Kriterium Öl Flammpunkt

  • Bei der Ölauswahl, wurde von mir auch immer auf den Flammpunkt im Datenblatt geschaut.

    Bei meiner Anwendung geht es um ein Laderbetrieb (Benzin), und die Öl-Leidensfähigkeit durch die Hitze, ist sicher auch ein Punkt, der Beachtung verdient.

    Ich frage mich, ob wie bei vielem im Leben auch beim Öl, eine gute Hitzebeständigkeit (reduzierte Neigung zum verkoken) dann bei anderen Eigenschaften Abstriche gemacht werden muss, weil Technisch beides ein Stück weit vielleicht im Widerspruch steht?

    Ich bin in der Runde neu.

    Zum Thema Flammpunkt habe ich nicht so viel finden könne.

    Vielleicht auch von mir falsch eingeschätzt oder überbewertet.

    Natürlich machen die Hersteller es auch nicht leichter, dass jeder (z.T. wird in den Datenblätter Auskunft dazu gegeben) auch noch nach verschieden Normen den Flammpunkt bestimmt.

    Das macht das Bewerten auch nicht leichter.
    Gibt es Erfahrungen zu dem Thema?

    Grüße und danke

    Die Freiheit der Meinung setztvoraus, dass man eine hat!

  • Ich muss hier noch ergänzen.
    Die obige Aussage bezieht sich auf Motorenöle für 4-Takt-Motoren.

    Bei 2-Takt-Ölen verhält es sich genau umgekehrt.
    Hier ist der Flammpunkt ein sehr wichtiger Parameter, da man aus ihm ableiten kann, wie gut das Öl mit verbrannt wird.
    Je niedriger der Flammpunkt, desto besser wird das Öl verbrannt, jedoch desto flüchtiger der Schmierfilm.
    Je höher der Flammpunkt, desto schlechter wird das Öl verbrannt, jedoch desto beständiger der Ölfilm, was aber schnell zu Ablagerungen führen kann.
    Wir haben hier also einen Zielkonflikt.

    Racing-2T-Öle haben daher sehr hohe Flammpunkte, da Verkokungen im Rennsport durch die regelmäßige Motoren-Demontage keine Rolle spielen, und es einzig auf einen möglichst beständigen Schmierfilm ankommt.

    Der NOACK ist hierbei hingegen irrelevant und wird bei diesen Ölen gar nicht erst ermittelt.

    Für die Nutzung im Roller, einer 125er oder im KFZ (als Kraftstoffzusatz) gilt es daher je nach Motor und Nutzungsanforderungen einen passenden Flammpunkt zu wählen, um einen optimalen Kompromiss aus Schmierfilm-Beständigkeit und rückstandsfreie Verbrennung zu erreichen.

  • Danke für die Erläuterung.

    In meinem Fall ist es der Focus auf die 4 Takter Anwendung, und da eben die Temperaturbelastung im Turbolader Laufzeug.

    So recht rauszulesen war es für mich nie, wo das eine oder andere Öl sich besonders auszeichnet.
    Früher ist mir schon bei Revisionsarbeiten aufgefallen, dass Unterschiede beim Öl gibt, wie die Verkokung und die Gestalltung von Ablagerungen sich darstellen.

    Bei meinen Anwendungen waren es immer aufgeladen Motoren, und wenn man das sich mal so angesehen hat, wie die Abgasseite nach dem Auslassventil z.T. hell orange rot glüht, ist klar was auch das öl ertragen muss. Die gleitgelagerten Lader, sind da noch unempfindlicher, aber alles was mit Kugellagr läuft, muss das Öl einen guten Job machen, ansonsten kann es kostspielig werden.

    Wenn Öl was zur Lebensdauer beitragen kann, ist das sicher die günstigere Lösung.
    In den letzten Jahre wurde bei mir immer mit Motul Competition 20w60 und das 15W50 verwendet.
    Im Hauseigen Labor, konnte ich 2x mal eine gebraucht Öl Analyse machen lassen, und die wurde immer gut befunden (Additive verschleiß, Metall abrieb und Wasser).

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  • Wichtig ist das Öl darf in dem Zustand nicht zum Stillstand kommen, also warm und vorallem kalt fahren. So lange immer frisches Öl nach kommt sind die Temperaturen deutlich niedriger als auf der Turbinenseite. Die Mittelgruppe vom Lader glüht ja nicht. Wenn man aber dann den Motorabstellt ist die Temperatur sehr schnell voll im Öl und es verkokt. Zu lange Wechselintervalle sind auch Gift. Die Verbrennungsrückstände + andere leckere Sachen im Öl fördern die Ablagerungen noch, wenn das Öl dann noch kippt, also seine Eigenschaft Säuren zu neutralisieren verliert, wird es ganz übel.

