Multimeter - Stromzangen - Endoskope - elektronische Helferlein

  • Nach dem Batterie-Tester und neuem Ladegerät habe ich mich mal mit Multimetern beschäftigt.

    Vorgestern beim Messen und Prüfen der Ladegeräte hatte ich kurz das Zangenmultimeter vom Chef. Doch irgendwie konnte ich das nicht in Ruhe machen und ehe ich die Werte per Foto festhalten konnte, hatte Chef das Gerät wieder eingepackt. :roey: :grins3:

    Daher werde ich mir ein eigenes Zangenmultimeter zulegen und die Messungen in Ruhe wiederholen.
    Mein Chef hat das Mastech MS2138, mit so ziemlich allen Funktionen die man so gebrauchen kann:

    Ich möchte jedoch ein kleines Gerät mit den wichtigsten Funktionen haben und bin nach viel Sucherei sowie Recherche auf das recht preisgünstige UNI-T UT210D gestoßen.

    Es ist nur 17,5cm lang und bietet alles was ich mir so vorstelle.
    Die UT210-Serie gibt es in verschiedenen Ausführungen, wobei das UT210E (komischerweise) das beliebteste Gerät ist.

    Es sei noch gesagt, dass es die UNI-T Geräte u.a. auch als Voltcraft-Label (Hausmarke von Conrad) gibt, jedoch zu höheren Preisen.
    UT210E = VC-330 https://www.conrad.de/de/p/voltcraft…00-1307544.html
    UT210D = VC-335 https://www.conrad.de/de/p/voltcraft…00-1419512.html

    Warum nun also das "D" anstatt das "E"?
    Dies hat folgende Gründe:

    UT210E

    • DC A = bis 2A - 0,001 /// bis 20A - 0,01 /// bis 100A - 0,1
    • Drehschalter auf Ampere = immer AC als Standard, auf DC muss jedes Mal umgestellt werden
    • dritte Nachkommastelle (mA) bis 2A sind unnütz, da nur Werks-Kalibrierung
    • max. 100A

    UT210D

    • DC A = bis 20A - 0,01 /// bis 200A - 0,1
    • Drehschalter getrennt für A-DC und A-AC, automatische Umstellung der Nachkommastelle
    • max. 200A
    • zusätzlich Temperaturfühler


    Der kleine Vergleich zeigt die für mich entscheidenden Punkte ganz klar auf.
    Damit die dritte Nachkommastelle auch Sinn macht, müsste das Gerät mindestens nach ISO, wenn nicht gar DAkkS kalibriert sein. Die Abweichungen liegen nämlich locker im 6-12mA Bereich, und somit kann ich darauf gerne verzichten, zumal mA eh nur bis 2A ginge.
    Dann wäre da noch der Drehschalter, dieser bei den A-Positionen AC als Standard hat. Man muss also jedes Mal mit "SELECT" auf DC umstellen, auch wenn man nur von 2A auf 20A wechselt. Das ist übrigens der Punkt, den die Meisten kritisieren und dieser auch für mich ein Dorn im Auge ist. Darum frage ich mich, warum das "E" so beliebt ist?!
    Beim "D" wählt man direkt A-DC oder A-AC, und den Rest macht das Gerät automatisch. Dazu kann es max. 200A messen, was ein weiterer Pluspunkt ist.
    Und als i-Tüpfelchen bietet das "D" einen Temperaturfühler. Damit kann ich dann auch endlich mal messen, wie viel °C minus mein Eisfach schafft.

    Insgesamt ist das UT210D/VC-335 also klar im Vorteil und wird es zu 90% werden.

  • Das ist schon sehr in Ordnung für den Hausgebrauch. Nur so ganz günstige Zangen aus dem Baumarkt, die dann nur eine Stromart können (AC) sind Mist und so natürlich (beim KFZ) nicht zu gebrauchen.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Ich denke auch, dass das Teil für den Heimgebrauch und das KFZ sehr in Ordnung geht.
    Ein Zangenmultimeter mit nur A-AC ist für mich völlig uninteressant. Gerade A-DC ist es ja, was ich haben will. Da gibt es im Verhältnis auch nicht so viele Geräte die das unterstützen.

    Du kennst Dich doch damit aus, gell?
    Ich finde es echt heftig, was selbst die kleinen Stromzangen mit A-AC/DC von Benning, Extech, Testboy, Testo usw. kosten. Und die haben dann auch nur eine Werks-Kalibrierung, auch wenn die schon sehr gut ist/sein sollte.

  • Das ist wie bei Elektro Werkzeug. Für den Profi im täglichen Einsatz ist vor allem die Robustheit unter allen Bedingungen auch bei leichter Misshandlung wichtig. Das macht ein Produkt teuer.

