Chevron Taro 20 DP 40


  • Moin!

    Mal vielleicht etwas anderes, vielleicht auch weniger brauchbar, aber meiner Meinung nach nicht minder interessant!

    Anbei handelt es sich um eine Gebrauchtölanalyse eines MAN B/W 6L 58/64, welcher mit einem Chevron Taro 20 DP 40 (SAE 40) geschmiert wird. Die Maschine wird sowohl mit Schweröl, also auch mit Diesel betrieben.

    Ölwechsel gibt es keinen, da wir wöchentlich nachfüllen.

    Beste Grüße

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    EA888 CJXC 2.0 TSI: :motu: 300V Competition 5W-40

  • Ja genau! 580 mm Bohrung x 640 mm Hub ergeben ca. 170 Liter Hubraum pro Zylinder, so haben wir um den Daumen gepeilt 1020 Liter Hubraum am ganzen Aggregat.

    Normleistung ist mit 8340 kW bei ca. 2,3 bar Ladedruck angegeben, aufgrund einer Drehzahlanhebung von 428 auf 440 sind wir bei ca. 8700 kW, ausschlaggebend hierfür ist der fest verbundene Wellengenerator. Drehmomentangaben gibt es nie offizielle, ich habe in unserem Shaft Torque Limitstion System aber schon Werte jenseits der 400 kNm gesehen, bei einer auf 75% gedrosselten Maschine.

    Normverbrauch bei normaler Fahrt ist ca. 1 Tonne HFO/MDO(MGO) Pro Stunde, wenn wir ankommen wollen, können da auch bis zu 1,4 Tonnen draus werden. Dazu verbraucht die Maschine pro Woche ca. 300-400 Liter Schmieröl, neben ihrem kleinen 1000 Liter Sumpf, wird noch Schmieröl in einem Umwälztank gespeichert, der durchgängig um die 15 Kubikmeter gefüllt ist.

    Angetrieben wird dann ein 6 Meter „Variable Pitch Propeller“ und der Wellengenerator, der dem Vortrieb bis zu 1500 kW stehlen kann.


    Anbei noch ein Bild, und falls es noch Fragen gibt, immer her damit!

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    EA888 CJXC 2.0 TSI: :motu: 300V Competition 5W-40

  • Sehr interessant! Ist das bei so einer Maschine üblich, dass sie das Öl einfach verbraucht und man es einfach nachfüllt? Denn es ist ja ein Viertakter oder?

  • Ja, das ist durchaus üblich, dass diese 4-Takt Motoren so arbeiten, sie zeichneten sich damals sogar durch sehr niedrigen Schmierölverbrauch aus. Allgemein ist das so vorgesehen und trägt auch im gewissen Maße einen Teil zur Verbrennung bei.

    Zweitakt Schiffsmotoren funktionieren auch anders als im Moped/PKW Bereich, sie haben Ventile und einen Ölsumpf, da sie nicht durch den Brennstoff geschmiert werden.

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  • Du sagst es, die Dimensionen hier sind in jedem Maße gigantisch! Egal ob Ladung, Antrieb oder Bunkerkapazitäten, und hier reden wir in meinem Fall von einem Sschiff das noch unter 180 Meter lang ist.

    Mal so als Beispiel, wenn die Bunker voll sind, haben wir über 1000 m3 Brennstoff geladen…

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  • Heftige Zahlen! Und rede von „Vorrat“, wenn 60l Öl in der Garage rumstehen…

    Du meintest, dass das Schmieröl nicht gewechselt wird. Ist das bei solchen Motoren grundsätzlich so?

    Bei kleineren Schnelllaufenden Marine-Dieseln kenne ich den klassischen Ölwechsel, wenn auch in extrem langen Intervallen und auch manchmal nur auf Basis von Notwendigkeit infolge einer Analyse. Würde man das hier auch so handhaben oder ist das in der Praxis kein Thema?

  • Die Klassifikationsgesellschaften zwingen alle 4 Monate eine Analyse des Öls, es hat bei uns seit über 85.000 Stunden keinen wechsel erfahren. Das liegt daran, dass sie zwar einen Vertriebsnamen haben, aber für jeden Kunden auf den Motor abgestimmt werden, da kostet der Liter mal schnell über 30 Euro, ein voller Wechsel von über 15.000 Litern wäre dann eine Wirtschaftliche Katastrophe, kann aber durch Maschinenschäden oder volle Entgleisung der Additive gemacht werden.

    In unseren Hilfsdieseln wurde vor einigen Monaten die Hälfte des Öls (je 500 Liter) durch frisches Öl ersetzt, da hier das bi-wöchentliche aufkippen von 20-50 Litern keine Verbesserung der Laborwerte ergab, die Viskosität geriet außer Kontrolle.

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