Ravenol VMO 5W40 | BMW E90 320d m47tu2 | 8282 km

  • Also die Kolben lassen sich nur ganz ganz schwer hin und her Bewegen im Oberen Totpunkt. Es klackert auch net dabei. Denke auch das ich es wieder so zusammenbaue. Aber dennoch interessant zu sehen wie diese Super Dauerläufer Motoren verschleißen können :)

    Ich werde aber noch sehr lange brauchen bis ich die Oberfläche vom Block vernünftig sauber bekommen habe. Ich traue mich nur daran mit viel WD40 in Kombination mit 800er Schleifvlies und 400er Schmirgelpapier. Die Dichtungsreste die sich eingebrannt haben gehen nur mühselig runter.

  • Das sieht mMn recht unschön aus.
    Ich weiß nicht, was ihr mit dem Xado wollt, der 1. Schritt sollte Ursachenforschung sein.

    - Injektoren Spritzbild i.O.
    - Kolbenringe frei beweglich
    - Kolbenbodenkühlung i.O., wenn vorhanden

    Ich würde auf jeden Fall die Kolben der entsprechenden Zylinder ziehen. Zylinderlaufbahnen vermessen, dann entscheiden, was man tut. Alles andere ist Lotterie. Über "Pfusch" Lösungen kann man reden, wenn die Zylinderlaufbahnen noch maßhaltig sind.

    Gruß Julian

  • ok die Idee gefällt mir besser. Dann werde ich die Kolben ausbauen und die Zylinder vermessen müssen. Interessant ist eben das es nur Zylinder 4,3 und 2 diese Knutsch spuren haben. Zylinder 1 sieht super aus.

    Ich weiß nur das Motor in der Vergangenheit einen Turboschaden hatte.

  • Über "Pfusch" Lösungen kann man reden, wenn die Zylinderlaufbahnen noch maßhaltig sind.

    und wenn, dann würde ich da mit ner Honbürste mal durchfahren. Kann mir nicht vorstellen, da Xado da etwas "füllen" kann. Der Kreuzschliff ist weg.

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  • Ja, das wäre meine "Pfusch" Empfehlung, wenn die Zylinderlaufbahnen noch in der Toleranz sind. Nur die Empfehlung "durchhonen" wollte ich nicht geben.Wenn der Zylinder in Richtung OT schon deutlich aufgeht, dann bleibt nur die vernünftige Lösung:

    Aufbohren, honen und +0.25mm Übermaßkolben verbauen. Motorblock und Zylinderkopf planen. Endet dann am Ende in einer kompletten Revision des Motor. Mein weiß dann aber, was man hat.

    Gruß Julian

  • ja ich hoffe ich brauche keine Übermaßkolben aber ich muss erst mal studieren wie man die Zylinder misst. Und falls doch Übermaß: Wo kann ich die am besten kaufen? Bei BMW kostet ein Kolben über 200 €. Geht das nicht günstiger? (ich weiß klingt kacke aber wozu unnötig Geld verpulvern).

    Übrigens die Ursache war schnell gefunden nach der Begutachtung der ZKD: Kühlmittel hat mit hoher Wahrscheinlichkeit das Öl immer wieder herunter gewaschen. An Zylinder 1 sieht man, dass Kolben und Zylinder gesund sind, weil dort die ZKD noch alles abgedichtet hat. Das passiert wenn man so dumm ist wie ich unter maximalen Realitätsabstand leidet, da die Flucht vor der Wahrheit das man eine defekte ZKD hat angenehmer ist, als ehrlich zu sich zu sein und den Motor zu öffnen und die defekte ZKD zu reparieren. Natürlich noch gepaart mit Halbwissen von Mechanikern und Werkstätten die keine Ahnung haben. Ich bin mit der defekten ZKD 30.000 km und 1 Jahr lang gefahren. Ich schreibe das hier hin, damit andere daraus Ihre Lehre ziehen.

    Und ein so krasser "Pfusch" scheint das mit der Flexiblen Honbürste auch nicht zu sein (sofern Zylindermaße passen), sonst würde es Björn auch nicht machen denke ich mir und das sogar bei einem VR6:

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  • Also die Messuhren kosten mal richtig Geld. Es gibt auf Amazon für 70 € einen von Draper aber keine Ahnung ob die etwas taugt. Da kann ich das Geld lieber in einen Motorkran investieren und den Block einfach direkt zum Björn bringen. Er kann es dann vermessen und direkt vor Ort entscheiden was gemacht werden muss.

  • Also ich habe es mal geschafft meinen Motor auszubauen (musste mir natürlich erst mal alles besorgen an Werkzeug) und komplett zu zerlegen. Heute wurde alles vermessen beim Instandsetzer. Die Messergebnisse seien erstaunlich gut, am Zylinder selber sei oben diesen Stellen ein Verschleiß von 4/100 mm, die Kolben sehen sehr gut aus. Das Kolbenspiel beträgt 5/100 mm. Somit reicht laut Instandsetzer es völlig aus die Zylinder einmal vernünftig zu honen. Ein Bohren ist nicht notwendig. Der Instandsetzer meinte, dass bei Motoren solche Spuren in den Augen häufig sehr brutal aussehen, obwohl in der Regel ein einfaches honen völlig ausreicht.

    Leider habe ich selber richtig scheiße gebaut (war ja klar). Und zwar habe ich auf die Anleitung von VictorReinz gehört und die Blockfläche mit 320er Schleifpapier (nass mit Öl), von Dichtungsresten befreit. Damit habe ich, erstens die Blockoberfläche rund geschliffen, so das die Oberflächenbeschaffenheit für meine Mehr Lagen Metall Dichtung nicht mehr brauchbar ist und natürlich auch nicht mehr 100 % plan (hatte mir das vor Ort gezeigt). Man darf laut Aussage vom Instandsetzer maximal senkrecht mit einer frischen Rasierklinge, die Oberfläche säubern.

