Beiträge von gregberlin

    Hallo,

    hier eine Analyse vom BMW Werks-Öl meines M140i BJ 12/2018 (mit OPF) nach 12500 km und etwa 380 Betriebsstunden.

    Der Wagen wurde 2000 km eingefahren über AB und Landstraße mit Halbgas, danach normaler Alltagsverkehr 90% Stadt (15km einfache Strecke zur Arbeit durch Berlin), Rest AB/Land. Immer behutsam warmgefahren, insgesamt wenig Vollgas und nur wenn betriebswarm. Motor und Öl erreichen bei jeder Fahrt ihre 110 / 100 Grad Celsius Temperatur.

    Ich finde das Öl hat sich gut gehalten und der Verschleiß ist erstaunlich gering (für Einfahrverschleiß). Die dünnen Werksöle sind vielleicht doch nicht so schlecht, wenn man denn schonend fährt. Und das trotz eines sehr heißen Sommers 2019.

    Hab jetzt ein Ravenol VMP (USVO) 5W-30 gefüllt und werde im Dezember 2020 beim regulären BMW Service davon eine Probe testen. Bin gespannt ob das überhaupt viel besser abschneiden wird.

    Diese Temperaturanzeige ist eher ein Gimmick. Der Wert ist irgendwie errechnet gemeinsam aus Wasser- und Öltemperatur, aber gefühlt näher an der Wassertemperatur. Bei mir (M140i LCI2) dauert es, sobald der Balken auf 110 Grad steht, etwa nochmal solange, bis die Öltemperatur im Sumpf 90 Grad erreicht hat. Ich bin der Meinung auf die Sumpftemperatur kommt es an, ob das Öl warm genug ist zum "Treten", denn aus dem Sumpf wird ja in Richtung Motor das Öl gepumpt. 90 Grad braucht es nicht, aber 70 Grad sind schon gut.

    Wie gesagt, ein Bluetooth OBD Adapter hilft, ein Gefühl für die Temperaturen zu bekommen. Dazu z.B. die App Bimmerlink.

    Es gab doch mal einen Beitrag dazu, wie sich die Reibung durch das Wolfram Additiv (wie im RUP) verändert in Abhängigkeit der Öltemperatur. Ich meine es war so, dass erst ab 140C das Wolfram einen Unterschied macht (und die Reibung stark senkt). Hat jemand noch diese Untersuchung parat? Die 140C des Öls beziehen sich natürlich auf die heißen Punkte im Motor. Aber solche Temperaturen schafft man auf der Autobahn kaum. Dazu braucht es schon Rennstrecke.

    EDIT: Öltemperatur ist nicht der einzige Grund, den Motor sanft warmzufahren. Alle Teile müssen gleichmäßig durchgewärmt sein. Nur ist das Öl am langsamsten (es ist ja auch zum Kühlen da).

    Das Werksöl sieht gar nicht so schlecht aus im Vergleich, das scheint schon seinen Zweck zu erfüllen, zumindest für die ersten 200 Stunden.

    Mach Dir keinen Kopf wegen der gemessenen etwas niedrigen Viskosität des RUP und den Verschleißmetallen. Der B58 Motor hat 8 Liter Ölvolumen, d.h. bei 6,5 Litern frischen Öl beim Wechsel mischt es sich mit 1,5 Litern Altöl. Ein 5W40 finde ich auch etwas viel des guten für den Motor, vorallem solange er neu ist. Dünneres Öl führt doch auch die Wärme besser ab. 5W30 (das Du jetzt ja quasi gefahren bist durch die Vermischung) wie ein Ravenol REP oder VMP (meine Wahl im M140i) würde es vielleicht auch tun.

    Hast Du mal ein OBD Adapter angeschlossen und Öltemperaturen auf der Autobahn gemessen?