Hildebrand und Kauri-butanol value: Aromatics - Napthenics - Paraffins

  • Für klassische Gruppen (I - IV) ist Hildebrand (die Benetzbarkeit) umso schlechter, je weniger Aromatics und Naphtenics (cyclisch) im Öl enthalten sind.

    wer hat gesagt, dass Ester kein Solvent Power hat? :relax:

  • Zum Dreigestirn Paraffine, Naphthene und Aromaten passt auch folgendes aus der Promotionsarbeit zum Thema LSPI und DI-Ottomotorenj von Reinhard Luef.



    Alleine schon wegen der neuen Begriffe interessant. Ein paraffinbasisches Modellöl kann z.B. auch der API-Gruppe II zugeordnet werden. Alles auch LSPI relevant! Luef sieht ja "die Anfälligkeit auf Vorentflammungen, ausgelöst durch das Schmiermittel, primär durch die Qualität des verwendeten Grundöls bestimmt" noch vor der Additivierung.

  • Hier noch ein Ausschnitt aus Wikipedia.

    Evtl. hilft dieser um das Thema besser zu verstehen.. vorallem denen die mit dem Thema bisher nichts zutun hatten.. zb. ich.

    Andy Bitte korrigieren/löschen wenn das nicht passt.

    Der Kauri-Butanol-Wert („Kb-Wert“) ist ein Maß für die Löslichkeit eines organischen Lösungsmittels und wird nach der ASTM-Norm ASTM D1133 festgestellt. Je höher die Löslichkeit ist, desto höher ist der einheitenlose Kb-Wert. Schwache Lösungsmittel liegen etwa zwischen 10 und 20, chlorierte Lösungsmittel können Werte im Hunderter-Bereich erreichen. Es stellt eine Alternative zum Anilinpunkt dar und wird bei Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln angegeben.

    Der dimensionslose Wert wird durch den Trübungspunkt der Titration einer Kauri-Harz-Butanol-Lösung gegen das Lösungsmittel bestimmt.

    Kauri-Butanol-Wert – Wikipedia

    There's many who tried to prove that they're faster
    But they didn't last and they died as they tried
    Hell bent, hell bent for leather :heaba-ye:

  • Eine sehr unglückliche Formulierung bei Wikipedia, "Löslichkeit eines organischen Lösemittels". Das ergibt keinen Sinn, denn man müsste dann fragen: Löslichkeit des Lösemittels worin? In einem anderen Lösemittel?

    Die englischsprachige ASTM D1133 bringt dann die Erklärung: "Relative solvent power in paint and lacquer solutions", also das relative Lösungsvermögen eines Lösemittels, allerdings in einem System aus Anstrichfarbe oder Lack.

    Auch diese Kb-Werte sind nun aus Sicht des Chemikers mit Vorsicht zu genießen, denn es gilt der alte Satz similia similibus solvuntur, auf Deutsch etwa "Gleiches löst Gleiches". Das ist wiederum wichtig, da es unpolare, mäßig polare oder stark polare Ablagerungen gibt, je nach chemischer Zusammensetzung. Der kB-Wert steigt mit steigender Polarität der Lösemittel. Hier sind wir dann auch schon beim Reinigungs- d.h. Lösevermögen der Grundöle. Die esterbasierten Grundöle sind am stärksten polar und wirken daher gut gegen die gängigen Ablagerungen im Motor.

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  • Zum Thema Polarität und Anilinpunkt gibt es was bei den polnischen Kollegen vom oilclub.pl: Link

    ==> Je niedriger der Anilinpunkt, desto höher kann der Gehalt an aromatischen Verbindungen in einer Mischung sein, ohne das diese Ausfallen. Deshalb ist OSP auch bei -30°C noch in der Lage Verbrennungsnebenprodukte in Lösung zu halten. ==> Ester und OSP schützen besser als Gruppe 1-3 und PAO vor Verschmutzung.