E-Autos - die alte neue Mobilität - Wasserstoff oder E-Fuels?

  • @NK.1992 und andere:

    Habe vor kurzem meine erste Erfahrungen mit einem Tesla gesammelt und neuerdings auch eine PV Anlage mit Stromspeicher im Haus. Diese Anlage produziert soviel Strom dass ich nahezu autark von Stromkonzernen bin. Tagsüber ist ein starker Überschuss vorhanden, mit dem man lässig sein E-Auto laden und den Speicher füllen kann, so dass man auch nachts vom eigenen Strom versorgt wird. Im Prinzip braucht man also die Stromkonzerne mit ihrem alten Geschäftsmodell fast nicht mehr (außer vielleicht im Winter):
    Wegen dieser Entwicklung haben die Stromkonzerne in Panik unseren Wirtschaftsminister bearbeitet und versuchen aktuell eine EEG Novelle durchzudrücken, die eine Stromspeicherung und -Nutzung für Privatpersonen und Unternehmen unattraktiv machen soll. Sie möchten lieber weiterhin eingespeisten Solarstrom an der Strombörse für 3 Ct kaufen und für 30 Ct weiterverkaufen! Diese EEG Novelle verstößt aber gegen die -auch von Deutschland unterzeichnete -EU Rahmenrichtlinie RED2, die im Juli 2021 in Kraft treten soll. Unser Wirtschaftsministerium versucht also entgegen anders lautenden eigenen Aussagen den Ausbau erneuerbarer Energien im Interesse der Stromkonzerne auszubremsen und ist somit auf dem besten Weg EU-Recht zu brechen. Hier tobt also demnächst ein offener Streit auf dessen Ausgang man gespannt sein darf. (Kann man im Netz hunderte Links zu finden)
    Ohne Einbremsen der erneuerbaren Energien wären diese bereits 2030 in der Lage, den gesamten Strombedarf (statt der vom Wirtschaftsminister versprochenen 65%) Deutschlands einschließlich der E-Mobilität zu decken (aktuell sind es bereits über 50%). Bidirektionale zu ladende E-Fahrzeuge könnten dabei einen wichtigen (Speicher)-Beitrag leisten.

    Diese Woche hat nebenbei bemerkt Elon Musk ja seine neue Batterietechnologie vorgestellt, die praktisch ohne Kobalt auskommt und genauso schnell zu laden sein soll, wie ein Tankvorgang dauert. Auch auf diesem Gebiet tut sich einiges, wenn man visionär und konsequent eine Sache anfängt und durchzieht. Wenn ich da an die deutschen Auto- und Stromkonzerne denke, erfasst mich irgendwie eine ohnmächtige Wut, wenn man sieht, wie diese sich nicht auf einheitliche Normen bezüglich Stecker-, Lade- und Bezahlsysteme einigen können und so die Einführung der Elektromobilität unnötig behindern. Auch bei der Vernetzung der Systeme liegt man um Jahre zurück.

