Beiträge von T-REG

    Noch mal zum "Pro Boost" Video von Seite 105:

    Ich hätte mich sehr gefreut, wenn man neben einem allerwelts-Auto wie den Golf zusätzlich noch ein Fahrzeug mit einem außergewöhnlicheren Motor hergenommen hätte. Ich denke da an einen Benziner mit sehr hoher Verdichtung, wie z.B. einen Mazda mit Skyactiv-Motor, oder ein Fahrzeug mit einem Motor, der nach dem Atkinson-Prinzip arbeitet (Honda/Toyota). Da hätte mich sehr interessiert, ob der Premium Kraftstoff eventuell Vorteile bei der Leistungsausbeute bietet.

    Vielleicht folgt so ein Vergleich ja noch. Auf jeden Fall habe ich großen Respekt vor der Arbeit, auch wenn die Ergebnisse größtenteils vorhersehbar waren. Dass Premium Kraftstoff bei darauf abgestimmten Motoren den größten Vorteil bringt war ja schon hinlänglich bekannt. Nur der handfeste Beweis hat bislang gefehlt.

    Wurde denn hier schon mal thematisiert ob man mit 102 Oktan eine bessere Leistungsausbeute hat, wenn man ein Fahrzeug mit einem vergleichsweise hoch verdichteten Motor fährt? Zum Beispiel einen Mazda mit Skyactiv Motor mit einer 14:1 Verdichtung, oder - wie ich - einen Honda Jazz mit einer 13,5:1 Verdichtung.

    Als es neulich recht heiß war und ich noch e10 im Tank hatte ging mein Wagen wirklich wie ein Sack Nüsse. Der Motor ist ohnehin schon sehr schwach im Antritt, da er in den unteren Drehzahlen nach dem Atkinson Prinzip arbeitet und das enorme Leistungseinbußen mit sich bringt. Erst ab einer bestimmten Drehzahl wird auf den "normalen" Ottozyklus umgeschaltet.

    Ein paar Tage später jedenfalls habe ich den Tank mit Ultimate 102 vollgemacht und mich traf der Schlag - die Anfahrschwäche war komplett weg, viel besserer Durchzug von unten heraus, endlich etwas "biss" und nicht so schwachbrüstig und träge.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Honda hat sehr wohl auch Fehlkonstruktionen auf den Markt gebracht. Da muss man einfach ehrlich sein - und ich bin Honda Fanboy durch und durch!

    Um einige zu nennen:
    - Das Automatikgetriebe im Prelude 1996-2001 geht oft kaputt
    - Das i-Shift Getriebe (Halbautomatik) wurde relativ schnell wieder vom Markt genommen, da recht anfällig
    - Getriebelager im Civic/Jazz ab 2001 bis 2005/2008 gehen oft kaputt
    - Die 2.3l Motoren im Prelude 1992-1996 sind massenweise an Lagerschäden verreckt, oftmals zerlegt es auch die Zylinderkopfdichtung
    - Beim K20 liest man hin und wieder von Problemen mit der Steuerkette
    - Die 1.7l Motoren im Civic Coupe / Honda Stream / FR-V hätte man in Deutschland nicht anbieten dürfen. Die verrecken nämlich auch gerne.

    Zitat von jemanden, der sich mit Honda sehr gut auskennt:

    Zitat

    Die D17 Kurbelwelle ist die schlimmste, die Honda jemals hat produzieren lassen. Sie besitzt nur eine Bohrung vom Hauptlagerzapfen zum Pleuellagerzapfen. So wird das Pleuellager nur 1x geölt pro Umdrehung. Die anderen Kurbelwellen von Honda besitzen die üblichen Durchgangsbohrungen an Haupt- und Pleuelzapfen. Dann kommen wir zum Pleuel. Die Pleuelschrauben sind die gleichen wie vom D16Z6/Y8. Diese sind schon nicht die stabilsten und müssen dann noch mehr Hub (fast 95mm) und deren Kräfte aushalten. Man könnte ARP einbauen und diese dann drehzahlfest machen. Die Kopfschrauben sind auch Käse beim D17. Meiner hatte auch vor über 140tkm einen Kopfdichtungsschaden. Habe dann Elring Kopfschrauben verwendet und seitdem Ruhe. Kopfdichtung kam eine OEM neu rein. Nun hat er 343tkm und gönnt sich Öl.


