Motul 8100 X-Power 10W-60 - M3 E92 - 1.675 km

  • Hallo zusammen,

    Hier meine GÖA von einem Motul 8100 X-Power 10W-60 aus meinem M3 E92 S65B40.

    Das Öl war knapp 1700km drinnen. Ich fahre das Öl seit 6 Jahren, also sollte kein anderes Öl mehr drinnen sein.

    Größtenteils "normal" gefahren, eher selten mal hohe (>7000) Drehzahlen. Aber natürlich ein paar mal "ausgefahren".

    Ich vermute der hohe Kraftstoffanteil Kommt davon, da ich das Auto diese Saison umgebaut habe und bestimmt 10 mal starten musste und direkt wieder ausmachen musste.

    Es würde kein Öl nachgefüllt.

    Temperatur hatte das Öl maximal 105 Grad.

    Lagerschalen wurden vor 40k km gewechselt laut Vorbesitzet. Alte Schalen habe ich mitbekommen.

    Öl inkl Filter wird alle 1500 - maximal 4000 km gewechselt, je nachdem wieviel ich in der Saison fahre.

    Modifikationen:

    - Vorkat Entfall

    - G-Power Kompressor SK2 CS (inkl. größerer Einspritzdüsen, K&N Luftfilter)

    - Software (ECU+DKG) angepasst von KJ-Performance.

    Ich habe die Analyse machen lassen, da ich jetzt die nächsten Male das Rowe Synth RS 10W60 ausprobieren möchte, welches jetzt schon drinnen ist.


    Mich würde eure Meinung dazu mal interessieren, da es ja anscheinend nach 1700km schon nachgelassen hat.


    Grüße

    Chris

  • streetstylez92 October 30, 2024 at 3:00 PM

    Changed the title of the thread from “Motul 8100 X-Powet 10W-60 GÖA M3 E92” to “Motul 8100 X-Power 10W-60 GÖA M3 E92”.
  • Laut Hersteller soll die kv100 des Öls neu bei 23,5 mm2/s liegen. Ein Abfall auf 19,7 halte ich i.V.m. 1,2% Kraftstoff für normal.

    Oxidation fällt mir auf, kann aber an der Referenz liegen. Die scheint nicht zu passen.

    Insgesamt ist das Öl in sehr gutem Zustand und hätte vermutlich noch nicht gewechselt werden müssen.

    da es ja anscheinend nach 1700km schon nachgelassen hat

    Diese Ansicht teile ich nicht.

    Wichtig wäre es aus meiner Sicht herauszufinden, wo sich der Kraftstoffeintrag einpendelt bei einer für das Fahrzeug „normalen“ Nutzung und ob sich Kraftstoff anreichert. Dann kann es sinnvoll sein, die Verschleißraten zu kennen (mehrere Analysen pro Wechselintervall, um einen Trend zu sehen) und den Verlauf der Viskosität zu beobachten.

    Im Idealfall gibt es für den Motor Vorgaben, wo genau die Viskosität mindestens liegen muss. Ein zügiger Abfall der kv100 ist bei einem 10w60 gerade i.V.m. Kraftstoffeintrag allerdings kaum zu vermeiden und weitgehend normal. Hier sind wir noch gut im SAE 50-Bereich, das halte ich, ohne die Grenzen für den Motor zu kennen, erst mal für in Ordnung.

  • Vielen Dank für deine Einschätzung und Erklärung.

    Ja ich wechsel das Öl immer vor Saisonende, egal wieviel km gelaufen, das ist eigentlich der einzige Grund für den frühen Wechsel. Im Nomalfall fahre ich 3-4k km in der Saison.

    Alles klar, ich habe jetzt das Rowe drin und werde nächstes Jahr einfach mal mehrere GÖA machen ohne Ölwechsel. Ist es sinnvoll alle 1000km eine Analyse zu machen?

  • Gegen einen Ölwechsel jede Saison gibt es auch grundsätzlich nichts zu sagen. Wenn Du 3-4k im Jahr fährst, würde ich das bei so einem Fahrzeug auch definitiv empfehlen.

    Ob es sinnvoll ist, alle 1000 km zu analysieren, hängt auch vom Budget ab. Da es sich aber um ein getuntes Fahrzeug aus der Kategorie Hobby/Motorsport/Liebhaberstück handelt, wird das Geld wohl zweitrangig sein.

    Deshalb würde ich konkret empfehlen, das frisch eingefüllte Öl nach der ersten Fahrt mit der Füllung zeitnah zu analysieren. Da ist es egal, ob Du 1 km oder 100 km damit gefahren bist, es geht vor allem um eine Baseline für die folgenden Analysen. So sehen wir nämlich, mit wieviel Verschleiß im Öl Du gestartet bist (Ablagerungen, Restöl usw.). Dann wäre eine Probe nach 1500-2000 km aus meiner Sicht sinnvoll (also ähnlich wie jetzt). Dann sollten wir schon ganz gut einen Trend sehen. Zuletzt halte ich eine Analyse vor dem nächsten Ölwechsel oder im Rahmen des Ölwechsels für naheliegend. Dann sehen wir den ist-Zustand zum Schluss des Intervalls.

