Die KFZ-Batterie - was steckt dahinter?

  • Mangelnde Wartung, sprich selten bis nie nachladen, sollte man nicht der Batterie zuschieben.
    Kommt dann noch häufige Kurzstrecke hinzu, ist es kein Wunder, wenn die Startleistung nach und nach unwiederbringlich verloren geht.
    Auch ist der Ruhestrom des Fahrzeuges von Bedeutung.
    Wir haben hier ausgiebig besprochen und aufgezeigt was im Inneren der Batterie passiert, sobald ihr Strom entnommen wird.

    Dauerhaft 5 Kg weniger Gewicht sind doch nicht wenig.
    Bei mir ging es damals um 2-3 Kg dauerhafte Gewichtsersparnis. :grins3:

  • Klar 5Kg machen bei so einem schweren Auto nicht viel, aber den E39 gibts seit über 20 Jahren. Heute schafft ne 60Ah Batterie locker den Kaltstartstrom einer OEM Batterie von vor 20 Jahren mit 100Ah. Zwischen 74 oder 80 Ah reicht doch dicke.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Mangelnde Wartung, ...


    Da interpretierst du jetzt ziemlich viel rein, das Auto wird nur bei schönem Wetter gefahren und dann auch keine Kurzstrecken.

    Die vorherige Batterie (Original) war 10 Jahre alt, die habe ich nicht nachgeladen.

    Achso, der maximale Kaltstartstrom lag, subjektiv, ohne zu messen, auch unter der alten - auch als die Batterie neu war, drehte der Anlasser hörbar langsamer. Bei >6l V8 kann das schonmal merkbar sein.

  • Dann hast Du längere Standzeiten und es sollte regelmäßig nachgeladen werden.

    Natürlich kann die Batterie einen Mangel gehabt haben, das möchte ich gar nicht absprechen.
    Doch zu erst gilt es einen fehlerhaften Umgang auszuschließen.

    Dass die vorige Batterie unter gleichen Bedingungen 10 Jahre gehalten hat, ist natürlich bemerkenswert und nicht alltäglich.

  • Ausgehend von 20mA Ruhestrom hat die Batterie nach 160 Tagen, also knapp 1/2 Jahr, rechnerisch noch 20% ihrer Kapazität. Da das Auto aber häufiger gefahren wird, die Batterie dann auch wieder zu min. 90% geladen ist, kann ich das Argument mit dem Nachladen nicht unbedingt nachvollziehen.

    In dieser Rechnung ist die Selbstentladung natürlich nicht mit drin, das ist eben der Punkt, den eine „gute“ Batterie besser kann.

    Natürlich ist häufiger Nachladen ein Weg, aber wenn das andere Batterien eben besser können geht der Punkt eben nicht an Exide, da gibts nix zu rütteln.

    In einem Auto, das tagtäglich bewegt wird, fällt das bestimmt weniger ins Gewicht, allerdings bin ich dann skeptisch, ob die Qualität der Batterie so gut ist, dass sie empfehlenswert ist.

  • Das Hauptproblem sind die steigenden Bleipreise.
    Die Hersteller versuchen daher, mit weniger Blei (dünnere Platten) die Leistung zu halten oder gar zu steigern.

    Daher ist es bei den neueren Batterien sehr wichtig, sie möglichst immer voll zu halten.
    Bei den alten Batterien mit dickeren Platten war es nicht sooo tragisch, wenn sie mal etwas mehr entladen wurden, da sie mehr Blei zum sulfatieren "übrig" hatten.

  • Genau, und da wiegt eine ea1000 21,5kg, die orig MB 24kg... die Varta knapp 22kg.

    Daher glaube ich nicht, dass OEM Varta (oder JC) und aftermarket Varta das gleiche Produkt ist.

    Der OEM stellt höhere Anforderungen.

  • Du weißt doch, Herstellerangaben sind geduldig... :grins3:
    Man müsste da mal reale Messungen vornehmen. Oder sind das sogar Deine Messungen?

    Der Punkt mit OEM und Aftermarket ist auch immer wieder so eine Sache.
    Leider findet man dazu keine stichhaltigen Infos.

  • Ich werde für den Scenic im Herbst auch mal eine neue Batterie besorgen.
    Er hat noch die Erste von 2009 und bei den vielen Kurzstrecken hab ich keine Lust auf Überraschungen.
    Ich lese hier gerade gespannt,welche ich nehmen soll. Schraub1.1

  • Meine Batterie war nach x Monaten Standzeit sehr schwach, sprang nur zögerlich an und der Tacho wurde dabei dunkel :D

    Bin dann gestern knapp 2h gefahren, reicht das i.d.R. um die Batterie auf >80% zu bringen? Ich könnte das Auto auch ans Ladegerät hängen, dazu müsste ich aber 2 Kaltstarts investieren (<1min Betriebszeit jeweils). Das Auto wird nun wieder auf unbestimmte Zeit stehen.

    Ein verlässliches Multimeter ist gerade nicht zur Hand.

  • Richtig, 2 Stunden Triebswerkslauf reichen etwa für 80 % Ladung. Voll ist die Batterie nach ca. 6-9 h Triebwerkslauf. Die Kaltstartentnahme ist nach ca. 3-5 Minuten wieder drin, wenn du keine zusätzlichen Verbraucher eingeschaltet hast.
    Bei längerem Stand ist das Abklemmen der Batterie dringend empfohlen.

  • Daher ist es bei den neueren Batterien sehr wichtig, sie möglichst immer voll zu halten.

    Genau das lässt das Batteriemanagement bei aktuellen Modellen mit Rekuperation aber nicht zu. Hier wird bewusst nur teilgeladen, damit genügend freie Kapazität zur Nutzung der Rekuperation im Schiebebetrieb vorhanden ist. Dem wird mit Verwendung von EFB bzw. AGM entgegengewirkt, diese vertragen die Teilladung besser.

