Hi Aetvyn,
Tesla Akkus halten wesentlich länger als 200.000km.
On average the batteries have 91% remaining at 270.000 km
1% per 40.000 km. The numbers do not go beyond 200,000 miles […] However, this is the region beyond the normal lifespan of cars.
Das entspricht dem, was ich meinte: der Akku hält deutlich länger, als der Rest der Autos.
für einen Kleinwagen verbraucht dein Smart tatsächlich ziemlich viel. Andererseits ist die Entwicklung derart rasant, dass 5 Jahre alte BEVs momentan schon überholt wirken.
[Ich sehe gerade, dass dein Smart neu ist. Bedenklich.]
Ich hatte übrigens nie volle Akkus mit vollen Tanks auf Schiffen verglichen. Ich sagte, im Allgemeinen ist Ladezustand und Tankfüllung Zufall. Für Schiffe gilt das sicher nicht. Was ihr zum Transport von Akkus sagtet, halte ich für zutreffend. Soweit ich weiß, gibt es keine Regelungen der IMO dazu.
Toemel, danke für den Link. Ich schaue mal ob sich jemand in meinem Umfeld dazu chemisch einlassen möchte. Vielleicht kann ich dazu später etwas vermelden.
Deine Einschätzung der Akkugrößen teile ich im übrigen – Reichweitenängst. Wäre nicht das erste mal, dass ein … Sicherheitsbedürfnis aus dem Ruder läuft. Ich selbst fahre irrationalerweise oft viel zu lange, ohne Pause, obwohl seit Jahrzehnten davor gewarnt wird. Klassische Selbstüberschätzung.
Aus meiner Sicht erfordert ein BEV:
- eine große PV auf dem Dach – nicht nur beim Eigenheim – oder
- einen anständigen dynamischen Stromtarif (dafür braucht es Windkraft- und Netzausbau)
- eine Dienstwagenoption für die Vielfahrer (ein Massenkonzept abnehmender Sinnhaftigkeit, Digitalisierung?)
Die gesamte Elektrifizierung hinkt in Deutschland unerträglich hinterher. Das BMdJ ist bei der Entwicklung von Mieterstrommodellen renitent untätig, obwohl dort erhebliches Potential liegt. Allein die Abrechnung ist kompliziert und den meißten unklar. Die Ausbaugrenzen sind irrational niedrig. (gleich mehr dazu) Es grassiert derart viel Desinformation, dass die Verunsicherung lähmend ist. Manche Laien glauben ernsthaft, die Arbeit renommierter Forschungsinstitute inhaltlich kritisieren zu können – haben nicht gelernt, Werbung von Wissen zu trennen.
Unter einem ökonomischen Konzept, ist eine PV für 500€/kWp auf dem eigenen Dach möglich. (Panel je 130€, Wechselrichter für 1000-2000€). Der Strom daraus kostet 1-stellige ¢ Beträge. Man muss ihn nur nutzen oder verkaufen. Soweit man beim Kfz-laden nicht phantastische Anforderungen stellt, ist für den allermeißten Bedarf jetzt ein Kleinwagen ausreichend, d.h. Renault Twingo, Smart, Fiat500. (BYD Seagull wenn die Chinesen ernst machen?) Mit etwas größerem genügt es häufig, in Häppchen zu laden. Wer mehr fährt, hat ohnehin Dienstwagen mit zweitem Stromzähler oder Monatspauschale.
Großraumkombi, SUV oder Kleintransporter für den privaten Urlaub vorzuhalten, offenbart zuweilen herrliche Kompositionen, aus Verklärung und Vermengung mitunter sehr persönlicher Motive. Isoliert könnte man diese auf direktem Wege gar nicht aussprechen, ohne für verrückt erklärt zu werden. Ich gehöre selbst dazu. Mein Verbrenner steht teilweise wochenlang rum. Und ich könnte ewig darüber reden, was für ein Teufelszeug Fahrradträger sind. Irgendwann werd’ ich mich der Wirklichkeit stellen müssen.
Wenn man ein Eigenheim hat, sollte man eine PV dringend so groß wie irgend möglich bauen, um:
- mit der Einspeisevergütung die Anlage zügig finanizieren zu können (wünschenswert sind >20mWh/Jahr Einspeisung ~ 1400€/p.a.)
