Wird autonomes Fahren zum Zwang?

Absolut, der Drive Pilot von MB, der immer noch keine Zulassung in der S-Klasse erhalten hat (soll aber wohl laut MB noch dieses Jahr kommen) ist auch ein Schönwetter-Fahrer. Es darf nicht regnen, keine Baustelle und kein Tunnel sein (ist auch nur Level 3).

Es gab auch die Ankündigung eines Assistenten für das Erkennen von Aquaplaning. Da hatte ich mir auch gedacht, so ein "Mist", das merkt man schon. War aber in Hinblick auf autonomes Fahren entwickelt worden.

Zudem dürfen wir die Sensorfusion nicht vergessen. Bei meinem arbeitet jedes System für sich. Ich habe zwar eine Kamera, aber die übernimmt die Funktion fürs Fernlicht und Verkehrszeichen. ACC übernimmt die Längsführung. Die beiden kommunizieren nicht miteinander.

Sonst könnte man dem Auto schon beibringen, dass die Daten abgeglichen werden und er einfach die Geschwindigkeit anpasst. Du willst zwar 130 fahren, aber aufgrund der Wetterverhältnisse korrigiert er die Geschwindigkeit nach unten.

Ist noch viel zu tun, aber auch lösbar. Innerorts halte ich dagegen eher für die Herausforderung.

Bei dem DeepRoute sind ja schon einmal 5 Lidars vorgesehen, 8 Kameras und optional auch ein Radar. Also da kommen schon einmal einige Daten zusammen.

Den Besten Ansatz habe ich bisher von Mobileye gesehen. Die Entwickeln zwei verschiedene Systeme. Eines auf Radar-Basis und eines auf Lidar/Kamera-Basis. Beide müssen besser sein als ein aktueller Fahrer und müssen unabhängig voneinander gleich gut funktionieren. Dann kommt die Fusion der beiden Systeme und das führt dann dazu, wenn beide funktionieren, dass es so gut wie nie Unfälle baut.

Was man auch nicht vergessen darf. Alle wichtigen Systeme müssen doppelt ausgelegt sein. Ach super spannendes Feld. Kanns kaum abwarten.

Nachtrag: Und weil es so schön war ist es nun offiziell. Der Drive-Pilot aus der S-Klasse hat die Zulassung dafür:

Systemgenehmigung für hochautomatisiertes Fahren für Mercedes-Benz & DRIVE PILOT

Als weltweit erstes Automobilunternehmen erfüllt Mercedes-Benz die anspruchsvollen gesetzlichen Anforderungen nach UN-R157 für ein Level-3-System[1]. Das…

mbpassion.de

Hui ... bei 130 km/h ... haben will:

Nachtrag: Öhm, ja und ohne den ganzen nervigen Mist. Das schaltet viel zu oft und schnell ab und die 10 Sekunden Übergabe wären ok, wenn dann der nicht nach 3 Sekunden nerven würde. Auch das, du kannst dich mit was anderem Beschäftigen ist ja eher gute gemeint, wenn das Auto immer ab und zu nach Aufmerksamkeit bettelt. Das System bis 130 km/h würde ich nur kostenlos nehmen.

Bin gespannt was BMW mit dem 7er auf den Markt bringen wird. So richtig überzeugend war die Vorstellung für mich nicht.

Es hat begonnen. Drive Pilot in der S-Klasse und im EQS wird ab dem 17. Mail verkauft:

Mercedes: Automatisiertes Fahren für S-Klasse und EQS bestellbar

Mercedes startet ein System für hochautomatisiertes Fahren (SAE-Level 3) in Deutschland als Sonderausstattung für die S-Klasse und den EQS.

de.motor1.com

Und hier noch ein Erfahrungsbericht:

Erste freie Testfahrt im DRIVE PILOT von Mercedes-Benz auf der Berliner Autobahn

Der DRIVE PILOT ist in Kürze bestellbar - wir sind in Berlin schon mal erstmals damit gefahren und haben auch die Preise dazu ! #SClass #EQS

mbpassion.de

Es passiert:

Selbstfahrende Autos mit Tempo 130: UN-Gremium hebt Begrenzung auf

Computergelenkte Autos könnten schon bald mit hoher Geschwindigkeit etwa auf Autobahnen unterwegs sein.

t3n.de

D. h. in ca. 6 Monaten und damit Anfang 2023 sollte das nationales Gesetz sein. Die einzigen zwei Fahrzeuge die das können werden ist die S-Klasse und der EQS mit Drive Pilot.

Unbedingt haben will.

der eine so, der andere so...

Ich möchte mir das selber fahren nicht aus der Hand nehmen lassen

Ich auch nicht - nie! Aber für mich ist es toll dem Auto sagen zu können: Hier, spul mal die Autobahn für mich ab. Und wenn ich Bock drauf habe, kann ich es ja immer noch selbst fahren.

Dennoch begrüße ich die Entwicklung sehr. Wenn auch das Drive Pilot System von MB eher "Anfänger" ist. Fährt nicht bei Nacht, keine Tunnel, keine Baustellen und kein Regen oder schlechtere Wetterverhältnisse.

Tja und dann wundert man sich noch, warum mir Tesla immer unsympathischer wird:

US-Kraftfahrtbehörde: Teslas schalten Autopiloten kurz vor dem Aufprall ab

Die Untersuchungen der US-Kraftfahrtbehörde NHTSA zu Teslas Selbstfahrfunktionen zeigen erste Erkenntnisse.

t3n.de

Für mich ist das halt ein No-Go und für sich eigentlich ein Skandal. "Ich schalt mich mal ab, damit ich nicht schuld bin". Dass so etwas jemand auch noch programmiert bzw. programmieren lässt ist nicht nur dreist, sondern geht in Richtung kriminell für mich.

