Petronas Syntium 7000 0W-40 - Mercedes E500 Kombi (S212), M278 Motor - 14.000 Km

  • Guten Abend zusammen,

    hier ist die zweite Analyse vom E500 Kombi (S212), diesmal mit Petronas Syntium 7000.

    Eigentlich sollte der Rest vom Petronas 3000E 5W-40 eingefüllt werden, aber weil das Absauggerät bei MB defekt war, verblieb soviel Altöl im Motor, dass es beim Wiederauffülen überlief. Daraufhin wurde als kleine Wiedergutmachung das Petronas 7000 aus 1l-Flaschen aus der Vitrine (Verkaufspreis knapp 30 €) eingefüllt.

    Die Laufleistung war jetzt mit dem 7000er knapp ca. 10% größer, bei gleichem Fahrprofil mit etwa 20% Kurzstreckenanteil.

    Der nächste Ölwechsel steht in einigen Wochen an (1 Jahresintervall) und dann wird Ravenol VST 5W-40 USVO eingefüllt.


  • Wahnsinn, super gute Werte für den großen Motor und die Laufleistung!
    Ich habe ja auch aktuell das VST drin und werde es im Januar wieder testen lassen um zu gucken wie es sich gegen das Petronas 5W-40 geschlagen hat.

    Welches Baujahr ist der Wagen?

    Mercedes CLS 500 M278 :rav: 8,5 Liter VST 5W-40 + 200ml :aroi: 9200V2
    BMW M140i F20 nächster Ölwechsel in der Planung

  • Ja, auch im Vergleich zum im Vergleich (fast) neuen Motor in meinem C207 finde ich die Verschleißwerte hervorragend.

    Der S212 wurde Ende 2012 gebaut und 2013 zugelassen, ist also ein Vormopf und wurde Mitte 2018 mit knapp 200.000 km gebraucht gekauft.

    Allerdings ist uns über die Nutzung bis Mitte 2018 und die ersten knapp 200.000 km nichts bekannt. Es deutet aber Vieles daraufhin, dass der Wagen sehr rauh behandelt wurde und auch unzureichend gewartet wurde. Beide rechte Aluräder waren stark verschrammt und wohl auch so hart gegen Bordsteine o. ä. gefahren, dass sie erheblichen Seitenschlag hatten und verschrottet werden mussten. Auch die Zündkerzen waren in einem schlechten Zustand und die vorderen Bremsscheiben waren auf der Innenseite so stark korrodiert, dass der mittlere Bereich des Reibrings zerbröckelt war und die Bremsbeläge nur noch auf zwei schmalen Ringen innen und außen trugen.

    Nachdem diese Mängel behoben wurden, läuft das Fahrzeug zuverlässig und sehr zufriedenstellend im technischen Service.

  • Gerade ein großer Motor kann sehr verschleißarm gefahren werden, weil er fast nie an sein Leistungslimit gebracht wird, und quasi die meiste Zeit entspannt vor sich hin tuckert.

    Man kann hier auch sehr gut erkennen, dass der Motor sehr schonend zum Öl ist, und es daher keine Rolle spielt ob 0W- oder 5W-40.
    Das 0W-40 konnte sich durch einen PAO-Anteil gegenüber dem 5W-40 als reines HC echt gut halten. Top Analysen.

  • Ja das stimmt, der Motor läuft bezogen auf die maximale Leistung von 300 kW/408 PS die meiste Zeit fast im Leerlauf.

    Mein C207 mit hat eine Motordatenanzeige für momentane Leistung und Drehmoment. Da zeigt sich, dass der Motor meist mit niedrigen Drehzahlen aber auch mit relativ hohem Drehmoment läuft. Bei 100 km/h in Stufe 7 in der Ebene dreht der Motor 1500/s bei einer Leistung von rund 30-35 kW. Bei 250 km/h und knapp 3800/s liegt die Leistung bei 180-190 kW.

    Die vollen 300 kW kann ich dem Motor nur beim Beschleunigen vor allem bergauf "entlocken". Es scheint auch so zu sein, dass der Ölkühler beim Dahingleiten umgangen wird, denn dann beträgt die Öltemperatur 102-104° C. Sobald aber Leistung abgefordert wird, sinkt die Öltemperatur auf um die 90° C ab.

    Hier nochmal der Link auf die Analysen vom C207 Ravenol SSL 0W-40 USVO - Mercedes E500 Coupé (C207), M278 Motor - 5.600 Km .

    Das Castrol war ja auch ein HC-Öl und das SSL soll ja auch PAO enthalten. Die Verschleißwerte sind zwar exakt gleich, aber die Fahrstrecke mit dem Ravenol war um 35% länger. Wenn man jetzt annimmt, dass die Verschleisswerte proportional zur Laufleistung steigen, hat sich dabei auch das Ravenol besser geschlagen als das Castrol.

  • Es scheint auch so zu sein, dass der Ölkühler beim Dahingleiten umgangen wird,...

    Da wird wohl einfach ein elektronisches Thermostat verbaut sein, dieses dann eben je nach Situation den Ölfluss reguliert.
    Und wenn er bei geforderter Leistung das Öl kühler hält, ist das ein gut abgestimmtes Thermomanagement, da eben die Viskosität für einen stabileren Ölfilm angehoben wird.

