Beiträge von Armin

    Hier wurden die Öle getestet:

    http://motorradonline.de/motorradzube…test-motoroel.462849.html

    Das Elf schnitt dabei super ab, genau wie das Motul. Bei Gericke, Louis und Co sieht man das gespart wurde.

    Ob ein Öl gut oder schlecht ist lässt sich nur durch Ölanalysen oder die Beurteilung von Motorverschleiss beurteilen.

    Guten Morgen zusammen,

    ich möchte das Thema noch einmal aufgreifen.Wenn man bei oben genanntem Öltest die Tabelle mit der Bewertung anschaut, fällt auf, dass das Kriterium für die erreichte Punktzahl lediglich die Beurteilung der Additivierung ist. Wenn man dann die Kommentare zu den einzelnen Ölen liest, so fällt auf, die Bewertung motorradgeignet -/ungeignet in erster Linie mit dem Anteil der Sulfatasche vorgenommen wird. Bei genauer Betrachtung findet man Widersprüche: ROWE Formula 4-T, Sulfatasche 1,02%, "Der Sulfatascheanteil ist relativ hoch, schlecht für hochbelastete Motorradmotoren."

    MOTUL 300 V, Sulfatasche 0,97%, also kaum weniger, aber dieses mal kein Anlass für Kritik!

    Ich finde diesen Test aus dem Jahr 2003 von der gleichen Zeitschrift viel interessanter:
    Es wurden fünf nagelneue Suzuki GSF1200 gekauft, mit fünf verschiedenen Ölen befüllt, und gleichzeitig exakt die gleiche Strecke von 6150 km gefahren. Danach wurde eine Gebrauchtölanalyse gemacht. Das teuerste Öl war vollsynthetische Castrol RS4T, das billigste vom TOOM Baumarkt für 1,32 € pro Liter, ein Öl, das ich nicht mal meinem Feind in den Rasenmäher kippen würde!
    Ergebnis: Wie zu erwarten, geringster Ölverbrauch beim Castrol und höchster beim Billigstöl und damit umgekehrt proportionale Ablagerungen zu erwarten.

    Verschleiß: kein signifikanter Unterschied zwischen Billigstöl und vollsynthetischem Castrol:

    Fe/Al/Ni/Cr jeweils in mg/kg

    Castrol: 82/49/1/3
    Toom-Plörre: 74/32/1/2
    Motul 3000: 88/36/1/3

    Mein Fazit: Für die Rennstrecke vollsynthetisches...

    hier gehts lang: https://www.motorradonline.de/motorradzubeho…est.107236.html

    Gruß
    Armin


    Die Frage ist nur, ob dieses oder die von mir genannten(Louis, Gericke, Polo) anders oder besser oder gleich gut ist als dieses https://pim.liqui-moly.de/pidoc/P000284/…-40-33.0-de.pdf
    BMW-Motorräder mit Trockenkupplung brauchen offenbar auch kein spezielles Motorradöl. Ich habe mal bei einem Ölhersteller gelesen, daß viele Motorradöle die Gleichen wie Automobilöle sind und lediglich nach JASO MA2 getestet werden! Wenn ich die Quelle finde, liefere ich - echt ich schwöre
    Unbestreitbar haben vollsynthetische Öle Vorteile - die Frage ist nur, ob auch abseits der Renne und ob immer für ältere Konstruktionen geignet?

    Hab ich überlesen, wo du die dazugehörigen Ölanalysen gemacht hast?

    Wo? Na in der Garage: Tröpfchen aus dem Mittellauf entnehmen (wie beim Urologen) und noch warm meiner Frau auf der Zunge zergehen lassen :D

    Hallo,

    natürlich kann ich den Spezialisten hier nicht im geringsten das Wasser reichen, da ich weder vom Fach, noch sonderlich belesen zum Thema Öl bin, aber ich fahre seit 1980 leidenschaftlich und sehr sportlich Motorräder und schraube gerne.

