Additive unter der Lupe

  • Also MoS2 Molybdänoxid, Borsäure haben zumindest alle eine GHS Kennzeichnung. Und was genau in die Additive kommt, weiß ja nun keiner.
    Bor oder Molybdän ist ja nur das Element.
    Kannst ja ganz einfach bei Wiki mal nachschlagen, da sieht man die GHS Kennzeichnung.

    Ansonsten, siehe eben die Ausführungen davor.
    In einem Thread von 2016 wurde ja schon erwähnt, dass bestimmte Hersteller kein Molybdän mehr in der Formulierung haben ;)
    Oder es da Unterschiede in den Formulierungen für verschiedene Regionen gibt.

  • aus welchem Bereich kommst du bzw arbeitest du/laufen deine "Projekte"?
    Automobil(Hersteller/Zulieferer)
    Entwicklung
    Anwendungstechnik (Öl)

    ich arbeite in der Elektrotechnik, genauer gesagt, Halbleitertechnik als "Zahlenäffchen" (Vertriebsanalyse),
    weiß aber, dass bei uns diverse "Stellen" am Thema IRIS/REACH/RoHS/CE/ISO´s etc. arbeiten und je nach "Blickwinkel" (technisch und/oder kaufmännisch ) ergeben sich schlichtweg andere Ergebnisse bei der Beurteilung der geforderten Kennzeichnungen und Nachweise

  • Mechanical Testing für die Entwicklung.
    Ich höre also nur was man nicht nehmen will und aus welchem Grund, bzw. sehe die Kennzeichnung der Rohstoffe und Fertigprodukte.
    Aber meines Wissen ist es recht eindeutig. Wir haben dafür eine Person die alles überprüft. Ist mehr als x% im Produkt enthalten ist es Kennzeichnungspflichtig. das wäre das KO für ein Entwicklungsprodukt.
    Und viele viele Leute arbeiten eben daran, das in alten Formulierungen zu ersetzen, damit es eben nicht Kennzeichnungspflichtig wird in Zukunft.

    Oder meint jemand VW, oder von mir aus BMW oder Ford, kauft Castrol mit Kennzeichnung, evtl. noch [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…houette.svg.png]
    Wenn Mobil was ohne liefert ?
    Oder LM wird gekauft, wenn Total was ohne anbieten kann ???


    Denn was du in der Analyse siehst, ist ja nur das Element. Was im Additiv, im Öl war, in welcher Form, das weiß man ja nicht. Da war ja kein reines BOR drin, oder metallisches Molybdän gemahlen.
    Das kommt ja als Schwefelverbindung (disulfid) oder oxyd oder Säureester rein.

    Borsäure
    https://www.carlroth.com/downloads/sdb/…_6943_CH_DE.pdf


    Molybdän VI Oxid

    https://www.carlroth.com/downloads/sdb/…_4548_DE_DE.pdf

    Molybdändisulfid

    https://www.alfa.com/de/content/msds/German/12213.pdf


    Also alles Kennzeichnugnspflichting, wenn entsprechend im Gemisch vorhanden.

    Viel zu lesen, aber hier kriegt man so eine Ahnung, wie das läuft.
    Und ist eben zu viel von etwas kritischem drin..... dann Kennzeichnugnspflicht.
    https://www.bgrci.de/fileadmin/BGRC…fentlichung.pdf

  • aber das Gefahrstoffzeichen für "gesundheitsschädlich" steht doch auf diversen Gebinden diverser Hersteller und verwechsle ich da jetzt was?

    und REACH .... sagen wir so...bei der Verordung gibt es doch viele "für und wieder" oder anders gesagt, ist der Inhaltsstoff durch eine andere Verordnung bereits erfasst, muss er nicht mehr REACH nominiert werden, oder?

  • Andere Sichtweise:

    Irgendwann 2018: "Oh mein Gott, Motoröl ist krebserregend, erst jetzt durch das Zeichen auf dem Kanister merke ich das erst! Ich werde jetzt protestieren um die Einführung von veganen und glutenfreiem Motoröl durchzudrücken!"

    Wenn irgendwann in Zukunft irgendwleche Warnaufkleber auf dem Motorölkanister angebracht werden, werde ich darüber schmunzeln und das Öl trotzdem kaufen. Dass man Motoröl nicht trinken soll und zum Wechsel bitte Gummihandschuhe benutzen sollte ist mir seit meinen Teenagertagen klar. Ob die Inhaltsstoffe jetzt Krebs oder abstehende Ohren verursachen ist für mich auch irrellevant. Hauptsache der Motor läuft gut und lange.