  • Kann ich auch so bestätigen, die Öltemperatur ist unter Last wirklich sehr gering.
    Autobahn entspannt 160-180 liegt diese meistens bei 88-92°C, ich habe das 9g und noch weniger Drehzahlniveau.

    Ebenfalls faszinierend wie schnell das Öl warm wird.

    Ich sehe das auch wie Tequila, die Viskosität ist schon fast egal, so lange man es regelmäßig wechselt ist der Motor sehr gnädig :)

    Meine Analyse wird dann auch das Neoprotec enthalten.

    Mercedes CLS 500 M278 :rav: 8,5 Liter VST 5W-40 + 200ml :aroi: 9200V2
    BMW M140i F20 nächster Ölwechsel in der Planung

  • Oelcheck hat ja auch bemängelt, dass die Additivierung von deren Frischölreferenz abweicht. Ich weiß natürlich nicht, wie lange das Öl schon in der Vitrine gestanden hat und ob das einfach eine "alte" Rezeptur ist, die weder bei Ölcheck noch hier jemals analysiert worden ist.

    So ähnlich ist es mir ja auch mit dem jüngst analysierten Ravenol SSL USVO gegangen (siehe Link in Beitrag #5). Die Additivierung der GÖA-Probe weicht erheblich von den Werten hier in der FÖA ab, obwohl auf den Kanistern USVO aufgedruckt ist. Das Abfülldatum auf den Gebinden ist 18.10.2018.

    Ich habe daraufhin beim Ravenolshop nachgefragt und als Antwort bekommen, dass das SSL in zwei Schritten in Richtung USVO erneuert wurde und Wolfram und Molybdän erst später hinzukam. Ich habe dann wohl den "Zwischenschritt" erwischt.

    Vielleicht ist es ja beim hier analysierten Petronas 7000 so ähnlich verlaufen.

  • Einfach müssen wir auf nächsten Analysen von Syntium 7000 warten. Ich habe auch schon 8l von diesem Öl -Abfülldatum 17.01.2019 gekauft, aber ich fülle es erst im 2021 oder später. Mit Ravenol ist alles klar. Es ist eine Tradition für sie, die Rezepturen ständig zu ändern. Es gibt schon mehrere Analysen, welche haben bestätigt, dass SSL USVO schon ohne oder mir verringerten Mengen von Mo, W und Esters hergestellt ist.

  • Vielleicht nochmal spannend zum Thema der Belastung.

    Gestern bin ich sehr entspannt gefahren.
    Bei Tempo 100 läuft der Wagen mit 1.100 Umdrehungen und ca 4-5% seiner Leistung werden benötigt.
    Drehmoment lag bei ca 130-140 Nm und die Öltemperatur lag bei 93-96 Grad Celsius.
    Daraus resultierte ein Verbrauch von 7,8 Liter im Mix.

    Finde ich immer wieder beeindruckend, aber leider fällt selbst solch ein Motor im Ökowahn...

    Mercedes CLS 500 M278 :rav: 8,5 Liter VST 5W-40 + 200ml :aroi: 9200V2
    BMW M140i F20 nächster Ölwechsel in der Planung

  • Ja, vor allem wenn man den Verbrauch im Vergleich zu Fahrzeugen in den letzten 60 Jahren betrachtet.

    Unser 56er Käfer mit 30 PS, Leermasse 730 kg, brauchte bei bei verbrauchsorientierter Fahrweise (vorausschauend fahren, ausrollen lassen, möglichst wenig Geschwindigkeitsänderung) ca. 8,5 l/100 km. Die späteren 1303 S mit 50 PS, Leermasse 900 kg, brauchten dann schon 11 l/100 km laut Prospekt und locker 13 - 15 in der Praxis.

    Die 1110er Simcas mit 55 bzw. 60 PS, Leermasse ca 950 kg, ließen sich auch mit 8-9 l/100 km mit der genannten sparsamen Fahrweise bewegen. Der Renault 11 mit 80 PS bei 900 kg Leermasse lag im ähnlichen Bereich.

    Die genannten Verbräuche gelten nur für eine betont sparsame Fahrweise.

    Daran sieht man wie effizient der M278-Motor arbeitet, denn er muß ja nicht nur die 2-3-fache Fahrzeugmasse beschleunigen, sondern auch noch die wesentlich leistungshungrigeren Nebenantriebe bedienen und den höheren Stromverbrauch der modernen Fahrzeuge decken. Auch die teilweise fast doppelt so breiten Reifen verbrauchen nicht wenig Energie.

    Der Preis für die hohe Effizienz ist die komplexe Sensor- und Regelungstechnik, die hoffentlich nie kaputtgeht. Wenn dann aus den Fehlermeldungen nicht klar hervorgeht, wo der Fehler liegt, hilft nur noch beten und vielleicht die Autodocs, wenn man denn einen Termin bekommt.

    Da war man mit den alten Kisten klar im Vorteil. Beim 56er Käfer fand man die gesamte Elektrik hinter der Pappe im "Kofferaum" mit 3 Sicherungen, wenn ich mich recht erinnere.

    Beides hat seine Vor- und Nachteile. Aber trotz der "Gefahr" vielleicht mal ein unreparierbares Fahrzeug zu haben, möchte ich den (Fahr-) komfort, die Leistung und die Sicherheit der modernen Fahrzeuge nicht mehr missen.

    Einmal editiert, zuletzt von C207 (16. September 2020 um 00:30)