Irrsinn des Elektro-Autos – Ein Brief von Jean Pütz
20. Mai 2021GedankenMinge
Lieber Professor Wellnitz,
mein Name ist Jean Pütz, Dipl. Ing. der Elektrotechnik und seit 50 Jahren Wissenschaftsjournalist, der sich den Ergebnissen der Science-Community verschrieben hat. Außerdem habe ich 1969 im WDR-Fernsehen die Redaktion Naturwissenschaft und Technik gegründet und war bis 2001 der verantwortliche Redaktionsgruppenleiter. Die Redaktion besteht heute noch und produziert das bekannt Wissenschaftsmagazin ‚Quarks‘ als Fortführung meiner von mir moderierten ‚Wissenschaftsshow‘.
Heute bemühe ich mich über meine eigenen Kanäle in den sozialen Medien Widersprüche in Technologie, politischen Umsetzungen und dabei entstehendes Wunschdenken – insbesondere was die Klimarettung – aufzudecken. Damit wir uns recht verstehen, ich bin engagierter Umweltschützer und lebe CO2-neutral, weil ich alles umgesetzt habe, was ich 1990 in der ARD im Rahmen ‚Bilder aus der Wissenschaft‘ in zwei Sendungen mit dem Titel ‚Der Sonne eine Chance‘ gefordert habe. Wäre die Politik damals auf die enorme Energie-Verschwendung und dem daraus resultierenden CO2-Ausstoß eingegangen, gäbe es heute keine Probleme mit der Einhaltung der CO2-Wert in Deutschland. Leider waren es auch die Architekten, die dagegen Sturm liefen mit dem Argument, das sei viel zu teuer.
Dabei spielen auch Verbrennungsmotoren in Kleinheizkraftwerken und Wärmepumpen eine wesentliche Rolle. Ich bewies, dass man mit technischen Maßnahmen und Vernunft den Energieverbrauch um 90% reduzieren könnte. Das wäre eine erkleckliche Menge geworden, weil damals wie heute Gebäude dafür verantwortlich sind, dass etwas 40-50% an der CO2-Bilanz Deutschlands darin bestehen. Stattdessen hat die Grünen-Ideologie sich populistisch auf den Verkehr gestürzt und will den Verbrennungsmotor abschaffen, obwohl unsere Privat-Autos nur 6-8% am CO2-Ausstoß beteiligt waren und sind.
In Ihrem Beitrag sprechen Sie von 16%. Gestatten Sie mir, dass ich das anzweifle und dagegensetze, dass der Gesamt-Verkehr inkl. Flugzeuge, Schiffe, LKWs und der notwendige öffentliche Verkehr insgesamt nur 20% ausmacht.
Nun hat man sich, wie Sie ganz richtig schreiben, auf das rein Batterie-betriebene Elektro-Auto versteift, welches nicht nur Sie und ich, sondern fast alle fachkundigen Ingenieure als Mogelpackung begreifen. Das Volk hat das gefressen, weil angeblich hinten nichts raus kommt. Seit Jahren habe ich mich schon mit allen Möglichkeiten dagegen gewendet.
Vor 12 Jahren habe ich sogar der Kölner Firma Ford ein mit kleinem Lademotor versehenes Hyper-Hybrid-Auto empfohlen, was ausschließlich von Elektromotoren angetrieben werden sollte. Es benötigt nur 1/7 der Batterie und hat ansonsten sämtliche Eigenschaften eines reinen E-Autos, es fährt sich auch genauso, wie die österreichische Firma Obrist mit zwei existierenden und realen Prototypen bewiesen hat. Sie aber um 250 kg leichter als z. B. der Mittelklassewagen von Tesla. Worüber niemand nachdenkt, die entsprechende Reifenreibung und deren Abrieb verringert sich proportional wegen des kleineren Gewichtes, also auch entsprechend weniger Mikroplastik, der in die Weltmeere abgeschwemmt wird. Die Firma Obrist, eine Technologie-Schmiede, verspricht, dass ein solches HyperHybrid-Auto nicht mehr kostet als herkömmlich Verbrenner: Kleinwagen bis 10.000 €, Mittelklasse bis 20.000 €.
