Beiträge von Juschi

    Kann man Motorrad-Öle eigentlich untereinander vergleichen, wenn man keine Freigaben hat, auf die man zum Vergleich zurückgreifen kann? Es gab oder gibt für PKW Öle da so ein Dienst auf einer Webseite mit einem 4 Quadranten-Schema. Keine Ahnung, auf was das zurückgreift für die Bewertungen, es kann ja aber eigentlich nur Freigaben sein, oder?

    Ja, diese kleine Yamaha ist schon bemerkenswert. Mein erstes Motorrad nach dem Wiedereinstieg nach Jahrzehnten Pause war eine Kawasaki ER5 aus 5. Hand für glaube ich rund 1.300 EUR. Nach dem ich bei der Kawa nach einem Jahr und 20.000 Km später den Ventildeckel abgenommen hatte, sah das so schlimm aus, dass ich - analog zu Krebs - ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen, direkt wieder zu gemacht habe und das Ding weiter verkauft habe. Das Pitting war extrem.

    Dann musste schnell etwas Neues her und so kaufte ich mir die günstige FZ6 mit nur 7.000 Km aus erster Hand. Hintergedanke: Früher oder später lege ich mich damit sowieso hin, verursache einen Totalschaden. Also bloß nichts teures kaufen, und wenn ich den zwangsläufigen Unfall dann hinter mir habe und wieder fahren gelernt habe, kaufe ich mir im Anschluss irgendwas teureres. Dementsprechend bin ich mit der Yamaha umgegangen. Immer in der Erwartung, dass sie eh nicht lange überleben wird bin ich gefahren.

    Es kam dann eben anders. Ich habe nie den erwarteten Unfall gebaut und die Maschine hat auch nie die Grätsche gemacht. Bin durch alle Winter incl. Salz & co. mit Heizkleidung zur Arbeit gependelt, im Sommer mit Airbagjacke gerast wie ein Irrer, einmal hatte ich eine 90 Minütige Vollgasarie auf der A81, da wurde das Öl so heiß, dass die Schaltung versagt hat und ich im 6. Gang feststeckte, bis sich das Öl wieder abgekühlt hatte. 98 PS sind eben nur 98 PS und wenn man eigentlich gerne 160 PS hätte, dann fährt man mit einer 600er eben entsprechend schonungslos. Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt, dass mich diese 600erle vermutlich noch einige Jahre begleiten wird. Verkaufen kann ich sie nicht mehr (Kauft mir keiner mehr ab bei dem Kilometerstand) und für einen symbolischen Preis will ich sie nicht hergeben. Ich fahre die jetzt solange, bis Motor oder Getriebe kaputt gehen. Dann verkaufe ich sie in Einzelteilen. Alles andere setze ich in Stand. Durch die Winterfahrerei und das unabgedeckte herumstehen im Freien habe ich jetzt das Vierte mal das LKL tauschen müssen, das ist wirklich ätzend. Ansonsten war nicht viel. Zwei Zündspulen, zwei Laderegler, Gleitbuchsen an der Gabel, ein Lima-Stator, das war's.

    EDIT: Achso, vergessen. Ich habe den Motor über die ganze Zeit mit Rewitec behandelt. Alle zwei Jahre einen Power Shot S im Sommer. Es lässt sich also festhalten, dass das Rewitec zumindest ganz offensichtlich nicht schadet.

    YAMAHA FZ6S Bj. 2006, 105.000 Km. Öl: Die ersten 30.000 Km Castrol Power 1 Racing 10W-40, die restlichen 75.000 km Motul 7100 10W-40. Schaltbarkeit durch das Motul ist deutlich besser als mit dem Castrol. Ölwechsel alle 10.000 km (Jährlich).
    Ganzjahresfahrzeug, nur von mir gefahren.
    Fahrweise: Die Maschine wurde endlos getreten, also sehr sportlich bis extrem (u.A. stundenlange Vollgasfahrten bei Vmax auf BAB). Teilweise auch viel Kurzstrecke.
    Hinweis: Motor wurde stets konsequent warmgefahren (Ölthermometer zusätzlich installiert).