    Die Steuerketten haben sich tatsächlich gelängt und zwar beide um ca. 0,5 - 1 mm. Die Pleuellager und Hauptlager der Kurbelwelle sahen noch ganz ok aus. Hätte ich den Schaden mit der Kopfdichtung nicht gehabt bzw. ignoriert. Hätte ich noch locker weitere 200.000 km mit dem Motor fahren können (guter Öl-Service vorausgesetzt).

    Die Kurbelwelle wird noch poliert und gerichtet, damit die Welle wieder 100 % "rund" dreht.

    Kostet wird mich das ganze: Komplettes vermessen der Kurbewelle, Kolben und Zylinder, Block planen, alles Waschen und Öl Kanäle spülen, alle Zylinder honen ~350 €

    WICHTIGE ANMERKUNG: Man kann sich das bei den BWW Öl-Wannen (zumindest bei M47/M57 und N47 der E9X E6X und E8x Plattform) sich ersparen das Öl an der Öl-Ablasschraube abzulassen. Die Öl-Ablassschraube ist soweit oben angebracht von BMW, dass noch ca. 0.5 Motoröl immer im Motor verbleiben. Es ist nicht die tiefste Stelle in der Öl-Wanne, die Bilder dafür werde ich noch nachreichen. Der Öl-Peilstab kommt viel tiefer in die Wanne, weshalb ich ab jetzt das Öl nur noch absaugen werde.

    Was mich unheimlich ärgert ist, dass laut BMW sobald die Öl-Pumpe von der Kurbelwelle getrennt wird, ich eine neue Öl-Pumpe (300 €) kaufen MUSS. Weil das Zahnrad der Öl-Pumpe welches mit dem Zahnrad an der Kurbelwelle verbunden wird, ein bestimmtes Zahnflankenspiel haben muss. Eine neue Pumpe hat auf dem Zahnrad eine spezielle Lackschicht (Spacecoating) welches genau dieses Spiel beim Einbau gewährleistet. Nun habe ich VOR dem Ausbau, mit einer Messuhr (Schwanenhals), das Zahnflankenspiel selber gemessen (in den Anleitungen der BMW N4x im TiS gesehen) und bei den 4 Zylinder Benzin Motoren (sogar beim M3 S65) ist immer ein Zahnflankenspiel zwischen 0,06 mm - max. 1 mm erwünscht. Ich habe bei mir nach mehreren Messungen auch immer 0,07 mm ermittelt. Ich denke ich werde einfach die alte Öl-Pumpe weiter verwenden und versuchen dieses Zahnflankenspiel wieder einstellen zu können (0,07 mm). Sollte ich mich hier völlig täuschen bitte ich um Korrektur/Kritik.


    Hier noch einige Bilder:

  • Wie versprochen das Bild von der Öl-Wanne, rot umrundet ist die Ablassschraube. Die rote Linie ist die Grenze für das Öl, also von da aus kommt es nicht mehr an die Öl-Ablassschraube. Und rechts von der Schraube war noch alles voller Öl, das geht auch recht tief, so dass sich einiges an Öl dort ansammelt. Der Schwarze Pfeil zeigt wo der Öl-Peilstab herkommt.

  • So habe meinen Motor komplett revidiert bekommen. Es kamen die alten Kolben wieder rein mit neuen Kolbenringen (unglaublich wie groß die Ölbohrungen der neuen Öl Abstreifringe sind. Im Vergleich zu den alten). Neue Pleullager, neue Hauptlager (beide von Kolbenschmidt obwohl BMW original nur Glyco verbaut hatte). Neue Hydros, neue Kipphebel, Ventile neu eingeschliffen per Hand (ich selber), alle Dichtungen neu, neue Kopfdichtung, neue Öl-Pumpe und natürlich alle Dichtungen neu. Gestern war der erste Start Versuch und der Motor sprang sofort an. Vielen Dank für eure Hilfe! War super anstrengend, ich habe sehr viel gelernt (vor allem wie klein manche Öl-Bohrungen sind und damit wiederum wie wichtig kurze Öl-Wechsel Intervalle sind). In dem Zuge habe ich auch AGR stillgelegt und Drallklappen rausgeworfen (waren alle fest Dank AGR). Der gesamte Kettentrieb kam natürlich auch neu. Nochmals Danke!

  • Die rote Linie ist die Grenze für das Öl, also von da aus kommt es nicht mehr an die Öl-Ablassschraube.

    Ähhhm....der Motor ist doch leicht schräg eingebaut. Dadurch liegt der Boden der Ölwanne doch wieder gerade oder nicht ?(
    Sieht man ja auch oben an der Wand wo der "Ölspiegel" sich im Einbauzustand befindet, habs in Grün eingezeichnet.

    ModEDIT-Tequila: Foto entfernt, da es im zitierten Beitrag zu sehen ist.

  • Ich habe eine letzte Frage noch. Ab wann kann ich mal so richtig aufatmen und mir sagen, ok es hat alles gut geklappt. Ich habe mitlerweile 7.000 km abgespult mit dem revidierten Motor bislang alles tuti. Kann mich jetzt zurücklehnen und das Thema abhaken oder können sich Einbau oder Messfehler noch später zeigen? Hätten die Lager schon längst gefressen wenn ich etwas falsch gemacht hätte oder kann sich das auch erst nach 20.000 oder 30.000 km noch zeigen?