Fendt Extra Grade 15W-40? - Fendt 926 Vario TMS - 510h

  • Moin,

    aufgrund erhöhtem Rußen beim Beschleunigung und Fehlersuche habe ich eine Analyse bei unserem Fendt 926 Vario TMS veranlasst.

    Mögliche Probleme des Motors würde ich gerne in einer folgenden Beratung besprechen, dürft hier aber natürlich schon euren Senf rauslassen.

    (ich tippe auf Einspritzdüsen)

    Daten:

    Motor: MAN D 0836 LE, 6 Zylinder, Hubraum: 6,9l, 199kW, Bj: 2005

    Nachfüllmenge: 3-4l auf das Intervall.

    Herstellerwechselintervall: 500h

    Bisher eingefülltes Öl ist nicht genau bekannt.

    Werden bald Preise vergeben für die schlechtesten Analysen ? Ich hätte da drei Kandidaten :flitz:

    Man beachte Oxidation, Rußeintrag und KV100 (SAE60) :staunt: ... und Schmutztragevermögen...

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Kurz zusammengefasst sind 500h viel zu viel.

    Intervall unbedingt verkürzen.

    Auf dem Ölfass muss ja nicht unbedingt Fendt stehen.

    Wenn der frühere Wechsel als zu teuer empfunden wurde

    Skoda Yeti 1,2 Tsi 2015 Motor:aveno Wiv Multi LL 5W30 Mit Wynns Super Friction Proofing/ Schaltgetriebe: Liqui Moly 75W90 mit MOS2

    Dacia Duster 1,5 DCI 2010 Motor: Repsol Leader C3 5W40 mit Wynns Engine Treatment Gold/ Schaltgetriebe: Elf Tranself NFJ 75w80

  • Nochmal zur Info: Die Analyse diente hauptsächlich dazu unsere Vermutung, dass etwas nicht passt/ ein Problem besteht, zu bestätigen. Was leider auch der Fall ist.

    Kurz zusammengefasst sind 500h viel zu viel.

    Intervall unbedingt verkürzen.

    Auf dem Ölfass muss ja nicht unbedingt Fendt stehen.

    Wenn der frühere Wechsel als zu teuer empfunden wurde

    500h beim NFZ mit diesem Ölvolumen und Literleistung ist durchaus machbar, das Ergebnis muss durch ein Defekt zustande kommen.

    Das teure Fendt "Premium" Öl kostet 4,69€/L im 20L Gebinde. Teuer? nicht wirklich.

    Eisenverschleiss ist zusammen mit PQ-Index ein Verweis auf katastrophale Prozessen im Motor.

    Prozess im Sinne von Verschleißprozess? So hab ich zumindest die Beschreibung bei oelcheck verstanden.

    Wie wird der Fendt eingesetzt???

    Feldarbeit? Waldarbeit? viele Bewegung oder auch "stationär"?

    staubreiche Gegend?

    Gemischt, mal grob prozentual auf Betriebsstunden aufgeteilt, idR mit Straßenanteil:

    - 20% Mähen (7,5m)

    - 10% Schwaden, 4 Kreisel

    - 10% Ladewagen (40m³), gras silage selbstladent

    - 30% Ladewagen (40m³), fremdladent

    - 30% Forst: Rückewagen, Standgas mit LS Pumpe für Autokran

    - kaum/kein Acker (Pflügen, etc), somit eher in nicht staubiger Umgebung unterwegs.

    Sind da wirklich 24 l öl im motor?

    Ja, das Verleiht der Analyse auch noch einen bitteren Beigeschmack.

    Von Min bis Max sind es 5 L.

    7,5% Ruß (Volumenangabe?) entspricht 1,8L Ruß in 22L Öl.

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • War über die Verschleißwerte nicht verwundert, nachdem ich den Rußanteil gesichtet hatte.

    Morgen gibt's Ölberatung und/oder Problemthread mit aktuellem Stand, bisheriger Eingrenzung und möglicher Vorgehensweise. So viel Möglichkeiten gibts ja nicht, entweder es fehlt Luft oder die Gemischbildung macht Probleme.

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Jaein. Der Kraftstoffeintrag spricht gegen verschlissene Injektoren, denn dann wäre dieser höher.

