Beiträge von Toemel

    Die Winterklassen sind ja eher die Aussage, dass man das Öl eben bis zu der Minimaltemperatur nutzen kann. Das trifft ja auch zu, auch wenn das eine vllt. dicker ist als das andere. Wir betrachten solche Differenzen bei unseren Beratungen. Der übliche Kunde im Baumarkt und wahrscheinlich ein Großteil der Mechaniker in den Werkstätten kann aber mit den Messwerten der Viskosität gar nichts anfangen. Ein Graph vom Viskositätsverlauf würde wohl auch mehr verwirren. Sie wissen einfach anhand der SAE Klasse, dass es passt und funktioniert. Hier im Oil-Club suchen wir einfach noch mehr das Optimum. Aber du hast den Sachverhalt sehr gut zusammengefasst HolgerMeiss. Hast du dir schon die erwähnten Kältetests von EddyF. angeschaut? Da sieht man auch, dass meistens die hochwertigen Grundöle (GTL, PAO, Ester) im relevanten Temperaturbereich eine gute Fließfähigkeit aufweisen, auch wenn sie höhere Winterklassen haben, z.B. Ravenol RSE 10W-50.

    Deine Berechnung betrachtet aber meines Wissens nur die kinematische Viskosität, oder? Der CCS ist die dynamische Viskosität und muss dementsprechend umgerechnet werden. Die beiden korrelieren über die Dichte des Öls. Darüber hinaus sind die Formeln zur Interpolation der kin. Viskosität meines Wissens nach <0°C sehr ungenau. Das Addinol muss als 5W eine CCS von </=6600 mPa.s bei -30°C haben, das wird Addinol auch so einhalten. Damit liegt es nicht so weit weg vom Castrol und dennoch kann die KV bei 0°C stark voneinander abweichen. Vielleicht kann Autoro24.de ja den CCS Wert von Addinol anfragen, er hat da einen guten Draht.

    Versteife dich nicht zu sehr auf die Berechnung in dem Temperaturbereich. Nicht umsonst hat Eddy stundenweise Zeit in praxisnahe Tests gesteckt, um das Viskositätsverhalten bei winterlichen Kaltstarttemperaturen sichtbar zu machen. Wenn es mit Datenblättern und Formeln einfacher gewesen wäre, hätte er sich das sicherlich gespart. Wenn es dich konkret bei diesen zwei Ölen interessiert, fülle sie doch mal in ein dichtes Glas und friere sie ein, dann kannst du schonmal am optischen Fließverhalten den Unterschied betrachten.

    Es ist gut, dass du kritisch nachfragst - so lernen alle am meisten :check:.

    Ich grätsche da auch mal mit einer Anfrage dazwischen: Wir haben ja den A3 2.0TDI und MG5 im "Familienbetrieb". Der BMW ist und bleibt vorerst mein Spaß- und Schönwetterauto.

    Langfassung im Spoiler:

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    Momentan wechseln wir die Autos je nach Home-Office, sodass der Audi immer zum pendeln (35/45km einfach) und der MG für Kita, Einkaufen, Kurzstrecken hergenommen wird. Damit sind auch die Kindersitze im MG montiert und für die meisten Ausflüge reicht auch die elektrische Reichweite, sodass der Audi nur noch selten für Urlaubsfahrten auf Langstrecke genutzt wird. Seit Januar ist aber K2 da und damit wird der Audi auch für diese wirklich zu klein, so dass da bald Ersatz gesucht wird (vermutlich ab September erst). Meine Dame liebäugelt sehr mit dem Tesla Model Y, weil da auch Bekannte sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Wir haben jetzt mit dem MG 15 Monate Elektroerfahrung gesammelt und finden das Fahren im Alltag sehr angenehm und unkompliziert. Die Idee wäre, dass dann beide Autos für die Kita genutzt werden können und wir auf Langstrecke mit dem Model Y fahren. Damit könnten wir uns das manchmal doch aufwändige Autos tauschen sparen und einfach beide mit Kindersitzen ausstatten. Der MG ist noch für verbleibende 33 Monate geleast und dann steht da auch ein Nachfolger an. Der Grund, warum wir auf das Model Y gekommen sind, ist das große Raumangebot bei einer Optik die nicht einer Schrankwand gleicht und ein Fahrzeug was Dynamik und Effizienz sehr gut verbindet.

    Zusammengefasst soll Ultrakurzstrecke und Mittelstrecke der Alltag sein, genügend Platz für eine 4-köpfige Familie mit Kleinkindern bieten und selten Langstrecken bis 500km komfortabel zu bewältigen sein. Budget sind 25k + evtl. Finanzierung. Gibt's weitere Ideen für das Anforderungsprofil?

    Toemel:

    Genauigkeit Rechner hin oder her, die 40°C Viskosität liegt 60% auseinander obwohl beide 5w sein wollen, wie geht das zusammen. Entweder ist das eine dann ein 0w oder das andere ein 10w, aber es können nicht beide 5w sein. Es ist das 5w-50 das eigentlich 10w-50 sein müsste.