    Dazu muss man sagen, dass der Motor in den USA konstruiert wurde und auf das gemütliche Cruisen auf dem Highway ausgelegt und für die deutsche Autobahn eher ungeeignet ist. Die Öltemperatur soll wohl gerne mal bis auf 120 Grad hochgehen, ohne dass man den Motor auf der Bahn großartig fordert. Vollgasfahrten sind tunlichst zu vermeiden.

    Aber das nur nebenbei. Sorry für den kleinen Exkurs.. ;)

    Da immer noch von Additiven die Rede ist:
    Welche Additive sind denn im 100/102 Kraftstoff drin und vor allem in welcher Konzentration ? Schon komisch, dass man nirgendwo eine genaue Angabe darüber findet.

    Machen wir doch eine einfache Rechnung:
    Was kostet 1 Dose Additiv und wieviel davon kippt man sich als Privatanwender in den Tank, damit man irgendeine Leistung dadurch erzielt? Eine halbe bis fast eine ganze Dose? (abhängig vom Fassungsvermögen des Kraftstofftanks)
    Und die gleiche Konzentration soll dann auch dem 100/102 Kraftstoff beigemischt sein? Dann müssten ARAL/Shell tausende Liter an Additiven in den Kraftstoff reinkippen und der Kraftstoff würde noch teuer sein als ohnehin schon.
    Das Problem ist, dass diese Zusätze beworben werden dürfen, auch wenn sie nur zu einem Anteil von 0,001% enthalten sind.

    Sicherlich steht es jedem frei zu tanken und zu glauben was er möchte. Am Ende ist es jedoch fraglich ob ein subjektiver Eindruck erwiesenen Fakten standhalten kann. Über 51 Seiten verteilt stehen hier teilweise Dinge, die man nicht unkommentiert lassen kann. Auch wie man sich von Youtube-Videos dermaßen blenden lassen kann - ohne auch nur irgendetwas zu hinterfragen (Stichwort Werbung) - ist mir ein Rätsel. Getätigt werden auch immer wieder die gleichen Aussagen wie z.B.:

    "Ich habe 0,x Liter weniger Verbrauch durch V-Power 100 / Ultimate 102"
    Schonmal überlegt, wie viele Faktoren da reinspielen? Fahrweise, Wetter, Reifendruck, Verkehrslage... Da sind so viele Parameter, die Einfluss nehmen. Am Ende liegt ein Unterschied von 0,x Liter sicherlich nicht am 100/102 Oktan Kraftstoff.


    "Ich tanke 100 / 102 Oktan wegen den reinigenden Additiven und der sauberen Verbrennung"

    Zitat

    Wie dreckig werden die Ventile im Alltagsbetrieb? Das Fachmagazin Auto Bild veröffentlichte bereits vor acht Jahren ein Statement vom ehemaligen Opel- und Audi-Motorenentwickler Fritz Indra: „Derartige Ablagerungen gehören längst der Vergangenheit an“, sagte er […] "Spezielle Additive, die auch in den Basiskraftstoffen enthalten sind, verhindern schon lange Rückstände, die den Motor negativ beeinflussen können."


    Dies bestätigt ARAL auf der Internetseite auch direkt selbst und schreibt:

    Zitat

    Der Kraftstoff Aral Ultimate 102 hält den Motor dank der besonderen Zusammensetzung des Grundkraftstoffes und der Aral Anti-Schmutz-Formel besonders sauber was gegenüber einem herkömmlichen Kraftstoff hilft mehr Kilometer pro Tankfüllung zu fahren.

    Hier wird die reinigende Leistung also auch bereits dem Grundkraftstoff zugeschrieben und nicht dem Produkt "Aral Ultimate 102" an sich. Dass noch irgendwelche zusätzlichen Additive drin sind mag vielleicht wahr sein, die Konzentration dürfte aber entsprechend gering sein.