    Andere Materialien und konstruktive Maßnahmen, inklusive aufwendiger Tests bezüglich Lebensdauer. Und die eine oder andere Funktion, bessere Displays und Knöpfe, und so weiter.

    Das macht alles Sinn. Aber wenn man ein Gerät nur braucht, um es alle paar Tage oder Wochen mal zu benutzen, tut es auch ein viel günstigeres.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • Maddin, schaue mal hier: https://www.amazon.com/Extech-MA63-Tr…/dp/B01BEVDSV6/

    Das ist zu 100% das UT211. Und da darf man dann mal eben einen saftigen Extech-Preisaufschlag zahlen.
    Und da gibt es mehrere Beispiele, dass die UNI-T Geräte einfach umgelabelt sind.

    Ich glaube, oft sind die Messgeräte von den "Premium-Herstellern" völlig überteuert. Bei Fluke, Peak Tech und Testo z.B. mögen die Preise noch halbwegs gerechtfertigt sein. Doch Amprobe, Testboy, Extech und Benning finde ich mehr Schein als Sein. Da gibt es auch negative Berichte, dass die Geräte langsam arbeiten und/oder nicht genauer als günstige Vertreter sind, was für die aufgerufenen Preise einfach ziemlich mies ist.

  • Klar, auch hier gibt es Schein und sein und völlig identische Geräte von verschiedenen Marken. Und aufgekaufte Marken, BEHA und AMPROBE sind zum Beispiel das gleiche.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • CEM ist ein chinesischer Hersteller von Multimetern. Die Geräte werden weltweit unter einer Vielzahl von unterschiedlichen Namen vertrieben.

    http://www.cem-instruments.com/en/Index/index

    Allerdings können im optisch gleichen Gehäuse auch komplett andere Platinenlayouts stecken. Hier ist Vorsicht geboten!
    Im Zweifel sollte man die Datenblätter vergleichen. Insbesondere in der Genauigkeit können sich extreme Unterschiede ergeben.

  • Das Messleitungs-Set ist heute bereits eingetroffen.

    Geliefert wie bestellt, alles dabei.
    Die Messspitzen sind schön dünn, und man kann die beiden kleineren Krokodilklemmen aufstecken.
    Dazu die Bananenstecker-Kabel (die man direkt ins Messgerät stecken kann) auf diese die großen Klemmen passen.

    Sind natürlich keine high-end Messkabel, doch sie machen einen ganz guten Eindruck, und für mein bisschen messen am KFZ ist das völlig in Ordnung.
    Wichtig waren mir vor allem die Krokodilklemmen in verschiedenen Größen, damit ich bei gewissen Dingen nicht mit den Messspitzen arbeiten muss und die Hände frei habe.

    Für den Preis geht das Set echt in Ordnung. :daumen:

  • Gestern kam das UNI-T UT210D Zangenmultimeter an. :post:

    Ist echt ein klasse Gerät, und so schön kompakt.
    Getestet habe ich bis jetzt NCV zur Erkennung von Stromleitungen in der Wand oder ob überhaupt Strom an Steckdosen/Kabeln anliegt.
    Spannung DC, Ampere DC und den Temperaturfühler. Funktioniert alles bestens. Die Messwerte sind soweit völlig in Ordnung, es bestätigt sich aber, dass bei der DC Ampere-Messung die dritte Nachkommastelle mehr als überflüssig ist.
    Die Stromzange reagiert auf Magnetfelder, und so auch auf natürlich vorhandene Magnetfelder. Nachdem man A-DC eingeschaltet hat, werden bereits schwankende Werte angezeigt, und bei jeder Bewegung ändern sich diese enorm.
    Am besten ist es also, das Gerät hinzulegen, die ZERO-Taste zur Nullung zu drücken, und dann das Kabel vorsichtig in die Zange zu legen. So erhält man eine gute Messung der Stromstärke. Das ist übrigens bei jeder Stromzange im A-DC Modus so.

    Insgesamt ist das Teil echt praktisch, quasi ein kleiner Alleskönner. Die Wahl des UT210D anstelle des UT210E war genau richtig, ich bin echt zufrieden. Dieses ständige Umschalten von AC auf DC bei Ampere würde mir nämlich echt auf die Nerven gehen.

    Mehr zu den Messungen gibt es dort im Ladegerät-Thread: Beitrag #154


    Mein Eisfach schafft -19°C, hatte ich gestern Abend noch gemessen. Heute dann Restwärme im Motor:


  • Am besten ist es also, das Gerät hinzulegen, die ZERO-Taste zur Nullung zu drücken, und dann das Kabel vorsichtig in die Zange zu legen.

