Reifengas - Stickstofffüllung im Reifen

  • Also ich habe gestern mal den Luftdruck kontrolliert...

    War zum einen wieder fällig und durch den Thread hier wurde es nochmal in Erinnerung gerufen.

    Ich gucke immer alle paar Wochen mal danach...

    Jetzt aber das erste Mal seitdem die Temperaturen deutlich niedriger sind. In meinem Falle fehlten rundrum gleichmäßig 0,3 Bar.

    Gruß Basti

  • Eigentlich fasst der Artikel gut zusammen was wir bisher diskutiert haben:

    Stickstoff im Reifen: Lohnt sich das teure Reifengas? | ADAC
    Das Angebot des Händlers klingt verlockend: Anstelle von Luft füllt er Stickstoff in die Reifen – und der Reifendruck bleibt lange Zeit konstant. Stimmt das?
    www.adac.de

    Leider ist da auch nicht mehr Fleisch dran.

    Ansonsten ist diese Aussage interessant:

    Reifendruck bei unterschiedlichen Temperaturen nicht gleichmäßiger.[Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0f/Reifendruck-und-Temperatur2.svg/220px-Reifendruck-und-Temperatur2.svg.png]
    Reifendruck in Abhängigkeit von der Temperatur

    Bei Drücken im Bereich weniger Bar (d. h. auch bei 10 bar im LKW-Reifen) und realen Temperaturen (−50 °C bis +150 °C) verhalten sich alle Gase als nahezu ideale Gase, ganz gleich, ob es sich nun um 100 % Stickstoff oder lediglich um 78-prozentigen Stickstoff (= Luft) handelt.

    Aber leider ohne Quellenangabe. :überleg:

    Bleibe dabei, ich denke es bringt nicht so viel.

    Horsty, wirst du es ausprobieren? Der ADAC hat halt so eine typische Mainstream-Meinung: So dass er auch behauptet Ultimate Kraftstoff bringt nichts, Additive bringen nichts usw.

    Nachtrag: Wenn man sich das Bild anschaut (die blockierte Grafik), dann würde das grob 0,02 bar was bringen - also insgesamt, statt 0,3/0,4 bar Druckverlust nur "0,28/0,38". :staunt:

    Gruß Edwin

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    BMW F31 LCI 320dA (2015) [B47D20] 1207839.png

    Motoröl: :fu: Titan GT1 PRO 2290 5W-30 + 6 Additive :döba: = >20 % Additive | Getriebeöl: :fu: Titan ATF 6008 | Sprit: EN-590 Diesel + :maol: 9930 Diesel Ester

    Opel Speedster Turbo (2001/2003) [Z20LET] 1207841.png

    Motoröl: :rav: RHV Racing High Viscosity 20W-60 | Sprit: :aral: Ultimate 102

    Smart #1 Brabus

  • Hallo,

    früher wurde bei meinem Reifenhändler nur Stickstoff (am Anfang noch ohne Mehrpreis!) aufgefüllt.

    Stickstoff soll ja angeblich länger im Reifen bleiben - kann ich aber überhaupt nicht bestätigen.

    Bei den mit reinem Stickstoff befüllten Reifen fiel der Luftdruck mit der Zeit fast genauso schnell wie mit der Umgebungsluft aus dem Kompressor.

    Ich habe mir letztes Jahr einen kleinen aber feinen Hybrid-Kompressor gekauft. ( https://tinyurl.com/kejff7pj ):check:

    Damit kontrolliere ich so alle 3-4 Wochen den Reifendruck an den Autos und lasse bei Bedarf aufpumpen. Die Anzeige ist übrigens ziemlich genau.

  • PEOPLES Ich habe deinen Beitrag wohl gelesen und nachgerechnet, allerdings kommt das nicht hin. Bzw. es stimmt mit den Messergebnissen vom RDKS nicht überein.

    Also wenn einfach Druck fehlt, dann kann die natürlich auch entwichen sein. Bei echten Schwankungen wären 0,5bar ja (über den dicken Daumen) ja Temperaturschwankungen von rund 60°, da mag es noch kleine Ungenauigkeiten geben, aber ich glaube für unsere Betrachtung ist das ok.

    Wenn die Schwankungen zwischen "kalten" Reifendruckstichproben vorliegen, dann könnte es durchaus ein Sensorproblem sein.

    ABER um die Kurve zu bekommen, egal ob du ein Leck hast, ein Sensorproblem oder die Karre so knüppelst, dass die Reifen einfach >70° gehen: Mit Stickstoff wird sich da nichts ändern.

    Aber leider ohne Quellenangabe.

    Das "Phänomen" beschreiben mehrere Wissenschaftler, eine bekannte ist die Van-der-Waal Theorie der realen Gase. Lässt sich sicherlich auf google finden. In der Theorie ist es so, dass den Molekülen kein Volumen gegeben wird und das die Moleküle nur elastische Stöße untereinander haben. Zudem lässt man Zwischenmolekulare (Anziehungs-)Kräfte unter den Tisch fallen. Dann hat man ein ideales Gas das sich in jedem Temperatur- und Druckbereich gleich verhält.

    Der Gasdruck kommt ja dadurch zustande, dass die Moleküle wie wild rumflitzen und gegeneinander (und gegen die Reifenwand) stoßen. Das was wir als Druck wahrnehmen, sind diese kleinen "Einschläge" oder Stöße.

    In der Praxis weichen die Gase aber ab und da kommt es auf das jeweilige Gas/Gasgemisch an. Den Moleküle haben ein Volumen und es herrschen Anziehungskräfte zwischen den Molekülen. Je höher die Temperatur ist, desto mehr flitzen die Moleküle umher und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Moleküle sich "sammeln" (und eben nicht mehr gleichmäßig verteilen).

    Bei dem Druck ist es umgekehrt, je höher der Druck ist, desto stärker fällt das Volumen der Moleküle ins Gewicht und es findet diese Abweichung von der Idealisierung statt.


    Man kann natürlich nicht pauschal sagen, wann diese Abweichung von idealen zu realen Gasen relevant ist, dass kommt auf den Anwendungsfall an. Nicht zu vergessen, dass wir hier von einer Abweichung zweier realen Gase reden, die in ihren Eigenschaften recht nah liegen.

    Aber ich kann versichern, dass der Unterschied für unseren Anwendungsfall verschwinden gering liegen wird.

    Ich habe mal eine Excel-Datei angehängt, die ich ihm Rahmen einer Reifendruckuntersuchung an Flugzeugreifen erstellt hatte. Deswegen wird da auch mit PSI anstatt bar gearbeitet und andere Druck- und Temperaturbereiche "angefahren". Ob kann man in den farbigen Feldern die Gaseigenschaften verändern (am besten auf Wikipedia suchen) und mittels Stoffmenge und/oder Volumen kann man den Druckbereich ändern.

    Wenn man Stickstoff (wie voreingestellt) zu Luft vergleichen will, muss man zwei mal rechnen lassen. Wie vergleichen ja Stickstoff mit Luft und nicht eins der beiden mit idealen Gasen. Aber man sieht eigentlich schon, dass die Abweichungen zu idealem Gas so gering sind und zu Luft wirds noch weniger :zwinker2: