Per Gillbrands Todestag jährte sich neulich zum ersten Mal. Unter schwedischen Ingenieuren war "Turbo-Pelle" eine Legende. Sein Einstieg ins Berufsleben war der Volvo B18; als er danach von Göteborg nach Trollhättan zu SAAB wechselte entwickelte er den von Ricardo zugekauften Vierzylinder zügig zu einem zuverlässigen und leistungsfähigen Triebwerk weiter. Er war der Mann hinter dem 99 turbo - und erfand damit das Downsizing-Konzept. Aus dem B- wurde Anfang der 80er Jahre der H-Motor, dessen letzte Entwicklungsstufen den SAAB 9-5 bis 2010 antrieben und die heute noch in Lizenz von BAIC in China gebaut werden und die teureren Modelle des Staatskonzerns antreiben.
Auch im Ruhestand ließen ihn die Motoren nicht los. Und auch wenn sein Berufsleben hauptsächlich davon geprägt war, saubere und sparsame Motoren zu bauen, so wurde er das innere Spielkind anscheinend nie los. Dabei lebte er beide Extreme aus: zum einen hatte er einen Rolls Royce Merlin in der Garage stehen, zum anderen baute er entweder technisch oder historisch interessante Motoren als funktionsfähige Miniaturmodelle nach, die er einer interessierten Öffentlichkeit gerne vorführte. Vom ersten Ottomotor bis hin zu einem Merlin - und sogar einem Bugatti W16.
Wer eine Stunde Zeit hat schaue diesen Mitschnitt vom Sommertreffen des Schwedischen Volvo-P1800-Clubs:
Hier eine Veranstaltung an der Universität Linköping:
Der Höhepunkt jedoch war sicher die Präsentation in der Stockholmer Berwaldhalle:
Ein ebenfalls SAABfahrender Freund hat letztes Jahr diesen schönen Nachruf auf meinem Blog veröffentlicht:
https://turboseize.wordpress.com/2016/12/06/danke-turbo-pelle/