  • müssen dann solche Batterien beim Ausbau vom Management abgemeldet werden?

    his:Mazda CX30,BJ2020 2.0 Sky-X,4 Zyl Kompressor 180 PS,Automatik,M-Hybrid, 5W30 Mazdaöl

    hers:Volvo C30,BJ 2007 2.4i,5 Zyl Sauger 190 PS,Automatik, 5W40 Polytechöl :service:

  • Die Kaltstartentnahme ist nach ca. 3-5 Minuten wieder drin, wenn du keine zusätzlichen Verbraucher eingeschaltet hast.

    Sicher dass das so lang dauert?

    Wenn ja, warum? Wie viel Strom nimmt die Batterie direkt nach dem Startvorgang auf?

    Annahme Durchschnittswerte (Werte sind ausgedacht, bitte korrigieren wenn ich merklich daneben liege!):
    Batteriespannung = 12V
    Ladestrom = 10A
    Anlasserstrom = 200A
    Startdauer: 0,5 sec

    Energie Startvorgang:
    0,67Wh

    Dauer Nachladevorgang:
    10 Sekunden


    Lass den Startvorgang doppelt so lang und den Anlasserstrom doppelt so hoch sein, dann ist man immer noch bei 40sec.

    Edit:
    Wirkungsgrad der Batterie wurden vernachlässigt.

    Einmal editiert, zuletzt von mastergamer (23. August 2018 um 15:45)

  • @mastergamer
    deine Berechnung ist schon Pi x Daumen richtig. Die 3 bis 5 Minuten sind eher so ein Richtwert, den ich mal aufgeschnappt habe.
    Wenn du von 30 % Verlust ausgehst, die auftreten, um die elektrische in chemische Energie umzuwandeln, dann sind wir bei fast einer Minute.
    Ich würde mich auch gern auf 2 Minuten Nachladezeit einigen können. Aber ob der Akku bereits nach einer Minute wieder voll ist, dafür will ich mitten in der Prärie lieber nicht garantieren. :prost2:

  • Ich lese hier gerade gespannt,welche ich nehmen soll.

    Bei viel Kurzstrecke ist es wichtig, dass die Batterie eine möglichst hohe Stromaufnahme hat, damit jeder Startvorgang schnell wieder kompensiert werden kann.
    Wenn Du möchtest, kannst Du ja mal eine genauere Anfrage stellen, also mit den Daten wie Maße, Ampere des Generators, Nutzungsprofil etc. .


    Genau das lässt das Batteriemanagement bei aktuellen Modellen mit Rekuperation aber nicht zu.

    Eine Blei-Säure-Batterie ist für diese Anwendung auch grundlegend ungeeignet. Wir hatten das hier schon mal angesprochen.
    Eigentlich müssten die Hersteller für die Rekuperation eine kleine separate Batterie verbauen, diese für die ständigen Zyklen besser geeignet ist.


    Sicher dass das so lang dauert?

    Jep, mindestens.
    Deine Rechnung berücksichtigt nicht die immer geringer werdende Stromaufnahme einer Batterie, je voller sie wird. Sie kann am Ende einfach keine 10A aufnehmen.
    Ich hatte dazu hier ein Beispiel gezeigt: Beitrag #159

    Daher ist es eben sehr relevant, wie gut eine Batterie den Strom aufnehmen kann.
    Die letzten paar Prozent dauern nämlich verhältnismäßig sehr lange.

  • Deine Rechnung berücksichtigt nicht die immer geringer werdende Stromaufnahme einer Batterie, ...

    Das ist korrekt, aber wann stellt man sich die Frage wie lang der Motor laufen muss um den Startvorgang zu kompensieren? Wenn die Batterie bei 100% ist?

    Oder eher im reinen Kurzstreckenverkehr bzw. bei langen Standzeiten (wie in meinem Fall) wo man Angst hat dass die Batterie ggf. zu leer werden kann?

  • und bei den Bleiakkus ist auch das Thema Sulfatisierung ein Thema, welches mit einberechnet werden muss.

    his:Mazda CX30,BJ2020 2.0 Sky-X,4 Zyl Kompressor 180 PS,Automatik,M-Hybrid, 5W30 Mazdaöl

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  • Das ergibt sich automatisch aus dem Ladezustand.
    Ziel ist es, die Batterie immer bei 100% zu halten. Wenn sie anstatt bei 90% z.B. bei nur 70% ist, dauert es natürlich noch länger bis sie wieder voll ist. Zwar dauert es von 70% bis 90% nicht sooo lange, doch die langsame Ladung bis 100% bleibt ja bestehen.
    Es ist also völlig egal, welchen Ladezustand sie hat, sie letzten paar % dauern immer sehr lange, da eben der Ladestrom runter geht.

    Um hierbei genaue Zahlen nennen zu können, müsste man den exakten Ladezustand der Batterie wissen, wie viel A sie bei wie viel V aufnehmen kann, und wie viel V der Generator liefert.
    Das ist also so ziemlich unmöglich.

    Man sollte sich eben nur darüber bewusst sein, dass die Batterie nicht kurz nach dem Starten wieder voll ist.
    Und am besten ist eben alle paar Wochen mal nachladen.

    Deine Handhabung mit x Monaten Standzeit ohne Ladung ist nicht sehr positiv. Die Bleiplatten werden in dieser Zeit Stück für Stück unwiederbringlich zerfressen, und somit geht ebenfalls die Leistung unwiederbringlich verloren.
    Da haben wir hier im Thread auch schöne Bilder und Erklärungen. :zwinker2: