Aral SuperTronic 0W-40 - BMW 550iX (F10 mit N63B44TÜ) - 9.380Km, 7.087Km

  • Es geht um einen BMW 550iX (F10 mit N63B44TÜ) mit 70.000 km. Bei 40.000 km wurde der Motor ausgewechselt (bekanntes Injektor-Problem). Beim Kauf des Wagens bei 60.000 km wurde im Rahmen des großen Service das Öl gewechselt, verwendet wurde das jetzt analysierte Aral SuperTronic 0W-40 (LL-04). Aktuell hat der Wagen 70.000 km auf der Uhr. Da er hauptsächlich für Kurzstrecke und im Stadtverkehr genutzt wird, wurde das Öl vorsichtshalber bereits nach ca. 10.000 km gewechselt. Tägliches Pendeln je Strecke ca. 10 km und am Wochenende Fahrten auf der AB auch mit hohem Tempo, je Strecke etwa 100 km einfach. Jahresfahrleistung etwa 10.000 km. Das hier analysierte Öl war ca. 10.000 km, also etwa ein Jahr in Verwendung. Der Motor verliert etwas Kühlwasser, auf ein Jahr ca. 1,5 Liter. Die Leckage wurde bisher nicht gefunden. Gibt die Analyse einen Hinweis ob das Kühlwasser verbrannt wird? Auch hat der Wagen absolut null Ölverbrauch, der Ölstand hat sich in den einem Jahr nicht im geringsten bewegt (stand auch zum Zeitpunkt des Ölwechsels noch auch Maximum). Kann der Ölstand evtl. durch Benzinverdünnung verfälscht worden sein? Sieht der Fachmann in der Analyse anbei Auffälligkeiten? Ich würde eigentlich vorsichtshalber bei dem Aral 0W-40 mit dem jährlichen Wechselintervall bleiben wollen, Kurzstrecke ist eigentlich Gift für jeden Motor.

  • "IR Glykol negativ" heißt es ist kein Kühlwasser im Öl :tät: Das Wasser geht also irgendwo anders flöten. Der Kraftstoff Eintrag ist mit 0,3% auch sehr gering. Die Verschleißwerte sind nicht super aber auch nicht richtig schlecht. Das Öl hat aber auch schon gut gelitten (BN, Oxidation), die Visko/Stabilität des Öls scheint aber passend zu sein da sie kaum von der FÖA abweicht.
    Den Intervall auf keinen Fall erhöhen, ich kenne den Motor nicht aber bei dem Anwendungsfall würde ich bei 0W40 bleiben aber das von Rowe nehmen.

    :red: Euro Series 5w40

    :aroi: AR 9100

    :she: V-Power

    :rav:MTF3+VSG 70/30

  • Hallo,

    der Wechsel war nicht zu früh.

    Glykol wurde im Öl nicht nachgewiesen, d.h., dass die Kopfdichtung in Ordnung sein wird.

    TBN ist gesunken, Oxidation ist gestiegen, das Öl hätte man auch nicht mehr länger im Motor lassen sollen.
    Verschleiß wäre vermutlich in weiteren 5000 Kilometer deutlich angestiegen.

    Benzineintrag ist erfreulich niedrig.

    Aluminiumverschleiß ist etwas erhöht. Kurzstrecke wird sich vermutlich auch auf den Kupferwert niedergeschlagen
    haben. Der N63 ist aber auch für Schäden im Kurbeltrieb bekannt (Pleuellagerschäden).Schäden durch defekte
    Injektoren und Probleme mit den Kettentrieben sind weitere Problemzonen.

    Auf ein Öl mit etwas höherer Viskosität umsteigen und Kupfer beobachten.
    Intervalle auf max. 10.000 Kilometer festlegen. Alles weitere in einem Beratungsthread. :yes:

    Gruß Julian

  • Moin BMW-N63 und besten Dank für Deine Analyse. :handschake:

    Diese stellt eine top Basis für eine Öl-Beratung bereit. :daumen:
    Wenn Du möchtest, eröffne einen Beratungs-Thread mit der Info-Liste und verlinke dort zu Deiner hiesigen Analyse.