    Es sind nun über 105.000km gefahren und die Ventilspielkontrolle ergab, dass wieder nichts einzustellen war. Es musste bisher noch nie das Ventilspiel eingestellt werden. Da sich das Ventilspiel auf 105.000km nicht verändert hat, werde ich in Zukunft auf weitere Kontrollen verzichten. Nocken absolut glatt, wenn man mit dem Finger darüber fährt ist kein Pitting oder Ähnliches spürbar. Der automatische Kettenspanner hat vor ein paar tausend Kilometern aufgegeben (Feder erschlafft), wird nun ersetzt durch einen manuellen Spanner, der nach Gehör eingestellt wird. Steuerkette deutlich gelängt, aber noch im Rahmen, WHB gibt auch keinen Wechsel vor.
    Der Motor scheint unkaputtbar und das Motul scheint, so wie es aussieht, sehr gute Dienste geleistet zu haben. Auf dem letzten Bild scheint man etwas sehen zu können auf der Nockenspitze, es ist aber nichts fühlbar.

    Das obere Pleuellager ist ja kein Gleitlager, daher alleine durch "Spritzöl" geschmiert.
    Fragen dazu:

    Vorbemerkungen:
    1) Das obere Pleuellager muss die selben Kräfte aufnehmen wie das untere Pleuellager. Das untere Pleuellager ist aufwändig als Gleitlager ausgeführt. Bricht der Öldruck auch nur kurz zusammen, kann das untere Pleuellager in Sekunden einen Totalschaden erleiden. Pleuellagerschäden durch Mangelschmierung sind allseits bekannt.
    2) Wenn das Motoröl im Winter kalt ist, kann es einige Minuten lange eine Honigartige Konsistenz haben. Anfangs kommt am oberen Pleuellager daher erst mal gar kein Öl an, solange bis es so flüssig genug ist, als dass es sich nach oben "spritzen" lässt.

    Frage: Wie ist es möglich, dass das obere Pleuellager das im Vergleich zum unteren Pleuellager so lange ohne Schaden bzw. Fressen durchmacht?

    Nach über 100.000 Kilometer auf dem Mopped ohne Punkte ist es mir diese Woche passiert. Auf einer Kraftfahrstraße klebte ein BMW stoisch hinter mir, obwohl ich eh schon schneller als zulässig gefahren bin. Hab dann mal lässig beschleunigt, um ihn abzuschütteln - was ich nicht hätte tun sollen. Stellte sich am Ende heraus, es war ein ziviler Videowagen der Polente. Nun ja, manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen.
    Zumindest habe ich im Winter jetzt sehr viel Zeit, die überfälligen Wartungsarbeiten ohne Zeitdruck zu machen. :)

    Ich bin Laie, was Motoröl angeht, deswegen würde ich gerne wissen, ob und inwiefern man die Additivierung eines Motoröls beurteilen kann im Rahmen von den Laboranalysen, die hier öfters gepostet werden. Ich erinnere mich an einen Test von Motorrad, in dem sie mal Frischölanalysen gemacht haben und die Öle auf ihre Additivierung untersucht haben. Da gab's dann so Aussagen wie dass ein Öl maßgeschneidert für Motorräder sei oder dass ein Öl im Grunde ein leicht abgewandeltes PKW Öl sei. Kann man aus dem, was man bisher über das Ravenol Racing Öl weiß, eine Aussage darüber treffen, wie passend oder hochwertig die Additivierung in Bezug auf Motorradmotoren ist?
    Danke.

    Zusatzfrage: Das relativ schnelle und starke Absinken der Hochtemperaturviskosität bei Motorradmotoren aufgrund der gemeinsamen Schmierung von Motor und Getriebe (Scherverluste) ist ja ein bekanntes Thema. Macht es in dieser Angelegenheit einen Unterschied, ob das zu Grunde liegende Öl Vollsynthetisch ist oder nicht?

