E-Autos - die alte neue Mobilität - Wasserstoff oder E-Fuels?

Für mich werden immer mehr Details den Unterschied machen. Ich denke die Autos sind mittlerweile auf einem recht hohen Niveau - den Unterschied werden die Feinheiten machen.

Gerade vorhin ein Video zum ID.3 Facelift gesehen. Wenn man dort Ladestationen anschauen will, die es in der Nähe gibt, dann kann man das nicht im eigentlichen Navi machen, sondern man geht in die App We irgendwas und sieht die dann dort. Ist klar, selbst das will ich aber nicht haben.

Was mich ungemein stört ist so ein ganzheitlich durchdachter Ansatz. Getreu dem Motto: Ich möchte dir dein Leben einfacher machen.

Ich warte immer noch auf Konfiguratoren von Herstellern, wo ich einfach sagen kann, ich fahre zu 70 % Autobahn und er schlägt mir dann den verbrauchsärmsten Motor vor.

Oder ich hätte gerne ein Pendelfahrzeug, dann werden E-Autos vorgeschlagen.

Der EQA ist unsere Kurzstreckengurke. Der Diesel für Langstrecken. Die Oldtimer für Spaß. Wasserstoff ist Unsinn.

Das ist wie Kernfusion: „in 25 Jahren ist sie wirklich endlich da“. Und das seit gefühlt 100 Jahren . Mercedes ist aus der Brennstoffzellenforschung komplett ausgestiegen.

Einen Toyota Mirai mit Brennstoffzelle möchte für fast 80.000 € niemand kaufen. Der W168 war als E-Auto geplant. Sandwichboden. Was blieb, war der große 54 Liter Tank.

Diesel mit 100 % GTL fahren. Oder HVO100. Generell XTL. Nur leider in Deutschland nicht für alle verfügbar, da (wirklich lächerlich) XTL die DIN für Diesel nicht zu 100 % erfüllen (die Dichte weicht geringfügig ab).

Unbestritten sind XTL Kraftstoffe dem fossilen Diesel in JEDEM BELANG (!) überlegen.

Mein S212 350 BlueTec 4matic läuft mit 100 % Shell GTL absolut perfekt.

Heute beim Tractor pulling gelernt, die Diesel traktoren fahren alle mit Care-Diesel. Der Rest mit Methanol. Geil.

Zitat von LordJunk

ich glaube Maddin wollte darauf hinaus, dass die Akkutechnologie der Schlüsselfaktor der E-Mobilität ist und der Natrium-Ionen-Akku ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung ist.

Genau so ist es. Wenn wir bei uns saubere, leise und "emmissionsfreie" Individualmobilität haben möchten, kann das nicht mit wahnsinnigem Ressourcenverbrauch von seltenen Elementen und damit einhergehender Zerstörung von Lebensraum anderswo einher gehen. Das ist keine akzeptable Lösung, erst Recht nicht im großen Stil, hochskaliert auf Milliarden Fahrzeuge.

Außerdem werden knappe Elemente immer teuer bleiben, bzw. für viele Bevölkerungsgruppen oder Gesellschaften unbezahlbar. Das wird einfach nicht funktionieren.

Eine immerhin ähnlich leistungsfähige Akku Technologie ohne seltene Elemente würde diese Probleme beseitigen.

Gleiches Problem betrifft die seltenen Erden in den Hochleistungsmagneten der Motoren. Aber auch hier gibt es technische Lösungsansätze. Aufwändig aber machbar, da wird dran gearbeitet.

Erst wenn diese Entwicklungen marktreif sind, kann das Elektroauto seinen Siegeszug antreten.

Ladeinfrastruktur ist nur zum Schnelladen problematisch. Ein bisschen laden dafür öfter oder länger geht theoretisch "an jeder Laterne". Ok, ganz problemlos ist das nicht, aber nicht so gravierend daß in jeder Straße das Energienetz völlig neu gemacht werden muss.

Schnelladen muss nur an der Autobahn in großer Zahl zur Verfügung stehen, und da eine Leitung zu verlegen und eine Trafostation hin zu stellen, ist sehr einfach.

soweit gebe ich dir Recht, eine Sache hast du aber noch vergessen,

Die Stromerzeugung,

Woher stammt der Strom, zu welchem Preis,

Die Frage ist aktuell noch vollkommen offen,

Ja, prinzipiell sehr schön das es ökobewusste Batterietechniken laaangsam in den Markt schaffen. Aber für die Kernargumente der Ersatzforderung, z.B. Reichweite, Gewicht, Ladezeiten, eben kein Fortschritt. Für mich kein Problem, als Freund von Technologiemix, aber für "only Battery" schlecht. Es kommt leider nie alles gute zusammen. Das macht es so schlimm sich von einer Technologie abhängig zu machen. Das haben wir jetzt mit Verbrennern "fast" ebenso und verteufeln es, weil der Diesel nicht zum Bäcker fahren sollte.

Das "alle" langsam an den Laternen laden stellt man sich auch leichter vor als es ist. Die Netze sind an der Stelle für die Laternen ausgelegt, nicht zum laden für EAutos, auch wenns nur 1-2kW sind. Da gibt es ein paar Pilotprojekte wo man von alten HV-Lampen auf LED umgerüstet hat und durch die freie Kapazität für 2 Autos Ladesteckdosen anzubauen und alle denken das sich das theoretisch unendlich skalieren lässt. Das geht wenn nur mit massiven Lademanagement für den "Stromkreis" und das will ich sehen. Wenn das genau so auf "hauptsache keinen Stress" wie die Heizung im MFH eingestellt wird, kommt am nächsten Morgen die Böse überraschung. Wenn man stattdessen an die Zuleitung der Hausversorgungen geht und gleichzeitig 1.Mio Wärmepumpen fordert wird das dicke Kabel auch hier sehr schnell zu dünn.

Ein Trafo ist nicht das Ende des Stromkreises und "hinstellen ist ganz einfach" passt nur wenn man nicht in Deutschland wohnt.

Ich stimme dir zu TigerRC aber man soll aufhören Gründe zu suchen, die dagegen sprechen statt dafür.

Gegen Ausbau von Infrastruktur, Diversifizierung der Energieinfrastruktur etc.

Für alles gibt es zu viele Ausreden.

Ich brauche nur einen Stellplatz mit Steckdose und wäre mit 2kW zufrieden. Pustekuchen.

Bei einem Durchschnittsverbrauch von +/- 20 kWh / 100 km mit 2 kW laden zu können reicht maximal für die Oma, die 2 x pro Woche zum Einkaufen fährt. Individualverkehr bedeutet für mich jederzeit eine beliebige Strecke fahren zu können, weil es eben gerade notwendig ist und das ist bei beruflicher Notwendigkeit und täglich, regelmäßigen Entfernungen von mehr als 200 km zur Zeit elektrisch nicht einfach und komfortabel möglich...

klingt als wäre ich ein Oma

2kw laden wäre über Nacht wärhend man schläft(8h Schlaf + 1h vorher und 1h nachher) doch schon grob 20kwh. Sind locker 100km pro tag.

Weiß ja nicht wo die Omas heutzutag so einkaufen fahren

Aber den meisten Autofahreren würde das reichen. Ist es doch meist nur zur Arbeit und zurück.

Wer 5 Tage die Woche täglich mehr als 100km fährt, sollte, wenn er etwas für die Umwelt tun will, eher über einen Umzug nachdenken. Spart dann auch Zeit. 500km die Woche sind nämlich schon 25tkm Jahresfahrleistung.

Ansonsten gilt wie Maddin schon erwähnt hat, dass das Schnelladen auf der AB am sinnvollsten ist.

Das E-Auto ist natürlich nur sinnvoll für kurze und mittlere Strecken pro Tag, aber das ist ja genau was der private Autobesitzer braucht.

Wer meint, sich für wenige Urlaubsreisen oder Verwandtenbesuchen pro Jahr ein Elektroauto mit riesiger Reichweite kaufen zu müssen, kann das tun, wirtschaftlicher sind andere Lösungen. Bei den Preisen für solche Fahrzeuge bin ich da raus. Rechnet sich überhaupt nicht.

Umdenken bei Urlaubsreisen mit dem eigenen Auto eröffnet auch neue Möglichkeiten: Zum Beispiel sich mal einen Camper zu mieten, mit der Bahn entspannt erste Klasse zu fahren statt sich den Wahnsinn im Reiseverkehr anzutun, ...

Zum Strom: PV und offshore Wind. PV läuft selbstverständlich nur tagsüber, passt aber zur Mobilität mit den ganzen noch zu bauenden Schnelladepunkten. Weil getankt wird ja auch vorwiegend und massenhaft tagsüber.

Offshore Wind für die Grundlast. Die flache Nordsee ist ausgezeichnet dafür geeignet.

