Mit der entsprechenden Konstruktion funktioniert ein 0W20 ganz hervorragend, es gibt ja schon diverse Analysen solcher Öle.
Allerdings spielt da natürlich auch das Fahrprofil eine Rolle. Beispiel, das Handbuch des RX8:
Anmerkung dazu: Dieser Motor hält nicht ewig, er verschleißt bauartbedingt an den Dichtleisten und ist irgendwann fertig, so bei 150000km fangen die Probleme meistens langsam an. (Kompressionsverlust, das heißt der fährt ganz normal, aber startet schlecht, das wird schlimmer und irgendwann sollte man an eine Überholung / Austauschmotor nachdenken).
Vorgabe in Europa mindestens 5W30, bei über 40°C SAE40 laut Handbuch.
in den USA ist der Wankel für SAE 20 Öl freigegeben. Dennoch klagt man dort nicht über mehr Motorverschleiß als bei uns.
Das heißt, für Otto Normalfahrer ist die Werks/Werkstattfüllung mit sehr niedriger SAE20 Viskosität für einen 231PS Sportwagen völlig ausreichend, wenn dieser ohnehin nur bis 65mph gefahren werden darf. Er wird niemals für längere Zeit mit hoher Last und hoher Drehzahl bewegt. Außer von Enthusiasten, die sich aber mit der Thematik befassen und auf dem Track oder bei entsprechender Belastung jenseits des Alltagsverkehrs hochwertige 30er oder 40er Öle fahren.
Zum Thema Einsatz höherer Viskositäten als Freigegeben: In vielen Handbüchern kenne ich den Zusatz ...wenn nicht verfügbar... Das heißt man kann auch einen Liter SAE 40 oder SAE 50 dazu kippen. Davon geht ganz sicher nichts kaputt und dadurch verliert man auch die Gewährleistung nicht. Bei einem kompletten Ölwechsel kann man aber schlecht sagen, dass das Öl in der passenden Viskosität nicht verfügbar war.
Meine Meinung zu dem Thema:
Wenn keine Leistungssteigerung vorgenommen wird, kann man sich getrost auf die Angaben im Handbuch verlassen, die für das Fahrzeug und den jeweiligen Einsatzort und Einsatzzweck gelten. Das wird ja nicht zum Spaß rein geschrieben, sondern dem gehen sehr viel Entwicklungsarbeit und Versuche voraus. Dickeres Öl verringert die Leistung und erhöht den Verbrauch, und wenn es nur wenige Prozent sind. Und es verringert bei den meisten Ölkreisläufen auch die Ölmenge die pro Minute durch den Motor gepumpt wird.
Will man seinem Auto etwas gutes tun, lieber Intervall verkürzen als Viskosität erhöhen.
Leistungssteigerung und einige bekannte Problemfälle mit extremer Ölverdünnung sind natürlich getrennt zu betrachten. Die Viskosität dort eine Stufe höher zu wählen ist sicher die richtige Entscheidung.