    Weitere Frage:
    Ravenol schreibt hier

    https://www.ravenol.de/.../%C3%9Cbersicht_USVO_Technologie_DE_..pdf


    "Die Besonderheit der neuen USVO® Öle besteht darin, dass sie wegen ihrer speziellen Formulierung von ausgewählten Grundölen und Additiven fast keine Scherverluste haben.Dies ist möglich durch den Einsatz vollsynthetischer Basiskomponenten ohne sogenannte VI Verbesserer oder in Verbindung mit dem Einsatz von hochqualitativen extrem scherstabilen Polymeren."


    Wie kann man ein Mehrbereichsöl herstellen, ohne auf VI Verbesserer zurückzugreifen? Und: VI Verbesserer sind doch Polymere?

    Hat jemand schon mal eine Gebrauchtölanalyse dieses Öles in einem Motorradmotor gesehen?

    Hier die Antwort:


    Zitat

    Wir produzieren selbstverständlich weiterhin hochqualitative vollsynthetische Produkte. Diese Produkte verkaufen wir in über 150 Ländern auch weiterhin als „vollsynthetisch“. Deutschland ist seit wenigen Monaten das einzige Land auf der Welt, in dem wir auf den Begriff verzichten müssen. Weder verwenden wir ein anderes Herstellungsverfahren noch ändert sich etwas an den Eigenschaften oder der Produktqualität.

    Unsere 7100 4t Produkte wurden in seinen chemischen Bestandteilen nicht verändert. Die Produkte sind komplett identisch mit dem vormals als vollsynthetisch beworbenem Produkt. Der Begriff Synthese-Technologie ist ein nicht geschützter Begriff der Öle, die aus verschiedenen synthetischen Komponenten zusammengesetzt beschreibt und ist auch nicht mit Hydrocrack-Ölen gleichzusetzen.

    Zitat

    Juschi, das zieht sich durch die gesamte Produktpalette.

    Diese Vermutung habe ich auch. Bin mal gespannt, ob und wie ausweichend die Antwort von Motul wird. Deswegen habe ich auch eine neue Ölberatung für mein Mopped gestartet, fahre bisher Motul 7100 - bei dem die Bezeichnung nun auch geändert wurde. Ich möchte Hersteller, die so agieren, nicht unterstützen.


    Zitat

    Hmm, ob das jetzt gut oder schlecht ist für mein Moped mal dahin gestellt, bis dato lief alles tip top. Leider hinterlässt es einen Beigeschmack, wo ich mich evtl. im nächsten Jahr mal umschauen werde nach einem anderen Öl, leider findet man ja kaum vergleichswerte welches man nehmen soll.

    Geht mir ganz genauso.

    Das Urteil habe ich gelesen, ging um ein anderes Öl von Motul für PKW. Habe mal per eMail bei Motul nachgefragt (Antwort werde ich dann hier reinstellen):


    Zitat

    ich habe eine Frage bezüglich Ihrer Motul 7100 Motoröle. In der Vergangenheit stand auf den Gebinden der 7100 Öle, dass es sich um ein „vollsynthetisches“ Motoröl handelt. Nun hat sich die Kennzeichnung scheinbar geändert, bei meinem letzten Kauf von Motul 7100 10W40 ist auf dem Gebinde nur noch von „Sythese-Technologie“ die Rede, der Begriff „Vollsynthetisch“ ist an keiner Stelle mehr vorhanden. Hat sich hier etwas am Öl verändert? Handelt es sich bei dem 7100 noch um ein vollsynthetisches Motoröl?

    Die Angaben zu den 7100er Ölen haben sich geändert. Der Begriff "Vollsynthetisch", der bisher immer auf dem Gebinde stand, taucht auf den neuen Gebinden nicht mehr auf. Weder auf dem Kanister, noch auf der Homepage von Motul. Statt dessen überall nun "Synthese-Technologie".

    okay. Also da ich zunehmend glaube inhaltlich überhaupt nichts mehr beurteilen zu können, habe ich mich entschieden, mein Öl nach Optik der Verpackung zu kaufen.
    Auf dieser Kanne ist mein Motorrad abgebildet, das passt also am besten.
    Im Ernst. Ich kippe jetzt das vorgeschriebene 10W40 rein und versuche die in den letzten Tagen entstandenen Sorgen im Zuge meiner Recherche auf bobistheoilguy/http://oil-club.ru/de aktiv zu vergessen.

