Ich glaube ich muss da mal ausholen:
Bei allen Aussagen beziehe ich mich auf Fahrzeuge NACH 2000, die entsprechend zu Hauf auf Deutschlands Straßen zu finden sind und beziehen sich auf einen Insassen im Auto undzwar den Fahrer.
Fahrsicherheitstrainings die ich bei(m) (verschiedene) Hersteller absolviert habe sind erstmal dafür gedacht berechtigt zu sein, Prototypen die extreme Einschränkungen in der Fahrbarkeit haben zu "händeln". Da muss man einfach auf Fahrt in der Öffentlichkeit als auch auf abgesperrter Strecke vorbereitet sein, vorhersehen kann (konnte) es nämlich mittlerweile bei der Komplexität keiner.
Ich fahre sowohl Extremfahrmanöver die ans Limit des Fahrzeuges gehen - die übrigens nur die letzten Idioten im Straßenverkehr nutzen würden - bis hin zu sogennanten "Kundenfahrten".
Ich gehe mal jetzt auf einen Test des ADAC ein:
-> Spurwechsel mit und ohne ESP wird Reifen nach hinten empfohlen
-> Geradeausfahrt sowohl nass als auch trocken besser vorne
Es wird nicht spezifiziert was genau "schlechtere" Reifen sind.
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Nur so als kleine Anmerkung, der ADAC steht nicht um sonst in Verruf und es haben sich viele Mitglieder verabschieded.
In einigen VAG Handbüchern steht auch, dass die Reifen mit besserem Profil nach vorne montiert werden sollen.
Wir versetzen uns mal die Lage des "MSU" Most Stupid User. Darauf muss man bei der Programmierung eines Automaten achten, 1. Semester und so
Die guten Reifen immer nach hinten. Der wird einfach die Räder nie tauschen, bis vorne Mindestprofiltiefe erreicht ist. Folge davon:
- Bremsverhalten bei Fronantrieb - der am meisten in Deutschland vorhanden ist - unterirdisch schlecht
- Gas geben in Kurven - katastrophal
- Aquaplaning bedeutet kompletter Verlust meiner Lenkmöglichkeit und somit Kontrollverlust
Das schlimmste was es gibt ist der Verlust der Haft an meiner Achse die alles "stemmt". Antrieb, Trägheitsmoment usw. usf. Ja die Fahrzeuge sind aufs Untersteuern "ausgelegt" deshalb sind sie auch auf die guten Reifen vorne "angewiesen". Die Grafik mit den Momenten und Vektoren dazu, phuu hab ich keine Lust jetzt zu.
Bei Rechtsverkehr in einer Rechtskurve bedeutet bei Untersteuern das Frontale "drauf donnern" meines Unfallgegners. Ich stelle mir deutlich bessere Unfälle vor, wie z.B. ich übersteuere, versuche mein Heck ab zu fangen und mein Heck streift/donnert mit der hälfte/donnert voll rein. Schleudertrauma, ja, aber Airbagsituation je nach Baujahr top und je nach ESP auch top. Ohne Gegenverkehr donner ich gegen ne Leitplanke oder im Waldgebiet ohne Leitplanke küsst mich der Baum frontal / teilfrontal / werde geschleudert und wickle mich um den Baum usw. usf. Bei Übersteuern muss der Kofferraum dran glauben oder ich schleuder so stark das ich mich um den Baum wickle. Wenn es die Kommunen ersnt nehmen würden -> Wald schützen -> Menschen schützen -> Leitplanken -> Geschwindigkeit an Kurvenradius anpassen -> Schnellfahrer die sich Überschätzen - ganz ehrlich selber schuld . . .
Bei Rechtsverkehr in einer Linkskurve, Untersteuern drückt mich gegen die Leitplanke mit der Front und der Seite. Übersteuern mim Heck und dann mit der Seite, da gibt sich nichts viel. Bei Untersteuern knall ich geradeaus in was auch immer rein, Wald, Gebäude, teilweise streifen / komplett rum geschleudert, Schleudertrauma . . . Bei Übersteuern wird das Heck gestreift / halb mitgenommen (Baum, Gebäude usw.) /r komplett mit Schleudertrauma. So gesehen kein Unterschied zum Frontaufprall, denn der kann auch seitlich sein und zum Schleudern führen.
Beim Frontantrieb muss ich immer wieder die Räder von hinten nach vorne tauschen, somit habe ich grundsätzlich mal hinte mal vorne mehr Profil. Wichtig ist, dass ich nicht mehr als 2mm unterschied habe. Beim Heckantrieb, habe ich das gleiche, mal vorne mal hinten mehr. Bei Allrad merkt man wo sich die Räder mehr abnutzen.
Die Frage ist natürlich: Welche Praxisrelevanz hat das (in unserer Diskussionsrunde außerhalb des OC).
Ganz einfach: Frontantrieb ist in Deutschland dominierend und deshalb werden - vorausgesetzt der Fahrer geht zu seiner freien Werkstatt/Verstragswerkstatt/Kumpel/Freund/Bekannten - grundsätzlich einen mix aus Front mal mehr Profil oder Heck mal mehr Profil haben. Jemand der auf einen Fronttriebler der auf Untersteuern ausgelegt ist vorne die 3mm Reifen drauf knallt und Hinten die 7-8mm wird im Alltag beim typisch deutschlandweiten Wetter sowas von unglücklich sein, da die Antriebsachse immer irgenwelche "Probleme" macht und einen in Schwierigkeiten bringt - es sei denn er fährt allgemeinen sehr zurückhaltend und eh nie Autobahn - (schieben, durchdrehen, aquaplaning usw. usf.). Und allgemein, jemand der bei so ner Differenz das nicht merkt -> MSU
Extremfahrmanöver sind nicht der Alltag und im morgendlichen Verkehr und Stau sehe ich keine Relevanz ob vorne oder hinten mehr. Man muss auch bedenken, was ist so die Durchschnittsgeschwindgkeit der typischen arbeitenden Bevölkerung am Morgen? 25-55 km/h in Ballungsgebieten. Ich damals um 5:15 Uhr morgens nahe Autobahn drauf und nahe Autobahn runter mit ner Durchschnittsgeschwindgkeit von 110 km/h - 130 km/h je nach Gasfuß ist eine extreme Außnahme (gewesen). Ich sehe da keine Relevanz ob vorne oder hinten mehr Profil außer beim plötzlichen Bremsen geradeaus und da zählen die Reifen vorne.
Und nein, keiner muss mir zustimmen!