    Leute die das jetzt schon nicht begreifen kann man eh nicht helfen, die werden zukünftige Warnaufkleber auch nicht beachten.

  • in den USA steht sicherlich auch auf der Pulle, dass man mit Motoröl nicht braten soll..... :D

    Spaß beiseite, ich kann Matchbox´s Sichtweise da durchaus nachvollziehen

    anders gesagt, gerade im Bezug auf EU-Verordnungen und REACH ist eine davon, stellt sich mir immer die Frage: Wie weit möchte die EU noch weiter reglementieren und welche "Schlupflöcher" gibt es!?!?!?

    Bin da nicht tief im Thema, aber ich meine, dass REACH ja insbesonders den Import in die EU einzelner Stoffe in größeren Mengen pro Jahr reglementiert
    ....aufs Öl bezogen müssten da schon etliche xxxxTonnen an Öl importiert werden, um die Grenzen einzelner Stoffe auf der Liste überhaupt nahe zu kommen...im Öl reden wir schlielich über mg/kg also teils im PP Bereich und im letzten STep der REACH müssen ab Juni 2018 Mengen größer-Gleich 1T p/a "gemeldet" werden!!!

  • aber das Gefahrstoffzeichen für "gesundheitsschädlich" steht doch auf diversen Gebinden diverser Hersteller und verwechsle ich da jetzt was?

    und REACH .... sagen wir so...bei der Verordung gibt es doch viele "für und wieder" oder anders gesagt, ist der Inhaltsstoff durch eine andere Verordnung bereits erfasst, muss er nicht mehr REACH nominiert werden, oder?


    Daran siehst wer wsd drin hat und wr evtl. schon Stoffe ersetzt hat.
    Und wenn ich bei den Schulungen nicht ganz geschlafen habe, ist gesundheitsschädlich ne alte Kennzeichnung.
    Neu sind die viel schärfer bei geringerem Grenzwert.

    Ich such nachher mal alte und neue Kennzeichnung raus.
    Bzgl. wo und wie gekennzeichnet ist nicht mehr mein Fach. Aber es wird noch komplizierter, da das Produkt auch in jedem Land registriert werden muß, wo es verkauft wrrden soll.
    Ist Motoröl XY in USA registriett, heißt es nicht das man es in Europa überall verkaufen darf, oder China.


    Ja, die selben Probleme sehen ja die KFZ Hersteller.
    In 5Jahren kommt Euro9, der neue Golf mus aber 205 mehr Leistung haben, 6% weniger verbrauchen und mind 3 neue innovative Fahrassistenzsysteme haben.
    Merkste was...........
    Aber solange es so Vorgaben von Politik, Managern, Aktionären usw. sind........

    macht halt jeder mit.

  • mag alles sein.....

    aber stell dir mal folgende Frage:
    wie viele Liter Öl musst du herstellen und vertreiben, damit genau dieses Öl an den Grenzwert für einzelne Stoffe kommt und damit geREACHed werden muss

    bei sagen wir 200mg MO im Öl pro Kilo käme ich auf 5.000.000 kg Öl, ausgehend davon, dass ab Juni 2018 alles größer-gleich 1T pro Jahr gemeldet wird!!!

  • 1. Du machst ja nicht nur ein Öl. Mobil, Shell, Castrol, Fuchs machen ja zig Öle. Für PKW , LKW, Baumaschinen und Landwirtschaft.
    Dazu für andere Anwendungen. Getriebe, Hydraulik, Gasturbinen, Windkraft, Wrrkzeugmaschinen.

    Dann noch tech. Fette. Gerade da geht richtig MoS2 rein. Weil es da ein anderes Konzept gibt.
    Da sind entsprechende Mengen schnell erreicht.
    Dazu sind Reach Grenzwerte nicht GHS Grenzwerte.

    Und wenn ich jetzt ein Produkt, kennzeichnungsfrei, entwickele, dann möchte ich das nicht in 10 Jahren, also 5-6 Jahre nach Markteinführung,, doch kennzeichnen müssen, da wieder mal die Grenzwerte gesenkt werden.

    Dazu muß man bedenken, das Additive, Rohstoffe, nicht mehr vefügbar sind, da der Hersteller mit solch gekennzeichneten Stoffen nicht mehr arbeiten will.

