Abgasmanipulationen wurden bei VW seit Einführung der EDC16 im Jahr 2006 betrieben; das Jahr, in dem Winterkorn ins Unternehmen kam.
Lief dieses Schauspiel schon so lange? Und ich meine hier nicht das zulässige Thermofenster, Kaltlaufphase, " Höchstgeschindigkeitsabschaltung", Motorschutz und was es sonst noch so gibt und noch so gerade im rechtlich zulässigen Rahmen ist.
@sese , kennst Du den genauen Stand, was VW aufgrund der erdrückenden Beweislage in den USA an konkreter Manipulation zugeben musste und in welchem Jahr das erfolgte?
differenzierten Schuldbetrachtung, respektive an den tatbegründenden Umständen.
[...] Prozessgeschehen hervorgebracht, geschweige denn benennen können, was Diess‘ persönliche Verfehlung war, die eine Verurteilung rechtfertigt
Irgendwie habe ich den Eindruck, Du hast nicht die geringste Vorstellung was Marktmanipulation der Kurse bedeutet. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet es, dass der vertretungsberechtigte Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft seinen Informationsverpflichtungen zu börsenkursrelevanten Ereignissen in Form einer z.B. verpflichtenden "unverzüglichen" ad hoc Meldung nicht vollumfänglich nachgekommen ist.
Ich hatte weiter vorne mal das Beispiel vom Tesla Gründer E. Musk angeführt, der in einem "S.H.Medium" wie Twitter, wo dessen Nachrichteninhalte eigentlich von "keinem" ernst genommen werden, Musk aus Verärgerung einen Zweizeiler abgelassen hat, den die US Börsenaufsicht SEC ihm als Kursmanipulation ausgelegt hat. Ergebnis war, dass er seinen Posten als CEO seiner eigenen Firma räumen musste und nie wieder Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft werden darf. Das passiert in einem "law and order" - Staat, wo bestehende Gesetze und Anlegerschutz auch sehr ernst genommen werden!
Mein Name ist Hase und ich weiß von nichts, weder was im Unternehmen vor sich geht, noch was meine Vorstandkollegen machen, ist selbst in der BRD schon seit etlichen Jahren gerichtlich geklärt worden. Das ist keine wirksame Einlassung. Und was da die Staatsanwaltschaft Braunschweig verhandelte war ja auch nur die strafrechtliche Seite, wo es um eine etwaige Vorstrafe, Gefängnisstrafe und/oder Geldstrafe ging. Davon unberührt bleiben ja die für den regelmäßig im Regen stehen gelassenen (deutschen) Autokäufer die interessanten zivilrechtlichen Schadensersatzansprüche. Für die Zivilgerichte wäre es eine gewisse Arbeitserleichterung, wenn es auf deutschem Boden bereits eine strafrechtliche Verurteilung erster Klasse gäbe, statt nur eine Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Mio. Euro Geldbetrages bzw. eines "Freispruchs zweiter Klasse" wie es unser ehemaliger Bundespräsident C. Wulff mal nannte, der schon aufgrund des Verdachtes auf unredliches Verhalten aus dem Amt gejagt wurde.
Bei VW braucht man nicht wirklich viel Phantasie, um Anspruchsgrundlagen für die Haftung zu finden. @j-p z.B. nannte zuvor Prospekthaftung. Weiter vorne nannte ich Insiderhandel. Es ist mir zudem im Fall VW einfach unbegreiflich wie man nur so unglaublich blöde sein kann bei der dargelegten Historie im Konzernumfeld immer weitere Fälle von "Schummelsoftware" zu produzieren, die eine unendliche Quelle von Schwierigkeiten und völlig unnötigen Kosten sind.
Schurkenstaates
Bananenrepublik
Pseudo-Staat
Ich muss immer etwas schmunzeln, wenn ich so etwas lese, aber so wirklich lustig ist das nicht. Ganz böse Zungen würden es auch schlicht Standortvorteil nennen.
Der Fall VW ist mal wieder ein Paradebeispiel, dass der Staat als Unternehmer immer wieder (und je nach wirtschaftstheoretischer Ausrichtung sogar zwangsweise) völlig versagt.
Die ständige Rettung angeblich systemrelevanter krimineller Unternehmen durch den Steuerzahler vergrößert den Schaden m.E. nur. Die Lobbyarbeit in Form einer Bundeskanzlerin, die ständig beim POTUS vorspricht und ihn "beknieen" muss, damit die VW Betrügereien nicht zu existenzbedrohend für die gesamte deutsche Automobilindustrie ausgehen, ist auch nicht gerade selbstverständlich! Es ist auch nicht der "Staat", der "rettet", sondern es sind zig zukünftige Generationen von Steuerzahlern, die den Schaden mit unnötig hohen Steuerzahlungen abtragen müssen. M.E. sollte diese typisch deutsche Vollkaskomentalität in diesen Fällen durch eine persönliche Haftung bis hoch zur beherrschenden Eigentümerebene gehen.
Der Fisch stinkt immer vom Kopfe her!