Ölalterung in Abhängigkeit zur Öltemperatur & allgemeine Oxidation

  • Dieses Exponentielle Verhalten ist nicht neu. Ich schaue auch mal nach ein paar Quellen.

    Das ist aber nicht so dramatisch wie es aussieht. Ein Öl das bei durchschnittlich 90° ein normales Intervall durchhält, hält bei durchschnittlich 80° doppelt so lang, bei durchschnittlich 100° halb so lang.

    Solche Temperaturunterschiede nicht kurzzeitig - sondern dauerhaft zu haben, ist eher ungewöhnlich. Das bedarf schon sehr krass andere Bedingungen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Naja, bei meinem 340i liegt die normale Betriebstemperatur vom Öl bei ca.105 Grad.
    Wenn schon bei Autos mit 90 grad öltemperatur die 30tkm Intervalle kritisch sind...
    Normalerweise werden die BMW auch im 30tkm Intervall gefahren. Muss ja dann total zerstört sein das Öl.

    BMW F31 340i

  • Bei 30000km sind die Öle je nach dem schon richtig im Arsch. Es gibt auch andere Faktoren die dem Öl zusetzen, aber die Oxidation ist schon ein wichtiger Punkt.

    Die Öle heute sind auch extrem gut, die wurde ja auf lange Intervalle hin entwickelt, mit allerlei Additiven. Mein Beispiel mit 90° ist jetzt auch nur veranschaulichend für den Effekt an sich, nicht quantitativ zu sehen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Mein motor erreicht nicht wirklich hohe öltemperaturen vieleicht liegt es daran das das öl am ölmesstab nach 5000 km immernoch wie neu aussieht.

    Mazda 3 BN SKYACTIV G-120 2.0 Benziner (2017)

    Motor: RAVENOL REP 5W-30
    Schaltgetriebe: Addinol MTF 75W-80

  • Die Steigerung der Öltemperatur um 20 Grad sind von (beispielhaft) 40 auf 60 Grad, nicht vergleichbar mit 100 auf 120, angesichts der Alterung des Schmierstoffes. Das letzte Temperaturfenster verkürzt die Lebensdauer gravierend.
    Der Hersteller geht bei LongLife von "idealen" Bedienungen, mit ökonomischer Fahrweise aus. Deshalb steht auch in vielen Bordhandbüchern, dass bei erschwerten Bedingungen das Intervall verkürzt werden soll.
    Viele moderne Motoren haben auch "Qualitätssensoren" die Fahrbedingungen aufzeichnen und das Intervall entsprechend anpassen, nur liegt das immer noch nicht im im idealen Bereich für den Schmierstoff.
    Viele Vertreter fahren sehr zügig ihre Dieselmotoren und bekanntlich herrschen dort auch hohe Öltemperaturen. Man möchte manchmal gar nicht wissen was sich bei manchen noch an "Schmierstoff" in der Ölwanne befindet.

  • Deshalb sollte man bei den neuen BMW Motoren (z.B. B58) das Öl noch häufiger wechseln. Im Teillastbereich laufenden die Motoren aufgrund des Ökowahns sehr heiß.

    Bei dem EP6 BMW/PSA Motor habe ich auch den Eindruck dass der ziemlich warm/heiß wird. Selbst nach dem Dahingleiten auf der Landstraße ohne jede Last ist im Motorraum einfach alles heiß und man kann kaum was anfassen, der Japaner bleibt dagegen merklich kühler.

    Auch wenn man den Öleinfüllstutzen abnimmt dampft es da ordentlich raus, beim Japaner dampft nichts. Auch soll dieser EP6 Motor ebenso bewusst die Kühltemp im Teillastbereich hochfahren...

    Warum ich das überhaupt anspreche? Nach etwa ~4tkm scheint der Ölverbrauch zu steigen, muss ich nun über das 2. Intervall mal beobachten, aber in diesem Motor scheint das Öl auch sehr schnell abzubauen. Aber alle 4tkm wechseln klingt irgendwie nach einem dezenten overkill :unsicher:

    Als Öl wird das M1 ESP Formula 5W-30 verwendet, also kein Vollschrott.

  • Oxidation ist wohl eine (typische) Labor-Fehlinterpretation (Ester täuscht Oxidation vor).

    Wenn man solche Aussagen trifft, sollte man auch über die Methode Bescheid wissen.

    Ölcheck misst routinemäßig nach DIN und wertet über das Differenzspektrum aus - da sind solche "typischen Labor-Fehlinterpretationen" nahezu ausgeschlossen.