Und ja ich weiß es ist kein autonomes fahren, da Level 2, aber es passt am ehesten hier hin. Was mich immer freut, die Amis sind nicht zimperlich bei sowas.

2023 wird dann wohl mein Jahr.

Hochautomatisiertes Fahren: Level 3 bis 130 km/h zuerst bei Mercedes

Mercedes dürfte der erste Hersteller werden, der ab 2023 die neue UNECE-Regel nutzt, die das hochautomatisierte Fahren auf Level 3 bis 130 km/h erlaubt.

www.heise.de

Anscheinend sollen dann auch BMW, Audi und Porsche mit Level 3 um die Ecke kommen.

Hatte neulich auch einen modifizierten X5 gesehen, der hatte einen komischen Sensor vor der Niere und dann noch zwei Sensoren jeweils links und rechts am Heck. Mehr konnte ich im Vorbeifahren nicht erkennen.

BMW wird auch 2025 eine neue Architektur für diese Systeme einführen. Also das was jetzt nächstes Jahr kommt ist nur zeitweise. Bei MB ist das übrigens ähnlich, die setzen da auf Nvidia, BMW auf Qualcomm.

VW auf Mobileye und nun Bosch.

Momentan sehe ich Mobileye vorn. Die haben halt schon fertige Produkte und zeigen auch was sie können. Bei Qualcomm und Nvidia ist das mehr "hier tolle Hardware mit einem SDK".

ZF macht ja auch nichts anderes als Nvidia zu nehmen und da ihr eigenes SDK darauf aufzubauen + dazu abgestimmte und passende Sensoren.

Kaufbare Produkte für den Endanwender hat momentan nur MB mit S-Klasse und EQS.

Wer will sowas haben. Für mich wäre da der Punkt gekommen, auf ÖV umzusteigen. Günstiger noch dazu.

Na ich und es ist günstiger als ein Chauffeur.

Auf der Autobahn gefahren werden auf den Pässen selber fahren.

Ich will sowas, für Andere... dann ist die linke Bahn frei, Innerorts wird Tacho gefahren und Blinken wird endlich zum Standard beim Abbiegen.

Genau das nicht. Innerorts gibt es keine Regelung für privates automatisiertes Fahren nach Level 3. Wird so schnell auch nicht kommen.

Und auf der Autobahn wird man die "PCs" eher hassen, denn die messen stumpf z. B. 300 Meter hinter sich kommt nichts, also wird selbständig überholt.

Wenn der überholt und der Vordermann bremst ab, dann hält der auch den Sicherheitsabstand ein, auch wenn es gleich danach weiter geht es wird zuerst abgebremst.

Wird sicherlich zu Frust bei den anderen Fahrern führen, die selbst fahren, weil z. B. ein abbremsen klar erkennbar unnötig gewesen wäre, ein "lupfen des Gaspedals" hätte es auch getan.

Wir müssen ja bei Level 3 nicht aufhören... und 300m sind ja Welten zu manchen heutigen Situationen wo der Lenker denkt "der hat auch eine Bremse". Aber ich verstehe natürlich was du meinst, lass mich doch träumen...

Na das könnte für Hacker ganz interessant werden. Nen Tesla habens ja schon vor zig Jahren in den Graben gefahren...

Auch dies hier ist anscheinend kein Stress:

A Teenager Claimed He Remotely Hacked 25 Tesla cars

The hacker, who lives in Germany, said, on Twitter, that he was able to remotely start Tesla cars in different countries without the knowledge of the driver

www.thestreet.com

Ich werd dann vermtl. wieder auf Kutsche und Pferd umsteigen

Ach wie schön kann die Welt ohne Hightechkram sein - steig jetzt wieder ins kleine Boot rudere raus und angel unser Mittag/Abendessen... (es ist jetzt kurz nach 9 Uhr und diese Stille - herrlich)

Tesla ist jetzt nicht unbedingt die technologische Referenz.

Hat ja auch ein Grund warum Tesla kein Level 3 anbietet bzw. nicht danach homologiert ist. Es müssen auch Standards für die UN Cybersecurity implementiert sein.

Hier erfahren Sie, wie Sie die UNECE-Regulierungsanforderungen an Automotive Cybersecurity erfülllen können. Dies erläutern wir Ihnen mit einem Video und einem kostenlosen Whitepaper. - Kugler Maag Cie

Zudem macht halt Tesla vieles anders. Wie z. B. wir lassen alles auf einen Chip laufen, weil das Geld spart und sehr flexibel ist und wir das immer Updaten können.

Infotainment und Assistenzsysteme sollten immer getrennt sein, also auch physisch.

Beispiele gefällig?

Alle Autos die hier unterstützt werden gelten als Potentiell gefährlich:

comma.ai

Dort vermisst du z. B. MB und BMW komplett, weil du da einfach nicht so leicht ran kommst an die Systeme um diese zu manipulieren. Schlecht für einen Bastler für mich, gut für die Sicherheit.

Du wirst auch bei MB, BMW etc... keine! 100 Prozentige Sicherheit haben...

Wäre doch auch langweilig oder

So ich muss jetzt...

Cheers

Korrekt, aber ich mag es halt eher, wenn jemand sich zumindest gedanklich im Design damit auseinander gesetzt hat, als es zu ignorieren und agil das auf sich zukommen zu lassen.