Themen & Beiträge vom Oil-Club.ru - welche Argumente gibt es?

  • Ich möchte in dem Thread interessante Aussagen eines O.C.ru-Users nach und nach zu übersetzen.
    Ein Mann, der, meiner Meinung nach, ein bisschen mehr Ahnung im Thema "Motorenöl" hat, als wir alle zusammen... Braucht nicht jeder mit seiner Meinung einverstanden sein, aber es ist äußerst interessant, und informativ, deswegen suche ich für euch die besten Aussagen von ihm aus. Verzeiht mir, meine Grammatik, es werden ab und an Fehler auftreten, ich gebe mir aber viel Mühe, dass meine Übersetzungen so gut wie möglich verstanden werde, wenn das nicht der Fall ist, meldet euch, fragt nach. :yes:
    Fange dann an. Die Übersetzung:

    "...Es gibt ein allgemeines Prinzip, eigentlich kann 0W-40 großartig sein. Viskosität ist wirklich Blödsinn, aber!
    10W-30 mit niedrigem PP, mit einer kleinen Menge Verdickungsmittel und daher einem sehr durchschnittlichen VI, niedrigem Noack und einem großen Anteil der „synthetischen“ Base (also dort PAO, insbesondere Ester) - dieses Öl verhält sich in theoretischen Berechnungen optimal in BMW Kolbenringen, in Hyundai Kolbenringen. Ebenso gut.
    Gleichzeitig deckt die HTHS dieses Öls, zum Beispiel 3.1 alle möglichen Anforderungen an die Filmdicke bei jedem Spaltmaß von (intakten) Lagern ab, bei allen Benzinmotoren seit den 1990er Jahren im Allgemeinen.
    Also es ist ein Ideal.
    Diejenigen, die sich mit Ölforschung beschäftigen, werden leicht eine Antwort geben, welches Öl sich theoretisch besser verhält.
    Die Münze hat eine Kehrseite - viele Motoren werden Ihnen sogar das mieseste Öl verzeihen.
    Ein Problem blieb jedoch 2018 und Anfang 2019 in der EU von zentraler Bedeutung. Die Benzinmotoren einer großen Anzahl von Autos in der EU hatten seit Anfang der 2000er Jahre fast alle Probleme mit Kolbenringen.
    Das heißt, Wenn Sie in einigen Märkten massiv eher schlechter als besser raten, werden Sie eine schlechte Ernte einfahren.
    Im Jahr 2013 lag die Arbeit bei E10-Kraftstoff. Die Wirkung von E10 wurde untersucht. Dies ist das am meisten geschlossene Arbeit, da E10 in der EU und in den USA E10 ist und niemand es ablehnen wird.
    Bis 2016 haben jedoch eine Reihe von R&D Lieferanten des Trios (Shell, BP, Total) deutlich gemacht, dass B3 (C3) Öle, die 2015 umsatzstärksten in der EU sind, mehr Komponenten enthalten als andere Öle, was zu einer vorzeitigen „Verkokung“ der Kolbenringe führt und erhöhter Ölverbrauch. Niemand wird dies offen sagen. Dies ist keine offene Studie. Die meisten Arbeiten zu diesem Thema wurden aufgrund des Skandals bei den gemeinsamen Kundgebungen im Rahmen von ACEA - irgendwann im Jahr 2018 - eingestellt. Tavares, Yonnart PSA und Total nahmen eine Pro A3-Position ein und nannten die Forschung, welche die A3 (C3) Öle als „Scheiße“ bezeichnet, Unsinn und völlig irrelevante Kleinigkeiten. Im Allgemeinen ist ihre Zeit vergangen. Ich hoffe, Whitem und Manley werden alles daran setzen, dass diese Empfehlungen der Vergangenheit angehören.
    Ich möchte nicht sagen, dass der Rücktritt von Tavares und Yonnart eine Folge von A3 ist, dafür gibt es viele Gründe. Die europäische Automobilindustrie befindet sich in einer vollen Krise. Aber Öl spielte dabei natürlich teilweise eine Rolle. Asiatische und einige amerikanische Autos führen das Hauptranking an, was mit dem Umsatzwachstum in der Branche korreliert - J.D. Power. Der europäische Markt ist ein "angenehmer" Sedimentationstank für europäische Unternehmen, aber in der Welt sind ihre Positionen nur für Marken mit einem besonderen Gangster- und Power-Image (MB, BMW) stark, alles andere sinkt. Die Zuverlässigkeit europäischer Autos nach J.D. Power ist schlecht. Und ob es ist nicht auch das Öl auf ein paar Prozent davon schuldig?"

