Korrosionsschutz - Rostbehandlung - Mittel & Methoden

  • Nur ist FF, egal welche Visco, kein Rostumwandler. Basis ist Lanolin, riecht nach nassen Hund und es kriecht ganz ok. Es wäscht sich aber relativ schnell ab, auch das dickere. Zum Betumen-Einweichen ist es sehr gut geeignet. Wenn alter Bitumen noch ok und darunter keine Durchrostungen, ist FF dafür sehr gut geeignet.

  • Weisheiten vom Frickel-Flo:

    Ich habe mich die Tage um zwei Rostlöcher beim alten Benz gekümmert. Durch das eine kleine Loch kam Wasser rein und das stand an einer anderen Stelle. Das zweite größere Loch ist ca 3x4 cm groß, unterm Sitz. Der /8er ist seit 50 (!) Jahren auf den Straßen unterwegs und genau so lange Familienmitglied, insofern ist trotz vorhergehender Restaurierungen das Loch nicht überraschend (ich denke ich hab's immer übersehen). Ich habe momentan keine Möglichkeit, das schweißen zu lassen, ich kenne auch niemanden, der zwei so kleine Stellen sehr gut machen würde. Also nicht schnell was drüber braten und so. Langfristig werde ich selber schweißen denke ich, so pingelig wie ich ist nicht jeder... :verlegen: also ideale Voraussetzung.

    Also mache ich das selber, so wie ich es schon ein paar Mal gemacht habe, und die Stellen waren viele Jahre danach noch ok.

    Die Feinarbeit beim Entrosten macht der "Alu-Teufel Rot Felgenreiniger" ganz hervorragend. Ich hab vor 15 Jahren schon mit Säure-haltigen Felgenreiniger entrostet weil die starke Säure sehr effektiv den Rost beseitigt, und läuft nicht so schnell weg. UND: es reinigt und entfettet, etwas, das Säure normalerweise nicht kann. Stinkt aber funktioniert super.

    Gründlich spülen. Zum Neutralisieren und Reinigen nehme ich starken alkalischen Küchenreiniger. Reste der Säure werden neutralisiert, und das Blech ist 100 % fettfrei danach.

    Die erste Lage des Flicken habe ich mit UHU Endfest 300 (statt Epoxyd-Harz) und feinem Glasfaser-Vlies gemacht, und einen Heizlüfter dazu gestellt. Mit Wärme härtet der Kleber besser aus. Uhu Endfest 300 ist einfach sensationell. Dadurch hält das Vlies besser aufm Blech, als vielleicht ein 2k-Epoxydharz es kann. Und so Diffussions-dicht wie hochwertiger 2k-Kleber ist kein Lack oder Grundierung. Die zweite Lage habe ich mit Epoxyd-Harz von R&G gemacht. Danach grundiert und gestrichen. Klar, sehr ordentlich schweißen und professioneller Lackaufbau ist vermutlich besser (sicher?).

    Ja, das hört sich nach Frickeln für den Endsieg an, ist es auch. Die Qualität des Ergebnisses ist aber besser als die meisten schnellen Flickarbeiten, die Werkstätten machen. Gewissenhaftes Arbeiten vorausgesetzt, überlebt so eine Stelle vermutlich das ganze Auto. Und besser als Flickarbeiten mit Zeug aus'm ATU ist es sowieso.

    Zu Owatrol:

    das Öl kann man Farben hinzufügen, die verlaufen dann besser, die Offenzeit wird auch länger. Ich habe eine olle Rostschutzfarbe aus'm Baumarkt, PU-verstärkt, der Verlauf ist eine Katastrophe, richtig kagge. Dann habe ich eine Weile rum probiert mit Leinölfirnis (Owatrol is nix anderes, nur teurer) als Additiv zum Lack. Ergebnis: Der Verlauf ist sensationell, es dauert aber deutlich länger, durchzutrocknen. Damit kann ich leben.

    Zu Permafilm:

    Das härtet genau so aus oder noch schlimmer wie Bitumen, in der fest verschlossenen Dose war noch 1/3 drin, und das war hart wie Glas und hatte komische Bruchstücke. Ich habs verwurstet und mit anderem gemischt. Kaufe ich nicht nochmal, hab mir grade Seilfett von Petec bestellt :daumen2:

    sorry, das musste ich loswerden, :verlegen:

    flo

  • ...Profi-Epoxydharz ist alles andere als "Gefrickel"...

    .... ich arbeite beruflich mit diversen 2k-Epoxydharz-Klebern von Weicon. Diese gibt es in den Konsistenzen von flüssig bis fest in allen möglichen Festigkeitsklassen-sogar als Knete. Da kann man bedenkenlos ein "Loch" mit zuschmieren und das hält jahrelang ohne Probleme. Für diejenigen, die nicht schweissen können oder wollen, ist das eine echte Alternative. Da kommt auch nach Jahren kein Rost durch....!