Wir haben unseren MG5 seit November und knapp 6tkm. Er ist hauptsächlich für die Stadt, Kita, einkaufen, sporadisch pendeln (35-45km einfach) und Ausflüge am Wochenende. Dafür lade ich in der Regel 2x p.W. vormittags mit 2kW zu Hause und der Ladestand pendelt dabei zwischen 40 und 60%. Das schont den Akku und ich habe spontan immer >100km Reichweite drin, welche ich noch nie gebraucht habe. Wenn grössere Ausflüge geplant sind wird bewusst auf 80 - 100% geladen. Ich finde den Alltag damit völlig entspannt und muss mir keine Gedanken um Spritpreise und die Tageszeit zum tanken machen. Mit eigener PV sähe das wieder anders aus. Ja, bei uns im Haushalt stehen noch der A3 Diesel und der BMW für lange Strecken. Der nächste Urlaub (400km) ist aber wegen der Platzverhältnisse trotzdem im MG geplant. Bei 5h Fahrzeit machen wir mit dem Junior eh ne längere Pause und mit dem Schnelllader ist der Akku dann auch wieder fast voll. Ich bin selber etwas gespannt wie alles klappt, aber ganz zuversichtlich . Der Ladepreis an der Autobahn mit Ionity ist zwar doppelt so teuer wie zu Hause, dafür gibt‘s den Strom im Hotel for free .

Teilweise sind die reinen Energiekosten höher Schnelllader vs Diesel.

Aber das wird sich in einigen Jahren bessern, sobald es mehr Konkurrenz gibt auf dem Markt.

Der Umbau hin zu E-Mobilität wirft seine Schatten voraus. Das Getriebewerk von Opel bei Wien schließt alsbald, 300 Jobs fallen weg. (Dafür entstehen wohl 300 zusätzliche Jobs irgendwo in China für Batteriefertigung oder ähnliches ...)

Stellantis schließt Wiener Opel-Werk

Das Anfang der 1980er-Jahre gegründete Opel-Werk in Wien-Aspern schließt bald endgültig. Betreiber Stellantis sieht für das Werk, in dem derzeit noch rund 300…

wien.orf.at

Technischer Fortschritt und allgemein Veränderung der Welt macht sowas.

Wenn man nicht brunsdämlich gewesen wäre, wären längst weit über 300 in der Photovoltaik oder Windkraftanlagen Herstellung entstanden bzw. noch vorhanden.

Richtig, die Arbeitsplätze sind eben nicht bei uns entstanden, sondern in China. Böse formuliert fördern wir mit E-Mobilität die Chinesen, während wir uns selbst schaden ...

Würde ich jetzt persönlich nicht so sehen. Das ist eben die Globalisierung, die Vor- und Nachteile hat. Für jeden einzelnen der 300 Mitarbeiter kommt es doch nur an ob sie andere Jobs finden, mit denen Sie genau so zufrieden sind oder sogar zufriedener. Wandlungen in der Wirtschaft oder gar Umbrüche sind doch völlig normal, das gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben.

Sehe jetzt keine Schuld beim E-Auto. Die Verkaufszahlen gehen eh in den Keller ja E-Autos wachsen gegen den Markttrend, aber das erklärt eben nicht, warum man so handelt. Hätte behauptet, dass es ohne E-Autos sich ähnlich verhalten hätte, weil eben der Markt zurück geht. Wir würden da auch sagen: Die fetten Jahre sind vorbei.

Ich sehe es anders. Was Verbrennerantrieb betrifft, haben die deutschen Fahrzeughersteller noch gewisse technologische Vorteile (insbesondere im höherwertigen sowie Premium- und Sportwagensegment - hier auch die Italiener mit z.B.Ferrari). Was den E-Antrieb betrifft sehe ich hier keine internationalen Wettbewerbsvorteile. Die sehe ich mittel und langfristig eindeutig in China. Die Chinesen haben ja auch bei Rohstoffen für die Batterieherstellung zum Teil fast ein Monopol. Mir scheint, daß die europäische Politik das nicht ganz versteht.

Weil die Politiker nur Marionetten ganz anderer Strippenzieher sind.

Bin zwar noch kein reines chinesisches Auto gefahren, aber die vielen Youtubevideos bewegen mich eher dazu, dass die chinesischen Autos mehr Hype sind als Sein.

Mir fällt mittlerweile kein Hersteller ein den ich vor einem deutschen Hersteller oder sogar Tesla bevorzugen würde. Hatte große Stücke von Nio gehalten und von BYD, aber naja so super sind die Testberichte nicht. Sind ganz ordentliche Autos, aber für meinen Geschmack überteuert. Oder anders ausgedrückt: Die paar € Aufpreis würde ich in Kauf nehmen.

Wenn man sich aber so anschaut was für verrückte Fahrprofile ich habe scheiden E-Autos sowieso aus. Zudem möchte ich nach wie vor sehen wie E-Autos den ganzen Markt übernehmen. Sind ja nur Prognosen bisher, die müssen sich auch erst erfüllen.