    Quelle: oil-club.ru/forum/topic/39712-…ndComment&comment=1582274

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 00:56)


  • .......Bis 2016 haben jedoch eine Reihe von R&D Lieferanten des Trios (Shell, BP, Total) deutlich gemacht, dass B3 (C3) Öle, die 2015 umsatzstärksten in der EU sind, mehr Komponenten enthalten als andere Öle, was zu einer vorzeitigen „Verkokung“ der Kolbenringe führt und erhöhter Ölverbrauch......

    Aus welchem Grund, soll ein C3 Motorenöl grundsätzlich zu vorzeitigen Verkokungen und erhöhtem Ölverbrauch führen ?

    Ein 5W40 mit dickem Grundöl, wenig VIV und wenig Sulfatasche soll dies doch gerade verhindern können....

  • Naja, man muss eben differenzieren zwischen Basisölart, Menge der Polymere, und Menge der Additive (full- oder mid-SAPS).
    Wenn ich nun eine Verkokungsneigung zwischen ACEA A3 und C3 aufzeigen möchte, muss ich mit einer identischen Basis arbeiten, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden.
    Denn es geht um full- und mid-SAPS, und ACEA schreibt nicht vor ob PAO oder HC.

    Das wäre so, als wenn wir 0W-40 PAO mit einem 5W-40 HC vergleichen, und daraus ableiten wollen, welches Öl mehr Polymere benötigt. Da muss man dann auch beide mit gleicher Basisölart nehmen.

  • zu pauschale Betrachtung, Kalzium macht z.B. zddp locker und porös. Magnesium hat Gegenwirckung. PAO2 macht ViV stärker, die Menge ViVs spielt grosse Rolle bei der Bildung des Klebestoffes, wobei kleine Mengen können die Synergie verbessern...

  • Ja, aber was haben denn PAO+Polymere mit ZDDP+Kalzium zu tun?
    Das sind zwei verschiedene und voneinander unabhängige Sachen.

    Wenn man sowas testen möchte, benötigt man eine Basis, und dann kann man mit ZDDP, Kalzium etc. in Menge von full- und mid-SAPS rum experimentieren.
    Alles andere wäre verfälschend und unkorrekt.

    Es ist in meinen Augen auch unlogisch, warum ein mid-SAPS mit SA 0,8% mehr verkoken soll, als ein full-SAPS mit SA 1,2%.

  • Ist ja generell so. Nichtnewtonsche Öle haben einen Viskositätsabfall unter Scherung, fast alle Mehrbereichsöle zählen dazu.
    Man kann ja die Menge an ViVs reduzieren, indem man keine 0W-30, 0W-40 oder 5W-50 Öle fährt. Öle auf PAO,mPAO und POE Basis (RUP, REP) sollten eine dementsprechend geringe Gefahr für Verkokungen haben, obwohl es "böse" ACEA C3 Öle sind.

    Gruß Julian

  • Ob newtonsche oder nicht newtonsche Öle spielt doch auch absolut keine Rolle, wenn es um die Mengen der Additive geht.

    Man nehme z.B. eine 5W-40 PAO-POE Basis. Und diese Basis rührt man einmal als full-SAPS, und einmal als mid-SAPS an.
    Das gilt es dann zu vergleichen, welches mehr verkokt. Ganz einfach.