  • danke für die Rückmeldung, gut zu hören, dass das gar nicht so abwegig ist. Was mir bei den meisten Blech-Reparaturen sauer aufstößt ist, dass eine Handvoll Schweißpunkte reichen müssen. Dann wird lustlos Grundierung und Lack drüber geschmiert, Spalten mit Karosserie-Dichtmasse zugekleistert. Und dafür in die "Werkstatt" und "Schweißen" lassen, ernsthaft? Auch bei meinem /8er finde ich jetzt wieder solche Stellen, die ich nachträglich irgendwie versorgen und verbessern muss.

    Ich habe schon viel Dichtmasse abgekratzt, wo die nachlassende Klebekraft für Rost gesorgt hat. Das passiert mir bei meiner Verklebung niemals.

    Andererseits kann Bitumen besser sein als sein Ruf (oder besser als Permafilm). Die Bremsleitungs-Halterung vorne war zugekleistert mit einer Pampe aus alten Bitumen/FF/Seilfett/Straßendreck. Da ich an die Leitungsanschlüsse musste, hab ich alles abkratzen müssen. Aber: darunter nacktes Blech (nur diese graue Grundierung), keinerlei Rost, obwohl da permanent Wasser dran kommt. Ich hab mit allem gerechnet, nur nicht damit.

  • Das Problem mit den Dichtmassen ist, dass die meisten azetatvernetzend sind.

    Die Dichtmasse selbst benötigt einen „Vernetzer“ zum Blech, um dort zu haften. Azetate sind jedoch die Salze der Essigsäure. Und Essigsäure ist korrosiv. Hängt zwar noch stark von der Konzentration ab, ist aber so. Das ist der Hauptgrund, weshalb die Reparaturen nicht dauerhaft mit azetatvernetzender Dichtmasse funktionieren. Abhilfe würde nur eine „neutralvernetzende“ Dichtmasse schaffen. Darauf achten aber die Wenigsten.

    Die Lösung mit einem 2k Epoxydharzkleber ist also schon ziemlich ideal. Ansonsten bleibt noch ein Polyurethane wie z.B. das PU 240 von Weicon.

    Ich lege nach dem Schweißen auch immer noch eine Lage Epoxydharz oder Polyurethane rüber, um evtl. Poren und Spalte zwischen den Schweisspunkten zu verschließen.

  • ich bin aktuell am suchen nach einer Druckluftpistole für Hohlraumwachs / Unterbodenwachs. Angedachtes Mittel der Wahl soll Innotec Hi Temp Wax Pro sein.

    Ideal wäre natürlich eine Druckbecherpistole ala Vaupel.

    Geordert hab ich bei Amazon erstmal eine Saugbecherpistole von BGS Technic Modell 3203 (https://www.amazon.de/BGS-Druckluft-…80&s=diy&sr=1-3)

    Mir kommt die verbaute Düse relativ groß vor - ich frage mich, inwiefern sich ein Mittel wie das Innotec damit sinnvoll verarbeiten lässt. Mir stellt sich da die Frage, ob die nicht zu grob/viel sprüht und man so unnötig hohen Materialverbrauch hat. Und wie gut lässt sich der Hohlraumschlauch nutzen?


    Hat jemand von euch Erfahrungen mit der BGS oder ähnlich?

    Behalten - oder zurückschicken und gleich ordentlich investieren und die Druckbecherpistole kaufen?

  • die "gebrauchte" neue Vaupel ist schon verkauft..... :staunt:


    :lach3:

    an mich. Für 90.- konnte ich nicht nein sagen (und hätte mich grün und blau geärgert wenn sie ein anderer geschnappt hätte) - und die BGS geht entweder an Amazon zurück - oder ich behalte sie für andere Zwecke. Das ist noch nicht entschieden.

    Die Vaupel ist der Hammer - die Wertigkeit, alleine wie die Gewinde laufen. Jeden Cent wert.

  • Danke!

    Jetzt geht die intensivere Suche nach dem richtigen Mittel der Wahl los.

    Innotec Hi Temp Wax Pro habe ich ja schon vor langem auserkoren, nach Herstellerangaben greift es Gummi nicht an - man braucht nichts abdecken. Und im Alfa Forum hat jemand in den Schwellern gute Erfahrungen damit gemacht. NUr scheinbar derzeit etwas schwerer zu bekommen.

    Biskor Wachs / Fett / Gel ist auch interessant.


    Seilfett bin ich nicht der größte Freund, funktioniert zwar gut als Korrosionsschutz, aber ist fettig und ob es Fahrwerksgummis etc. angreift wäre auch noch zu klären.

    TimeMax ist relativ teuer.

  • Das ist ein Nachteil, aber der Schutz ist schon sehr gut.

    Ich habe es bei 2 neuwertigen Fahrzeugen aufgebracht….Radhäuser,Achsteile…war alles noch rostfrei.

    Beim Quattro der im Winter viel auf Östereichs Straßen (Salzlauge) bewegt wird habe ich seid langem schon Seilfett drauf. Das bleibt immer fettig, kannst auch bei Bedarf mit einem guten Dampfstrahler wieder abwaschen, gibt zwar eine riesen Sauerei funzt aber super.