    Nun zu meiner Erfahrung mit einem geliehenen Tesla Modell 3 in der 485 PS Version auf Langstrecke (ca.550 km): Nach Übernahme des geladenen Autos habe ich das Ziel ins Navi eingegeben, worauf ein Routenvorschlag mit 2 Nachladungen unterbreitet wurde. (Anmerkung dazu: Tesla versucht immer innerhalb einer Batteriekapazität von 20-80% zu bleiben, damit mit maximaler Geschwindigkeit geladen werden kann). Nach Bestätigung der Route begann die Navigation und man konnte zu weiten Teilen autonom fahren bzw. gefahren werden, wobei die vorgemerkten Tesla Ladestationen automatisch angesteuert wurden. Natürlich passte an der reservierten Säule der Stecker und da Auto und die Säule kommunizierten, erfolgte das Bezahlen prakt. automatisch. Während der Wartezeit konnte man über die Cloud und dem großem Bildschirm mit seinen eigenen Dateien arbeiten oder sich über Netflix einen Film ansehen oder aber ein Videospiel spielen, wobei ein Rennspiel ganz drollig war, da man zum steuern des Spielfahrzeuges auf das Lenkrad und die Bremse vom Modell 3 zurückgreifen konnte. So waren die zwei jeweils rund 20 Minuten dauernden Ladepausen recht kurzweilig. Die Bedienung des Autos ist recht selbsterklärend, die Beschleunigungsfahrleistungen überragend und da mit Allrad und immer und sofort ohne vorheriges Gangsortieren vorhanden, im Alltag selbst meiner Corvette Z06 überlegen. Anhaltendes Schnellfahren ist wegen des dabei rapiden Reichweitenverlustes allerdings nicht zu empfehlen. Mit rund 60.000 € ist das Auto bezüglich den Beschleunigungsleistungen und dem gebotenen elektronischen Features recht günstig. Vom gebotenem Fahrzeugkonzept und der Qualitätsanmutung wiederum eher teuer.
    Derzeit sind die Batterien bei den E-Fahrzeugen der kostentreibende Faktor. Ansonsten ist ein E-Fahrzeug deutlich kostengünstiger herzustellen als eins mit Verbrennungsmotor. Und wie man der Präsentation von Elon Musk entnehmen kann, wird dort gerade heftig an diesem Kostenfaktor gearbeitet. Sollten hier noch deutliche Fortschritte erzielt werden, ist das mit Öko-Strom betrieben E-Auto nicht mehr aufzuhalten. Das haben auch die 2 größten Autokonzerne der Welt (VW und Toyota) erkannt und sind entsprechend eingeschwenkt. Aber bereits heute ist E-Mobilität durchaus praktizierbar und bereits konkurrenzfähig (wenn auch noch mit staatlicher Förderung).

    Wir stehen also an einer Zeitenwende und der Verbrenner ist auf den absteigenden Ast und wird in spätestens 20 Jahren verkaufstechnisch keine Rolle mehr spielen, da ein vernetztes E-Fahrzeug wesentlich einfacher zu regeln
    (z.B. ESP, Autonomes Fahren), wartungsfreundlicher (u.a. keine Ölwechsel mehr, o Schreck!!), langlebiger und umweltfreundlicher ist. Der Verbrenner - wird wie die Dampf- und Diesellokomotiven bei der Bahn - leider keine Zukunft mehr haben. Er hat sich dann so wie heute die Schreibmaschine, die Fernsehröhre oder die Telefonzelle einfach technisch überlebt.

  • Wie ist das eigentlich mit der kalendarischen Haltbarkeit der Akkus? Klar Tests über 10 15 20 Jahre sind schwierig aber der Tesla Roadster ist ja auch schon alt. Bei meiner letzten Recherche konnte ich dazu nichts rausfinden, außer dass z.B. Werkzeugakkus deren Zellen im gleichen Format voliegen aber natürlich eher auf viel Stormabgabe optimiert sind bei bestimmungsgemäßer Nutzung den doch recht frühen Alterstod sterben.
    Ansonsten gibts mMn. keine Fallstricke mehr bzgl. E Auto als Alltagswagen für Normalos.

  • Nach meinen Infos verlieren moderne Akkus pro Jahr etwa 1-2 % ihrer Speicherfähigkeit, wobei die Betriebsbedingungen (Temperatur, Ladezyklen und die max. Lade- und Entladeleistungen) eine Rolle spielen. Die maximale Entladeleistungen betragen bspw. bei den E3 DC Hauskraftwerken bei einem 6,5 kWh Akku max. 1,5 kW. Der erlaubte Temperaturbereich liegt dort zwischen +5 bis 35 Grad C. Im Haus geht es also temperaturseitig etwas moderater für die Akkus zu.
    Die Firma E3 DC in Osnabrück ist übrigens aus der ehemaligen Karosseriefabrik Karmann hervorgegangen.
    Übrigens wurden die letzten VW E-UPs als Neuwagen jetzt im September inklusive der Förderungen für E-Fahrzeuge für 11-12.000 € verkauft. Selbst bei den E-Fahrzeugen gibt es also hin und wieder Schnäppchen auch für den kleineren Geldbeutel.

