Was ist Stockpunkt-Erniedriger / Pour Point Depressant ?

  • Der Stockpunkt eines Kraftstoffs oder Öls ist die niedrigste Temperatur, bei der er/es noch fließt, wenn er/es unter bestimmten Bedingungen abgekühlt wird. In der Regel zeigt der Stockpunkt den Wachsanteil in einem Öl an. Bei niedrigen Temperaturen neigt das Wachs zur Abscheidung, wobei es eine erhebliche Menge Öl bindet und so verhindert, dass das Öl fließen und schmieren kann.

    Obwohl das meiste Wachs bei der Raffinierung des Grundöls entfernt wird, ist etwas Wachs wünschenswert, um die richtige Viskosität zu erreichen. Daher werden Stockpunkt-Erniedriger zugesetzt, damit Mineralöle bei niedrigen Temperaturen eine ordnungsgemäße Funktion gewährleisten und gleichzeitig die Vorteile des Wachses für die Viskosität bei höheren Temperaturen erhalten bleiben.

    Gute Additive können den Stockpunkt um bis zu 40 °C absenken. Sie werden normalerweise bei Anwendungen eingesetzt, für die Mineralöl erforderlich ist, gewöhnlich unterhalb von 0 °C. Durch die Änderung der Wachskristallgröße hemmen sie die seitliche Kristallbildung und halten die Ölmasse flüssig.

    Stockpunkt-Erniedriger werden bei den meisten Schmierstofftypen eingesetzt, unter anderem in Motorölen, Automatikgetriebeölen, Kraftfahrzeug-Getriebeölen, Traktorenölen, Hydraulikflüssigkeiten und Ölumlaufschmierungen.

    Quelle: http://de.aftonchemical.com/Solutions/Lubr…epressants.aspx

  • Da ich sonst in der Ölkunde nichts direkt zum Pour Point gefunden habe, frage ich einfach mal hier:

    Was bringt mir als Anwender der Pour Point? Von Ravenol gibt es z.B. ein 10W50 mit einem extrem niedrigen Pour Point von -54°C. Nach dem SAE 10Wx Wert gilt diesel Öl ab -30°C als nicht mehr pumpbar (korrigiert mich falls ich falsch liege). Was bringt mir also ein Pour Point von -54°C, wenn ich ab -30°C nicht mehr starten kann? Doch nicht nur dass ich damit theoretisch am Nordpol bei -50°C noch Öl in den Motor "kippen" kann :D

    Kann man also über den Pour Point irgendwas relevantes für unsere Breitengrade ableiten? Bessere Starteigenschaften bei -10°C o.ä. oder doch nur ein netter technischer Wert ?(

    Alfa Romeo 166 3.0 V6 :red: 10W50 + 10W60

    BMW E36 318i Cabrio (M43) :ams: Boosted XL 10W40

    BMW E91 325i (N52B25) :rav: RCS 5W40

  • PP ist der Stockpunkt, wo das Öl gerade noch so flüssig ist.

    Ca. 10 bis 15 Kelvin über dem PP liegt die sog. Grenzpumptemperatur. Das ist die Temperatur, unterhalb der das Öl nicht mehr durch den Motor gefördert wird.

    Am PP kannst Du in etwa abschätzen, bis zu welcher Temperatur Dein Auto noch starten wird.

    Anekdote dazu: Morgentlicher Start bei minus 24 Grad. Eingefüllt war Alpine TS 10W40 mit einem PP von -33 Grad. Kein Öldruck für 10 Minuten, weil Grenzpumptemperatur unterschritten. Theorie und Praxis lieferten das selbe Ergebnis.

  • PP ist der Stockpunkt, wo das Öl gerade noch so flüssig ist.

    Ca. 10 bis 15 Kelvin über dem PP liegt die sog. Grenzpumptemperatur. Das ist die Temperatur, unterhalb der das Öl nicht mehr durch den Motor gefördert wird.


    Hat man sich da mit Celsius und Kelvin vertan? 0 Kelvin sind nämlich -273,15°C
    Das würde bedeuten, dann man bei einem Unterschied von -263,15°C (10 Kelvin) und -258,15°C (15 Kelvin) noch starten könnte.

    Wenn von Celsius ausgegangen wird, dann wäre es sicherlich praktikabler und besser im Hinterkopf zu behalten.

  • Das passt schon so, weil die Skaleneinteilung von Kelvin und Grad Celsius gleich ist, nur der Nullpunkt ist unterschiedlich. Ein Temperaturunterschied von 10 K ist also genausoviel, wie ein Temperaturunterschied von 10 °C, auch wenn 10 K und 10 °C (absolut) natürlich völlig unterschiedliche Temperaturen bezeichnen.

    Als Beispiel, wenn gestern mittag 25 °C waren und heute ist es 10 K wärmer, sind heute 35 °C. Wenn heute aber 10 K absolut wären, wären wir alle tot.