    Silizium und der hohe Rußeintrag wäre anzusetzen. Ich würde mir die Ansaugung und den Luftfilter mal ansehen. Laut Wartungsplan regelmäßig getauscht?

    Welcher Kraftstoff und wurden Additive eingesetzt?

    Der Schwefel ist viel zu hoch.

  • Luftfilter sehe ich auch als Thema

    bei uns hier fahren viele Landwirte mit Vorabscheide-Vlies und „Schnorchel“

    dazu könnte eine Catch Can noch helfen, die im eher stationären Betrieb den Blow By aus dem Öl hält… von MANN Hummel gibt es die Provent Systeme

    auf der anderen Seite haben wir ja erstmal eine Analyse aus einem solchen Motor und wir verlassen uns vielleicht zu sehr auf oelcheck und deren Einstufung, denn ausgehend von dem Motor sind im Anbetracht der Betriebsstunden die Werte vielleicht sogar „OK“

  • Bei so einem Arbeitsgerät wäre doch ein Nebenstromfilter interessant oder besitzt er sogar schon einen?

    Gruß Andreas
    Benz C220d OM651 (125kW): Kroon PolyTech 5W-30, RUP 5W-40 (+AR9100)
    NewBeetle Cabrio 1.8T (110kW): Total 7000 10W-40, RUP 5W-40 (+WS2 +Rektol Keramik Verschleißschutz +Rektol Super 2T)
    Honda F360 (Gartenfräse 3kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+AR6900)
    Zipper Zi-RPE60 (Rüttelplatte, 4kW): Castrol Supercar 10W-60 +WS2 (+2T Öl)

  • Öl und Filter wechseln und bei 200h würde ich erneut eine Probe ziehen. Ich kenne niemand der sein Motorenöl im Traktor nach Herstellerintervalle wechselt weil einfach eine eingedickte Suppe raus kommt sieht man am besten wenn das Ablass Öl kalt ist.


    Andiy habe Zweifel ob solche Partikel gefiltert werden können.

    Einmal editiert, zuletzt von Tequila009 (4. Juni 2021 um 13:27) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von hannesg.3 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Update:

    Keine Ölzentrifuge.

    Silizium und der hohe Rußeintrag wäre anzusetzen. Ich würde mir die Ansaugung und den Luftfilter mal ansehen. Laut Wartungsplan regelmäßig getauscht?

    Das war auch der Plan und wurde erledigt.

    Luftfilter wird Regelmäßig gereinigt und getauscht, öfters wie vorgeschrieben.

    Die Ansaug Zentrifuge wurde bereits vor ner Weile modifiziert, die war vernietet und ist jetzt geschraubt, und kann seitdem auch ordentlich gereinigt werden.

    Kompletter Ansaug/Ladeluftstrecke wurde geprüft:

    • Alle Schläuche + LLK untersucht und durchgeschaut
    • Luftfilter wie oben beschrieben
    • Ladedrucksensor gereinigt und mit den Referenzwerten aus dem WHB geprüft
    • Ladedruck per Manometer geprüft/gemessen, das wird aber mit passenderem Manometer wiederholt.

    Welcher Kraftstoff und wurden Additive eingesetzt?

    Der Schwefel ist viel zu hoch.

    Regulärer Dieselkraftstoff von der Tanke, bis zu diesem Zeitpunkt kein Additiv.

    Aktuell wird Mannol 9930 gefahren.

    Schwefel wird vom mineralischen Motoröl kommen, das eingefüllt war. Die Angabe des eingefüllten Öles wird nicht passen. Das Fass gibt es aber seit dem Standort Umzug nicht mehr.

    auf der anderen Seite haben wir ja erstmal eine Analyse aus einem solchen Motor und wir verlassen uns vielleicht zu sehr auf oelcheck und deren Einstufung, denn ausgehend von dem Motor sind im Anbetracht der Betriebsstunden die Werte vielleicht sogar „OK“

    Den Gedanken hatte ich bereits, bevor die Analyse da war :verlegen:

    Ansonsten:

    Öl ist bereits lange gewechselt und fungiert aktuell als Spülöl (Rowe HT Formula GT 10W-40 HC).

