Motul X-Power 10W-60 - Porsche 911 997 - 9.000 km

  • hornet

    Einige raten Dir von 10W60 ab weil seit Jahrzehnten die Mär von der schnelleren Durchölung durchs Netz und diverse Foren geistert.

    Motorschäden durch zu dickes Öl basieren auf den Einsatz von mineralischen Einbereichsölen in sehr kalten Wintertagen. In den 60er/70er Jahren sind viele der als sehr zuverlässige geltenden 6 Zyl-R-Mot. an einer Fehlkonstruktion über Lagerschäden ausgefallen. Ursächlich war ein über 1 Meter langes Saugrohr. Das hatte zur Folge, daß bei Temperaturen unter minus 25°C das mineralische Öl so steif war, daß das Motoröl von der Ölpumpe nicht gefördert wurde. Der Luftdruck und der von der Pumpe erzeugte Unterdruck reichte nicht aus, um die Pumpe mit Öl zufüllen. Erst nach Einführung von Mehrbereichsöl, mit höher raffinierten Grundölen, verbesserte sich das Ansaugvermögen.

    Man unterscheidet in Kaltstart und Kaltlauf. Kaltlauf wird in diversen Fachartikel die Zeit genannt, wo der Motor über fettet bis zum Erreichen von 50°C läuft.

    Während der Kaltlaufphase wäscht der an der kalten Zylinderwandung kondensierte Kraftstoff den Ölfilm ab. Mischreibung an den Zylinderwänden ist die Folge.

    Der Porsche Tuner http://www.cartronic-motors.com/ hat sich mit der Problematik Motorschäden an den Boxermotoren beschäftigt.

    Siehe http://porsche-classic-club.at/PorscheClubs/pcc_austria/pc_main.nsf/web/58970A5F0FF5E7DCC125823000344157/$File/2_TimeOver-060117.pdf

    Cartronic hat das Problem genau analysiert, und festgestellt, daß mit dem 10W60 die Öltemperatur fällt, der höhere Öldruck einen weiteren Strahl über die Kolbenspritzdüsen bewirkt. Denke, Du kannst ruhig mit dem 10W60 im verkürztem Festintervall fahren.

    Hier im Forum gibt es zu 10W60 Frischöl und Gebrauchtöl Analysen.

    Achte bei den Gebrauchtölanalysen auf den Viskositätsabfall, der ist ein Indikator für die Robustheit der WI-V.

    In den Laborberichten achte auch auf die Reibkraftminderer Bor, Molybdän und AN.

    Für meinen VAG TDI-SCR habe ich ein Motoröl 0W40 mit HTHS 4,1 mm/s², 156 ppm Mo & 166 ppm Bor gewählt, das ich auf 5 Liter Öl mit 80ml Eurol Eurol Engine Oil Treat ergänze.

    Das organische Wolfram Additiv mit AN verstärkt die Wirkung vom organischem Molydän.

    Ölwechsel mache ich seit Jahrzehnten selbst, stets im Festintervall unter 10000km.

    Konnte auf 20000km nicht feststellen, das über die höhere 100°C Visco mit 14,9mm/s² der Kraftstoffverbrauch auf 100km angestiegen ist.

  • Ich bin völlig bei Dir, ich fahre mit dem von Cartronic überholten Motor seit >30.000 km ein 10W-60, aktuell das Rektol RR 10W-60. Das Motul (X-Power 10W-60) hatte Scherverluste, ich bin daher auf die nächste Analyse mit dem RR gespannt, werde dann aber auch BN und AN bestimmen lassen.

  • Kupfer im Öl.

    hornet, wie entnimmst Du das Gebrauchtöl für die Ölprobe?

    Über Absaugen mit einer elektrischen Pumpe?

    Bitte stelle Deine nächste Ölanalyse ein, da das Rektol RR 10W-60 relativ unbekannt ist.

    Könnte ein guter Tipp für Selbstschrauber sein.

  • Aetvyn 19. März 2024 um 16:18

    Hat den Titel des Themas von „Motul X-Power 10W-60 - Porsche 911 997 - 9.000 km - Fragen zu Analysereihe, insbesondere Kupfer“ zu „Motul X-Power 10W-60 - Porsche 911 997 - 9.000 km“ geändert.
  • Der hohe aber stetig und stark sinkende (!) Ölwert Kupferwert wird durch den Ölkühler vermutet. Beunruhigt mich nicht (mehr). Die Probe entnehme ich beim Abfließen, klassisch im Mittelstrahl. Der Motor ist prädestiniert für home-made Ölwechsel. Und klar kommt die Analyse wieder hier rein ;)

  • Das Rektol RS 10W60 interessiert mich sehr.

    Hab mal bei Cartonic nachgeschaut.

    Das von Eurolub für Cartonic exklusiv formulierte RS-X 10W60 PAO-Motoröl kostet 24€ pro Liter

    Das Rektol RR 10W60 PAO+HC+Ester mit besonders scher feste Polymeren kostet 15,08€ pro Liter.