Beiträge von einoeler

    Fertigadditivprodukte sind auch in der Regel wesentlich sicherer für den Endanwender.

    Das Festschmierstoffpulver von seriösen Quellen (nicht Ali :nogo: ) hat idR. ein Sicherheitsdatenblatt beigelegt, in dem auch nicht umsonst Schutzausrüstung empfohlen wird. Alleine schon beim Abwiegen entsteht eine unvermeidbare Staubwolke die besser nicht eingeatmet werden sollte. -> Farblackierermaske mit P2 Partikelfilter oder besser ist sehr sinnvoll in Kombination mit Handschuhen und Schutzbrille.

    Deshalb opfere ich mich auch freiwillig, damit ihr nicht eure Gesundheit aufs Spiel setzen müsst :flitz:

    Grüße,

    einoeler

    Die Frage habe ich mir auch gestellt, da das verwendete MoS2-Pulver ohne jegliche Zertifizierung, Garantie oder Laborbericht gekommen ist. Der Ali aus Fernost könnte natürlich im worst case einen Festschmierstoff zusenden welcher nicht die 0,5 Mikrometer Partikelgröße einhält oder was komplett anderes ist. :döba:

    In meinem Fall habe ich nach sensorischer und optischer Begutachtung (Ja ist sehr glatt zwischen den Fingern und kein einzelnes Korn ertastbar) mit dem Multimeter durchgemessen, um auch auszuschließen, dass es billiges Graphitpulver ist.

    Erst danach habe ich mich getraut es (mit 4,5 g auf 4,5 l unterdosiert) ins Motoröl zu kippen. Im Ölfilter vom letzten Ölwechsel sind keine Mos2-Partikel erkennbar. Dadurch nehme ich an, dass ich nicht über den Tisch gezogen wurde und die Partikelgröße zumindest kleiner als die Filtergröße meines Ölfilters ist und ich doch Glück hatte :check:

    Also unbedingt vorher Testen bevor man unbekannte Substanzen aus Fernost in den Motor kippt!!! :lach3:

    So, nach 48 Stunden zeigt sich die erwartete Abscheidung des überschüssigen MoS2.

    Interessanterweise ist aber noch ein Großteil in Schwebe gehalten, weshalb nur unter sehr starker Belichtung (Hier mit einer Kaltweißen LED-Taschenlampe, 300 Lumen) bei der Mischung mit zzgl. 0,2 g / 100 ml MoS2 das ursprüngliche blau (jetzt eher blau-grau) durchschimmert. Die Mischung mit 2 g MoS2 ist auch unter starkem Licht immernoch schwarz-grau. Es scheint also noch ein Großteil in Dispersion zu sein. :check:

    Der Anfangs noch vollkommen mit MoS2 überzogene obere Teil des Glases ist bei der 0,2 g Mischung wieder nahezu sauber, hier hat der Ölfilm wohl den Großteil mitgenommen. Bei der 2 g Mischung ist etwas mehr verblieben.

    Jetzt stellt sich die Frage wie ich am besten die Ölbewegung im Motor nachbilden könnte. Normal schütteln wäre doch nicht wirklich mit der Ölströmung vergleichbar. Sollte ich lieber aufrühren ohne den Boden zu berühren?

    Grüße,

    einoeler

    Wir wären doch nicht der OC wenn wir uns nicht zu dummen Versuchen hinreißen lassen würden... :grins3:
    Da ich keine Möglichkeit zur Beschaffung von Dispergentien habe, habe ich als Ölbasis einfach das Mannol 9991 genommen. Hierbei sollte doch bestimmt etwas in der Richtung enthalten sein und vielleicht verkraftet es meine "Verschlimmbesserung".

