Themen & Beiträge vom Oil-Club.ru - welche Argumente gibt es?

  • Prinzipiell verstehe ich seine denkweise auch so, allerdings passt da nicht, dass er 0w40 besser als 5w40 einstuft.

    zumal mir hier im Forum recht ordentlich bewertete 5w40 einfallen... vst rcs rup fs-x...

    Grüße Steffen :service:

    A Turbo: exhaust gasses go into the turbocharger and spin it. Witchcraft happens and you go faster :flitz:
    - Jeremy Clarkson -

    BMW F87 M2
    2007km - :rav: SSL 0W40
    7856km - :she: Helix Ultra 5W40
    14138km :rav: VST 5W40 + :nepr:

    17078km :rav: RUP 5w40 + :aroi:

    21228km :rav: REP 5w30

  • Sagt er nicht, er findet beide schlecht, er sagt nur es gibt mehr bessere 0W40 als 5W40.

    Macht zT auch Sinn, 5W40 ist Standard Brot und Butter Visko mit idR alten Addtivpaketen und Freigaben. 0WXX sind aktueller und daher öfter moderner formuliert weil die 0W für die CO2 Effizienz gebraucht wird, daher viele aktuelle Freigaben und teilweise hochwertigere Formulierungen.

    Bei so dünnem Basisöl + hoher Heißvisko muss man fast schon hochwertige Basisöle und Polymere verwenden, sonst besteht das Öl am Ende zu 30-40% aus Polymeren.

    Gruß

    Karsten

  • Jup, und wenn man jetzt noch bedenkt, dass in der billigsten Variante das "Additiv", das als VI-Verbesserer dient, nur aus einer Art billigem Plastik besteht, dann ist das vom russischen Kollegen verwende Wort "Kleber" schon recht treffend.

    Solche Additive verschleißen halt recht schnell und verkleben alles. Da braucht es weitere Addive, damit der Dreck sich nicht anhaften kann, alter Dreck abgelöst wird und in der Schwebe gehalten wird.

    Zum Glück sind Additive normalerweise deutlich teurer als gutes Grundöl.

  • geringe Spreizung, hoher Viskositätsindex.

    Das ist ein Widerspruch in sich selbst.
    Die Spreizung wird ja mit dem VI als Zahlenwert angegeben.

    Geringe Spreizung = geringer VI
    Hohe Spreizung = hoher VI

    Egal wie, ob geringe oder hohe Spreizung, es kommt darauf an, möglichst nur mit der Basisölmischung zu arbeiten oder eben so wenig Polymere wie möglich einzusetzen, je nach SAE.

  • Ist halt die Frage inwiefern die Überlegungen für uns relevant sind, wenn wir für uns 5W40-etc-Öle aussuchen die mindestens genauso hochwertig formuliert sind wie die paar 0W40er die er super findet.

    Extreme natürliche VI-Werte sollten wir mMn. auch nicht vorbehaltlos abfeiern, wer sagt, dass die Molekülketten solcher Öle gleich stark sind wie die "gewöhnlicherer" Gr. IV/V Grundöle? Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kombination aus (wenigen) sehr guten ViV und sehr starken PAO/Ester Ölen am Ende besser dasteht als ein Mix aus Super-HIGH-VI-PAO/Estern, ich muss da immer an die M-BMW 300V vs 50WT Redline Analysereihe denken.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Nächster Beitrag über die Polymere:

    "Verdickungsmittel ist nicht die einzige Ursache für Ölprobleme. Aber im Allgemeinen ja, je weniger desto besser.
    Trotzdem gibt es ausgezeichnete Öle mit einer großen Dosis Verdickungsmittel.
    Das Schlimmste ist, wenn man ein Öl mit HTHS 3.6 aus einem Öl mit genetischem HTHS 2.7 - 2.9 (z. B. 0W-30) herstellt.
    Zum einen werden hierfür Verdicker eines bestimmten SSI eingesetzt. Zweitens man nimmt davon viel. Drittens ähnelt dieses Öl (0W-30 HTHS 3.6) einer lustigen nicht-Newtonschen Flüssigkeit.
    Es ist anfällig für schlechte Leitfähigkeit, Kavitation, Trennung, es steckt viel dahinter. Seine Eigenschaften sehen selbst auf einem Trübungsmesser hässlich aus. Hässliches Öl.
    Im Allgemeinen, verwendet man, bei dem Versuch, ein seltsames Öl zu erzeugen - um der HTHS zu erreichen - ziemlich monströse metastabile Formulierungen. Niemand kann sagen warum. Wer braucht Öl 0W-30 mit HTHS 3.6 - keine Antwort.
    Um ein solches Produkt herzustellen, ist es in der Zwischenzeit notwendig, eine Lösung mit der schlechtesten, krummen Diffusion zu mischen, was offensichtlich schlecht ist, sie ist selbst auf dem Gerät schlecht."

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1584541

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 00:59)

  • Sehe ich auch so, das ist genau das was einige hier inkl. mir schon länger empfehlen.

