Nur mit einer korrekten Momenten-Information
ist im fahrdynamischen Grenzbereich überhaupt ein gezielter und schneller Regel- Eingriff zur Wiedererlangung der Fahrstabilität möglich. Und welches modifizierte Motorsteuergerät stellt noch das korrekte Moment auf den Bus ?
Das ist in Zeiten der dekalibrierten Kennfelder tatsächlich ein riesen Problem. Es geht hier einerseits um das ESP, andererseits aber auch um das korrekte Lastsignal für nachgeschaltete Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebe, die zum verschleißarmen Betrieb auf ein vom Motorsteuergerät korrekt ermitteltes Lastsignal angewiesen sind. Zudem haben viele Motoren zur Minimierung der inneren Reibung eine lastabhängige Kolbenbodenkühlung, wie z.B im Mercedes W176 verbaut. Weiß das Steuergerät nicht mehr, was es da eigentlich rechnet sondern spritzt stumpf den vom Tuner programmierten Murks ein, können kritische Temperaturbereiche erreicht und überschritten werden, weil die Kolbenbodenkühlung nicht aktiv ist, obwohl sie es sollte.
-Um einen Datensatz für nur eine Motorvariante abzustimmen ist mindestens 1 Woche intensiver Prüfstandsarbeit (im Fahrzeug dauert es noch länger ! ) notwendig. Wenn man mit dem Wissen die Prüfstandskapazität und die Manpower mit dem angebotenen Portfolio des Tuners vergleicht, dann kann man leicht einschätzen, wie viel von den angebotenen Datensätzen "auf seinem eigenen Mist " gewachsen sind.
Grundsätzlich ja! Aber auch das gilt nicht immer. Die Fahrzeughersteller selbst fahren eine Reihe von haltbaren Kennfeldern aus, die auf Test- und Pressefahrzeugen appliziert werden, um einen Wettbewerbsvorteil zu generieren, wenn z.B. die auto motor und sport den neuesten Supermotor aus dem Konzern testet und dann die tollsten Zeiten von 0-200 oder auf der Nordschleife rausfährt. Vor wenigen Tagen erst hat der Audi RS Q8 in 7:42 min die Nordschleife umrundet. Und das mit über 2 Tonnen und 600 PS. Das ist schneller als ein BMW M3 CSL. Wie hilft man dem ganzen auf die Sprünge? Na mit anderer Software natürlich. Braucht niemand zu glauben, solche Autos wären mit Serienleistung unterwegs. Diese Kennfelder jedenfalls geraten mit der Zeit in den Umlauf und werden unter den Tunern verteilt. So ist es möglich, dass z.T. -7° mehr Zündung gefahren wird als Serie (was ich als Tuner niemals zu programmieren gewagt hätte) und die Motoren trotzdem reihenweise und tausende von Kilometern halten.
Ich finde, wenn es nicht am Limit ist, ist es ok. Jeder sollte sich vorher darüber im Klaren sein, bei einer Leistungserhöhung. Mein Astra ist auch abgestimmt, aber eben nicht mit vollem Drehmoment bei einsetzen des Laders, sondern moderat und bei 4000Umin steigt das Drehmoment weiter, aber auch nicht bis max. Das sollte dem Motor nicht Schaden.
Entschuldige, aber da gibt es nicht viel zu "finden". Zum einen weiß kaum jemand, wo das Limit ist (woher auch?) und zum anderen geht besonders Opel nicht verschwenderisch mit Sicherheitsfaktoren beim Bauteilschutz um. Es gibt dort Motoren, die bereits in Serienabstimmung nahe der Materialermüdungsgrenze laufen. Man muss schon wissen, was man tut.