  • E-Auto ist nett, und macht auf Kurz-und Mittelstrecken erst Recht Sinn.

    Für die Zukunft aber ausschließlich auf "Wunder Batterien" zu setzen, die aus Sand oder was auch immer für in unbegrenzter Menge vorhandenen Rohstoffen gemacht werden, ist zu einfach. Das gilt auch für das Eigenheim oder als Energiespeicher generell.

    Synthetische Kraftstoffe die Klimaneutral hergestellt werden, gibt es. Nur sind sie (noch) zu teuer, Herstellung bei ein paar Euro pro Liter. Die sind aber eigentlich die bessere Lösung: Keine seltenen Rohstoffe werden benötigt, nur überschüssiger Strom. Am einfachsten ist synthetisches Erdgas. Man kann es einfach tanken, in vorhandener Infrastruktur verteilen und speichern, und sogar für Fernverkehr und Luftfahrt nutzen.

    Elektro Mobilität macht trotzdem Sinn, vor allem im Kurzstrecken und Stadtverkehr.

    Technische Lösungen gibt es, der politische Wille fehlt. Mit einem klugen Mix ist 100% regenerative Mobilität machbar. Für mich ist da der Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen nicht weg zu denken. Siehe Lkw, Flugzeug und absolute Langstrecken Fahrprofile.

    Edit: Gasturbinen laufen zwar hervorragend mit Erdgas, aber wegen Gewicht der Tanks und Sicherheit würde man in der Luftfahrt wohl eher synthetischen flüssigen Kraftstoff nehmen. Geht aber auch.

    Mazda RX8 ロータリーエンジン - Rōtarīenjin

    Motor: :ams: XL 10W-40
    Getriebe: :rav: VSG 75W-90
    Achsgetriebe: :ams: Severe Gear 75W-90

  • E-Auto ist nett, und macht auf Kurz-und Mittelstrecken erst Recht Sinn.

    Für die Zukunft aber ausschließlich auf "Wunder Batterien" zu setzen, die aus Sand oder was auch immer für in unbegrenzter Menge vorhandenen Rohstoffen gemacht werden, ist zu einfach. Das gilt auch für das Eigenheim oder als Energiespeicher generell.

    Auf Wunderbatterien braucht man dabei nicht zu setzen. Aber dabei werden gerade deutliche Fortschritte erzielt, was Energiedichte, Umweltfreundlichkeit und Preis betrifft.
    Hier werden die Aussagen vom letztwöchigem Tesla Battery Day erklärt:

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    Beim Eigenheim ist man zu 100 % versorgt, sobald das bidirektional zu ladende E Auto verfügbar ist. Also in einem Zeitraum von den nächsten 5 Jahren. Mit der Stromreserve eines
    E-Autos kann ein üblicher Haushalt ca. 1 Woche mit Strom versorgt werden. Sobald sich die Wolken auch nur etwas auflockern kann über eine entsprechend große PV Anlage in relativ
    kurzer Zeit der Akku wieder aufgeladen werden. Nur in den 3 Wintermonaten könnte es eng werden. Aber auf der Welt ist es ja irgendwo immer Sommer und wenn man Öl und Gas in Leitungen
    rund um die Welt transportieren kann, sollte das mit Strom noch viel einfacher möglich sein.

  • @hartmut

    Ich hoffe du hast in deinen "Ökowahn" die Kalkulation deiner PV-Anlage richtig gemacht, wovon ich bei dir aber ausgehe.

    Ich kenne jetzt die Kosten für eine Nachrüstung nicht, nur die Kosten für den Aufschlag beim Neubau des Hauses vor 3 Jahren.

    Dort hätte das Haus mit PV ~10k mehr gekostet und mit PV und Batterie ~15-18k je nach Batterietyp.