    Wer hohen HTHS will/braucht muss eben dickeres Basisöl fahren. Aus dünnem Öl mit viel Polymeren die eierlegende Wollmilchsau zu blenden macht wenig Sinn.

    Die Dummen sind ja eh die Leute die wirklich hohe HTHS Werte brauchen. Da muss man beim Basisöl schon mindestens auf 15W eigentlich 20-25w gehen damit man hohe HTHS Werte im Bereich >5mPas erreicht ohne massiv auf Polymere setzen zu müssen.

    Wer den Luxus hat mit einem HTHS von 3,0 auszukommen der kann sich mit einem guten 10W30 mit "geringem" HTHS entspannt zurücklegen und hat sogar noch passable Tieftemperatureigenschaften.

    Gruß

    Karsten

  • Hier war es sogar lustig zum Teil :D :

    "Verdickungsmittelanteil kann auch höher sein. Es ist abhängig von SSI.[/i]
    .. bitte sorgfältig zu verstehen, noch einmal - ist nicht notwendig, Verdickungsmittel als Feind zu erklären. Ja, oft sind die Polymere schädlich, aber es betrifft einfache Systeme, wo das Problem ohne groß zu überlegen gelöst wird, einfach so.
    Nach meiner Meinung, Mobil1 - Führer Schmierstoffe. Sie versuchen sogar Öle mit günstigen Zutaten mehr oder weniger gut zu machen. Und 0w-40 war bei den schon immer das beste Produkt. Verdickungsmittel ist drin ohne Frage. Aber die gesamtzusammensetzung - ist trotzdem gut.
    Persönlich, gefällt mir aus 0w-40 Aral am besten (von Eigenschaften her), aber Mobil1 0w-40 ist intelligenter. R&D Niveau ist einfach höher. Ehrlich gesagt, ich könnte hier viele beleidigen wenn ich gesagt hätte, dass die Anzahl der klinischen Idioten in BP - gewaltig ist. Aber ich werde es nicht tun. Wisst ihr, ich weiß einiges von in-House "Secret" Unternehmens. In der Firma , sagen wir "BP" (abstract, nicht eine echte BP), arbeiten Angestellte. Sie zeigen schöne Präsentation in PP, führen stundenlang Meetings in Skype fb und Teams, erzählen, wie Raumschiffe die Atmosphäre von Saturn pflügen. Und Wissenschaft - die Kosten. Labore schneiden sie. Im Allgemeinen, sieht die Küche von ihnen nicht so schön aus - wie das Gebinde mit Öl. Das Bild von innen ist ziemlich traurig. Deshalb möchte ich in Automobilindustrie täglich werden. Dort ist besser. Dort kann der Kunde das Produkt mit "Finger" fühlen. Du kannst ihm keine Scheisse verkaufen. Wenn Materialien schlecht sind, quietschen die Türen und der Motor geht kaputt - der Kunde wird sowas nicht kaufen. Und unter "schönen" Etiketten kann man ganz lange etwas verkaufen."

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1584550

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 00:59)

  • Thema Molybdän:
    Es wurde gefragt, wie wichtig das Molybdän im Öl ist. Und sonst, wie die Öle ohne ihm funktionieren. :

    "Der MoS2 Schutzfilm aus MoDTC an der Grenzenreibung ist sehr dünn. 20 Nanometer. Er bildet sich ausschließlich beim Extreme-Betrieb, wenn es keine andere Filme mehr gibt. Wenn ihr mit SEM (stark vergrößert) die Oberflächen anschaut, die Oberflächen sehen wie sehr hügeligen Gelände aus. Auf dem Teil von "Krater" liegen verschiedene Schützfilme, aber die Spitzen dieser Hügeln und sogar den Felsen stechen, wie ein Messer heraus, brechen den Film durch. Gute Film ist abgeflacht (ein gutes Öl), aber 20 Nanometer sind kleiner als die Höhe von der durchschnittlichen Spitzen es ist gerade der Spitze des Berges. Auf einem hohen Druck und Temperatur, wenn eine Spitze "rammt" die andere verwandelt sich MoDTC zu einer komplexen Komplex. Bei den Druck und Temperatur (Temperatur ist auf der Spitze riesig) bildet sich MoS2, geschichtete Flocken, flach, die durch das Schlagen gegen andere Zähne , Schmelze ähnlich ist. Auf dieser zähflüssigen Schmerzen gleiten die Spitzen. Und somit sind die Oberflächen 20 Nanometer von einander getrennt, aber sie gleiten.
    Schützfilm vom Standard P-haltigen ZDDP Additiv ist 150 Nanometer. Er ist nicht so gleitfähig wie MoS2, aber er deckt die meisten Spitzen und "Krater" (sie sind unter dem Schützfilm) von beiden Seiten, wenn es FE-Legierung ist, und auf unterschiedliche Weise (abhängig von der gesamtzusammensetzung des Öls, kann etwas etwas anderes sein, zum Beispiel TA-c von Ringe)"

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1585362

    Dann noch was zu dem Thema:

    "Gute Öle zur Zeit 2019 - 2020 das sind "vollsynthetische" ilsac 10w-30 und 5w-20. Mit Mo, ohne Mo, nicht so wichtig. Mo in einer großen Zahl im Öl ist Asche. Wenn wir SAPS nehmen - Mo ist SAxS, und ZDDP - SAPS.
    Im "Molybdän" im Öl, arbeitet grundsätzlich Schwefel nicht Mo. Molybdän ein Zuhälter hierbei, die ganze Arbeit macht "Frau" Schwefel."