  • Es gibt auch viele 5W30 C3 Motoröle. Dort dürften grunds. auch weniger VIV vorhanden sein.
    Weniger VIV >> geringere Neigung bzgl. Viskositätsabfall >> sowie weniger Verkokungen


    Der einzige Bezugspunkt liegt m.E. im HTHS. A3, B3, B4 und C3, C4 haben hier einen Wert >3,5 mPas

  • Wenn ich nach und nach mehrere Aussagen übersetze, wird sich einiges von alleine erklären. Hier enthüllt der Autor ein Teil seiner Beschäftigung:

    "Ich werde Ihnen über diese Arbeit schreiben, aber das letzte Mal. Dieses Projekt ist geschlossen und verkauft.
    Die meisten Details sind urheberrechtlich geschützt daher kann ich nur oberflächlich erzählen. Etwas muss ich extra verzerren, um nicht versehentlich Verschlusssachen herauszugeben.
    Das Wesen der Forschung ist:
    Kolben mit Kolbenringen kommen zur Analyse. Teile von Ringen, Krusten, Lacken, Epoxiden, Asche, Schlamm usw., Das was aus der Stelle Kolbe-Kolbenring entfernt war. Selbst die kleinsten Sandkörner und Verbindungen gehen in die REM- und TEM-Fotografie.
    Laut Mikroskopie ist es im Allgemeinen offensichtlich (von einem Spezialisten gesehen), dass einige der Phasen Peritektik (das Auge sieht direkt von einem Spezialisten-Materialwissenschaftler), Kristallite und andere * / andere Phasen * sind. Verdickungsmittel, Kalziumverbindungen, organische Stoffe und so weiter. Mit Hilfe der Mikroskopie kann man einige typische Kristallite erkennen, peritektische, sehr viskose, aber Flüssigkeiten. Man kann OCP-Verdickungsmittel erkennen. Ferner werden für alles, was gefunden wird, Diagramme erstellt und physikalisch-chemische Parameter bestimmt, um die Temperaturen und Konzentrationen der Komponenten und Phasenzustände zu verstehen. Aus praktischer Sicht haben wir noch REM-Fotos von den Kolbenringen: Ablagerungen, Risse, Trennungsspuren und andere Folgen - aus dem Öl und seinen Abbaukomponenten, die dann zur Überprüfung mit theoretischen Berechnungen verwendet werden.
    Öl und "schlechte" Komponenten + Abbaukomponenten - Verdickungsmittel, Peritektika, abgebaute Additive usw. Ich werde weiterhin "Kleber" nennen.

    Die Schlussfolgerung ist ungefähr so:
    1. Bei bestimmten Konzentrationen von Verdickungsmittel, Additiven oder Cocktail von Grundölen im Öl bilden sich Strukturen, die eine kohäsive Abrisse von Tribofilmen verursachen können, die durch die Arbeit von Öladditiven gebildet wurden. Ein Öl einer bestimmten Zusammensetzung/Zersetzung/Temperatur/Phase "schält" einen Schutzfilm von Metall ab, was logischerweise aus dem theoretischen Modell der "Klebstoffe" folgt, diese Reste, was wir mit SEM und TEM gefunden und dann ungefähr ihre Parameter in Diagrammen und Berechnungen bestimmt haben.
    Dank des REM-Fotos des Kolbenrings wurden an bestimmten Stellen Spuren eines ständigen Zerreißens des Films gefunden, dessen Art vollständig den theoretischen Berechnungen entspricht und mit den vorhergesagten Darstellungen übereinstimmt - alles zufolge Richtung, Bewegungsstärke, Geschwindigkeit, Viskosität, Kavitation, HTHS usw. usw. Die vorhergesagten Punkte an den Kolbenringen, an denen diese Auswirkung von „Kleber“ im Öl am deutlichsten erkennbar sein sollte, stimmten mit der theoretischen Berechnung überein und wurden in einer Reihe von Studien und am REM bestätigt.

    2. Testflüssigkeiten + "Kleber" verletzen die Ad­hä­si­on Trennung des Kolbenrings. Der Ring beginnt an Mobilität zu verlieren (dies ist kein schneller Vorgang). Das Verhalten des „Klebers“ folgt logischerweise beispielsweise auf theoretischer Basis - einer großen Menge OCP und einer bestimmten Zusammensetzung von Öl / Additiven + Druck- und Temperaturunterschieden.
    Die Absätze 1 und 2 sind "schlechtes Öl".