    Die KV40 hat überhaupt keine Auswirkungen auf die SAE-Einteilung und ist ein rein informativer Wert im Datenblatt. Die SAE Klassen werden lediglich aus der maximalen CCS bei -35°C (0W)/ -30°C (5W) etc. und der KV100 bestimmt. Alles was dazwischen liegt verhält sich nicht linear und ist nicht Bestandteil der Viskositätsklasse. Vor allem nicht um -10°C bis 0°C. Lies dir bitte mal die Themen dazu in der Ölfachkunde durch, auch die Kältetests von Eddy. Da können einige hochwertige 10W-X Öle bei -5°C deutlich niedrigviskoser sein als so manches 5W-Öl.

    Wenn deiner Ansicht nach ein 5W-50 die gleiche KV40 wie ein 5W-40 haben sollte, wann soll das Öl bitte dicker werden als das 40er? Bei 99,9°C?

    Die Rechner funktionieren bei den Temperaturen nicht gut und die W-Klasse wird oft fehlinterpretiert. Sie sagt lediglich die Grenzpumpbarkeit bei einer bestimmten Temperatur aus, in dem Fall -30°C. Was bei -10°C ist kann dir effektiv nur eine Messung sagen. Sieh dir gerne mal den Thread von EddyF. an:

    EddyF.
    28. Februar 2022 um 19:12

    Da gibt es einige Überraschungen, aber auch Bestätigungen und man bekommt ein gutes Gefühl für die Kaltviskosität der bei uns am meisten Empfohlenen Öle bei praxisnahen Temperaturen. Auch die Grundöle sind in dem Bereich gefühlt interessanter als die SAE W-Einstufung.

    Mir fallen auf die Schnelle das NeoProtec und Verylube Metal Conditioner Turbo ein. Wobei hier die C60 Fullerene vllt. auch per Definition Feststoffe sind, aber optisch nicht danach ausschauen und sich mMn. auch nicht so verhalten. Auch das Mannol Ester Additiv hat keine Feststoffe, Wirkung ist aber auch eher gering. Kommt halt drauf an, was man möchte.

    Zum Spielen kaufe ich Öl und Additive. Bei der Geldanlage momentan möglichst simpel mit kostenlosem Sparplan in MSCI World und wenn es mal nen Bonus gibt auch als größeren Einzelkauf. Um den Zeitpunkt mache ich mir da weniger Gedanken. Ist alles besser als das Girokonto und meine Freizeit verbringe ich lieber mit der Familie oder im Oil-Club. Wer den Finanzmarkt als Hobby sieht und Spaß dran hat, sich die Kirschen rauszupicken, kann das gerne machen, nenne ich dann aber nicht investieren. Davon ausgenommen sehe ich aber auch eure breit gestreuten, langfristigen Depots mit oder ohne Dividenden. Wäre mir einfach zu viel Aufwand, da auf die richtigen Pferde zu setzen.

    Keinen, es ging um die Plausibilität der Datenblatt- und NOACK-Werte beim 10W/20W-60. Dabei ist aufgefallen, dass der VI beim 10W-60 (minimal) geringer ist, obwohl das Öl eine größere Spreizung gemäß Viskositätsklasse bietet. Ich habe darauf hingewiesen, dass der VI nicht zwingend etwas mit der Winterklasse zu tun haben muss, da er sich ja nur aus dem Verhältnis der KV40 und KV100 berechnet

    Kleiner Ausschnitt aus der Bedienungsanleitung vom MG5:

    Habe erst überlegt, im E-Auto Thread zu posten. Aber es hat ja weniger mit der Antriebsart, als mit der Motivation chinesischer Hersteller, Autos im europäischen und deutschsprachigen Raum zu verkaufen, zu tun. Der MG5 wird seit über 1,5 Jahren in Deutschland vertrieben und die (ausschließlich) digitale Bedienungsanleitung hat immer noch solche peinlichen Übersetzungsfehler :nogo:.

    Was mich auch massiv nervt sind die Displays und deren Helligkeit bei Nacht. Ich sehe bei Nacht und Regen verdammt wenig, weil die Displays einfach zu hell sind und keine gescheite automatische Leuchtstärkeanpassung haben. Ich muss immer noch manuell umstellen (im dritten Untermenü am Touchscreen), aber auch auf minimum werde ich noch geblendet. Im BMW habe ich stark dimmbare rote Rundinstrumente. Das rote Licht stört die Nachtsichtfähigkeit der Augen am geringsten. Damit kann ich die Instrumente sauber ablesen und sehe draußen immer noch genug. Schade, dass es bei heutigen Autos immer weniger ums Autofahren und wirkliche Fahrsicherheit geht, als ums vom Autofahren ablenken (Helle Touchscreens) und übervorsichtige Assistenzsysteme (Spurhalter und ACC), welche im Zweifelsfall nicht funktionieren wenn es drauf ankommt.