Ravenol RUP 5W40 + Archoil 9100 - BMW F10 530d - N57D30, 9850km

Zitat von Mustang2010

Also, zum Einfahren, ich hab das Fahrzeug abgeholt und bin dann erstmal 1000km am Stück Autobahn gefahren mit im Schnitt 120-130km/h und ohne harte Beschleunigungen. Im Anschluss hab ich dann das Liqui Moly 5W-30 abgelassen und auf Shell Helix Ultra Professional 5W-30 gewechselt. Mit diesem Öl bin ich dann bis insgesamt 5000km weiterhin "ruhig" gefahren, also Volllastfahrten / harte Beschleunigungen vermieden.

OK - also wie ich vermutet oder geschrieben habe.... Kolbenringe hatten keine Möglichkeit sich einzuschleifen sondern haben sich eher "einpoliert".

Man kann bei der Instandsetzung schon die Feritungstoleranzen wie der OEM erreichen, allerdings nicht die Sauberkeit - und nicht die Einfahrlaufphase... Bei manchen BMW Motoren wird zudem ab Werk mit einer Honbrille gearbeitet, um das Verziehen der Laufbahnen durch das Anzugsmoment der Kopfes zu simulieren. Je nach Motor-Typ ändert sich dadurch halt das Laufspiel... Zumindest das errechnete/gemessene Laufspiel hätte ich erwartet auf einem Protokoll. Weißt du denn ob Übermaßkolben verbaut wurden?

Alles in allem kannst du jetzt aber eh nichts mehr machen.... Außer immer mal Öl reinschütten - kannste dir teure Additive sparen

AGR off beim Tuning bietet sich natürlich an... Fähige Tuner sind aber mMn noch schwieriger als Motoren-Bauer zu finden.

Solange du Öl-Verbrauch hast, und der Zustand der Analysen nicht kritisch wird ist alles gut.

Die Gefahr wäre, dass du soviel Blow-By hast, dass es dein Öl tötet durch die ganzen Kompressionsgase, die zu ins Öl "pustet". Bzw Kompressionsverlust

Ansonsten ist der reine Verbrauch meiner Einschätzung nach kein Problem...

Wenn der Motorblock nur gehont wurde, dann werden neue Standard Kolben verbaut worden sein. Bei der Laufleistung gehen die Zylinderlaufbahnen im UT und vor allem OT Bereich deutlich auf. Ohne das Aufbohren und Honen auf 0.25mm Übermaß wird man bei der Laufleistung keine vernünftige Basis haben, gerade wenn der Motor nicht gepflegt wurde. Neue Kolbenringe werden hier nie perfekt einlaufen können.

OEM Fertigungstoleranzen können bei einer vernünftigen Instandsetzung locker eingehalten werden. Gute Instandsetzer übertragen auch die Toleranzabweichungen der Kolben auf die Zylinder, um perfekte Laufspiele zu erreichen, das bekommt man ab Werk nicht. Gewicht der Kolben werden angeglichen, Pleuel auswinkeln, fein auswiegen usw.. Motoren ab Werk bieten hier noch reichlich Potenzial nach oben, wenn man das so haben möchte.

So sehe ich das auch... Daher fragte ich ja nach Protokoll - weil man kann das locker so genau messen, wenn es Ölverbrauch gibt...

Aber es gilt ja: "Hatten wir noch NIE Probleme" - Jahrelange Erfahrung

Was heißt besserer Instandsetzer... Man muss mit den Leuten einfach vorher sprechen über genau sowas.

Genau wie man einen Software-Menschen über Kennwerte / Schutzfunktionen (maximale Abgas oder Kühlwasser/Ladelufttemperaturen) - bzw genauen Drehmomentverlauf ausfragt.

Dazu braucht man selbst kein Spezial-Agent sein, aber man merkt schnell ob der Gegenüber was antworten kann.

Eventuell hatte dein Motor-Instandsetzer nur den Wunsch das möglichst schnell/günstig zu machen weil "gerade noch in Toleranz". Oder er arbeitet sehr unsauber, oder er weiß es nicht. Dadrüber können wir halt jetzt nur mutmaßen

Vielleicht ergänzend als Orientierung: Erfahrungsbericht - Dankmeyer Motoreninstandsetzung

Dort gibt es auch eine Liste der Teile. Die ganze Nummer war ebenfalls problembehaftet.

Zitat von BMWE36

OEM Fertigungstoleranzen können bei einer vernünftigen Instandsetzung locker eingehalten werden. ...

OEM werden Lagerschalen nach Farbe/Stärke zusortiert um tausendstel Millimeter Toleranzen zu erreichen.Die teuren OEM BMW/Mahle Kolben sind z.B. im Neuzustand bis auf 5 tausendstel Millimeter maßhaltig.Ich hab früher in einem Lehrgang schon selbst mal BMW Motorbauteile Block,Kolben usw. an nem neuen M57, N57 Motor vermessen.Also meiner Meinung Erfahrung nach ist das echt gute Qualität.

Zitat von Mustang2010

Warum der Motorenbauer sein Werk so verbracht hat wie es nun der Fall ist, ist für mich dann auch nicht ganz nachvollziehbar, irgendwas muss er sich ja dabei gedacht haben.

Ohne entsprechende Hinweise dass dem so ist, würde ich nicht pauschal davon ausgehen (dass technisch/kundenorientiert gedacht wird, wohl aber wirtschaftlich).

Man kann es ja auch so betrachten:

-Instandsetzer/Werkstatt kann durch eigens definierten "Qualitätsanspruch" 30% Zeit/Ersatzeile sparen -> mehr Gewinn

-Reparatur hält nicht so lang -> man wittert einen Folgeauftrag, den will man natürlich nicht vermeiden

Und dann gibts mit Sicherheit auch noch die Leute, die einfach keine Lust auf ihren Job haben.