  • aber die REACH Freigabe erhält doch jedes einzelne Endprodukt, oder liege ich falsch?!?!?

    noch dazu sollte man bedenken, dass z.B. MO nur ein Bestandteil des dem Öl zugesetzten Pakets ist....liege ich dabei unter den Grenzwerten, muss ich rein gar nichts aufführen

  • Aber bei etwa 40 Mio. Autos in Deutschland, einem Ölwechsel im Jahr und im Schnitt vielleicht 3.5l Ölwechselmenge sind das schon 150 Mio. Liter Motoröl Jahresbedarf in D - da könnte ich mir 5 Mio Liter pro Jahr für einen größeren Hersteller schon vorstellen.

    Aber eiegntlich bin ich da auch eher für den gesunden Menschenverstand - nicht trinken und nicht in den Wald kippen, ganz egal, was da jetzt an Gefahrensymbolen drauf ist.

  • Aber bei etwa 40 Mio. Autos in Deutschland, einem Ölwechsel im Jahr und im Schnitt vielleicht 3.5l Ölwechselmenge sind das schon 150 Mio. Liter Motoröl Jahresbedarf in D - da könnte ich mir 5 Mio Liter pro Jahr für einen größeren Hersteller schon vorstellen.

    Aber eiegntlich bin ich da auch eher für den gesunden Menschenverstand - nicht trinken und nicht in den Wald kippen, ganz egal, was da jetzt an Gefahrensymbolen drauf ist.

    und das nur in D. Es wird ja für einen viel größeren Markt produziert.

    Und ich kann versichern, dass massiv daran gearbeitet wird "saubere" und zukunftssichere Formulierungen zu finden.
    Dazu würde ich mich nicht nur an Molybdän oder Reach hoch zu ziehen, da es eher Gefahrstoff bzw. Kennzeichnungspflicht abhängig ist.
    Das kam hier nur so dazu, da due beiden Stoffe genannt wurden und ich sagte aus den genannten Gründen will man sowas nicht drin haben.

  • Ob der Gefahrstoff am Kanister gekennzeichnet ist oder nicht, Scheissegal. Mir ist des egal Hauptsache das Öl ist gut für meinen Motor.

    Sag das mal dem Einkäufer bei BMW, oder dem TÜV der bei dem Ford Werk in Köln arbeitssicherheitstechnisch berstend tätig ist......

    Oder dem Teilehändler der das nicht mehr verkaufen kann, weil er die Maßnahmen für Gefahrstoffe nicht mehr gewährleisten kann.
    Oder DHL, was kein Gefahrgut verschickt, also auch nicht mehr deine Ölbestellung von Ebay........

    Nicht immer so klein denken.

  • ...mal ganz abgesehen, dass die ganez Palette an Gefahrensymbolen eh schon an Benzin und Diesel dranhängt. Und solange niemand mit persönlicher Schutzausrüstung tankt, ist wohl auch das gleiche Symbol auf der Ölflasche für niemanden Grund, das nicht zu kaufen. Das dürfte für die Autohersteller genauso gelten, schließlich werden die Autos auch heute schon mit literweise hochgiftigen Substanzen im Tank ausgeliefert...

  • ...mal ganz abgesehen, dass die ganez Palette an Gefahrensymbolen eh schon an Benzin und Diesel dranhängt. Und solange niemand mit persönlicher Schutzausrüstung tankt, ist wohl auch das gleiche Symbol auf der Ölflasche für niemanden Grund, das nicht zu kaufen. Das dürfte für die Autohersteller genauso gelten, schließlich werden die Autos auch heute schon mit literweise hochgiftigen Substanzen im Tank ausgeliefert...


    Wenn dem so wäre müßte ich hier nix schreiben und die Ölhersteller nicht eigene Abteilungen dafür haben.
    Dazu ist eine (jährliche) Substitutionprüfung für Gefahrstoffe Pflicht.

  • Sag das mal dem Einkäufer bei BMW, oder dem TÜV der bei dem Ford Werk in Köln arbeitssicherheitstechnisch berstend tätig ist......
    Oder dem Teilehändler der das nicht mehr verkaufen kann, weil er die Maßnahmen für Gefahrstoffe nicht mehr gewährleisten kann.
    Oder DHL, was kein Gefahrgut verschickt, also auch nicht mehr deine Ölbestellung von Ebay........

    Nicht immer so klein denken.

