02.10.2019
Alles anzeigenTOTAL UND SUNFIRE KOOPERIEREN IN SACHEN WASSERSTOFF
Der Sunfire-Elektrolyseur soll in der Total-Raffinerie Mitteldeutschland zum Einsatz kommen. (Foto: Total)
Dresden/Leuna (energate) - Der französische Mineralölkonzern Total will künftig vermehrt Wasserstoff in seinen Raffinerien einsetzen. Hierzu hat das Unternehmen nun eine Kooperation mit dem Dresdener Start-up Sunfire geschlossen. Im Rahmen der Kooperation liefert Sunfire einen Hochtemperatur-Elektrolyseur im Megawatt-Maßstab zur Nutzung im industriellen Umfeld. Die Anlage soll als Teil des Forschungs- und Entwicklungsprojektes "E-CO2MET" zukünftig im ersten Schritt für die Produktion von synthetischem Methanol aus hochkonzentriertem CO2 zum Einsatz kommen, teilte Sunfire mit. Das Technologieunternehmen übernimmt dabei die Installation der Anlage sowie den Betrieb und die Instandhaltung des Elektrolyseurs in der Total-Raffinerie Mitteldeutschland.
Sunfire-Elektrolyseur kommt auf 80 Prozent Effizienz
Das Besondere am Hochtemperatur-Elektrolyseur "Sunfire-HyLink 200" sei seine Fähigkeit, günstigen Dampf oder Abwärme aus Industrieprozessen und Syntheseverfahren direkt zu nutzen und damit den Bedarf an Ökostrom zu reduzieren. Damit sei es das bisher effizienteste Verfahren für die Umwandlung von Strom zu Wasserstoff, so Sunfire. Mit einer Effizienz von über 80 Prozent senke die Anlage auch die Gesamtkosten des Verfahrens merklich. Während der Zusammenarbeit mit Total wird der Elektrolyseur von Sunfire in verschiedene Forschungsprogramme eingebunden. Am Standort Leuna werden die Projektpartner unter anderem die Leistungsfähigkeit des Systems in Abhängigkeit von variabler erneuerbarer Energiezufuhr untersuchen.
Total sieht große Chancen in Wasserstofftechnologien
Total sieht in der Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zur Produktion von grünem Methanol große Potenziale für die globale Energie- und Transportwende. "Die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von CO2 wird eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der Klimaneutralität spielen, ohne das wirtschaftliche und soziale Wachstum zu beeinträchtigen", sagte Marie-Noelle Semeria, Senior Vice President - Group Chief Technology Officer bei Total. Für das 2010 gegründete Start-up Sunfire hingegen ist die Kooperation mit dem großen Konzern ein bedeutender Schritt. "Der Einsatz unseres Hochtemperatur-Elektrolyseurs bei einem der größten Mineralölunternehmen der Welt bestätigt uns in unserer jahrelangen Arbeit, die Dekarbonisierung der Industrie voranzutreiben", so Nils Aldag, Geschäftsführer von Sunfire.
Die Sunfire GmbH entwickelt und produziert mit ihren mittlerweile 140 Mitarbeitern Hochtemperatur-Elektrolyseure und -Brennstoffzellen. In der neuesten Variante seien die Anlagen nicht nur in der Lage Wasser, sondern auch CO2 zu reaktivieren und so Abgase in einen sauberen Rohstoff zurückverwandeln, das Erdöl oder Erdgas ersetzt, hieß es von Sunfire. So ließen sich der gesamte Transportsektor und viele Industrieprozesse, die bisweilen auf Öl, Gas oder Kohle angewiesen sind, nachhaltig und CO2-neutral gestalten.
Quelle: https://www.energate-messenger.de/news/195650/to…hen-wasserstoff