    Versuchsaufbau: 2x Testgläser mit 100 ml Molibden 9991 und jeweils zusätzliche 0,2 g und 2 g MoS2 Festschmierstoff

    Erste Beobachtung nach kurzem schütteln: Die blaue Farbe vom Molibden ist fast gänzlich verschwunden. Der Feststoff bildet in beiden Gläsern einen grausilber glänzenden Überzug am Glas und es werden feine MoS2-Riefen am eigentlich glatten Glas sichtbar.
    Im Glas mit 2 g MoS2 kann man gar nicht mehr durchschauen. Auch der obere Luftbereich ist gänzlich vom MoS2 überzogen.

    Beim leichten schwenken scheint die Viskosität bei 2 g leicht dickflüssiger zu sein.

    Ich bin mal gespannt wie viel sich die nächsten Tage am Boden absetzen wird und wie leicht es sich wieder aufwirbeln lässt. Nach Testende kann ich es ja immernoch in den Rasenmäher kippen :trall:

    Gibt es denn Kenngrößen, wie stark MoS2 Feststoffpulver (Partikelgröße 0,5 Mikrometer) die Viskosität je nach Dosierung beeinflusst?

    Wenn man es übertreibt könnte ich mir vorstellen, dass beispielsweise 100 g auf 5 l entweder das öl extrem andicken oder es im Vergleich zur moderaten Dosierung, wie wir es von den Händlern kennen, kaum noch tribologische Vorteile bietet, da das System bereits mit zB. 10 g gesättigt war.

    Wie verhält sich überschüssiges MoS2 im Motor? Schwimmt es bis zum nächsten Ölwechsel einfach mit oder setzt es sich ab oder reagiert es im schlimmsten Fall mit anderen Bestandteilen im Öl?

    Leider habe ich zu den Überdosierungen noch keine Studie gefunden. Bei ZDDP wissen wir ja bereits, dass es ab einer gewissen Dosierung zu viel des guten ist und dann eher wieder schädlich wird.

    (Ich suche eigentlich nur Gründe die mich davon abhalten einfach mal zum Spaß den Restbeutel ins Öl zu mischen.) :flitz:

    Selbst wenn der Grundpreis für 1x 100 ml derart überzogen hoch ist, hoffe ich auf Staffelpreise, welche sich zumindest grob ab einer gewissen Stückzahl dem alten Literpreis annähern.

    Das aktuelle Vorhaben verursacht doch nur 10x mehr Verpackungsmüll im Vergleich zur Literflasche und ist wirklich unnötig... :nogo:

    Mir ist ein interessantes Malheur passiert als ich die Literflasche an den Tank ansetzte und eigentlich nur nach Augenmaß ohne zu Tropfen +-50 mL in den Tank zu kippen: Ich habe die Fließgeschwindigkeit bedingt durch die große Weithalsöffnung in Kombination mit der fließfreudigen Viskosität massiv unterschätzt und in dem kurzen Moment sind nicht 50, nein ganze 500 mL in den Tank geflossen. :aua:

    Wir lernen (erneut): Faulheit lohnt sich nicht... oder doch? Jedenfalls war ich danach ebenfalls zu faul um die Ölpumpe zu holen und den vollen Tank abzusaugen. Es wurde also ein absolut geplantes Experiment in dem ich 1000% der Dosierempfehlung verwende (Bitte nicht nachmachen, die Langzeitfolgen sind mir noch nicht bekannt) :flitz:

    Also startete ich den 1.9 TDI und fuhr zum einkaufen ohne weitere Zwischenfälle.

    Fazit vom subjektiven Popometer: Die Cetanerhöhung mag der Motor. Ich hatte stinknormalen Billigdiesel im Tank welcher jetzt wahrscheinlich effektiv Ultimativ Deluxe(TM) entspricht. Es könnte reine Psychologie sein, dass ich mir jetzt einrede, dass er drehfreudiger in der Beschleunigung unter Last (hangaufwärts zB.) ist, aber generell fahre ich nur bis maximal 2.000 u/min mit dem Wagen.

    Insgesamt bin ich mit dem Experment bis jetzt zufrieden, werde mich aber zukünftig an die Dosierempfehlung halten :prost2:

    Grüße,

    einoeler