    Hier ein Vierzylinder Honda VFR 1200, Motul 5100 10W50, nach 5.300 Meilen zum 10W20 geworden.

    https://www.bobistheoilguy.com/forums/ubbthre…opics/4190642/1

    Es sind also nicht nur die Einzylinder.

    Langsam frage ich mich: Ist es denkbar, dass ein, sagen wir 10W50 nach 5.000km dünner wird als ein, z.b. 10W40 oder 10W30? Bisher dachte ich, es wird ein 10W Öl genommen und dann werden VI Verbesser reingeschüttet, die Menge abhängig davon, wie hoch die Heißviskosität sein soll.

    Ich frage deswegen, weil einer (Uer Revelate auf Seite 2) andeutet, dass es nicht so ist.

    Ich werde jetzt mal meine Probe Motul 7100 10W40 mit einer Laufleistung von 8.200km zur Analyse einsenden.


    Die Mühe hat sich offensichtlich schon mal jemand mit der selben Maschine und dem selbe Öl auf oil-club.ru gemacht.

    1.000km
    8.000km

    Ich kann leider kein russisch. Gibts für diese Ölanalysen hier irgendwo eine Übersetzungshilfe?

    Was sich aber auch ohne russisch zu können erkennen lässt ist der Viskositätsabfall:

    Originalspezifikation laut Motul: 13,5 mm²/s
    Probe nach 1.000 km: 11,6 mm²/s
    Probe nach 8.000 km: 10,8 mm²/s

    Das Öl (hier eine Frischölanalyse) ist also relativ schnell eine Viskositätsklasse abgerutscht, hat sich dann aber vergleichsweise stabil gehalten.


    Weitere Analysen:
    7.000 km auf einer FZ8: 10,35 mm²/s
    5.000 km auf einer FZ600: 11,05 mm²/s

    Auf Seite 8 des Dokumentes ist von einer Prüfung über eine Einspritzdüse nach der ASTM D6278 Methode die Rede.
    Diese Methode findet man auch in den JASO Spezifikationen wieder. Seit 2006 sind die Anforderungen dabei unverändert (über 2011 bis 2016)
    Allerdings blicke ich da nicht so recht durch, was die Jaso da mit der Minutenangabe in Bezug auf die mm2/S eigentlich verlangt.
    Die ASTM D6278 ist leider nicht kostenfrei einsehbar.

    Nachdem ich mich in der Fachkunde nun etwas eingelesen habe und einige Ölanalysen gelesen habe...

    ...hat sich mein Gedanke, die Kaltviskosität nach unten zu überschreiten, erübrigt.

    Vielmehr stellt sich für mich nun eine andere Frage:

    Freigegeben sind für mein Mopped ja
    10W30
    10W40
    15W40
    20W40
    20W50

    Da frag ich mich, warum Yamaha kein 10W50 freigegeben hat.

    Kurz: was spräche dagegen, ganzjährig ein 10W50 zu verwenden?

    Dann möchte ich mal eine generelle Frage stellen zum Thema Motoröl und Motorrad.

    Ich kann diese Ölanalysen nicht wirklich lesen. Das Thema ist ja sehr komplex und man braucht schon einiges an Erfahrung. Ich weiß noch nicht so recht, ob ich mich da reinarbeiten will.
    Deswegen folgende Frage:

    Gibt's da, abgesehen von irgendwelchen zugrunde gescherten Viskositäten, wesentliche objektive Unterschiede bei den Motorradölen in Bezug auf die Interpretationen der Frisch und Gebrauchtöle? Vor allem im Zusammenhang mit den vergleichsweise doch relativ kurzen Wechelintervallen.

    An was orientiert man sich denn bei der Beurteilung der Qualitäten von Öl hier? Es mangelt ja doch an dezidierten Spezifikationen, an denen man sich orientieren kann.

    Ich erinnere mich an einen Test von Motorrad, die Frischölanalysen gemacht haben. Im Grunde wurde da versucht, die Qualität des Basisöls zu erraten und es wurde eine Meinung zur Additivierung abgegeben. Aber wer diese Additivierung bewertet hat und warum, blieb unklar.