RedLine 5W40 EuroSeries und AR9200V2
Ich fahre in meinem Bulli das RedLine 5W40. Macht es Sinn hier noch das 9200 dazu zugeben?
RedLine 5W40 EuroSeries und AR9200V2
Ich fahre in meinem Bulli das RedLine 5W40. Macht es Sinn hier noch das 9200 dazu zugeben?
Denn es ist halt schon auffällig - unauffällig wie "unempfindlich" die Steuerketten bei denen sind (auch wie "dünn" diese teilweise verbaut werden ).
Eine schmale Kette kann im Verhältnis meist nicht so viel weniger an Zugbelastung aushalten, als eine etwas breitere. Das liegt auch am Packaging (Anordnung der Laschen). Damit wird die Durchbegiegung der Bolzen beeinflusst. Dieser bricht bei hohen Belastungen der Bolzen.
Steuerketten müssen im Vergleich zu früher viel mehr ertragen. Die Ketten sind an sich nicht schelchter geworden. Ganz im Gegenteil. Die dynamischen Lasten sind höher, die Schmierung wird immer weniger, Es gibt StartStop, Longlife und übersäuerte Öle sind für Ketten die absolute Katastrophe.
Die japanischen Hersteller arbeiten schon sehr lange mit vandierten Bolzen. Die Vanadierung hat eine hohe Oberflächenhärte und schützt vor Verschleiß. BorgWarner im übrigen auch.
Das kann man nicht unbedingt am Hersteller fest machen. Es gibt unenendlich verschiedene Varianten von Steuerketten.
Und damit meine ich nicht die Teilungen (Pitch), die im Automobilbereich folgende sind: 6,35, 7,7mm (vorzugsweise bei Opel / GM), 8mm und 9,525mm (typisch US und bei Hülsenketten im Dieselbereich)
So gibt es Zahnketten in schmalen und breiten Varianten (viele und wenige Laschen). Es gibt sehr dünne / feine und sehr dicke laschen.
Es gibt unterschiedlich Zahnkonturen und natürlich Materialen, wie auch Beschichtungen und Härteverfahren. Aber auch Fertigungsverfahren sind entscheiden (z. B. Gestanzt oder Feingestanzt).
Die vier "Großen" nehmen sich alle nichts und machen exzellente Ketten. Es entscheidet eigentlich (fast) immer der Preis.
Die Steuerkette gehört zu den Motorenbauteilen mit dem schwierigstem tribologischen Kontakt überhaupt.
Dieser befindet sich im Kettengelenk. Entweder zwischen Bolzen und Lasche (Zahnkette), oder Bolzen und Hülsen bei Rollen- und Hülsenketten.
Dieser Kontakt ist eigentlich immer im Bereich der Mischreibung und es ist enorm schwer in diesen Kontakt Öl zu transportieren. Die Durchmesserdifferenz zwischen Bolzen und Lasche ist ca. 3/10mm - 5/10mm, je nach Auslegung und Typ. Öl kann nur in den Lastfreien Zonen in das Kettengelenk transportiert werden und diese Lastfreie Zone ist nur im Umschlingungsfall auf dem Kettenrad, denn selbst auf der vermeintlich lastfreien Seite im Kettentrieb wird die Kette ja über Schiene und Kettenspanner gespannt.
Zudem sind die Zeiten längst vorbei, dass die Hersteller dem Steuertrieb eine zusätzliche Ölspritzdüse spendieren. Kettentriebe müsse heute meist mit dem auskommen, was die Nockenwellenversteller an Leckage-Öl abgeben oder durch andere Elemente wie z. B. die Ölpumpenkette hochgeschleudert wird.
Das ist so nicht ganz richtig.
IWIS hat eine Indsutrie- und eine Automotive-Sparte. Beide sind sehr groß.
Schaeffler hat eigene Ketten, aber auch zusätzlich dazu vor vielen Jahren den Automotive-Teil von Renold gekauft.
Die Beanspruchung einer Steuerkette in einem Verbrennungsmotor ist aus tribologischer Sicht um ein vielfaches komplexer als bei Industrieketten, aber auch die dynamischen Lasten. Bei Industrieketten gibt es dafür ganz andere Anforderungen. Geometrisch, hohe Zuglasten, Sonderbauformen, Lebensmitteltauglich und somit z. B. ohne Schmierung....
Die größten Herrstellen von (Steuer!)-Ketten sind:
IWIS
Schaeffler
BorgWarner
Tsubaki
Es gibt noch einige kleinere Hersteller, wie z. B.
CZ
Oder auch unmengen an Indischen, Chinesischen Herstellern.
Wippermann und Renold fertigen Industrieketten. Das ist eine ganz andere Welt.
Zahnketten findet man nur in Ottomotoren, Rollen- und Hülsenketten dagegen auch in Dieselmotoren (Rollenketten aber auch nur selten).
Es gibt bei allen Varianten keine "beste" Kette, sondern immer nur die beste Variante für das jeweilig Aggregat.
Beide Bauteile auf dem Bild, sowohl Nockenwellenversteller, als auch Steuerkette sind völlig in Ordnung.
Es handelt beim Deckel des Nockenwellenverstellers um ein Stanzteil, die Kettenlaschen sind Feinstanzteile (daher ist der Glattschnittanteil größer und die Oberfläche nicht auf der ganzen Breite „ausgebrochen“)
Ich fahre in zwei verschiedenen Fahrzeugen das Mannol 9930 und das Archoil 6900D.
Das Mannol gefällt mir höher dosiert sehr gut. Der Geruch stört mich nicht, da ich es aus einer Dosierflasche tanke.
Das 6900D zeigt in meinem Bulli (hat zwei Standheizungen, Wasser und Luft) den positiven Effekt das beim Start der Heizungen überhaupt kein Qualmen und nur sehr leichter Geruch auftritt.
Der Motor läuft nicht leiser, muss aber nicht am Archoil liegen.
Irgendwas verwechselst du hier.
Ich verwechsle das nicht.
Ein frisches Öl hat auch höhere Dämpungseigenschaften, schon alleine durch seine höhere Viskosität im Vergleich zu einem gerauchten Öl (wenn man es Sortenrein) betrachtet.
Das hat meiner Meinung nach nichts mit Schmierung zu tun.
Warum laufen Motoren oft ruhiger, wenn man einen höhere Viskositätsklasse verwendet?
Öl hat eine andere Dichte und ist deutlich leichter als z.B. Wasser.
Ich habe inzwischen 4 Liter vom 9930 verfahren. Das Verhalten ist unauffällig.
Ich habe heute die erste Flasche vom AR6900d bekommen. Vom Geruch und der Farbe ist es nahezu identisch zum Mannol 9930.
Kann jemand mehr zum AR6900d sagen? Es ist ja deutlich teurer als das 9930.
Ich wende es immer an.