23.07.2018
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Hintergrund - Benzin und Öl sind wichtige Siegfaktoren
Spurensuche im Rennlabor bringt Erfolg
HOCKENHEIM. Die schlimmste Phase während eines Formel-1-Wochenendes ist für David Tsurusaki (Bild), Sean Dunnett und seine Kollegen von Exxon-Mobil das Rennen selbst. „Davor und danach haben wir jede Menge zu tun, aber wenn die Autos auf der Strecke sind, sind wir zum Zuschauen verdammt – wir müssen unseren Job vorher erledigt haben“, erklärt Dunnett. Der Technische Ratgeber des Ölkonzerns ist beim Red-Bull-Racing-Team dafür verantwortlich, dass Benzin, Öle und andere Schmierstoffe den höchsten Ansprüchen genügen.
Nur halb so dünn wie ein menschliches Haar ist beispielsweise der Ölfilm, der das Getriebe schmiert. „Da muss alles passen. Schon kleinste Verunreinigungen könnten gefährlich sein. Deshalb untersuchen wir im Rennlabor Sprit und Öl auf Rückstände wie Metallpartikel und geben den Ingenieuren gegebenenfalls Bescheid, damit sie reagieren können, bevor etwas beschädigt wird“, erklärt Dunnett.
Enormer Zeitdruck
1620 Liter Sprit bringen die US-Amerikaner an die Strecke, dazu kommen 100 Liter Motor-, 50 Liter Hydraulik-, und 35 Liter Getriebeöl. Um der Konkurrenz möglichst voraus zu sein, forschen zehn Ingenieure und Wissenschaftler an neuen Formeln. „Während im Kundenbereich schon mal ein Jahr vergehen kann, bis ein neues Produkt auf den Markt kommt, sind es im Rennsport nur zwei Monate“, gibt David Tsurusaki, Global Motorsport Technologie Manager, einen Einblick: „Geschwindigkeit ist Trumpf in der Formel 1 – überall.“ Stolz berichtet er: „Wir haben ein Molekül entwickelt, dass wir brauchten, haben aber zunächst niemanden gefunden, der es produzieren konnte“. Auch dieses Problem wurde gelöst. Doch die nächsten Herausforderungen warten. „Es gibt noch viel zu entdecken, um die Ressourcen noch effizienter zu nutzen“, blickt Tsurusaki in die Zukunft.
Quelle: https://www.morgenweb.de/mannheimer-mor…id,1286954.html