Motul 300V Competition 15W50 / Redline Racing 15W50 Analysereihe - E46 M3 / S54

  • Ich muss sagen ich finde die Analysereihe sehr interessant. Obwohl das Redline Racing gerade für solche Einsatzzwecke konzipiert ist hat es in meinen Augen schon sichtbar schlechter abgeschnitten. Die Intervalle sind sehr kurz, auch zeitlich mit nur wenigen Monaten, daher auch für ein Racing Öl faire Bedingungen

    Das Motul hat nicht nur im Bereich Eisen die Nase leicht vorn, sondern gerade im Bereich Kupfer/Blei deutlich bessere Werte.

    Der extreme Viskositätsverlust zeigt wie hart ein S54 zum Öl sein kann. Auch wenn Blackstone was die KV100 angeht immer eher niedrig liegt, das ist schon enorm. Aber auch hier hat das Redline das nachsehen, höhere KV40/100 und niedrigerer Viskositätsindex sprechen ja eigentlich für noch stabileres Öl als das Motul. HTHS wird bei den Racing Produkten nicht angebeben, ich denke er liegt aufgrund der enormen Additivmenge unter den Werten des normalen Redline (5,8) aber wohl kaum unter 5,3 (Motul)

    Datenblatt Redline, Datenblatt Motul

    Hat mich echt erstaunt die Analyse!

    Gruß

    Karsten

  • Wobei die letzte Analyse mit Redline 15W-50 schon in die bessere Richtung ging, die ja auch mit mehr Verschleißmetallen durch das Altöl belastet war.
    Edit:
    Zu dumm zum Lesen. Das Motul sieht deutlich besser aus.

    Aber sehr beeindruckend, wie vermutlich sämtliche ViV zerlegt wurden.

    Gruß Julian

  • Wäre interessant wenn noch eine Analyse vom normalen Full SAPS Redline als Vergleich gegeben hätte. Könnte mir vorstellen, dass dieses eventuell sogar besser abgeschnitten hätte, als die Race Version.

    :aral: Ultimate 102 :she: V-power Racing 100 :red: 10W50
    :milloil: [color=#000000]CRX LS 75W90 NT+

  • Tolle Analysenreihe. :daumen: Die Ergebnisse sind recht aufschlussreich und beeindruckend. Lagerverschleiß auf null reduziert.

    Das 300 Chrono 15W50 ist definitiv kein Longlife, aber ein super "Racing" Öl. TBN (Kalzium) reduziert, viel Moly, viel Ester.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Also ich würde behaupten es gibt kaum eine beständigere Produktreihe als die Motul 300V Serie. Die Öle wurden nur einmal in der näheren Vergangenheit in Ihrer Formulierung angepasst, das war 2011. Im Gegensatz zu anderen Herstellern wurde das auch (natürlich werbewirksam) publiziert. Ja in anderen Bereichen hat sich Motul nicht immer vorbildlich verhalten, aber bei den 300V Ölen kann man sich wohl drauf verlassen.

    FÖA Analyse von 2018 passt, GÖA ebenfalls (mit realistischeren Werten, die FÖA war Oilcheck typisch mal wieder an den unteren Grenzen).

    Will ganz sicher auch nicht Redline schlecht reden, sind top Produkte, keiner weiß was für Trackdays das waren, vielleicht waren die Analysen 2-4 auf noch härteren Strecken, vieleicht gab es da ne langezogene Senke wo einem mit (vielleicht Slicks?) der Öldruck kurzzeitig abhaut? Weiß keiner. Tendenziell lag es halt etwas dahinter. Besonders der höhere Viskositätsverlust trotz höherer KV100 und höchstwahrscheinlich dickerem Basisöl hat mich erstaunt.

    Wenn ZDDP Werte in dem Bereich nicht mal bei dem Einsatzprofil einen Vorteil bringt, würde ich sowas auf keinen Fall verwenden. Von Spezialanwendung wie Dragster etc. mal abgesehen. Die API hat meines wissen von 1200ppm über 1000 auf 800 reduziert und dadurch gab es vereinzelt Probleme mit alten Ventiltriebskonstruktionen ("flat tappet"). Daher denke ich das Produkte mit 1200ppm (wie das Motul) in modernen Motoren (der S54 hat ja einen mechnischen Ventiltrieb mit Schlepphebeln ohne Rollen) ausreichend sind. Klar ein bischen Reserve ist schön aber mehr als 1400-1500ppm sehe ich eher als kontraproduktiv an. Ein bischen Raum zum Leben brauchen ja auch die anderen Additive noch (ZDDP und Kalzium/Magnesium konkurrieren ja um die Metalloberfläche). Zumindest bei auch im Alltag eingesetzten Autos.