    Grüße

  • Wenn die Oxidationswerte stimmen sollten und das Öl insgesamt dermaßen fertig ist, frage ich mich, wo die her dieser Zustand kommt? Besonders belastet wurde das Öl durch das Fahrprofil ja nicht. Kaum Kurzstrecke, kaum längere Volllast wenn ich das richtig interpretiere. Darum die Frage, ob erhöhter Ölverbrauch vorliegt (viel Blow-By). Oder hats Probleme mit der Motorentlüftung etc.

    ( 1200ccm ich wollte keinem Labor auf den Schlips treten und vielleicht hat man dazugelernt, aber ich kann mich an sehr viele Probleme in der Vergangenheit bei der Einschätzung esterhaltiger Öle erinnern. Daher bin ich da immer etwas skeptisch ...)

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • 1200ccm

    Danke für Deinen Rat … glaube Dir das aufgrund Deiner Fachkenntnis uneingeschränkt, woher kommt es aber dann, wie Giacomo Agostini auch bereits erwähnte, dass sehr oft bei den besonders hochwertigen Esterhaltigen Ölen „Oxidation“ angezeigt wird, obwohl unwahrscheinlich!?

    ENDLESS :relax: PAGID :relax: FERODO

  • EddyF. bin ganz bei Dir. Oft zeigen bei Laborergebnissen die hochwertigsten Grundölmischungen (PAO und Ester) die höchsten Oxidationswerte bei mittelmäßiger Beanspruchung (meistens sprechen wir ja nicht von Rennbetrieb). Daß PAO und Ester auch was Oxidation betrifft die stabilsten Grundöle sind, dürfte ja wohl außer Streit stehen.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

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  • Ich könnte mir noch vorstellen, daß Ester hier alten hartnäckigen Ölschlamm bzw. Verkrustungen (korrodiertes Altöl) gelöst hat und von daher die Werte so schlecht sind.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Ich hatte in einer E-Mail zu einer Analyse im Polaris-Labor über Archoil Polska folgenden Hinweis stehen: "Don't worry about oxidation flagged because this oil can contain some ester what usually shows higher oxidation. "

    Öl war das Mobil 1 ESP Formular 5W-30 mit AR9100.

    Ob bei Polaris und Öl-Check hinsichtlich der Messung Unterschiede bestehen weiß ich nicht.

    INEOS Grenadier (05/2023 - 13.000km) - :rav: FES 0W-30 1450021-1_5.png

    Seat Leon ST eHybrid (12/2022 - 57.000km) - Original Öl Longlife IV 0W-20 1411488-1_5.png + 1411488-2_5.png

    Seat Ibiza FR Pro Black Edition (11/2023 - 29.000km) - :adi: Giga Light MV 5W-30 - 1493617.png

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    Seat Leon ST 1.4 TSI (11/2017-12/2022 - 224.510km) - "Original Öl Longlife III 0W-30" (Seat) 884234_5.png

    VW Amarok 2.0 BiTDI 4Motion (06/2018-05/2023 - 127.152km) - :rav: NDT Nord Duty Truck SAE 5W-40 + :aroi: AR9100 948967_5.png

    Toyota Aygo 1.0 VVT-i (07/2009-11/2023 - 152.463km) - :rav: DXG 5W-30 347022_5.png

  • ...dass die IR-Spektroskopie keine Verbindungen identifizieren kann, weder Wasser, Glykol, Ester, PAO, etc....

    ...So ist die oft zitierte "Esterlinie" bei 1740 erst Mal nur eine Valenz-Schwingung der C=O Bindung und kann mit Carbonsäure, Ester, Ketonen und Aldehyden in Verbindung gebracht werden. Erst die Bande bei ca. 1240 1/cm (C-O-C Bindung) erlaubt eine eindeutige Interpretation als Ester.

    Ist unter "IRS: HC und PAO" detaillierter beschrieben.

  • 1200ccm

    Moin, schau Dir mal die FÖA von z.B. 0W-40er an: das tauchen Oxidationswerte von 35, 45 aber auch welche um die 8, 12 usw. - und Andy hat in seinen Ölbeschreibungen für die, mit Werten über 30 - „enthält Ester“ geschrieben und für die <20 „enthält kein Ester“. Die FÖA aus dem Oilclub.ru weisen idR Oxidation aus und Oelcheck nicht, das finde ich widersprüchlich in quasi umgekehrter Betrachtung. Hier wird man wohl manuell den Wert rausgenommen haben.

    Bei meinen GÖA mit esterhaltigen Ölen habe ich auch über kurze Einsatzzeiten etwas höhere Oxidationswerte durch Oelcheck ausgewiesen bekommen,

    Vllt. kann Andy das nochmal von der Theorie her aufrollen und aufklären?

    Ahoi