    Mein Gedanke ganz konkret, auch wegen der Viskosität: Am Anfang sehen wir, mit welcher Visko Du wirklich startest (z.B. 22 mm2/s), bei der zweiten sehen wir, wieviel Kraftstoff drin landet und wo die Visko sich dann befindet (z.B. 19 mm2/s). Bei der dritten sehen wir, ob sich Kraftstoff anreichert und wenn nicht, ob die Viskosität dennoch weiter abfällt und wohin. Im Idealfall bleibt der Kraftstoff auf konstant niedrigem Level und die Viskosität auch nach "hoher" Laufleistung schön weit oben.

    Wenn dann im Jahr drauf noch Geld übrig ist, könnte man gezielt noch Proben in Abhängigkeit vom Fahrprofil machen. Z.B. mal direkt nach einer Motorsport-Nutzung oder starken Belastung. So könnte man erkennen, ob sich der Kraftstoffgehalt dabei verringert durch ausdampfen oder ob er sich eher noch stärker anreichert. Das halte ich aber dann wirklich für optional.

    Richtig schlau wird man aus GÖA vor allem, wenn man sie regelmäßig macht und Trends beobachtet. So würden dann langfristig auch Probleme auffallen (tatsächlich erhöhte Verschleißwerte oder zuvor nicht sichtbare Elemente in auffälliger Konzentration). Bei einem teuren Fahrzeug durchaus sinnvoll :)

  • Ich erachte den starken Abfall der Viskosität in Verbindung mit dem Kraftstoffeintrag und der Laufleistung nicht für plausibel. Das Öl hat meiner Ansicht nach überdurchschnittlich stark abgebaut.

    Ölwechsel zum Saisonende ist perfekt. Das mit einer GÖA kombinieren, wird am hilfreichsten sein. Mehrere Analysen halte ich bei deiner Nutzung für nicht notwendig.

    Ob es für deinen Einsatzzweck unbedingt ein SAE60 sein muss, steht auf einem anderen Blatt. Bin sehr aufs Rowe gespannt - vielen Dank :check:

  • Jabba okay, ist es sinnvoll für mich, nach anderen SAE 60 - Analysen aus dem Motor zu schauen, um das zu beurteilen oder woran machst Du das fest? Immer gut, wenn Leute durch unterschiedliche Brillen da drauf schauen :yes:

    unbedingt ein SAE60 sein muss

    Bei M3-Motoren und so bin ich in der Ölauswahl nicht so drin, aber ich bilde mir ein, mich zu erinnern, dass der S65 eine Füllvorschrift für 10w-60* hat oder liege ich da falsch? :überleg:

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    *Ganz konkret war das doch glaube das Castrol TWS...

  • Naja, mit dem Kraftstoffeintrag ist es auch "nur" noch ein SAE50.
    Habe ich so nur explizit erwähnt, damit keiner auf die Idee kommt alle 300 km das Öl zu wechseln, weil es kein 10W-60 mehr ist.

    Die 10W-60 Empfehlung ist mir bekannt. Nichtsdestotrotz hat die Praxis gezeigt, dass es nicht zwangsläufig SAE60 sein muss und dass Motoren, die ausnahmslos mit SAE60 betrieben werden, ebenso Schäden erleiden.

  • So stark wie die meisten davon einbrechen, wiegt man sich in einer falscher Sicherheit, wenn man damit einem Kraftstoffeintrag was entgegensetzen möchte. Das kann ein gutes SAE50 u.U. besser wegstecken. Und pauschal lässt sich sowas überhaupt nicht sagen, wann man wie schnell bei der nächst kleineren Viskosität angekommen ist.

    Wie gesagt mit dem 10W60 TWS sind die auch reihenweise alle ausgefallen.. also scheint das nicht unbedingt die Speerspitze zu sein. Und wenn man bei hohen Belastungen ohnehin mind. im Bereich der Mischreibung ankommt, dann ist SAE40, 50 oder 60 nicht mehr kriegsentscheidend. Ist hier im Forum aber auch schon vieles und gut dokumentiert.

  • Ok das Thema mit SAE 50 kenne ich aus US-Foren und Motorinstandsetzern… wer da rum experimentieren will, jeder wie er mag, ich halt mich mal raus :yes:

    Panik, weil die Viskosität hier einbricht, würde ich auch nicht haben und dass Öle in dem SAE-Bereich dazu neigen ist ja auch nicht unüblich. Gerade weil bei der hohen Viskositätsdifferenz zwischen Öl und Kraftstoff das Benzin im Öl schon echt viel aus macht und Zerscherung der Polymere sicherlich ein Thema ist.