    Zitat

    Daß dies [Additive] nur ein Werbe-Gag sein kann, sehen Sie schon an der zugesetzten Menge: 5 Liter auf eine Tankfüllung von z.B. 25.000 Liter ergeben eine Konzentration von lediglich 0,02%. Diese Konzentration ist viel zu gering, als daß hiermit Weltbewegendes zu bewirken wäre.

    Der Preis würde sicherlich um ein vielfaches steigen, wenn spezielle Additive in einem wirkungsvollen Maße hinzugesetzt wären.

    Zitat

    Diese Meinung teilt die JET: „Wir verzichten ganz bewusst auf teure Premium-Kraftstoffe, da sie aus unserer Sicht keine signifikanten Vorteile für den Kunden bei Motorleistung oder Verbrauch bieten.

    "Ich habe mehr Leistung durch weniger Zündwinkelrücknahme"
    Das könnte möglicherweise zutreffen. Fraglich ist nur, ob man die Auswirkungen von ein paar Grad weniger Zündwinkelrücknahme im Alltagsbetrieb auch spürt - in der Regel wird so ein marginaler Unterschied als Messtoleranz abgetan.


    "Es gibt riesen Abweichungen von Tankstelle zu Tankstelle" (Zitat aus einem Kommentar von OK-Chiptuning auf Youtube)

    Zitat

    In Deutschland gibt es nur eine beschränkte Anzahl von Raffinerien, nämlich Stand 2011 lediglich 15 Stück, wenn man örtlich eng zusammenliegende Doppelstandorte als eine Raffinerie zählt. Von diesen stellen nicht alle das Endprodukt Benzin her; die restlichen Raffinerien beliefern den gesamten deutschen Markt. Wenn jeder Markenhersteller von seinen eigenen Raffinerien nur seine eigenen Tankstellen belieferte, würde dies weite Transportwege und damit hohe Auslieferungskosten nach sich ziehen. Daher gibt es schon lange eine Übereinkunft, daß sich die Markenhersteller gegenseitig beliefern, um die Transportwege kurz zu halten, was allen Firmen nützt. Eine Raffinerie versorgt somit stets alle Tankstellen in seiner Umgebung - auch die der Konkurrenz. Dies können Sie übrigens selbst verifizieren, wenn Sie sich vor das Tor einer beliebigen Raffinerie stellen (Adressen finden Sie leicht mittels einer Suchmaschine im Internet). Sie werden feststellen, daß an einer einzelnen Raffinerie ein reger Betrieb von Tankwagen aller Marken herrscht, die alle das gleiche Benzin tanken. Mit diesem Benzin werden selbstverständlich auch alle freien Tankstellen oder Supermarkttankstellen beliefert. Insofern gibt es keinen qualitativen Unterschied zwischen den verschiedenen Marken oder auch Nicht-Marken.


    Meinetwegen soll jeder tanken was er möchte. Ich wollte hier nur mal ein wenig Licht ins Dunkle bringen

    Edit:
    Quellen hinzugefügt und Formatierung angepasst.

    Quellen:
    https://www.energie-lexikon.info/benzin.html
    https://www.sprit-plus.de/premiumkraftst…ng-1815394.html
    https://www.aral.de/de/global/reta…l-ultimate.html

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    (in den Kommentaren)

    Jeder, der ohne eine entsprechende Abstimmung (z.B. Chiptuning) sein Fahrzeug mit einem "besseren" Kraftstoff als vorgeschrieben betankt, empfehle ich folgenden Stoff durchzulesen. Vor allem nach Sichtung der ersten Verlinkung kommt man relativ schnell zu dem Ergebnis, dass es sinnfrei und "JP zu Besuch bei Aral" nichts weiter als geschicktes Marketing ist. Für ein bisschen Geld würde ich das Ultimate 102 auch in den Himmel loben....

    http://www.elektronikinfo.de/diverses/benzin.htm

    https://www.th-nuernberg.de/fileadmin/abte…clas_fertig.pdf