    Nach einem Gespräch mit einem Motorinstandsetzer, der den Motortyp kennt, und Schilderung der Thematik hat er sofort zwei Aussagen getätigt:

    • Wenn die Einspritzdüsen bei 10.000 h nicht gewechselt wurden sind diese definitiv fällig.
      • -> Wissen wir nicht, ob das der Vorbesitzer erledigt hatte. Angebot für Überholung liegt vor und wird im nächsten passenden Zeitfenster erledigt.
    • Die Konstruktion Motor/Turbo leidet unter Verkokungsneigung im Abgasleitkanal des Turbos
      • Wird jetzt erstmal durch Diesel Additiv versucht entgegen zu wirken, hat wohl als Erfolg. Zur Kontrolle muss der Turbo runter...
        Wird genauer angegangen, wenn erneute Messung der Ladedruckwerte zu niedrig und nach Überholung der Düsen die Symptome weiterhin vorhanden sind.

    "Am Öl kanns nicht gelegen haben... war ja keins drin."

  • Die Einspritzdüsen waren es jedenfalls nicht, dafür war der Kraftstoffeintrag viel zu niedrig.

    Bei meiner Analyse war es ähnlich, das Öl ist eingedickt und dadurch stieg der Verschleiß und Ölverbrauch stark an.

    Nach dem Wechsel ist alles wieder beim alten.

    Hier der Link zu meiner Analyse

    Fu Kin Fast
    25. April 2023 um 23:26
  • Moin moin,

    Wenn auch spät bin ich gerade auf diesen Beitrag gestoßen.

    Da ich viel mit Land bzw Baumaschinen zutun habe kann ich vielleicht meine Erfahrungen hier teilen.

    Erstmal ganz wesentlich und es wundert mich dass es hier nicht gennant wurde…

    Das hier ist ein ganz klarer Fall von Anwederfehler.

    Hier im oilclub schimpft man auch gut und gerne auf Hersteller und deren Spezifikationen und versucht diese zu verbessern.

    Hier wurden die Herstellervorgaben missachtet aber nicht zum guten sondern zum schlechten.

    Aber der Reihe nach:

    Der Hersteller Fendt empfiehlt zwei Öle:

    Fendt Premium Extra Grade Oil 10w40

    Und das hier verwendete

    Fendt Extra Grade Oil 15w40

    eben dieses Öl ist nicht für wartungsintervallverlängerung ausgelegt, sprich 250h ist Maximum seitens Fendt.

    Das erstere genannte Motoröl ist für verlängerte Wartungsintervalle also maximal 500h ausgelegt.

    Damit wurde mit dem falschen Öl zu lange, also doppelt so lange wie empfohlen gefahren.

    Nun zu meiner Meinung:

    15w40 finde ich mittlerweile bis auf Spezialanwendungen wie Spülung etc gänzlich ungeeignet für normal genutzte Motoren.

    Verlängerte Wartungsintervalle gehen immer aufs Material. Wenn nicht direkt (wie hier nachweislich durch Abrieb) dann indirekt durch verdrecktes u.U. zugestetztes Motorinnere (wie hier auch die Analyse den Rußanteil zeigt, dies wird sich auch nicht sofort mit einem Wechsel wieder normalisieren)

    Bei Teillastbetrieb oder zusätzlichen Einflüssen wie AGR etc ist das Wechselintervall weiter zu verkürzen.

    Meine Empfehlung:

    Spülintervall einlegen eventuell auch zwei bis drei ohne Zusätze.

    Umölen auf ein Öl deiner Wahl 10w40 wäre zu bevorzugen (wenn du wert drauf legst mit Freigabe siehe MAN 3275 oder drüber) auch ohne Zusätze.

    Ich würde aufgrund meiner Erfahrung das Aral Turboral 10w40 nehmen, hat auch die Freigabe und performt/reinigt gut.

    Alternativ eine gute Wahl: mobil delvac xhp extra 10w40 habe aber keine Erfahrungen damit.

    100-200h fahren und Analyse machen.

    Wenn dann noch was im Argen ist. Kann man sich auf die Suche machen.

    Gravierende mechanische Probleme wären dir schon aufgefallen. Also keine Sorge.

    Alles andere würde ich bevor ich additive reinschmeiße erstmal an der Basis arbeiten und die war/ist hier sehr im argen.

    Ansonsten wünsche ich dir erstmal frohes Gelingen und das die Maschine bald wieder schnurrt wie ein Kätzchen.

    Vielleicht tut sie das ja schon wieder und wir bekomme hier ein kleines Update.

    Grüß gehen raus.