Toyota Auris 1.6 VVT-i 1ZR-FAE, Benziner, Endoskopie Zylinder

  • Moin zusammen


    Habe die Zylinder sowie Drosselklappe und den KGE Schlacuh begutachtet und folgendes dazu:


    - Das Aggregat hat 4 Zylinder, kein OPF, VVT-i, Sauger Benziner

    - Gekauft als gebrauchter vor einem Jahr mit 29'000 km auf der Uhr, aktuell bei 40'900 endoskopiert

    - Gemäss Scheckheft, regelmässiger Ölwechsel, Ölsorten nicht bekannt. Seit kauf zwei Ölwechsel durchgeführt, erste Ölanalyse hier (3000 km), zweite Analyse (Intervall 7000 km, ca 148 h) kommt in den nächsten Tagen.

    - Ölverbrauch bisher kein oder nicht klar messbar, wie auch, finde es ziemlich schwierig eine aussagekräftige Ölstandsmessung bei dem Ölmessstab, danke Toyota:nogo:

    - Endoskopiert wurden Zylinder 1-4, Drosselklappe und KGE Schlauch

    - Zündkerzen (Denso SC20HR11 Iridium) sahen alle ziemlich gleich aus, ausser ölige Rückstände bei allen 4


    Hier die Links zu den Clips https://youtu.be/qoM8TlDA-bU?si=gv0W74fQLiYECb47


    Nun zu meinen Fragen und bitte um eure Ratschläge. Bin nicht der Fachmann aus dem Motorenbau oder ein Meister der Motoren, daher meine Fragen als Laie und bitte um Verständnis :hello::


    - Zylinder 1 & 2 haben nicht gravierende, vertikale Riefen in der Zylinderwand. Die Zylinder 3-4 sehen deutlich schlechter aus, wie ich finde, bzw. haben nach meiner Einschätzung ungünstige, tiefere Riefen, vertikal. Bei Zylinder 4 sind zusätzlich horizontale Riefen zu erkennen. Wie hoch schätzt ihr den Schaden oder zukünftigen Schaden ein? Klar, es wurde nicht gemessen, weder die Kompression noch die Innenmasse, die endoskopie soll zuerst ein oberflächiges Bild vom ganzen darstellen.

    - Wie sind die Ablagerungen im Kolben und oben bei den Ventilen rundherum anzusehen? Ölige spuren und Ablagerungen im Ventilbereich sind zu sehen, Verkokungen. Am Kolbenboden sehen die Verkokungen, Rückstände teilweise direkt am Rand zur Zylinderwand, doch stark aus und dadurch die Riefen bzw. verstopfte Ölabstreifringe.

    - Wenn eine Möglichkeit besteht, mit einfachsten Mitteln wie Motorspülung/Ölschlammspülung, kurze Intervalle mit Spülöl, durchzuführen und ob das überhaupt noch was nutzt, um die Ölabstreifringe zu reinigen bzw. frei zu kriegen, würde ich das mal in Angriff nehmen.

    - Ölsiff im KGE Schlauch? Hat ziemlich Schmodder drin. Ungünstig oder wieviel darf da sein an Öl?


    Bin für Ratschläge auch ausserhalb meiner Fragestellungen offen:lesen::handschake:

  • Wie ich sehe, hat der Wagen bei Kauf in 9 Jahren gerade Mal 29.000km runter und auch bei dir bekommt dieser eher Kurzstrecke. Womöglich auch bergauf Fahrten bei kälteren Motor? Bedeutet also eher Kurzstreckenfahrzeug. Wenn man dies als Basis nimmt, dann sind die leichten Riefen normal. Der Kolben kippt stärker, wenn der Motor noch nicht auf Betriebstemperatur ist. Dazu kommt das Abwaschen vom Ölfilm durch den Ausgleich von Kondensationsverlust und damit weniger Schmierung. Interessant ist dazu aber der niedrige Kraftstoffeintrag deiner Analysen. Womöglich helfen dabei auch die längeren Ausfahrten, die du am Wochenende machst. Die Ablagerungen am OT wirst du so wohl nicht wegbekommen. Hat aber eigentlich jeder Verbrennungsmotor, da dort ja in der Regel kein Kraftstoff hinkommt, welcher es sauber wäscht. Der eine mehr, der andere weniger. Denke auch, dass diese Verlackung/ Verkokung auf die Kurzstrecken zurückzuführen sind.

    Deine Vermutung bzgl. Kolbenringen passt dazu.

    Bzgl. dem Versuch die Kolbenringe zu reinigen, gab es vor Jahren Mal eine größere Aktion im Oil Club mit Toralin. Bei einigen hat es Abhilfe geleistet

    MINI-JCW
    21. Dezember 2018 um 16:03


    Die KGE sieht meiner Ansicht nach normal aus. Auch die Drosselklappe


    Alles in allem wird der Motor nicht sofort über den Jordan gehen und besteht nicht sofort Handlungsbedarf. Auch, weil es auf einer Endoskop Kamera immer ein wenig dramatischer aussieht als es womöglich ist. Deine bishrige Analyse zeigt, dass der Motor keine ernsten Probleme hat

    Einmal editiert, zuletzt von Likin Jack (14. April 2024 um 17:53)

  • Danke Likin Jack für deine Einschätzung und Tipp für die Kolbenringe Reinigung.

