Alusil & Nikasil - Schwefel im Öl ein Problem?

  • Habe jetzt die ersten Ölwechsel durch an meiner gebraucht erworbenen R1200GS(06).

    Wie sieht es denn nun aus mit dem Schwefelgehalt des Motoröls bei Motoren mit derlei beschichteten Alu-Zylindern?

    Habe kürzlich hier die im Forum eine Gebrauchtöl-Analyse gesehen von einer R1000 mit gewissen Silizium-Gehalten.

    Fahre derzeit ein hoch-legiertes vollsynth. Öl mit 1,3% Schwefelgehalt und mache mir jetzt Gedanken…

  • Was sagt denn BMW selbst zur Problematik? Müßten sich doch genügend Infos dazu im Netz finden.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Alusil ( ist KEINE Beschichtung ) hat mit Schwefel nicht die Probleme wie Nicasil.

    Das Problem von Nicasil ist die Nickelmatrix, die mit elementaren Schwefel Nickelsulfid bildet, das überhaupt keine mechanische Festigkeit hat.

    Die andere Richtung sind Sauerstoffhaltige Säuren wie Schwefelige Säure und Schwefelsäure. Schwefelsäure bildet sich aber nicht ohne weiteres und schwefelige Säure ist eine vergleichsweise schwache Säure.

    In praktisch allen Ölen sind basisch reagierende Stoffe, die Säuren neutralisieren.

    Der angegebene Schwefelmenge ist auch kein elementarer Schwefel, sondern in einer Verbindung wie ZDDP. Ein hoher Schwefelgehalt deutet i.d.R. auf viel EP Additive hin ( Tassenstössel )

  • mache mir jetzt Gedanken…

    Mach das lieber nicht. Seit den 80er Jahren fahren hunderttausende Nikasil beschichtete BMW Zylinder auf der ganzen Welt, mit den verschiedensten Ölen und Kraftstoffen, viele, viele problemlose Kilometer. Die Kisten verrecken nicht am Kraftstoff oder am Öl, zumindest nicht dergestalt.

    Grüße, Hendrik

    • W124 300D+250TD
    • W211 220CDI Kombinationswagen
    • R100GS.weil es manchmal auch interessant ist, was so geht.
    • R80GS..weil es nicht immer 1000 Kubik sein müssen
    • R75/5...weil man fühlt, woher der Nimbus der BMW 2V kommt.
    • R60/2...weil Rollenlagermotoren geil sind
    • R25/3...weil Spass am Fahren nicht an Leistung gebunden ist

    (In allen Kisten schwappt Öl)

  • Fahr deine schöne GS unbesorgt weit und weiter.

    Ich vermute, das Silizium in Dutchs Analyse kommt entweder von Dichtmittel oder einem der anderen Dinge, die beispielhaft in dem Kommentar zur Analyse aufgezählt werden.

    • W124 300D+250TD
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    (In allen Kisten schwappt Öl)

  • Im Zweifel würde ich Öle mit Bor anstatt schwefelhältigen EP-/AW-Additiven verwenden.

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  • Mein BMW hat auch Alublock mit Nikasil beschichtet, der Schwefelgehalt im Motoröl ist nie das Thema gewesen.

    Es gab für Länder bei dennen mehr Schwefel als Benzin im Sprit war/ist meinen Motor auch mit Grauguß Laufbuchsen.

    Gruß Martin
    BMW 523iA E39 M52B25 1997: :total: Racing 10W50 + 2% :carm: Ceramic
    Audi 80 B4 2.0 90PS 1992: :row2: Hightec Turbo HD 15W40 + 2% MOLYDUVAL Additiv VM MoS2
    Kawasaki W650: :row2: Vintage SAE 40 mild legiert + 2% MOLYDUVAL Additiv VM MoS2

  • Hab nichts ergiebiges gefunden.

    Da würde ich aber BMW nicht so einfach aus der Verantwortung lassen. Ich würde den Kundendienst bei BMW 1. anschreiben, und, wenn keine Rückantwort kommt, 2. anrufen. Ich weiß, daß das mit der Beschichtung damals ein großes Thema war, ich finde, BMW soll sich im Sinne ihrer Kunden dazu äußern. Dann kann man noch die Ölfinder diverser Ölhersteller bemühen und eventuell auch dort beim jeweiligen Kundendienst zu dieser Problematik anfragen. Das LM Forum wäre hier vielleich auch hilfreich.