    Und die gefährlichen und schädlichen Kältemittel für Klimaanlagen stört doch auch Niemanden. Wird nur immer wieder diskutiert rauskommen tut da auch nix. Erst wenn es soweit ist würde ich mir wegen den Gefahrstoffen gedanken machen um das passende Öl zu finden. Momentan darf das alles verkauft werden und gut Isses

    BMW 335i N55, Audi A1 1,2l TFSI, Fiat 500, BMW 325 iX

    oil-club1 :rav:  :row2: :bopo: :ams: :red: :aroi:  Schraub1 :service:  :dri:

  • Kältemittel werden doch auch schon ersetzt.
    Und so wie du denkst, denken eben nicht die Einkaufmanager großer Konzerne. Wie gesagt da hängt ja ein riesen Rattenschwanz hinten dran.

    Für 90% der Leute sind die Kosten, Folgekosten und Haltbarkeit wichtig.
    Der Motor muß mit dem Öl die Lebensdauer des Autos halten. Nicht mehr nicht weniger.
    Interessiert es dich ob der Motor 280tkm hält oder 360tkm ?

  • Bor sicherlich nicht. Das ist nach reach Kennzeichnungspflichtig.

    [...]

    Molybdän hat in Motoröl nix zu suchen. Das ist was für schwere Schmierfette.

    Ist ja hoffentlich mittlerweile geklärt, dass die Frischölanalysen aktueller Öle Molybdän und Bor anzeigen. Wie tequilla schon schrieb, ZDDP muss weniger werden (Das ist vermutlich auch bei allen Herstellern im Öl drin, aber bei manchen stehts im Sicherheitsdatenblatt, bei manchen nicht), also gehen die Hersteller vermehrt zu molybdän- und borhaltigen Verschleisschutzaditiven über.

    und zum anderen will keiner ein Öl kaufen, was krebserregend gekennzeichnet ist.........

    Was eben keiner will, oder willst du was kaufen mit dem Krebssymbol drauf ?

    Und den Teil glaube ich eben nicht, weil es an der Tankstelle ja auch niemanden stört.

    Natürlich hat jeder Hersteller Leute bei sich sitzen, die alle erdenklichen Bürokratieaufgaben abarbeiten dürfen, die machen das dann halt, stellen bei der Substitutionsprüfung fest, dass das so Stand der Technik ist und weiter gehts. Lässt sich eh nicht vermeiden, das Grundöl selbst ist ja auch nicht unbedingt gesundheitsfördernd. Oder es findet sich eben eine weniger giftige Alternative, dann wird die verwendet - wie Beispielsweise der Ersatz von ZDDP durch bor- und molybdänhaltige Verschleisschutzadditive. Das sehe ich aber als ganz normalen Overhead in einer Firma, nicht als Argument gegen bestimmte Additive.

  • Mal ein Gedankenspiel.

    VW hat Mobil1 als First Fill Lieferanten. Das Motoröl ist gekennzeichnet. Dazu kommen viele weitere Produkte, wie Schmierfette, Getriebeöle, Antriebswellenfette, Öle für die Arbeitsroboter und Bearbeitungsflüssigkeiten in den CNC Maschinen.
    Im Werk Wolfsburg sind 5 Leute mit der Verwaltung der Gefahrgutsachen beschäftigt. Reach Registrierungen, Sicherheitsdatenblätter versenden und bekommen (müssen ja immer die aktuellen sein) Hautschutzpläne erstellen, Arbeitsplatzmessungen mit TÜV und Bundesamt für Arbeitsschutz, Gefahrstoffkataster, Entsorgung usw. usw.
    Nicht alle Vollzeit, tlw. nur teilweise da den Abteilungen zugeordnet. Aber 5 Angestellte in Wolfsburg. Dazu noch je 2 an allen anderen Standorten.

    Wenn nun Liqui Moly kommt und sagt, den Mobil Preis können wir nicht schlagen, aber unser Produkt ist Kennzeichnungsfrei.......... was sie da an Arbeit einsparen können.........
    Wer wird bei den neuen Verhandlungen den Zuschlag bekommen ?????
    Winwin für beide Seiten.

    Be Bor kann ich es sicher sagen. Das wurde diverse Male erwähnt. (auch wenn wir die selben Kunden haben, aber andere Produkte dahin liefern)
    Bei Molybdän gehe ich davon aus, da sich Hinweise finden, ich aber nicht alle Inhaltsstoffe kennen, sondern nur die Namen der Additive sehe.

    Hier im Forum ist ein Thread aus 2016. Da war man sehr verwundert das ein Castrol Motoröl mal Molybdän enthielt und mal nicht.........