    Da versuche ich penibel den Motor warm zu fahren und bergauf Fahrten zu vermeiden vor erreichen der Betriebstemperatur, was in unserem Gebiet hier ohne grosse Umwege gut klappt.

    Das mit dem Kolbenkipper und Kondensationsverlust ist ein guter Denkanstoss:thumbup: Solange ich auf das warmfahren achte und hin und wieder Kilometer abspulen kann, wird sich auch der Treibstoffeintrag in Grenzen halten lassen denke ich.

    Mein aktuelles Öl, gemäss letzer Ölanalyse, wurde wieder neu eingefüllt und der hohe NOACK passt so gar nicht, daher werde ich wohl noch vor dem Sommerurlaub und Langstrecke nach Kroatien, mein Zielöl (bin noch unschlüssig welches, lässt sich in der Ölberatung klären :moin:) wechseln. Mit einem verkürzten Intervall, ein Reinigungsrodukt von Toralin oder als Spülung bzw. Longlife Reinigung gemäss Oilsyn Release Tech Power Cleaner Long Life und noch weitere Spülungen, hoffe ich noch gröberes zu bremsen:/

    Aktuell habe ich das Ventilsauber Additiv von LM im Tank eingefüllt und tanke ausschliesslich seit kurzem Super 98. In der Schweiz gemäss Aussagen verschiedener Treibstoffhändler/Tankstellenbetreiber, ohne Biokraftstoffanteile im 98 Super Plus (BP und Shell haben als einzige von den angeschriebenen Firmen, bis heute nich geantwortet betreffend Biokraftsoffanteile im 95 bzw. 98 Benzin).


    Bleibt wohl nichts anderes übrig als weiterhin kurze Intervalle zu fahren, mit den Massnahmen für die Reinigungsadditive im Öl. Ich werde vorzu weitere endoskopien durchführen und hoffe auf einen positiven Trend :hotdrink:

  • Sehe kein Grund zur Sorge bei deinen Videos, die Riefen kommen meistens durch (Ruß-/Ölkohle)Partikel am Feuersteg, die auch teilweise im oberen Totpunkt im Feuerringbereich mitgerissen werden.

    Das siehst Du z.b. auch an Zylinder 3 bei Minute 1:43 und 4:12, hier sind wahrscheinlich Verbrennungsrückstände am Feuersteg oder Material vom Feuerringbereich am Zylinder für die "Riefe" verantwortlich, beachte hier den "blanken" Feuerringbereich am oberen Totpunkt.

    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du diese "Riefe" trotzdem nicht oder nur kaum mit dem Fingernagel spüren würdest. Endoskopbilder brechen das Licht doch massiv und nehmen sehr nah auf, wodurch gleich alles sehr schlimm aussieht.

    Ich würde fleißig Öl wechseln und eventuell mal einen Brennraumreiniger als Kraftstoffzusatz probieren und dann mal ordentlich fahren.

    Du kannst ja nach 1000km erneut Videos machen und neu bewerten.

  • Könnten das Rückstände von langen Ölwechselintervallen oder Kurzstrecken sein, vorallem am oberen Totpunk? Sieht unvorteilhaft verkrustet aus. Dann wäre es naheliegend, dass sich Rückstände gelöst haben, und so die Zylinderwände verkratzt haben. Hoffe es die Rückstäde gehen zurück und die Ölababstreifringe halten, dafür sorge ich schon mal mit verkürtzen Intervallen und einer Motorreinigung (Ölschlammspülung von LM). Mein erster Gedanke war, nicht das ein Ölverbrauch zunimmt bzw. messbar wird und sich das zu einem Point of no Return entwickelt zu einer Ölverbrennmashine. Bis jetzt war ja kein Ölverbrauch messbar, so geht es geht am Ölmessstab ablesen.

    Gestern habe ich den Ölfiter aus Pappe aufgeschnitten, nach dem Ölwechsel (GÖA folgt) und habe wenige, sichtbare Aluspänne gefunden. Ansonsten war der Filter ziemlich unauffälig uns sauber, ohne Ölschlammrückstände o.ä. Bin auf die Ölanalyse gespannt, vorallem auf die Metallrückstände.

  • Nein. Die vertikalen Kratzer deuten tatsächlich auf Kolben hin, welcher kippt. Was in einem gewissen Rahmen ja normal ist. In deinem Fall ist es halt die Kurzstrecke, bei der sich der Motor kaum in Betriebstemperatur bewegt, weshalb es sich bei der Laufleistung schon zeigt. Aber hops gehen wird der Motor dadurch nicht