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1585402

    Dazu gab es das Bild:

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 01:00)

  • Jungs, kann man mich überhaupt verstehen? Ist die Übersetzung ok? Der letzte Beitrag war schon sehr schwer, ich muss es erst mal selber verstehen, damit ich den Text richtig optimieren kann. Hälfte macht ja der Übersetzer. @Andy habe ich richtig Sinn der Sache weiter gegeben? Wenn nicht korrigiert mich bitte. :yes:

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 01:00)

  • Nächster Stoff zum Nachdenken (heute schon der letzte, ich habe Feierabend :D ) Es wurde bezüglich ACEA C3 Öle gefragt, dann gab es die Antwort:

    "Ich muss nochmal erklären, was HTHS ist. HTHS, ist die einzige-korrekte (im Betriebmodus, nicht für Kaltstart) rheologische Viskosität. Physik der Flüssigkeiten beschäftigt sich Rheologie. Von Bedeutung her zu 50% ist die Rheologie wichtig, nur 30% die Zusatzstoffe/ Basisöle, etc. 20% im Öl Optionen für den Kaltstart, welcher auch zur Rheologie gehört, hat aber mit HTHS nichts am Hut. Genauso, kann kaltes Öl nicht arbeiten. Es schützt nicht richtig die heißen Oberflächen von Reibung, sondern zerstört eher.
    Meine Meinung ist so, es gibt es ein Zeitplan für den Hubraum des Motors und Drehmoment. Es ist jetzt dumm vereinfacht (Ich habe das Modell vereinfacht von 50 Elemente bis zu 5, deswegen dumm), aber im Allgemeinen ist er anwendbar. Dieses Modell ist so. Wenn wir den Motor (PKW) bis 5.0 Liter nehmen, mit dem Drehmoment von X bis Y , dann wird HTHS von 3.5 erst bei Ziffer 500 Nm erscheinen. Das heißt, dass bis 500 NM, denken an das Öl mit hths 3.5 , schädlich ist.
    Warum ist das schädlich :
    1. Öl mit hths 3.5, mit 0w oder 5w, wird auf jeden Fall eine Reihe von nicht-newtonschen negative Symptome zeigen. Das negative überwiegt die positive bis 500 Nm nicht. Und nach 500 Nm beginnt zu überwiegen (langsam) erreichen HTHS 4,0 (als oberste Grenze)
    2. Öl mit hths 2.6 mit 0w sieht logischer aus ("mathematischer", "physischer"), aber Bedingungen und Drehmoment muss ja berücksichtigt werden.
    Nun gehen wir zum Aschegehalt. Auf dem Öl wird nicht geschrieben, wie viel sie Phosphor genau drin ist. SAPS und sogar SA ist eine, und P ist andere. Senken die Asche ist normal, aber alles hat seine Grenzen, bis jetzt gibt es keine ideale SA-neutrale (günstige) Zusatzstoffe. ZDDP im Verhältnis Preis/Ökologie/Schaden für den Katalysator und die Hauptsache Qualität und das Schutzniveau ist unersetzlich. Komplett auf Phosphor zu verzichten, wird sehr wahrscheinlich gar nicht passieren, solange in dem Motor nacktes Eisen (Stahl, gusseisen) drin ist. Also die Reduzierung der Asche ein Plus, die Frage ist inwieweit.[/i]
    Ölhersteller, auch die bei welchem ich arbeite - in eine oder andere Form, sie schummeln alle. Ihre Aufgabe ist nicht eure Motoren zu schützen, sondern ein günstiges Produkt herzustellen und teuer verkaufen. Und Hauptsache so eine Menge verkaufen, damit es gar nicht mehr selber zu produzieren und den Prozess bei dem anderen Unternehmen einzurichten. Damit nur light asset - Brand bleibt. Verkaufen von Aufkleber, das ist das Ziel"

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1586794

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 01:01)

  • Oha. Im letzten Absatz spricht er ja knallhart die teilweise Marken-Verarschung an. ::]:

    Das wird nun immer interessanter. :read:

    Dass Öl-Hersteller in direkter Zusammenarbeit mit der Automobil-Industrie oft nicht anders können, einen Minimum-Standard als neuste Errungenschaft zu deklarieren, ist uns glaub nicht neu.

    Gut so, es gehört Aufklärung in dieses Thema. :to: :daumen2:

    Öl ist nicht gleich Öl.