Warum die Industrie bisher nicht darauf eingegangen ist, ist mir genau so spanisch wie Ihnen, der Sie ja eindeutig die ökologischen Nachteile eines Batterie-getriebenen Autos bewiesen. Aber das alles scheint dem Volk so plausibel zu sein, dass es diesen Protagonisten glaubt, obwohl das E-Auto viele Nachteile im Gebrauch besitzt. Dass die EU-Grenzwerte, die ja auf den unsäglichen Flottenverbrauch dabei eine Rolle spielen, wird den mit 9.000 € korrumpierten Käufern nicht bewusst, weil sie glauben, damit unser Klima zu retten.
Was Sie übrigens noch nicht mit einbezogen haben, dass auch die Zukunftsenergie Wasserstoff viel zu schlecht händelbar und gefährlich ist, um ihn als Gas in den täglichen Gebrauch über zu führen.
In meinem Antwortschreiben an den Freund, der mir Ihren Kommentar zusandte, habe ich mein Gesamt-Energie-Konzept einmal dargestellt. Es baut aus Wasserstoff gewonnenem rein regenerativen Methanol auf. Für mich ist das Energie-Träger der Zukunft, der die kostspielige Revolution des gesamten Energiesektors verhindert. Methanol kann fast alle fossilen Energieträger ersetzen, was auch dem vernachlässigten Wärmemarkt zugute kommt. Nun ist das kein Wunschdenken, sondern deutscher Erfindergeist hat es möglich gemacht, nach dem durch Solarstrom gewonnenen Wasserstoff in der zweiten Stufe sofort Methanol zu erzeugen. Beides finden Sie in dem beigefügten PDF, beachten Sie darin die beiden enthaltenen Links. Die Technologie existiert also schon, gleichseitig würde sie die Entwicklungshilfe auf sozial verträgliche realistische Beine stellen.
Was halten Sie von diesem Konzept?
Ihr Jean Pütz
Post #414 gehört hierhin
Lieber Jürgen,
herzlichen Dank für den außerordentlich tollen Artikel. Wir haben telefoniert und Du willst mir noch die Quelle bekannt geben. vor mehr als einem Jahrzehnt habe ich darauf immer wieder hingewiesen. Es sind nicht 16%, sondern nur 6-8%. Alles andere kann ich 100% unterstreichen. Offenbar hat sich jetzt die CDU vom Verbot des Verbrennungsmotors verabschiedet. Zum ersten Mal hat Laschet den Mut, das öffentlich zu verkünden. Für mich ist Wasserstoff auf jeden Fall die Zukunftsenergie, aber sehr schlecht händelbar. Nun hat eine Ostdeutsche Firma eine Methode gefunden, den unter Einfluss von solarem Strom in Methanol zu verwandeln, weil Wasserstoff schwer händelbar und ein gefährliches Gas ist.
Hier der Link zu dem Beleg, den ich in den Arealen gefunden habe:
Ich bin noch am Recherchieren, wie hoch der Gesamtwirkungsgrad ist. Aber meine Idee, riesige Fabriken in von der Sonne verwöhnten Entwicklungsländern zu errichten, sozial-verträglich auch als ideale Entwicklungshilfe, könnte bewirken, dass Methanol mehr noch als Wasserstoff zum Energieträger der Zukunft wird. Er könnte alle fossilen Energieträger ersetzen, ohne dass die Industrie zu einer extrem kostenträchtige Revolution genötigt wird. Das würde dem Staat auch Abermilliarden von Subventionen, die leider heute schon den Bundeshaushalt der Zukunft belasten. Diese Revolution würde auch uns Verbrauchern erspart bleiben. Verbesserung der Energieeffizienz auf dem Wärmemarkt z. B. durch Methanol-angetriebene Otto-Motoren für Wärmepumpen und Kleinheizkraftwerken tun ihr Eigenes dazu. Etwas, was im Moment im Mainstream völlig vergessen wurde. So lässt sich meines Erachtens die Klimawende vom Wunschdenken in die Realität setzen.
Auch, was die Elektromobilität anbelangt, habe ich ja ein Konzept, welches nicht nur für unsere PKWs geeignet, enorme Energiemengen zu sparen. Stichwort: HyperHybrid.
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