28.11.2017
Alles anzeigenWeinburger kam Autobetrügern auf die Schliche
Männer täuschten Motorschaden vor. Weinburger kam ihnen auf die Schliche.
Ein Weinburger ist beim Autoverkauf mutmaßlichen Betrügern auf den Leim gegangen. Diese haben Motoröl zur Kühlerflüssigkeit geleert und so einen Motorschaden vorgetäuscht.
„Meine Welt ist zusammengebrochen, als ich bemerkte, dass mein gutes Auto einen Motorschaden hat“, berichtet ein Weinburger, der vergangene Woche seinen Audi an den Mann bringen wollte. Dass das Auto perfekt in Schuss war und er Opfer eines Betrugs wurde, bemerkte er erst später.
Zur Vorgeschichte: Nach mehreren telefonischen Vorgesprächen traf sich der Weinburger an einem öffentlichen Platz in Ober-Grafendorf mit zwei jungen Männern, um einem davon sein Auto zu verkaufen. Diese gaben vor, das Fahrzeug besichtigen und auf Schäden kontrollieren zu wollen. Während der Kaufinteressent hinten mit dem Weinburger den Kofferraum kontrollierte, dürfte sein Begleiter das Fahrzeug manipuliert haben.
Motoröl in den Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit geleert
Er soll Motoröl in den Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit geleert und so einen Motorschaden vorgetäuscht haben. Der Verkäufer fiel aus allen Wolken, als er sah, dass Öl in dem Behälter der Kühlerflüssigkeit war. Als er den Kauf abbrechen wollte, griff der Interessent ein. „Er meinte, er kennt jemanden, der das repariert, er nimmt das Auto trotzdem, aber billiger“, erzählt das Opfer, „im ersten Moment war ich natürlich froh, dass ich es trotz Motorschadens los werde und ging darauf ein.“
Beim Preis ließ der Weinburger dem 17-jährigen Interessenten 30 Prozent nach. Davon bekam er den Großteil sofort, und der Käufer konnte das Auto mitnehmen. Den Rest sollte dieser bei der Übergabe der Papiere bezahlen.
Polizisten bei Übergabe verdeckt im Einsatz
Erst zuhause wurde der Weinburger skeptisch. „Ich habe dann die Adresse des Käufers gegoogelt und gemerkt, dass diese gar nicht existiert. Erst dann ist mir klar geworden, dass ich auf Betrüger reingefallen bin“, ärgert sich der Geschädigte. Daraufhin habe der Weinburger einen befreundeten Polizisten informiert. Die Übergabe der Papiere fand schließlich wie geplant statt. Nur vier Polizisten waren – verdeckt – auch vor Ort. Diese konnten die beiden mutmaßlichen Betrüger auch festnehmen. Sie wurden auf freiem Fuß angezeigt. Geständnis legten sie bislang aber keines ab.
Die Polizei ist froh, dass der Weinburger so schnell reagiert und damit geholfen hat, den Fall aufzudecken. Sie warnt gleichzeitig alle privaten Autoverkäufer vor der Betrugsmasche. „Diese war uns völlig neu“, sagt ein Polizist. Bei weiteren Ermittlungen stellten sie fest, dass zwei Personen aus dem Bezirk Melk sowie Vöcklabruck mit demselben Trick betrogen wurden. In den drei Fällen entstand ein Schaden von rund 7.000 Euro.