Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass zu viele Informationen selten schlecht sind. Wenn Produkte in einer ordentlichen Art und Weise beschrieben sind, hilft das praktisch jedem:
- dem Käufer, weil er weiß, was er bekommt
- dem Händler, weil er mit weniger Retouren rechnen muss
- dem Hersteller, weil er mit guten Produkten glänzen kann
Letztendlich müssen wir hier aber auch einsehen, dass die allermeisten Menschen gar kein Interesse an solch einer Informationstiefe haben. Und für die 2%, die die Informationen gerne hätten, bedeutet das ganz schön viel Aufwand auf Seiten des Herstellers und Händlers. Und wie die Unternehmen diesbezüglich dann (auf Basis betriebswirtschaftlicher Faktoren) entscheiden, kann von außen zwar kritisiert, aber nicht diktiert werden. Ausgenommen sind selbstverständlich regulierte Branchen und gesetzlich definierte Pflichtangaben.
Angefangen bei der Banken-Branche, diese ihre Kunden nach Strich und Faden hinters Licht führen, und sie dann eiskalt im Regen stehen lassen.
Finanzinstitute sind in Deutschland und Europa bis zum Erbrechen reguliert. Mir fällt ehrlich gesagt keine Branche ein, die transparenter mit ihren Produkten und Kostenstrukturen umgeht (bzw. umgehen muss). Interessiert die Verbraucher aber nicht, denn sonst würde niemand die 9,99€ mtl. für ein Girokonto bei der Sparkasse bezahlen
Lesestoff zur Regulierung von Finanzinstituten: https://www.bafin.de/DE/DieBaFin/Au…ichte_node.html
Du darfst mir aber gern ein konkretes Beispiel nennen, falls ich dich falsch verstanden habe.
Ganz allgemein ist es immer gut im Hinterkopf zu haben, dass für Konzerne nur unwissende Menschen profitabel sind. Denn nur ihnen kann man Müll als Gold verkaufen.
Das ist kein Fakt, das ist deine Weltanschauung Natürlich gibt's Unternehmen, die ziemlichen Schrott verkaufen. Interessiert die Verbraucher halt nicht, die geben ihr Geld trotzdem aus. Jeder weiß, dass es bei Meckes nur Dreck zu fressen gibt, fährt trotzdem fast jeder mal hin.
Das Problem heutzutage ist leider verstärkt, dass es einen in die Welt gesetzten Konsens gibt, diesem niemand mehr widerspricht. Etwas falsches wird so lange propagiert, bis es alle kritiklos hinnehmen und ebenfalls ins gleiche Horn blasen. Es wird einfach etwas völlig falsches übernommen, und ohne Hinterfragung weitergegeben.
Parallel dazu gibt es allerdings auch die Problematik, dass heutzutage jeder ohne großen Aufwand und Kosten Content ins Netz stellen kann. Bei YouTube lässt sich beliebiger Unsinn einstellen, egal ob dabei bewusst oder unbewusst falsche Informationen verteilt werden, du hast ja einige Beispiele verlinkt. YouTube-Videos sind so schön bequem, deshalb werden sie leider viel zu wenig hinterfragt, der Mensch lässt sich halt gern berieseln. Und weil man YouTube-Videos so schön einfach weiterverbreiten kann, wird das natürlich auch gern gemacht. Genauso wie auf Facebook, wo Fakes oder aus dem Zusammenhang gerissene Bilder schnell mal die Runde machen. Wenn Onkel Otto das teilt, dann muss es ja wohl stimmen!
Dazu nun die Frage an euch: Was bedeutet Aufklärung?
Ich verstehe unter "aufklären", dass jemand aktiv durch jemand anders über etwas informiert werden soll, also ohne dass die unwissende Person dies eingefordert hat. Daher sollte sich Aufklärung m.M.n. auf die Themen beschränken, die wirklich wichtig sind. Bestes Beispiel ist die "klassische" Aufklärung von Kindern, hier informiert man das Kind aktiv vor den Folgen (z.B. Schwangerschaft) und Risiken (Geschlechtskrankheiten) vom Geschlechtsverkehr.
Zu rational betrachtet unwichtige Themen (sorry, aber auch Motoröl gehört dazu ) braucht es für mich definitiv keine Aufklärung. Wenn ich mich informieren möchte, dann mache ich das selbst, ich möchte aber nicht aufgeklärt werden. Informationssammlungen wie der oil-club etc. sind natürlich super, aber das hat für mich nichts mit Aufklärung zu tun. Wer an der Tanke einen Liter Öl kauft, weil das Auto danach verlangt, der kann m.M.n. auch zum Shell Top Up greifen. Warum denn nicht? Wenn die Person keinen Bock drauf hat, sich weiter damit auseinander zu setzen, dann ist das doch ein super Produkt. Und wer es genauer wissen will, der bedient Google, stößt auf den oil-club und kann sich einlesen.