Korrosionsschutz - Rostbehandlung - Mittel & Methoden

  • M88i, so nun die Bilder...

    Bei meinem SQ5 3.0BiTDI war ein Temperatursensor vor dem DPF defekt. Zum Ausbau des Sensors musste das Abgasrohr vom Oxikat zum DPF demontiert werden. Die Schrauben habe ich natürlich so gut es ging gereinigt und tagelang mit Rostlöser behandelt. Leider keine Chance, weder mit Schlagschrauber, noch mit der Hand. Dann eben mit mehr Kraft und alle M8 Schrauben ab.

    Am anderen Flansch gingen die Muttern auf, doch die Gewinde sahen nicht mehr gut aus, darum wurden auch diese ausgepresst und neue M8 Sechskantschrauben eingebaut. Das alte Schraubenmaterial ist durch die ständige Wärmebehandlung am Auspuff ohnehin versprödet und am Ende.

    So haben meine Schrauben nach dem Abreißen und Auspressen ausgesehen.

    Die hydraulische Kabelschuhpresszange mit einem Presseinsatz.

    Und ohne Einsatz.

    Mit einem kurzen Rohrstück über dem Bolzenkopf und Distanzstücken wird ausgepresst. Das Kopfteil ist drehbar, so kommt man überall gut hin und kann den Pumphebel frei betätigen.


    Man muss sich zwischen Rohrstück und rundem Distantstück den Auspuffflansch vorstellen...:grins3:

    Das quadratische Distanzstück dient zum Einstellen des richtigen Abstands für den Hub. Die Presse hat einen Hub von ca. 20mm.

    Und so hat die Seite zum DPF mit neuen Schrauben ausgesehen.

    Mit den M8 Sechskantschrauben ist die künftige Demontage leicht, auch wenn wieder alles komplett verrostet wäre. Aufflexen oder Abdrehen und die ganze Schraube kann entfernt werden.

    Die Schrauben wurden natürlich vor dem Einbau mit Keramikpaste eingestrichen und es wurden Kupfermuttern verwendet.

    Nach meinen Erfahrungen würde ich dir empfehlen die Schrauben komplett auszutauschen, da sie wohl kaum mehr zu retten sind. Abreißen oder Aufflexen, auspressen, mit neuen Schrauben und Muttern wieder montieren. Geht relativ einfach und schnell.

    Könnte dir auch das Werkzeug zur Verfügung stellen, kann man sicher organisieren... :zwinker:

  • Das war bei mir der Fall. Durch die Bearbeitung mit Drahtbürste, Rostlöser, Kriechöl und gründlicher Reinigung sah der Bolzen hinterher fast wie neu aus, von leichten Macken durchs einspannen abgesehen. Bin anschließend mit ner Stahlmutter drüber um das Gewinde zu richten, dann war's wieder fast leichtgängig.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Fast neu, optisch ja, aber die Versprödung durch die Wärmebehandlung am Auspuff oder Kümmer lässt Schrauben oft schon ohne Fremdeinwirkung abreißen. Wenn möglich lieber neu und es ist wieder Ruhe für längere Zeit, sind ja Cent-Ersatzteile... :check:

  • Ich bin mir nicht so sicher, ob bei meinen vergammelten Bolzen und Muttern da noch was mit der Zange geht. Ich denke erstmal werd ich die Bolzen mit ner Drahtbürste versuchen wieder etwas sauberer zu kriegen. Danach guck ich, ob ich mal ein Induktionsheizgerät auf die Muttern ansetze. Sonst hilft wahrscheinlich nur noch Rohrtrenner und Spannhülse 😌

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    betreut E65 740i, E90 325i, F11 530xd

  • bin mir nicht so sicher, ob bei meinen vergammelten Bolzen und Muttern da noch was mit der Zange geht.

