider Öle in den Analysen praktisch identisch sind (!)
- und das "dünnere" Öl hier besser abschneidet, obwohl hier eigentlich immer XW40 wegen die Reserven empfohlen wird
Bezüglich Viskosität hat sich das Öl gut gehalten (Frischöl 12.1cSt, Gebrauchtöl 11.8cSt), hätte wohl noch länger drinbleiben können. Gefiltert hat ein Mahle OX153D3.
Also, für mich überraschende zusammenfassung: Unter maximal gleichbleibenden Rahmenbedingungen geringere Verschleißwerte durch Wechsel der Ölsorte, und das trotz -der Analyse nach- nicht zu unterscheidendem Additivpaket und geringerer Heißviskosität.
Aktuell eingefüllt ist Fanfaro LSX 5W30...nach dem Analyseergebniss jetzt bin ich da auf die Analyse umso mehr gespannt. Noch 12500km...also vermutlich im Sommer.
Steinigt mich