    Zusätzlich kommt:

    - Höhere Gebäudeversicherung für die PV ( bei uns 17€ im Monat)
    - Jährliche Reinigungskosten damit der Wirkungsgrad der Panele erhalten bleibt ( ~60-150€)
    - Spannungswandler, welcher maximal 10 Jahre hält ~1000€ + Einbau

    Wir haben in unseren Einfamilienhaus monatliche Stromkosten von ~45€

    Also jährliche Kosten von ~540€. Wobei diese durch jährlichen Wechsel des Anbieters mit Wechselprämien von ~100€ reel noch geringer sind.

    Eine aktuelle Hausbatterie hat ihre Kapazität je nach Nutzung nach ca 8 bis 12 Jahren soweit reduziert, dass diese technisch bei unter 80% Ihrer Kapazität liegt.
    Der Spannungswandler wie schon geschrieben 10 Jahre
    Die PV Anlage je nach Fabrikat ~15 Jahre.

    Rechnen wir also in dem Modell mit einer Mischkalkulation von 12 Jahren:

    Auf 12 Jahre ergeben sich bei mir Stromkosten von 7.200€
    Rechnen wir also mal sehr optimistisch das sich die Stromkosten durch eine perfekte PV mit Akku auf 35% reduzieren:
    Dann ergeben sich auf die 12 Jahre Kosten von 2.520€

    Jetzt rechnen wir sehr einfach die 2.520€ Stromkosten + Investitionskosten von optimistischen 15.000€ = 17.520€ Kosten, versus 7.200€ reine Stromkosten ohne PV und sonstiges, also eine Delta von 10.000€.
    Hierauf schlage ich jetzt noch den Spannungswandler von 1000€, die Versicherungkosten von 2448€ auf die 12 Jahre und die Reinigungskosten lassen wir sogar mal weg...vielleicht kann man das selber machen.
    Somit erhöht sich das Delta auf ~13.500€.

    Das entspricht nicht der Realität, da hier nicht die Dynamik berücksichtigt ist schwinden Wirkungsgrad der PV Zellen und vor allem des Akkus, somit nimmt die Effektivität der Anlage von Jahr zu Jahr ab, besonders wenn die Platten nicht gereinigt werden, hierdurch sinkt also der Eigenanteil an erzeugten Strom, wodurch sich die zugekauften Stromkosten nochmals erhöhen.

    Nach diesen 12 Jahren ist die Anlage also mit 13.500€ im Minus und dabei technisch jedoch schon kurz vorm Exitus, es kommen also Kosten für die Entsorgung der Platten und des Akkus, so wie natürlich die Neubeschaffung und Installation.

    Das ist nur meine Berechnung, für meinen Fall und bei mir hat sich eine PV, egal in welcher Konstelation nicht im entferntesten Ansatz jemals gerechnet.

    Vielleicht machst du es ja aber auch aus idiologischen Gründen.

    Mercedes CLS 500 M278 :rav: 8,5 Liter VST 5W-40 + 200ml :aroi: 9200V2
    BMW M140i F20 nächster Ölwechsel in der Planung

  • Stroky:

    Ein paar von deinen getroffenen Aussagen sind richtig, in manchen Punkten liegst du m.E. aber auch deutlich daneben.

    Vorab: In den letzten drei Jahren haben sich die Preise bei PV Anlagen für Module und Speicher deutlich gesenkt.

    Doch im Einzelnen:

