Wie bereits Corleone0664 geschrieben hat, lässt sich da kaum jemand in die Karten gucken. Am Ende hat auch jeder eine andere Interpretation von den "sicheren Hardwaregrenzen". Ich persönlich bin sehr sehr vorsichtig mit der Vorverlegung des Förderbeginns. Bevor man da seitens des Injektors an eine Grenze stößt, macht man den Motor kaputt mMn.
Ich hole mal etwas weiter aus (die Mengenangaben sind jetzt aus dem Kopf - also ggf. leichte Abweichungen drin):
Die Einspritzung beim PD-Diesel setzt sich aus drei Grundgrößen zusammen:
- Förderbeginn in Grad Kurbelwelle - SOI
- Förderdauer in °KW -DOI
- Förderende °KW - EOI
Für gewöhnlich strebt man danach, dass EOI bei ca. 10-12° nach oberen Totpunkt liegt (ATDC), um Abgastemperaturen im Griff zu behalten. Bei steigender Einspritzmenge, nimmt aber auch zwangsläufig die Einspritzdauer zu. Das könnte man natürlich dadurch kompensieren, dass man SOI bei steigender DOI einfach immer so einstellt, dass EOI bei max 12° ATDC landet. Bis ~170/180PS funktioniert das auch ganz gut. Den werksseitigen Förderbeginn muss man nur knapp 2° vorbedaten, um EOI nicht zu spät zu haben.
Problem bei höheren Leistungsstufen: Sobald der Injektor früher mit dem Einspritzen beginnt, wird mehr Drehmoment erzeugt und der Druck im Zylinder steigt deutlich. Wenn man zu früh beginnt, wird zu viel Drehmoment erzeugt und der Kopf hebt irgendwann ab. Aus diesem Grund muss man in Kauf nehmen, dass EOI deutlich nach 10-12° ATDC liegt und die Abgastemperaturen steigen. Für 170PS braucht man ca. 65mg Diesel/Hub bei 4000RPM. Für ECHTE 250PS braucht man 85-90mg/Hub. Die Einspritzdauer steigt von ~31° KW auf ~40-42°KW. Da nicht alles über Förderbeginn ausgeglichen werden kann, endet die Einspritzung bei 15-18° ATDC -> EGT hoch -> rußt -> KAT/DPF halten nicht lange durch.
Daher mein Ansatz: Obacht bei 200+PS mit OEM 550er Düsen