    Ich würd jetzt auch nicht dazu neigen, einfach eine andere Marke wie das Castrol oder so zu empfehlen, zumal es das glaube auch gar nicht mehr gibt. In der Analyse sieht aus meiner Sicht soweit alles top aus. Über eine Reihe könnte man dann versuchen abzuschätzen, wie lange das so bleibt und dann sollte hier denke alles passen.

  • Bei dem beschriebenen Einsatz und der Laufleistung sehe ich keine übermäßige Zerscherung. Auch der Kraftstoffeintrag rechtfertigt in der Viskositätsklasse keinen Abfall von 16,5%.
    Aber ja, wer weiß wie der Ausgangszustand des Motul wirklich gewesen ist. Daher von mir alles reine Spekulation auf verfügbarer Datenbasis.

    Castrol TWS gibt es nicht mehr, aber glücklicherweise noch die leistungsstarke OEM-Variante bzw. in günstigerer Verpackung das :she:

    M.Power erlaube mir noch einen Zusatz: Die höhere Viskosität gegen Kraftstoffeintrag hilft dir im Sumpf und in der GÖA weiter. Im Lager fällt er dir wieder auf die Füße. Von daher hatte ich das als "falsche Sicherheit" bezeichnet.

    streetstylez92 für das Fahrzeug existiert soweit ich das überblicke keine Ölberatung. Falls du also Hinweise oder Vorschläge diesbezüglich wünschst, könntest du eine eröffnen. Falls du weißt, was du willst und allein parat kommst, umso besser:ok:

  • Danke euch allen für den Input. Ich werde schon mal eine Beratung eröffnen für Ende nächste Saison, da das Öl jetzt erstmal bis da drin bleibt.

    Außerdem werde ich mit dem Rowe nach ca. 1700km wieder eine GÖA machen, um es vergleichen zu können, aber vermutlich ist dann eh noch etwas Motul drin, aber trotzdem möchte ich das gerne als Vergleich haben, wie und ob es sich verändert.


    So stark wie die meisten davon einbrechen, wiegt man sich in einer falscher Sicherheit, wenn man damit einem Kraftstoffeintrag was entgegensetzen möchte. Das kann ein gutes SAE50 u.U. besser wegstecken. Und pauschal lässt sich sowas überhaupt nicht sagen, wann man wie schnell bei der nächst kleineren Viskosität angekommen ist.

    Wie gesagt mit dem 10W60 TWS sind die auch reihenweise alle ausgefallen.. also scheint das nicht unbedingt die Speerspitze zu sein. Und wenn man bei hohen Belastungen ohnehin mind. im Bereich der Mischreibung ankommt, dann ist SAE40, 50 oder 60 nicht mehr kriegsentscheidend. Ist hier im Forum aber auch schon vieles und gut dokumentiert.

    Ja genau, ein 50er hatte ich mir auch schon überlegt, da liest man ja auch überwiegend Gutes. Habe nur bisschen "Angst" da rumzuprobieren, wenn ein 10W60 vorgeschrieben ist. Vom Gefühl ist es immer einfacher und leichter fürs Gewissen ein "höheres" Öl zu fahren, als vorgeschrieben, als ein "Niedrigeres". Aber macht Sinn, was du schreibst, ich eröffne mal eine Beratung, mal sehen, was alles kommt.

    Edited once, last by Aetvyn: Ein Beitrag von streetstylez92 mit diesem Beitrag zusammengefügt. (October 30, 2024 at 9:58 PM).

  • Daher von mir alles reine Spekulation auf verfügbarer Datenbasis.

    Das ist ein bisschen die Zeile, die ich lesen wollte :verlegen:

    Aber Spekulation war es ja so gesehen von mir auch, wenn ich vermute, dass das normal sei.

    Wie auch immer, bin gespannt auf die nächste Analyse mit dem Rowe. Grundsätzlich scheint hier aber erstmal alles soweit gesund.

  • Aetvyn October 30, 2024 at 9:58 PM

    Changed the title of the thread from “Motul 8100 X-Power 10W-60 GÖA M3 E92” to “Motul 8100 X-Power 10W-60 - M3 E92 - 1.675 km”.
  • Lagerschalen wurden vor 40k km gewechselt laut Vorbesitzet. Alte Schalen habe ich mitbekommen.

    Definitiv eine Schwachstelle des S65. Deinen Pleuellagerschalen scheint es laut Analyse (Kupfer) noch sehr gut zu gehen.

    Ich vermute der hohe Kraftstoffanteil Kommt davon, da ich das Auto diese Saison umgebaut habe und bestimmt 10 mal starten musste und direkt wieder ausmachen musste.

    Sofern der Kraftstoffeintrag nicht weiter ansteigt und die Viskosität nicht weiter abbaut, könntest du das Öl m. E. auch länger fahren.

    Mein Vorschlag: Ölwechsel und nächste Analyse nach der nächsten Saison, um dann entscheiden zu können, ob das Öl drin bleiben kann, oder gewechselt werden sollte.