    Hallo Tequila009,

    das Messgerät sollte möglichst nahe an der Messquelle auf Null gestellt werden.
    Am besten:
    - die zu messende Leitung soweit als möglich von anderen Leitungen entfernen,
    - die Zange auf die Leitung legen (hochkant bereits in Stromrichtung),
    - Zero drücken,
    - anschließend Zange öffnen und Leitung einlegen.

    So sind die Werte am genauesten.

    Gruß

  • Jep, man kann es auch sehr exakt machen wie Du es beschrieben hast.

    Bei der letzten SUAOKI-Messung habe ich das Kabel direkt in die Zange gelegt, genullt, und dann an die Batterie angeschlossen. Das dürfte dann noch genauer sein.
    Aber sowas sehe ich mehr als Spielkram an, denn ob nun 0,02A mehr oder weniger angezeigt werden, ist beim KFZ ziemlich egal.

    Anders sähe es aus, wenn man Kriechströme messen möchte. Doch dafür benötigt es auch ein entsprechend kalibriertes Gerät. Das ist ja genau der Punkt, warum ich das 210E so unsinnig finde. Diese 0,001 sind doch völlig gewürfelte Werte.
    Wenn man DC mA so genau wie möglich messen möchte, führt in meinen Augen kein Weg daran vorbei, ein ISO oder DAkkS kalibriertes Multimeter zwischen zu klemmen. Diese Magnetwellen-Messung hat da einfach ihre Grenzen.

  • Messe beruflich regelmäßig mit einer Prozess-Strommesszange im mA Bereich. Dementsprechend bin ich da etwas sensibilisiert.
    Im mA-Bereich sind das schnell Welten, wenn man zu locker damit umgeht.

    In dem Bereich kann man nicht immer mit einem normalen Multimeter messen.
    Insbesondere, da bei dieser Messmethode eine Trennung des Stromkreises erforderlich wäre.

    Im Kfz-Bereich hast du recht. Da kommt es auf 20mA +/- eher nicht an.


  • Klar, der Nachteil mit einem Multimeter ist eben, dass es zwischen geklemmt werden muss. Was das angeht, ist eine Stromzange natürlich unwahrscheinlich komfortabel und teilweise wohl auch unerlässlich.
    Was kostet so eine Prozess-Stromzange? 500-800€?

    bm-g120, auf dem Foto siehst Du unten mittig die Öleinfüllöffnung und ein weißes Kabel hinein ragen. Habe den Fühler in einen mit Öl gefüllten Schraubenkopf gehalten. :grins3:

  • Also die Geräte von Fluke sind mMn TOP (und natürlich entsprechend teuer), aber Peak Tech? Für mich jedenfalls einige Klassen unter Fluke.
    Habe privat nur ein normales Multimeter im Einsatz: ein altes, damals aber noch teures Voltcraft (Metex).
    Ohne Stromzange und nur für Amperemessungen bis 20A "unfused" geeignet. Die kleineren mA-Messbereiche sind aber weit entfernt vom Idealfall des 0-Ohm-Amperemeters, bedeutet also dass die Messergebnisse durch die Messung verfälscht werden.

  • Habe nochmal bisschen gelesen. Peak Tech scheint doch nicht so dolle zu sein, hatte anfangs einen falschen Eindruck gehabt.
    Mir ging es darum, ob ein Gerät seinen Preis Wert ist. Es kann also auch günstiger sein und unter Fluke liegen, Hauptsache das Preis/Leistungs-Verhältnis passt.

    Testo ist z.B. auch günstiger als Fluke, und soweit ich das recherchiert habe, sind das top Geräte.

  • Nach nun gut über einem Jahr mit dem UNI-T UT210D eine kleine Zwischenmeldung.
    Das kleine Zangen-Multimeter war zuletzt beim beobachten des Ladevorgangs im Einsatz: Beitrag #302
    Es funktioniert einfach und macht was es soll. Allerdings wurde es nicht oft benutzt, glaub so 6-7 Mal. Öfter benötige ich es im Normalfall nicht, daher reicht mir auch solch ein preiswertes Gerät.

    Echt praktisch ist immer wieder die kleine Größe. Das Multimeter im Täschchen bekommt man nahezu überall verstaut und ist fix einsatzbereit. Bis jetzt kann ich das Teil absolut empfehlen. :yes:

    Kleiner Tipp, aktuell im Angebot für 35€ zu bekommen: https://www.reichelt.de/stromzange-dig…0d-p158276.html
    Ich hatte damals 44€ bezahlt.