HTHS-Anforderungen nach Sommerfeld berechnen?

  • Danke @u_f :thumbup:

    Das hatte ich vermutet, jetzt kann man mit der Sommerfeldzahl etwas anfangen. Allerdings wie du ja auch schreibst ist das nur die Spitze des Eisbergs.

    Alleine die Berechnung der Last im Lager nur mit Durchmesser, Lagerbreite und theoretischem (!) Lagerspiel (da gibt es erhebliche Unterschiede zwischen berechnet und Praxis, Materialien arbeiten ständig, Rheologie gibt es ja nicht nur bei Flüssigkeiten) ist schon zum scheitern verurteilt.
    Alleine die Exzentrizität der Pleuellagerschalen (die sich dann eben auch verändert im Betrieb) + die genaue Geomtrie von Kurbelwelle/Pleuel/Schale (konvex, konkav etc.) bietet Stoff für jede Menge wissentschaftliche Untersuchungen. Eine Kurbelwelle bleibt im Betrieb auch nicht gerade... etc.

    Als Annäherung ein super Sache genau Aussagen kann man damit nicht machen, deshalb testet man sowas in der Praxis.

    Gruß

    Karsten

  • Sollte es nicht auch so sein, das selbst wenn man all das für ein neu produziertes Fahrzeug berechnen würde, gäbe das noch lange keinen direkten Aufschluss für ein Fahrzeug das 100 tkm gelaufen ist. Denn durch den Verschleiß der Materialien ändern sich ja auch diverse Parameter. Oder wäre das zu vernachlässigen?

  • Auch von mir, danke u_f.
    Deine Ausführungen haben nur etwas Licht ins Dunkle gebracht.

    Da uns für die meisten Motoren die Maße der Lager fehlen, können wir die Sommerfeldzahl nicht wirklich nutzen.
    Es wäre dann auch die Frage, wie man die Ergebnisse 1-10 als HTHS-Wert konvertiert?!

    Den Beitrag #22 von 53Fatman gilt es hierbei ebenfalls zu beachten, und auch der von lala angesprochene Verschleiß, sprich die Veränderungen in Laufe des Betriebes.

    Ich stelle für mich fest, dass die Sommerfeldzahl eine interessante theoretische Angelegenheit ist, diese für uns in der Realität jedoch wenig von Bedeutung hat.
    Da können wir besser mit Erfahrungswerten und Analysen arbeiten.

    Andy, sind Deine Kenntnisse denn so geheim, dass sie nicht öffentlich besprochen werden können?
    Es wird schwierig, relevante Infos zur Sommerfeldzahl nur forenintern zu besprechen, weil dies dann nirgends im öffentlichen Forenbereich angesprochen werden dürfte.

  • Es kann keine einfache Formel geben - Selbst für einen Rheologe kann die Berechnung der HTHS eine Herausforderung sein ...
    Eine partielle Differentialgleichung ist eine Gleichung, die eine Funktion von mehreren Variablen und partielle Ableitungen dieser.

  • Wenn der User SAE20 seine Formel nicht veröffentlichen möchte, bringt uns das ja nichts.
    Da frage ich mich dann, warum er das überhaupt thematisiert und dann die genauen Infos nicht bereitstellt?!

    So lange er uns nicht das notwendige Wissen für seine Berechnungen offen legt, brauchen wir das nicht weiter verfolgen.
    Das erinnert mich irgendwie an damals, als der HTHS aus irgendwelchen anderen Werten im Datenblatt errechnet werden sollte, und wir ebenfalls keine Infos dazu bekamen: HTHS berechnen - möglich oder nicht?

  • Er muss es ja nicht. Nur eben darf er sich dann nicht wundern, wenn es Kritik gibt weil wir das nicht ohne weiteres übernehmen.
    Und ohne seine Formel können wir ja eh nichts berechnen. Von daher ist es ziemlich egal.

    Warum veröffentlichen wir unser zusammengetragenes Wissen und die Analysen? Weil wir aufklären wollen. :zwinker2:

  • @Andy

    Wie wär es wenn du einfach mal für ein paar Motoren die Ergebnisse darlegen würdest? Interessant wäre auch ob immer das Spitzendrehmoment den höchsten HTHS ergibt, viele Turbos hauen ja unterrum schon viel auf die Welle während oben rum die Puste ausgeht.