    Die wahrscheinlich dann abgerissen Bolzen kannst du sicher leicht nach hinten auspressen, Platz zum Ansetzen dürfte sein. Die Gewinde sind ziemlich sicher hinüber, aber der Rest vom Bolzen hält den Druck beim Auspressen locker aus. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Bolzen fast immer bündig mit der Mutter abreißen. Rohrtrenner und Spannhülse kommt bei mir nicht in Frage, das ist etwas für Amateure... :lach3:

  • , Platz zum Ansetzen dürfte sein

    Platz ist da auch nicht unbedingt das Problem, aber ob der Flansch genug aushält um daran die Bolzen auszupressen halte ich für fraglich. Diese Bolzen habe schon eine gewisse Berühmtheit bei dem Motor 😅. Dazu sollte man die 20 Jahre und fast 300.000km bedenken.

    Die Schrauben/Bolzen bei dir hast Du bewusst abgerissen wegen dem begrenzten Hebelweg der Zange vermute ich 🤔.

    Ich fang erstmal mit den Bolzen an. Vielleicht kommt doch nochmal etwas Gewinde zum Vorschein.

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  • ob der Flansch genug aushält um daran die Bolzen auszupressen

    Der Druck wird durch das Rohrstück nur neben dem Bolzenkopf ausgeübt, wenn der Flansch das nicht aushält, kannst du auch nichts mehr neues montieren.

    Die Schrauben/Bolzen bei dir hast Du bewusst abgerissen wegen dem begrenzten Hebelweg der Zange

    Ein kompletter Bolzen geht gerade noch, die Mutter muss zum Auspressen in jedem Fall weg. Wenn abschrauben nicht geht, dann die Mutter abflexen, abschleifen oder eben abreißen, das Abgasrohr entfernen und nun hat man schön Platz zum Auspressen.

    Der notwendige Hub zum Auspressen ist etwa die Dicke des Flansches.

  • Flansch heißmachen und Bolzen raushauen habe ich auch schon drüber nachgedacht. Das wäre natürlich elegant wenn die Muttern erstmal ab sind.

    Der Bolzen soll zum Motor hin auszuschlagen sein, jedenfalls hat er kein Gewinde sondern ist im Flansch eingepresst.

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  • Flansch heißmachen und Bolzen raushauen

    Da hätte ich Kollateralschäden gehabt, weiters die Gefahr, dass sich der Flansch verzieht und dann trotz Dichtung nicht mehr dicht wird. Draufschlagen ohne entsprechendes massives Gegenstück mache ich ungern.

    Der Bolzen soll zum Motor hin auszuschlagen sein, jedenfalls hat er kein Gewinde sondern ist im Flansch eingepresst.

    Deine Bolzen sehen, wenn die Mutter weg ist, genau so aus. Original sind sie 45mm lang. Die Riffelung ist im Flansch eingepresst, ca. 9 mm Durchmesser, Kopf ca. 14 mm Durchmesser, Gewinde M8.

  • Ich war heute nochmal drunter und habe die Bolzen mit Drahtbürste bearbeitet. Da ist wirklich kein Gewinde mehr erkennbar 😌. Vermutlich wird sich demnach auch die Mutter nicht mehr drehen lassen, auch wenn ich die noch so heiß mache.

    Bei dem Weg mit der Zange gibt's nachdem der Bolzen gekürzt wurde oder abgerissen ist kein Weg mehr zurück. Daher schrecke ich da noch bisschen vor zurück. Viel Platz ist bei mindestens einem Bolzen auch nicht 🤔

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  • Bei dem Weg mit der Zange gibt's nachdem der Bolzen gekürzt wurde oder abgerissen ist kein Weg mehr zurück.

    Die Bolzen sind in jedem Fall hinüber, wichtig ist nur, dass du sie heraus bekommst und neue Schrauben einbauen kannst.

    Du kannst auch die abgerissenen Schrauben nach der Demontage des Auspuffrohrs planschleifen und dann ausbohren. Ist halt mühsamer geht aber auch...

