Entwicklerboard / Arduino ... welches System?

  • Guten Morgen liebe Gemeinde,

    ich würde gerne ein kleines Projekt am Auto realisieren und dafür einen Mikrocontroller verwenden. Im groben geht es darum Sensordaten auszuwerten und daraufhin Aktionen einzuleiten (Relais schalten, etc.) und nebenbei einen Status via Display zu erlauben. Des Weiteren sollen sich Schaltwerte manuell verändern lassen und der MK soll diese dann bei einem neuen booten auch behalten.

    Ich denke ganz allgemein kann das fast jedes dieser Entwicklerboards. Mittlerweile gibt es ja gefühlt eine Millionen verschiedene Boards, Clones, etc pp. Deswegen die grundsätzliche Frage, ob da jemand von euch schon was gemacht hat und nach welchen Kriterien man auswählt.

    Was ich hier in Brasilien einfach bekomme ist:

    - Arduino Clones (und da macht ein Nano wohl am meisten Sinn)

    - ESP32

    - Raspberry Pico

    - ESP8266

    - Sieht aus wie ein Arduino, aber hat einen Cortex-M3 ARM und die Werte lesen sich wie ein Arduino auf Stereoiden :lach3:

    - .....

    Ich hatte bisher schonmal was auf Basis eines Arduinos gemacht, bzw. war an einem Projekt beteiligt, sprich die Software kam nicht von mir, aber immerhin konnte ich verstehen, was im Quelltext stand und auch entsprechend Änderungen vornehmen.

    MVI 1299 - YouTube

    Dennoch stellt sich nun (wieder) die Frage, mit was für einer Plattform man anfängt um einmal "einfach" zu bleiben und aber auch Platz nach oben hat, für weitere Modifikationen. Ich denke das Speicher, etc. bei mir kein Thema sein wird.

    Preislich liegen die DInger ja alle in etwa gleich. Ich denke das ich eher etwas brauche, dass man "einfach" integrieren kann, also Analoge Ein/Ausgänge hat, etc.

    Wo liegen die Fallstricke, etc.?

  • Ich sehe den Thread jetzt erst, vielleicht ist meine Antwort dennoch von Interesse. Für einen Anfänger ist der Arduino perfekt. Die Platinen kosten kaum was, es gibt viele Baugruppen, die Software ist einfach zu bedienen, Bibliotheken lassen sich ganz einfach per Klick installieren.

    Ich hab nie mit dem Arduino Nano gearbeitet, nur mit dem Uno und Mega. Besonders der Uno ist ideal für Anfänger, sehr günstig zu bekommen. Das was du vor hast sollte sich mit einem Arduino ohne Probleme realisieren lassen. Der Rest ist etwas überdimensioniert, der ESP32 hat WLAN onboard und kostet etwas mehr als ein Arduino, ist zu diesem aber voll kompatibel (man kann die Arduino Software zum programmieren nutzen). Dasselbe gilt für den ESP8266.

    Einzig das Display könnte etwas schwieriger werden, besonders die TFT Farbdisplays sind aufwändiger. Einfacher geht es mit einem Nextion Display. Dieses programmiert man separat, es kommuniziert dann über die serielle Schnittstelle mit dem Arduino. Damit lassen sich schnell sehr ansprechende Designs realisieren. Touch-Bedienung gibt es oben drauf. Nachteil ist halt das die Teile relativ teuer sind und ich weiß nicht ob es die in Brasilien auch gibt.

    Ich hab meine Projektarbeit in der Technikerausbildung mit einem ESP32 in Verbindung mit einem 7" Nextion Display realisiert.

    Astra G 1.6 8V Automatik, aktuell Mobil Super 3000 X1 5W-40

  • Hi,

    die Auswahl ist zu einem Teil auch davon bestimmt, welche externen Baugruppen oder Sensoren verwendet werden sollen. Nach meiner Recherche arbeitet die Arduino-Welt überwiegend mit 5V an den Eingängen, während beim Raspberry 3,3V der Standard ist. Meine bescheidenen Anfänge habe ich mit einem Arduino Clone gemacht, wobei ich die Nanos gemieden habe, weil sie im Fehlerfall schlechter zu reparieren sind. Ich habe einen Elegoo Uno R3, bei dem der eigentliche Chip gesockelt ist. Mit ca. 6x5cm ist er dennoch erfreulich kompakt.

    Für die Verwendung im Auto würde ich mir auf jeden Fall noch Gedanken bzgl. Spannungsstabilisierung und v.a. Störfestigkeit machen, so ein 12V Bordnetz kann schon einige Gemeinheiten bieten. Der Temperaturbereich ist auch nicht ohne.

    Beim Display gibt es günstig welche bis zu 4 Zeilen. Darauf achten, dass sie einen I2C-Controller integriert haben, sonst hast du einen riesigen Verdrahtungsaufwand. Die Ausgänge sind aber nicht sehr belastbar, mehr als 40mA können die Arduinos nicht direkt treiben (und auch nur wenige Ports gleichzeitig), die Nanos oft nur 20mA. Also entweder die Relais mit Bedacht wählen, oder besser eine externe Treiberstufe vorsehen.

  • Insbesondere, wenn du Sensordaten von mehreren Sensoren auslesen willst, Berechnungen durchführen und Ausgänge zu senden/schalten würde ich dir einen ESP32 empfehlen. Der hat einfach deutlich mehr Bums unter der Haube. Mit dem ESP-WROOM-32 hast du auch 2 Kerne.

    Wenn du beim Arduino mehrere I2C oder SPI Schnittstellen anfängst mit höherer Taktrate z.B. Interrupt-gesteuert zu lesen und gleichzeitig rechnest kann es durchaus sein, dass deine Sensorwerte kompletter Schwachsinn werden, weil die Taktrate nicht ausreicht, um alles schnell genug zu bearbeiten.

    Bin mir nicht sicher, aber kann sein, dass der ESP32 vereinzelt 5 V tolerante Pins hat. Ich würde trotzdem alles per Optokoppler realisieren. Für die Versorgung einen guten, ausreichend dimensionierten LDO, gibt es auch extra für die Automobilindustrie. Schirmung der Kabel solltest du dir auch anschauen, falls "etwas komisch" ist.