    Die weitere Ölwahl kann somit sehr gezielt geschehen. Die Öl-Spezis hier wissen die Lage zu deuten und können Dir anhand Deiner Infos weitere Details nennen sowie passende Öle vorschlagen. :yes:

    EDIT
    Wie ich gerade sehe, hast Du bereits eine Beratung eröffnet. :to:

    Öl-Empfehlung für BMW 550iX, F10 mit N63B44TÜ

  • @N55
    "Alu und Kupfer sehen nach viel Last, wenig Drehzahl aus, bei nicht betriebswarmen Motor."

    Dein Einwand interessiert mich sehr! Beim täglichen Pendeln hält die Automatik die Drehzahl quasi permanent unter 2000 U/min, wegen dem hohen Drehmoment des V8 reicht das auch leicht um im Verkehr mit zu fließen. Ich schone den kalten Motor grundsätzlich immer, Drehzahlen über 2500 U/min fahre ich erst dann wenn das Öl warm ist, ca. 100-110°C (z.B. im "Sportmodus" des Getriebes, mit angehobenen Drehzahlen und höheren Schaltpunkten). Schade ich dem Motor damit eher, deiner Meinung nach?

  • Der @hartmut beschreibt das ganz gut #434.
    Seine Argumentation ist für mich schlüssig.

    2500 U/min bekommen alle meine Benziner wenn sie kalt sind, der Opel sogar fast 3000 U/min. Lt. GÖA passt ihm das, beim BMW sehe ich es nächstes Jahr.

    Gut, für Kurzstrecke habe ich halt auch nen extra Fahrzeug 8)

  • Ein kurzes Update zum Thema. Das Aral SuperTronic 0W-40 wurde durch Ravenol VST SAE 5W-40 USVO ersetzt (mit Freigabe nach BMW LL-01). Der aktuellen Ölanalyse nach zu Urteilen, eine gute Wahl. Nach der eher schlechten Erfahrung mit dem Aral Öl, habe ich vorsichtshalber den Ölwechsel vorgezogen. Nochmals vielen Dank für die Unterstützung aus dem Forum!

  • Eine Halbierung der Verschleißwerte sehe ich nicht:
    Fe: Aral 2,88mg pro 1000km Ravenol 1,98mg pro 1000 ergibt 31% Verschleißvorteil

    Alu überschlagsmäßig -20%

    Nur Kupfer fast 50%

    Man muß auch bedenken, daß die Verschleißwerte mit der Laufleistung überproportional steigen (Nachteil für Aral). Wird durch die Restölmenge wieder etwas ausgeglichen (Nachteil für Ravenol). Gesamtvorteil würde ich mit 30% schätzen, was aber zweifellos ein gutes Ergebnis ist. Insgesamt müßte aber trotzdem noch mehr drinnen sein, Eisen 1,98 ist nicht Weltklasse.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Wenn ich es richtig gelesen habe war das Aral fast genau 12 Monate und fast 9400 km im Einsatz, das Ravenol 21

    Monate und 7000 km. Bei 40tkm gab es einen neuen Motor, nun sind 80tkm (40tkm mit dem neuen Motor) gefahren. Bei 60tkm (20tkm mit dem neuen Motor) war das Verkaufsservice mit dem Aral. Ist bekannt was zwischen 40 und 60tkm (bzw. 0 bis 20tkm des neuen Motors) gemacht wurde?

    Zweifelsohne ist die letzte Analyse besser, was für den Motor entscheidend und wichtig ist. Um aber die Analysen wirklich seriös zu vergleichen bräuchte man schon noch mehr Informationen, z. B. genaues Fahrprofil und Servicehistorie.

    Nur als Gedankenspiel: Es wäre ja möglich, dass das Aral die 0 bis 20tkm Erstfüllung ausspülen durfte...