    Höchst interessant wären 1-2 Intervalle mit normalem Redline 15W50 gewesen.

    Gruß

    Karsten

  • Seit wann sind im 50WT mit nem VI von 140 ViV? Auch die Grundöle können zerscheren...

    Das Redline hat ja von Haus aus eine um 1,1 dickere KV100 als das Motul, der Viskoabbau ist absolut enttäuchend, kommt ja fast als 30er raus und das nach den paar Metern Rennstrecke (beim 24h Rennen auf dem Ring fahren die Dinger mal eben die 3fache Distanz).
    Einfach nur heftig, so einem M Motor scheint kein Öl gewachsen, das Motul hat ja auch extrem gelitten.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Vor allem können Additive zerscheren, davon hat das Redline natürlich mehr.

    Ich sehe es aber nicht ganz so kritisch. Das ist die erste Analyse welche ich von einem S54 sehe die so extreme Verluste hat, dazu in so kurzer Zeit. Blackstone fällt tendenziell eher niedriger aus bei der KV100 (man findet nahezu keine FÖA bei Blackstone wo die KV100 nicht unter der im Datenblatt liegt, Redline 10W60 mit 25,9 wurde zB mit 24,0 gemessen), bischen Sprit ist auch drin und die Fuel Angabe bei Blackstone ist auch so ein nettes Schätzeisen, da ist Ölcheck deutlich konstanter.

    Der S54 ist brutal zum Öl (Langhuber mit hoher Drehzahl und hohem Mitteldruck, schmale Lager an der Grenze zur Mischreibung, Doppelkette, mechanischer Ventiltrieb ohne Rollenschlepphebel), aber normal ist das nicht. IdR kommt Castrol 10W60 (KV100 knapp über 22mm²/s) mit 17,5-19 wieder raus, ganz selten mal als SAE40 (10-25tkm Intervalle, ja ich weiß zu lang :( ). Klar 5W50 kommt da immer im Bereich SAE40 raus, geht nicht anders.

    Daher kann ich auch keinen verstehen der meint in dem Motor reicht ein 5W50, der Viskositätsverlust und die Lagerschalen sprechen eine andere Sprache. Wenn man damit nur im Alltag mit halbgas und <6000upm rumeiert geht das vielleicht, aber dann ist es der falsche Motor :D

    Gruß

    Karsten

  • Kann ich mir nicht vorstellen, ich denke das hätte er wohl erwähnt, zumal der Spriteintrag ja unverändert vorhanden ist. 0,5-1% Sprit ist auch normal bei dem Motor und weit weg von kritisch. Hier sind es bis zu 2%. Mir sind auch keine Fälle von defekten Einspritzdüsen bekannt, zumindest keine wo es dadurch zu Schäden kam, bei Direkteinspritzern ja durchaus ein Thema. Ich weiß von einer Motorrevision mit >300tkm da wurden die Düsen im Bosch Tester auf das Strahlbild geprüft einer war minimal schlechter als der Rest aber voll OK, nach einem Ultraschallbad waren alle wieder gleich und wurden auch wieder eingebaut.

    Generell sind die Saugrohreinspritzenden BMW da total unauffällig, die Düsen sind idR von Bosch und halten. Das Drama begann dann ab N53 mit den Injektoren der DI-Motoren.

    Gruß

    Karsten

  • Trotzdem kennen wir nicht alle Bedingungen. Z.B. höchster Verschleiss und Kraftstoffeintrag wurde im Winter (Fahrprofil in Cincinnati?) festgestellt - durch Kaltstart?
    Redline gehört zu 20w-50 (CCS@-15: 3500) und hat kein ViV.

  • Redline sagt 15W50, warum Sie den CCS bei -15°C angeben weiß ich auch nicht. Aber das normale (nicht Racing) 15W50 liegt bei 6500@-20°C und das 20W50 bei 5000@-15°C, damit wird das wahrscheinlich der Grenze zwischen 15 und 20W liegen. Aber das spricht ja für das Redline, noch dickeres Basisöl, trotzdem deutlicher Viskositätsverlust.

    Klar kennen wir nicht alle Bedingungen, aber zum Fahrprofil schreibt er "all track miles" und die Verschleisswerte waren im Sommer auch nicht besser.

    Gruß

    Karsten