- einen hohen Anteil des Gesamt-energie-bedarfs zu decken oder quer zu finanzieren (Die Anlage wird für Frühling/Herbst ausgelegt, nicht Sommer)
Spielzeuganlagen unter 10kWp mit irgendwelchen Akkus lohnen sich nicht. Eigenheimbesitzer haben in der Vergangenheit zuviel auf den mickrigen Hausstrom geschaut und ihren Gesamtenergiebedarf nicht realisiert – kurzum, die Anlage prognostisch falsch ausgelegt. Nun haben sie etwas auf dem Dach, was Platz wegnimmt und zu wenig einträgt. (Solarthermie)
Hinzu kommt, dass Handwerker bei der Geschwindigkeit, mit der sich die Rechtslage ändert, häufig realen Bürokatieabbau übersehen – Osterpaket, verringerte Abstandsflächen aus EU Richtlinien, Steuererleichterungen. Zudem bieten die (deutschen) Hersteller und Gewerke kaum oder nur rudimentäre Integration der PV, Wärmepumpen, Wallboxen. Typischerweise werden Wärmepumpen/Heizungen immernoch ohne jede Anbindung an ein SmartMeterGateway und/oder Wechselrichter installiert. Neue Häuser (sog. dumb-homes) werden stellenweise immernoch mit teuren Schornsteinen, Hybridheizungen und Solarthermieanlagen geplant. Man möchte konzeptlos in möglichst keine Zukunft lavieren.
Potential und Anforderungen des Gesamtkonzepts Elektrifzierung wird einfach nicht verstanden. (Wie schon bei der Digitalisierung)
In meiner Jugend kannte ich nur Kohleöfen und den süßen Geruch von 2-Takt-gemisch verbleit. Es ist erstaunlich, dass ich einen Totalumstieg ein zweites mal erlebe. Ich werde wohl den Geruch von Heizöl, Kaminbrand und dem sauren Stickoxid morgens in den Vorstädten vermutlich genauso wenig nachtrauern, wie dem Kohlestaub davor.
Themawechsel
In die Geschichte mit dem Frachterbrand kommt neuerdings etwas Musik:
Mir gefiel ganz und gar nicht, dass VW bei der FelicityAce so offen sagte, dass der Schaden versichert sei – sicher wichtig für die Aktie, solche Aussagen. Bekannt ist, dass VW Absatzschwierigkeiten auch ihrer Verbrenner hat, und in China wegen strengerer Abgasvorschriften in einen Preiskrieg geraten ist, den man dementierte. Auch scheint das Thema Abgasbetrug – ICCT Bericht – nicht vom Tisch. (mir gefiel mir dieser Versuch, die Organisation pauschal zu diskreditieren; wir, als deutsche Kantianer, können Philantropismus von Lobbyismus strukturell nicht unterscheiden, deshalb sind wir unfähig, zu verstehen, dass hier beides gleichzeitig passiert)
Die deutschen Autobauer blicken bei BEVs auf sinkende Absatzzahlen in China und eine schlechte Entwicklung in den USA. Das der Ausgestaltung der Förderung monokausal erklären zu wollen, erscheint unseriös, da alle Hersteller in hohem Maß globalisiert sind, auch Ford und GM. Die Rückständigkeit der deutschen BEVs strafen die Kunden inzwischen deutlicher ab – nicht genug bang for the buck. Der Markt explodiert und VW drosselt die Produktion. Ich fürchte, das liegt nicht an der falschen Strategie von VW, sondern daran, dass sie zu spät damit begonnen haben. Für Spaltmaße, ein fein austariertes Fahrwerk und German Pizzaz bezahlen in den USA und China nur sehr reiche Kunden den nötigen Aufpreis – die sich auch mal eine Geschwindigkeitsübertretung leisten können. VW schafft es anscheinend nicht, ihre Autos entlang ihrer Preisvorstellung zu verkaufen.
Nur in Häppchen äußerte man sich zum Ziel der Freemantle Highway – erst Port Said, dann der Suezkanal, dann Singapur – moment mal, Singapure?