    Alles begann 1980 mit einer Honda CB 50, Einzylinder Viertakter, 50 ccm, obenliegende Nockenwelle, Kupplung im Ölbad, frisiert auf die in Japan übliche Leistung von 120 PS/l. Das ist nicht besonders viel, jedoch muß man bedenken, daß das Moped "binär" gefahren wurde: An der Ampel Standgas, sonst Vollgas, ca. 10.000 1/min. Damals fuhr man schließlich auf Zeit und nicht auf Ankommen! :facepalm: . Der Motor bekam Automarkenöle unterschiedlicher Hersteller. Ein mal machte ich einen Versuch mit sündhaft teurem Castrol Formula RS: Das war das einzige Mal, daß die Kupplung in den oberen Gängen rutschte; nach einem Ölwechsel war alles wieder gut. Bei ca. 20.000 km verschaltet und gewaltig überdreht und verbogenes Ventil. Beim Öffnen keine nennenswerten Ablagerungen feststellbar, auch nicht am Auslaßventil. Ach kein nennenswerter Ölverbrauch bis da hin. Danach folgten alle möglichen Motorräder, das gleiche Bike wurde zu dieser Zeit genauso schnell langweilig, wie das gleiche Mädchen. Spezielle Motorradöle kannte ich damals gar nicht, genauso wenig wie die Kumpels. Einer hatte eine GS 500, der schraubte nicht gerne: Der hat in all den Jahren nie das Öl gewechselt, sondern immer nur mal nachgekippt. :staunt: 1990/1991 war dann der Verstand so weit gereift, daß was wertvolles angeschafft wurde: Das damalige (und heutige) Objekt der Begierde: VFR 400 R NC30, deutsche Version, nur 200 mal in D verkauft. V-Vierzylinder 400 ccm, 16 Ventile, 4 obenliegende Nockenwellen, über spielfrei verspannte Zahnräder angetrieben, Kolbenringe 0,5 mm Breite, roter Bereich ab 14.500 1/min. Der Motor ist für seine hohe Lebensdauer bekannt, selbst bei Rennstreckeneinsätzen sollen 100.000 km erreichbar sein. Klar, 61 PS, also ca. 150 PS/l sind verglichen zu heutigen Mopeds nicht wirklich viel, jedoch muß man bedenken, das in dieser Hubraumklasse die Höchstleistung regelmäßig abgerufen wird: Nach dem Start dreht der Motor sofort auf 4000 bis 5000 1/min hoch, dann folgen mindestens 30 Sekunden im Leerlauf, damit alles richtig durchölt ist (Honda empfiehlt das dringend!), anschließend ca. 15 km Warmfahren bis max. 7000 1/min und geringer Last. Spaß kommt erst jenseits der 9000 1/min auf, weshalb der Motor überwiegend im fünfstelligen Drehzahlbereich betrieben wird. Das Motorrad hat bis seinem Unfalltotalschaden Mineralöl LiquiMoly Leichtlauf 10W40 bekommen. Die Laufleistung betrug damals ca. 50.000 km: Null Ölverbrauch, Leistung wie neu. Danach habe ich wieder eine (gebrauchte) VFR 400 angeschafft, die bis letztes Jahr das gleiche Öl bekommen hat und jetzt 25.000 km auf dem Tacho hat. Weiterhin habe ich in meinem Fuhrpark eine Honda XL 230, die einzige in Europa! Die hat einen fahrtwindgekühlten Einzylinder, der thermisch viel höher belastet wird, vor allem der Z-Kopf! Gleiches Öl wie zuvor, trotz Trialeinsätzen bei über 35 °C keine Probleme: 18.000 km, null Ölverbrauch, volle Leistung, ruhiger Lauf. Dieser Motor muß das abkönnen, da er hauptsächlich im tropischen Asien gefahren wird. Wer schon mal zur Rushhour in Bangkok war, der weiß, was thermische Belastung ist. Dort füllt bestimmt keiner teures Motul ein.

    Übrigens: Honda schreibt im Manual der VFR 400 die Qualitätsanforderung API SE, SF oder SG vor. Die Jaso MA gab es damals noch gar nicht. Von speziellen Motorradöl ist keine Rede! Die JASO MA bezieht sich auch nur auf die Kupplung, damit einerseits der nötige Reibwert vorhanden ist (keine Friction Modifier) und auch die Trennung schnell genug von statten geht (Schaltbarkeit). Oft wird der JASO MA auch die Einhaltung der Scherbelastbarkeit zugeschrieben was jedoch falsch ist, denn die ist Bestandteil der API Anforderungen und wurde maßgeblich mit der API-SH verbessert. Auch das Thema Sulfatasche sehe ich entspannt: Wo soll sie herkommen, wenn der Ölverbrauch nicht messbar ist?

    Warum ich das genannte Öl bisher nahm: Ein Öl für Motorräder, Auto der Frau, Rasenmäher..., keine Probleme mit der Kupplung. Ansonsten Zufall, hätte es auch ein anderes Markenöl sein können. Warum ich kein günstiges Öl von Louis, Gericke, Polo genommen habe: Die hatten eine niedrigere API Spezifikation.

    Letztes Jahr habe ich mir noch eine Suzuki SV 650 neu zugelegt. Seither bin ich aus Garantiegründen auf Motorradöl, mineralisch, umgestiegen. Der Preis ist ja der Gleiche.
    Ich denke die fehlenden richtigen Kaltstarts, kein Kurzstreckenbetrieb und kurze Wechselintervalle ~5.000 km kompensieren beim Motorrad einiges bezüglich der Ölbelastung.

    So, jetzt könnt ihr mich zerreißen :flitz: Gruß Armin