    Einmal editiert, zuletzt von Hofrat (14. Mai 2021 um 08:32)

  • Da hab ich auch schon drüber nachgedacht. Braucht man halt einen HSS Cobalt oder Vollhartmetall Bohrer. Der darf dann natürlich nicht abbrechen.Ich würde erst vorbohren und größer nachbohren. Das Schmiermittel zur Kühlung ist da natürlich Pflicht. Solange das gut funktioniert und einfach nur bisschen Zeit in Anspruch nimmt eigentlich nicht schlecht. Falls der Edelstahl sich nicht vergütet hat, was allerdings bei Edelstahl erst oberhalb von 700°C passiert wenn ich das Eisen-Kohlenstoff Diagramm da noch richtig im Kopf habe 😅.

    Ich schieb das alles schon ne Weile vor mir her, weil ich Angst habe, dass da ordentlich was schiefgeht bei der Aktion.😌

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  • Die Bolzen sind aus hochwarmfesten Stahl 1.4980 – X 6 Ni Ti Mo V B 25 15 2, Kennung am Bolzen SD. Je näher es abgasseitig zum Motor geht, desto wichtiger ist das Schraubenmaterial wegen dem Wärmeeintrag. 1.4980 geht bis ca. 650°C.

  • Ich habe das Thema heute beim TÜV (ohne Mängel 🥳) mal angesprochen. Der Ing. hat mir abgeraten da was zu machen, als er sich die Bolzen angeguckt hat.

    Wenn's unbedingt sein muss, würde er eher die Abgasanlage versuchen weit genug abzusenken, um die Hardyscheibe/Mittellager zu tauschen. Spannhülse hat er komplett abgeraten, da der Abgasstrang dort nirgends wirklich gerade läuft. Am besten lassen, am ehesten bündig abflexen und langsam ausbohren. Das war heute so die Quintessenz der Unterhaltung.

    Bezüglich Flansch erhitzen und rausklopfen hab ich Ihn nicht mehr gefragt, da er recht schnell sagte "Wenns nicht unbedingt muss, zusammen lassen".

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  • Hab dem 340i ca. 8kg Mike Sanders für die Hohlräume und Achskörper spendiert und 3l Innotec HiTemp Wax für den Unterboden.

    Rost war auch mit Endoskop keiner zu finden und so wird auch sicher keiner kommen :to:

    Ziel ist ja das H-Kennzeichen, auch wenn es noch 24 Jahre dauert :flitz:

    BMW F31 340i

  • Hut ab Sebi84, wer es selber schon mal gemacht hat, der weiß was für eine riesen sauerei dies ist. Ohne Ganzkörperkondom geht hier nichts und selbst da ist es nur eine Frage der Zeit wann der erste heiße Tropfen auf die Stirn fällt :grins3:

    Von den 8kg werden nach dem Sommer, ein paar Gramm weniger werden und lass den Wagen nicht bei guten Freunden auf dem Hof / Einfahrt etc. stehen :flitz:

    Das Innotec ist mega! Haste auch die Radhausschalen etc. entfernt, denn dann sind 3L schon knapp.

    Allzeit eine heile Fahrt, denn dann ist das H Kennzeichen durchaus drinn :thumbsup:

              

  • Innotec ist mega!

    Kann ich auch unterschreiben. Ich habe vor dem TÜV nochmal die Bremsleitungen etwas vom Flugrost befreit und mit dem Spray Wachs von Innotec versiegelt. Hält sehr gut, TÜV Prüfer war auch zufrieden 😅

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  • Zoomi ja, hab ihn unten rum komplett nackt gemacht :ok:

    Hatte am Unterboden aber schon vor nem jahr hohlraumwachs aufgetragen, musste also nur noch nachbessern/auffrischen.

    Mike Sanders ging auch ohne Ganzkörperkondom und mit einigermaßen wenig sauerei. Hab vorher einen Testschweller aus pappe gebaut und dann mit druck, menge usw. rum probiert bis es gepasst hat.

    Bilder sind leider nicht so gut, da schnell nebenher gemacht

    BMW F31 340i