    - Die ersten vor 20 Jahren installierten PV Module in unserer Nachbarschaft haben heute noch eine 50-60 % Ertragskraft
    - Gereinigt wurden diese dabei in unserer Nachbarschaft im Laufe der Jahrzehnte nie. ( lokale Vorschrift: Satteldach 35 °)
    - Richtig ist, das die Lebensdauer von Wechselrichtern aktuell mit 12 Jahren angesetzt wird.
    - Bei mir beträgt der jährliche Versicherungsmehraufwand für die PV Anlage 19 € per anno und nicht 17 €/mtl.
    - In das Netz einspeisen lohnt sich bei neu installierten PV Anlagen bei einer aktuellen Vergütung um 8,5 Ct/kWh nicht wirklich.
    - Rentabel wird eine PV Anlage derzeit nur bei hohem Eigenverbrauch, da man aktuell ja 27-30 Ct pro kWh zahlen muss.
    - Wichtig ist auch die richtige Dimensionierung der Anlage, die man hier: https://www.e3dc.com/konfigurator/ vornehmen kann.
    Bei einer Autarkierate von rund 80 % erhält man hierbei je nach Anbieter meist das beste Kosten-Nutzen Verhältnis
    - Ein Rentner Stromverbrauchsprofil (hoher Stromverbrauch mittags) ist übrigens beim Sparen sehr hilfreich.
    - Man darf nicht blind den Solarteuren vertrauen, die einem immer noch 10 kWp Anlagen verkaufen wollen, was zur Zeit
    der hohen Einspeisevergütung und der EEG- Förderungen vor Jahren auch richtig war.
    - Meine Anlage ist so konzipiert, dass sie unter idealen Umständen nach rund 12 Jahren ihren Preis wieder eingespielt hat.

    Ok, die Zukunft wird es letztlich zeigen, wie es kommt. Hängt ja auch stark von der Preisentwicklung des Stromes ab.
    Aber ein gutes Gefühl gibt es kostenlos dazu, nämlich beim Ausfall des Stromnetzes immer noch über eigenen Notstrom
    verfügen zu können. Außerdem kann man an das E3 DC Hauskraftwerk ein Notstromaggregat anschließen und so im Winter
    das ganze Haus an allen Abnahmestellen mit Strom versorgen, falls die Sonne sich dann mal länger nicht blicken lässt.

  • Hi Hartmut.

    Dann hast du ja richtig Glück mit deiner Versicherung.

    In meinen Fall lag die günstigste PV-Police bei 70€ im Jahr on top, die war von den Bedingungen jedoch so unschön..das die spannenden erst ab ~120€ los gingen. Zusätzlich dazu kam noch ein Aufschlag in der Haftpflicht, welche unbedingt zu empfehlen ist/war.

    Wie du ja schon schreibst sind die Anlagen in der Nachbarschaft bei 50% Ihrer Ertragskraft, was natürlich sehr wenig ist und gerade in den Wintermonaten quasi nichts mehr an Stromerzeugung ermöglicht und genau hier liegt der Knackpunkt. In dem Zeitraum wo der größte Verbrauch stattfindet, leisten die PV Anlagen am wenigsten Ertrag...mit alten Modulen wird es nicht besser im Winter ;)
    Hätten deine Nachbarn auch einen Akku, wäre in dieser Zeit also schon der zweite durch bzw. selbst dieser wäre schon fast am Ende seiner Zeit, dann haben wir also nicht nur kaum noch Ertrag durch die PV, sondern auch Kosten von über 10.000€ on Top, was wiederum in vielen Fällen die Stromkosten ohne PV entsprechen sollte ;)

    Ja es kann sich amortisieren und ja das Nutzungsprofil ist sehr wichtig, Rentner und intelligent Nutzen wenn Strom erzeugt wird, jedoch geht man hier eine Wette ein und man läuft im besten Fall auf 0€ raus oder auf 10-15 Jahre in ein leichtes wirklich leichtes +.
    Man hat sich dafür jedoch Nachteile eingekauft, räumlich, optisch und wenn man es richtig macht schränkt man seine Lebensqualität ein (nein der Trockner darf erst morgen Mittag an, nicht jetzt Abends ;-))

    Ich würde die 15-20k Euro Investitionskosten lieber vernünftig an der Börse anlegen als mit Glück auf 0€ rauszukommen, wenn die PV Anlage dazu angeschafft wurde Geld zu "sparen".

    In meinen Fall und auch im kompletten Bekanntenkreis wäre keiner nur Ansatzweise auf in die Gewinnzone gekommen...das selbe gilt für die völlig ineffizienten Wärmepumpen..aber das ist ein anderes Thema.