    Mit dem Öl hast du ja bereits ein Top Produkt im Einsatz :thumbup:

    P.S. das 20W60 heißt Le Mans, Competition heisst nur das 15W50

    Gruß

    Karsten

  • Hi Karsten,

    Die klassischen Rahmenbedingung für ein schonenden Betriebe sind schon oberstes Gebot (inkl. kalt fahren/ nachlaufen lassen). Das Arbeitsfenster für mein Öl, ist irgendwo bei 3000- 6000 KM/ Jahr. Bei jeder wieder Inbetriebnahme nach der Winterpause gibt es dann eine Neu Befüllung.

    Der Temperatur Transfer, das das im Umlauf befindlichen Öls kühlt/ wärme abführt, ist bei Lader mit Gleitlager der Wirkungsgrad besser weil der Durchfluss im Verglech zum Kugelgelagerten Lader deutlich größer ist. Im vergleich dazu, ist durch die Restriktoren im Ölzulauf bei kugelgelagerten Lader deutlich geringen und die Kühlwirkung, oder Temperatur abzuführen, deutlich geringer.

    Was mir in dem Forum aufgefallen ist, ist ein Stück weit, Öl auch eine Glaubenssache. Bestätigt fühle ich mich aber mit der Entscheidung zum Motul eine gutes Öl zu verwedne, auch durch dein Zuspruch.

    Gruß
    Markus

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  • Im Forum habe ich nichts finden können, dass Öle sich besonders für den Turbobetrieb wegen besonders hervorheben.
    Ich würde an der Stelle auch Kompromisse eingehen, was Wecheslinterwalle oder Laufleistung anbelangt.
    Wie schon angesprochen, ist das nur ein Spaß Wagen, und wird gerade mal 3000- 6000KM gefahren (die 6TKM sind schon die Ausnahme).
    Kurzstrecke entfällt nahezu komplett, wenn gefahre wird dann so dass die Betriebstemperatur beim Öl erreicht wird.

    Ein Problem ist auch das Kondenswasser im Öl wieder loszuwerden, dazu sollte das Öl schon mal auch über die 100° kommen.
    Das so warm zu fahren, ist etwas problematsich, und wird nur bei gut Sommerlichen Temperaturen erreicht, und da braucht es dann schon auch noch ordentlich Vollastanteil. Dagegen spricht der Deutsche Busgeldkatalog, kaum freie Bahn, jetzt auch noch Greta Diskussionen und die Rennleitung on top,.... usw, das kennen wir ja alles.

    @ hidden1011: Im Forum gabe es dazu auch schon mal ein Beitrag:
    Saisonkennzeichen, Ölwechsel VOR oder NACH dem Winter?


    Die Empfehlungen dazu waren gemischt, und ich selbst bin mir da auch nicht so ganz sicher was der bessere Weg ist. Für mich Berücksichtige ich noch die geringe Laufleistung, die in 2019 ganz kurz war, Ölpumpe ging unter Volllast hops (die ganzen Lager im Kurbeltrieb habe sich auch gleich mit solidarisiert).

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  • Flammpunkt = die Temperatur, an diesem die entstehenden Gase entzündlich sind (Gase können auch weit unterhalb des Flammpunktes entstehen, sind dann jedoch noch lange nicht entzündbar).

    Er besagt also nicht, wie früh und wie viele Gase entstehen, sondern einzig und allein wann diese entzündbar sind.

    Den Flammpunkt kann man ein wenig mit dem NOACK in Verbindung bringen, ist bei 4-Taktern jedoch weniger relevant.

    Bei 2-Taktern hingegen ist der Flammpunkt auf Grund voller Einbindung in die Verbrennung von hoher Relevanz.

  • Bei gleichem Gasdruck liegt wenige Grad über dem Flammpunkt der Brennpunkt. Ab dieser Temperatur ist eine dauerhafte Verbrennung auch nach Entfernen der Zündquelle möglich, denn die Stoffoberfläche liefert dann brennbare Dämpfe in ausreichender Menge nach. Zu unterscheiden sind Flamm- und Brennpunkt von der Zündtemperatur.

    Quelle: https://www.chemie.de/lexikon/Flammpunkt.html

  • LordJunk :

    Flammpunkt: Temperatur einer Flüssigkeit, bei der diese soviel brennbare Dämpfe bildet, dass es bei Zuführen einer Zündquellen (z. B. Funke) zu einem Entflammen des Gas/Luftgemisches kommt. Wird die Zündquellen entfernt, erlischt auch die Flamme wieder, d.h. kein selbständiges Weiterbrennen, da bei den Temperaturen nicht genug Dämpfe gebildet werden.

    Brennpunkt: Bei diesen Temperaturen brennt das Gas / Luftgemisch auch nach entfernen der Zündquellen weiter. Die Temperatur der Flüssigkeit ist hoch genug um genug Gas nachzubilden.

    Zündtempetatur (Selbstentzündungstemperatur): Temperatur bei der sich eine Flüssigkeit bzw deren Dämpfe in Verbindung mit Sauerstoff ohne externe Zündquellen selbst entzünden.