    Ein paar Daten zum Spielen:
    1.8 TSI G6 Serie gemessen: 250Nm @ 1900upm, 270Nm @ 3100, 281NM @ 4300
    2.0 TSI G7 Stufe2 gemessen: 510Nm @ 3300upm, 480Nm @ 4700
    M3 E46 Werksangabe: 365NM @ 4900upm
    M6 F13 Serie gemessen: ~700Nm von 2800 bis 5000, 650 @ 6000
    S2000 Serie gemessen: 170Nm @ 3000, 208Nm @ 7500upm

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Es müsste doch eigentlich nicht nur das Maximum betrachtet werden, sondern der gesamte Verlauf.

    Wenn ich bei 2000 U/min 470 NM habe und bei 3500 U/min 480 NM, dann sind die 2000 U/min sicherlich interessanter als die 3500 U/min.

    Irgendwo kommt ja dann ein Maximum raus, das relevant wäre. Das könnte ja auch zwischen den Werten irgendwo sein.

  • Ich kann beide Seiten verstehen. Ich kenne jetzt die Intention und den beruflichen Hintergrund von SAE 20 nicht, kenne aber die "Problematik" dahinter wenn entsprechende Themen in Foren/Internet diskutiert werden. Ich arbeite im Bereich der Betriebsfestigkeit, halte mich in Andeutungen was meinen Arbeitgeber und entsprechende Themen betrifft absichtlich recht vage bzw. sehr rudimentär. Das hat den einfachen Grund das es spezielle Themengebiete sind, welche einem relativ kleinen Kreis vorbehalten sind. In meinem allgemeinen Arbeitsvertrag gibt es eine Klausel, daß Projekt/Kundenbezogene Informationen vertraulich behandelt werden. Viele Kunden/Hersteller bestehen darauf das noch eine gesonderte Geheimhaltungsvereinbarung, von allen Beteiligten, unterschreiben wird. Da es dabei um spezielle Themenfelder und Informationen geht, die nur einem relativ kleinen Kreis vorbehalten sind, wäre es nicht schwer herauszufinden von wem entsprechende Informationen öffentlich gemacht wurden. Das kann zur fristlosen Kündigung mit Schadenersatzforderungen führen. Deshalb halte ich mich bei solchen Themen bedeckt, auch wenn es mich manchmal in den Fingern juckt Dinge zu korrigieren, bzw. auch wenn einige Einblicke sicherlich für die Allgemeinheit interessant wären (nicht unbedingt auf dieses Forum bezogen, mit Schmierstoffen gibt es ein paar überscheidungen). Bei SAE 20 könnte es ähnlich sein.

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :adi: Super Light 5W-40 :lm:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :adi: Super Light 5W-40 :xa:

  • Das Urheberrecht greift meines Wissens nach bei reinen mathematischen Formeln nicht.

    Es handelt sich hierbei schließlich um gemeingültige Gesetzmäßigkeiten und keine persönlichen Schöpfungen wie Kunstwerke etc. welche dem Urheberrecht unterliegen.

    Man könnte auch sagen, Formeln werden gefunden und nicht erfunden. Es gibt hier also keinen Urheber sondern höchstens einen Entdecker.

    Die Berechnungsmethode von SAE20 wird allerdings aufgrund der zahlreichen Parameter im Spiel höchstwahrscheinlich keine genaue 1:1-Formel sonder eher eine gezielte Methode zur Findung von passenden Näherungswerten sein. Wie es dort rechtlich aussieht, weiß ich nicht.

    :val: :gulf: :qoi:

    '88 Mitsubishi Galant (4G37, 185tkm): Q8 F1 10W-50
    '96 Toyota Starlet (4E-FE, 190tkm): ROWE Synt. RSi 5W-40
    '03 Renault Clio (K4J, 120tkm): Shell Helix HX6 10W-40

    "Wir schaffen Institutionen, Regierungen und Schulen, um uns im Leben zu helfen, doch jede Institution entwickelt nach einer Weile die Tendenz, sich nicht mehr so zu verhalten, als sollte sie uns dienen, sondern als sollten wir ihr dienen. Das ist der Moment, wenn das Individuum mit ihnen in Konflikt gerät.“ - Miloš Forman

  • mathe pur habe ich doch veröffentlicht, hier geht es um weitere Tests (SEM, etc), die Paramtrisierung, abhängig von unterschiedlichsten Kriterien definieren. Also ist keine Mathematik pur. Ich werde da keine Beispiele berechnen, denn:

    So lange er uns nicht das notwendige Wissen für seine Berechnungen offen legt, brauchen wir das nicht weiter verfolgen.