    Was wird von einem "guten Öl" verlangt - Absätze 3, 4, 5.
    3. Das Öl sollte den Schutzfilm nicht "abreisen" (es ist einfach - es kommt, geht, bringt das Additiv, es nimmt Wärme ab, es verhält sich logisch, es verursacht keine Blasen und Kavitation usw.)
    4. Das Öl sollte im Bereich der Ringe eine minimale innere Kohäsion aufweisen (Öl und Zersetzungsprodukte von Ölkomponenten).
    5. Das Öl sollte so wenig „Kleber“ wie möglich haben

    Ich wollte das ganze nicht schreiben, weil ich verstehe, dass es wie eine verrückte Vogelsprache klingen kann. Ich entfernte so viel wie möglich die gesamte Mathematik und übersetzte ins Russische, so gut ich konnte.
    Ich denke, diese physikalische Chemie ist für niemanden im Forum angenehm und nicht interessant - daher wäre es notwendig, damit aufzuhören."

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1582002
    Dazu gab es die Bilder:

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 00:57)

  • Erwägung über GÖA oder über die Magnetablassschraube (wird häufig von den Jungs, die an den "dünnen" Ölen zweifeln, verlangt, um Verschleiss zu sehen. So nach dem Motto "die Verschleißpartikeln, was das "dünne" Öl verursacht, sind so groß, dass die Analyse sie gar nicht sieht, oder sind so schwer, dass sie gar nicht im Öl schweben können :D )
    Also die Antwort dies bezüglich:

    "Weder GÖA noch (noch mehr) Magnetablassschraube geben Ihnen keine tatsächliche Verschleißdaten.
    Wenn Sie genaue Daten wünschen, zerlegen Sie den Motor und führen Sie die Analyse durch.

    Das schnelle Vergleichen 5W-20 und 0W-30 auf Verschleiß - ist eine Tollheit. Da auf den "schnellen Verschleiß", was bei GÖA oder Magnetablassschraube deutlich erkennbar ist, hat die Viskosität fast keinen Einfluss
    Die Viskosität beeinflusst das Verhalten von Öl. Öl ist eine Flüssigkeit, eine Lösung und ein kolloidales System (und sogar eine Suspension - aber das ist schon schlechtes Öl). Wie jede Flüssigkeit, Lösung und jedes kolloidale System hat das Öl physikalisch-chemische Eigenschaften.
    Aber sie können sicherlich nicht die Wirkung haben, wie die Leute von den erwarten: es gibt eine Magnetablassschraube mit Spänen, oder sie testen eine Art wilde Maschine - Schleifen Millimeter von Stahl (wilde Experimente).

    GÖA ist ein gutes Werkzeug, um einfach die Ölleistung zu bewerten. Dies hängt jedoch nicht von der Viskosität ab.
    Viskosität und insbesondere "Nicht-Newtonsche" (Rheologie, HTHS) - beeinflussen, was bei Ihnen im Motor nach 50.000 Kilometer (z. B. 1.500 Stunden) passiert. Und der Einfluss ist nicht so groß, dass man einen 5W-40 nimmt und dann ist alles kaputt. Zudem gibt es sehr gute 5W-40.

    Aber eine allgemeine Theorie. Im Durchschnitt, "wie sich verhält":
    5W-20 verhält sich also im Durchschnitt viel besser als 0W-30.
    So doof wie es klingt: die Kavitation in den Kolbenringeningen bei 0W-30, in 100 Stunden, wird 40% häufiger beobachtet als bei 5W-20. Kavitation wird wahrscheinlich in der GÖA sichtbar sein, aber auf keinem Fall macht sie sich auf einer Magnetablassschraube sichtbar."

    Original: https://www.oil-club.ru/forum/topic/39…comment=1582331

    Einmal editiert, zuletzt von DIMA312 (4. März 2020 um 00:57)