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    Einmal editiert, zuletzt von Giacomo Agostini (2. September 2021 um 12:40)

  • Tequila009 2. September 2021 um 13:12

    Hat den Titel des Themas von „Alusil/Nikasil“ zu „Alusil & Nikasil - Schwefel im Öl ein Problem?“ geändert.
  • Es gibt keine Problematik.

    Bei Audi gab es mal Probleme mit sich ablösenden Laufbeschichtungen, habe aber Vergessen aus welchem Grund.

    Gruß Martin
    BMW 523iA E39 M52B25 1997: :total: Racing 10W50 + 2% :carm: Ceramic
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    Kawasaki W650: :row2: Vintage SAE 40 mild legiert + 2% MOLYDUVAL Additiv VM MoS2

  • Also Alusil kann schon hohe Si-Gehalt erzeugen. Bei Alusil handelt es sich um eine übereutektische Al-Si-Legierung bei der sich Si beim Erstarren aus der Matrix entmischt. Durch einen speziellen Hohnprozess werden die Si-Körner freigelegt und dienen als Laufschicht für die Kolben. Diese Siliziumkörner können durch die Kolbenringe zerstört und das Si ins Öl gelangen .

    Grüße

  • ja, die Siliziumkörner können sich aus der Aluminiummatrix lösen. Vom Kolbenring werden sie auf keinen Fall zerstört

    das gäbe ja auch gar keinen Sinn, wenn "weich in weich" dem Kolbenring entgegenstünde...

    theoretisch laufen die Kolbenringe auf den Siliziumkörnern, zwischen der Aluminiummatrix der Bohrung und den Kolbenringen ist ein hauchdünner Ölfilm...

  • Die Siliziumkörner werden wohl nicht zerstört, was aber egal ist. Wichtig ist, daß sie durch die Gleitbewegung der Kolbenringe jedenfalls abgetragen werden und damit ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Das weiche Aluminium liegt dann frei und der Schutz durch die Siliziumkörner fehlt. Im Endeffekt bleibt das blanke Aluminium als Reibungskörper über.

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  • da irrst Du

    Alusil sollte homogen sein; sprich die winzigen Siliziumpartikel sind überall im Guß verteilt, es ist keine Beschichtung, sondern beim Abtragen der obersten "Schicht" werden automatisch weitere Siliziumpartikel freigelegt.

    Das ist auch der Zweck vom "Ätzen" - was heute mit "weichen" Honleisten passiert. Das Aluminium wird "zurückgesetzt".

    zu sollte aus dem ersten Satz. Bei Gußteilen hat man immer Inhomogenitäten. Das kann zu Verzügen und unterschiedlichen Härten ( Ungleichverteilung der Si-Partikeln ) führen.

  • Ja, ist klar, allerdings bis das nächste Siliziumpartikel freigelegt wird, wird vorher die (weiche) Aluminium-Oberfläche abgetragen. Wir haben also Verschleiß. Der Prozeß des Abtragens geht dann so weiter. Siliziumpartikel wird abgetragen / abgeschabt, blankes Alu ist zwischenzeitlich oberste Reibschicht, wird (schnell) abgetragen, bis Siliziumpartike freigelegt wird usw. Bei optimaler Schmierung verläuft dieser Prozess allerdings sehr langsam und es ist mit einer hohen Lebensdauer der Reibfläche zu rechnen.

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  • O.k., interessant, dann vermute ich mal, daß das Material zwar hart und verschleißfest aber ziemlich spröde ist.

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  • da habe ich aber zig REM-Bilder gesehen die zertrümmerte Siliziumkörner zeigen, die z.T noch in der Al-Matrix stecken.

    gelaufen oder ungelaufen ?

    für die Bearbeitung braucht es natürlich ein härteres Material als Silizium... - Bor- Wolfram-carbid, kubisches Bornitrid oder Diamant

    Der Charme von Alusil ist auch, dass überschüssige kleine harte Partikel in die weiche Alumatrix eingebettet werden können.

    Die üblicherweise verwendeten Kolbenringe sind heute aus Stahl. und der ist nicht gehärtet.

    Zuweilen sind die 1. und 3. KR aber hartverchromt teilweise mit Keramik gefüllt.