  • Mich wundern die schlechten Werte des Aral auch. Stimmt, man müßte die Hintergründe genau kennen.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

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  • Etwas höhere Eisenwerte bei dünneren Basisölen zeichnet sich bei BMW Motoren schon immer ab. Gerade Eisen sinkt tendenziell. Aber auch im Bereich Gleitlager profitiert man, da das Motoröl mit dem dickeren Basisöl unter Scherung stabiler ist. Es gleicht eher einer newtonschen Flüssigkeit, der Viskositätabfall unter Scherung ist niedriger als bei Polymerbomben (0W-40, 5W-50...).

    Ich würde aufgrund der positiven Tendenz auf Ravenol RCS 5W-40 umölen. Wie schon damals im Bereitungsthread erwähnt ist das Ravenol VST, wenn Du auf die LL01 Freigabe angewiesen bist, eine gute Wahl. Ohne Freigabe Ravenol RCS 5W-40 o. Rowe Synth RS 5W-40. Das Rowe Synth RS 5W-40 wird sich mMn mindestens so gut schlagen wie das Ravenol VST, das Rowe RS ist aber etwas günstiger.

    Gruß Julian

  • Tequila009 20. Mai 2021 um 04:57

    Hat den Titel des Themas von „(Update 20210519) Aral SuperTronic 0W-40 - BMW 550iX (F10 mit N63B44TÜ), 70.000 km“ zu „Aral SuperTronic 0W-40 - BMW 550iX (F10 mit N63B44TÜ) - 9.380Km, 7.087Km“ geändert.
  • Bei 40tkm gab es einen neuen Motor, nun sind 80tkm (40tkm mit dem neuen Motor) gefahren. ...

    So gesehen liegst du da wohl richtig! Beim Motortausch nach 40tkm wurde das Öl gewechselt bzw. der neue Motor frisch befüllt, lt. Service mit BMW LL-04 0W-40. Also durfte das Aral vermutlich tatsächlich die Reste der ersten Ölfüllung auswaschen, denn einen Hinweis auf den üblichen 2.000 km Ölwechsel nach dem Einfahren des neuen Motors habe ich in den Serviceunterlagen nicht gefunden. Daher werden die hohen Verschleißwerte bei Eisen, Aluminium und Kupfer gekommen sein, die ich neben dem Einbruch der Basenzahl dem Aral in die Schuhe geschoben hatte. Etwa zu unrecht?

  • Ja, meiner Meinung nach zu Unrecht. Diese schlechten Werte sind abolut untypisch für das Aral. Außerdem ist das Aral als "Putzteufel" bekannt, d.h. die ausgesprochene Reinigungswirkung verschlechtert die Werte dann nochmals.

    Rechtlicher Hinweis - Haftunsausschluß: Ich übernehme für obiges keine Haftung. Meine Beiträge sind in bezug auf §645Abs.2 BGB (bzw. analoge gesetzl. Regelungen im Rest der Welt) als laienhafte Ratschläge / Empfehlungen anzusehen. Anwendung auf eigene Gefahr. Es entsteht kein Vertragsverhältnis. Gilt ebenso für grobe Fahrlässigkeit.

    Die E-Mobilität wird sich nie durchsetzen :fiwo:("Rohrkrepierer"). Synthetischen Kraftstoffen (HVO, XTL) gehört die Zukunft.:check:

  • Ich glaube auch, dass sich das Aral hier, auf Grund der Randbedingungen, unter seinem Wert geschlagen hat. Ich hab es jahrelang problemlos in etlichen Autos verwendet, für mich war die schnelle Durchölung beim Kaltstart im (österreichischen Alpen :lach2: ) Winter quasi hörbar... :grins3:

    Mit dem Wissen aus dem oil-club verwende ich jetzt aber 5W-40 Öle, hier wäre das Shell Helix Ultra 5W-40 meine Empfehlung. Mit dem Ravenol VST inkl. BMW-Freigabe bist du aber auch sicher gut unterwegs.