Hi,
ist es Sinnvoll den Wechselintervall zu halbieren, also 7.500km anstatt 15.000km, um das gute Schmutztragevermögen eines neuen Öls voll zu nutzen?
Oder bringt dies nichts?
Gruß Sanjo
Verkürzter Wechselintervall zur Motorreinigung
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Schmutztragevermögen ≠ Reinigung
Wenn ich ein Blatt Küchenrolle auf eine dreckige Scheibe lege, wird diese noch lange nicht sauber(er). Es bedarf reinigender Substanzen, sei es im Grundöl oder als Additive .... also jetzt im Motor, nicht auf der Scheibe.
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Der Motor bleibt dann trotzdem sauberer. Einfach, weil immer ein Öl mit wenig Verbrennungsrückständen und Alterungserscheinungen im Motor unterwegs ist. Erfahrungen zeigen auch, dass tatsächlich Lackartige Ablagerungen abgebaut werden können. Sehr lange Intervalle = Ablagerungen bauen sich immer weiter auf, sehr kurze Intervalle, Ablagerungen können vom Öl wieder abgetragen werden. Kommt natürlich von der Intensität her auch auf das Fahrprofil und das verwendete Öl an.
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klar, ich würde bei diesen kurzen Reinigungsintervallen trotzdem auf ein qaulitativ gutes Öl achten und vor allem eines mit hohem Kalziumgehalt verwenden.
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Bevor ich oil-club.de entdeckt habe, hab ich mich vorwiegend meistens auf oil-club.ru aufgehalten. Dort habe ich den Spruch gelesen, dass man nie früh genug sein Motoröl wechseln kann. Leuchet irgendwie ein.
Dann gibt es noch den Punkt, dass ein Motor keine Kilometer kennt, sondern nur Betriebsstunden. Daher auch die zeitliche Begrenzung der Hersteller (...oder nach 1/Jahr bzw. 2 Jahren). Nur, die unterschiedlichsten Nutzungsweisen der Fahzeuge können dadurch nur ungenau abgefangen werden. Horrorszenario für den Motor wäre z.B: ein Diesel mit LL-Interval und vorwiegend städtischer Nutzung / Kurzstrecke. Wer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit in der Stadt von z.B. 30 km/h wirklich erst nach 2 Jahren / 20.000 km das Öl wechselt, fährt seit mindestens 1 Jahr mit einem Öl, welches Additivpaket schon verbraucht ist.
Es gibt sogar Formeln wie man berechnen kann, wann ein Ölwechsel ansteht. Oder es werden mittlerweile Ölgütesensoren eingebaut, aber ich hab keine Ahnung, ob sie tatsächlich die Ölqaualität messen, oder anhand von Parametern den Zeitpunkt des Ölwechsels berechnen.
Bei mir hab ich mir angewöhnt, das Öl zwischen 150 und 200 Betriebsstunden wechseln zu lassen. Meine tägliche Strecke ist Reutlingen-Stuttgart-Reutlingen, und die mittlere Geschwindigkeit um die 50 km/h (zum Glück gibt es im Auto einen Zähler dafur ;)) Macht dann ein Ölwechsel zwischen 7.500 und max. 10.000 km. Citroen sagt 20.000, aber das ist mir viel zu viel.
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und vor allem eines mit hohem Kalziumgehalt verwenden.
Ein hoher Kalziumgehalt ist mittlerweile nicht mehr erstrebenswert aufgrund folgenden Phänomens:
Auswirkung von Additivpaket auf Detonation - Low Speed Pre Ignition (LSPI)
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Wenn man einen Turbo Direkteinspritzer fährt.
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Was wäre denn eurer Meinung nach ein zu hoher Kalziumwert für einen EA88 Gen.3 Motor (S3 8V Facelift). Das Rowe Synth RS 0W40 hat ja mit ca. 3300 einen schon ziemlich hohen Wert und wird für diese Motoren hier ja gerne empfohlen.
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Das Rowe Hightec Synth RS 0W40 (oder 5W40) hätte ich auch in Zukunft in meinem 2.0 FSI (Direkteinspritzer) verwendet.
Dass ein hoher Kalziumgehalt zu erhöhtem LSPI-Verhalten führt, das stimmt. Allerdings wirkt ZDDP diesem Verhalten wiederum entgegen. Ich würde sagen ~3000 mg/kg Kalzium können in der Hinsicht mit >1200 mg/kg ZDDP ausgeglichen werden.
Auch Molybdän hat einen günstigen Einfluss auf LSPI, allerdings weiß ich da keinen vernünftigen Wert.