    Jeden den ich kenne der einen Speicher bei sich hat, berichtet mir das dieser in den Wintermonaten nie gefüllt wird und das trotz überdimensionierter Anlagen auf dem Dach ;)

    P.S. wo ich deutlich daneben liege, kannst du mir gerne noch zeigen :)

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  • Wo du deutlich daneben liegst ist bspw. deine Aussage, dass ein neuer Akku 10.000 € on Top kostet. Es ist nicht einmal mehr die Hälfte.
    Außerdem sind 50% Ertragskraft für eine 20 Jahre alte und abgeschriebene Anlage eher viel, da jede kWh dann ein Reingewinn darstellt.
    Man muss den Wäschetrockner auch nicht erst einschalten, wenn die Sonne scheint, sondern kann es jederzeit, denn dann läuft er eben
    mit Strom aus dem Akku. Früher wurde man aufgerufen, den billigeren Nachtstrom zu nutzen, den es aber heute auch auf Grund von
    PV-Anlagen so nicht mehr gibt. Diese vielleicht noch anerzogene Verhaltensweise ist natürlich heute eher kontraproduktiv.
    Informiere dich bitte einmal über die aktuelle Entwicklung bei den Akkus und deren Preise für Haus und Auto. Siehe meine obigen Link
    vom Tesla Battery Day.

  • Hartmut, bitte einmal genau lesen.

    Die 10.000€ für den Akku bzw. besser gesagt Akkus beziehen sich auf die 20 Jahre deiner Nachbar, somit entspricht das der Summe von 2 Akkus und damit liege ich genau richtig und nicht falsch! (inkl. Entsorgung, Montage und De-Montage)

    Richtig, der Trockner kann auch so laufen, jedoch nur wenn der Akku vorhanden ist bzw. geladen ist. Was ist Winter z.B. nicht der Fall ist abends oder morgens!

    Ich kenne die aktuellen Entwicklungen, das nützt jedoch nichts weil wir über den aktuellen technischen Stand sprechen, welcher ja auch bei dir verbaut ist.

    Dann machen wir doch nochmal eine ganz ganz einfache Rechnung.

    Du sagst nach 12 Jahren amortisiert sich deine Anlage.

    Das heißt du hast noch ganze 3 Jahre, statistisch gesehen wo du einen Gewinn erzielen kannst.

    Wenn du also Glück hast und alles aufgeht, dann reden wir hier über eine Summe, welche auf die Nutzungsdauer gesehen bei 10-20€ pro Monat weniger Kosten hinausläuft.

    Halten wir also fest

    - Es besteht eine hohe Chance das es sich nicht amortisiert
    - Es besteht eine Chance das du auf 0€ rausläufst
    - Es besteht eine kleine Chance das du Gewinn erzielst
    - Es besteht eine große Umweltbelastung ( Akkuerzeugung, Entsorgung, PV Erzeugung und Entsorgung)

    Und jetzt das wichtigste:

    Du gehst also all diese ungewissen Faktoren ein um runtergebrochen bei einer kleinen Summe ... 10-20€ im Monat Spareffekt zu liegen!

    Das entspricht dann, bei einer angenommen Investitionssumme von 15.000€ einer wahnsinnigen Verzinsung von 1-1,5%

    Sorry Harmut, aber für mich ist dieser Hebel einfach viel viel zu klein als das ich dafür überhaupt einen großen Aufwand betreiben würde.
    Wenn die monatliche Summe so wichtig wäre, dann tuts auch der Verzicht auf das Bier im Biergarten.

    Es steht also ein hoher Aufwand, sowohl materiell als auch finanziell auf der Seite, für einen evtl. sehr geringen "Spareffekt".

    Beim Auto würde auch keiner den Deal eingehen, eine Ausstattungsvariante zu wählen, welche 15.000€ mehr kostet und mir evtl. nach 12-13-14-15 Jahren 2 Liter weniger Verbrauch beschert...aber das tolle Extra muss dann auch nach 15 Jahren wieder getauscht werden...sonst bleiben es nur 0,7 Liter Vorteil.... ;)

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    BMW M140i F20 nächster Ölwechsel in der Planung

  • Du hast mich schlicht nicht richtig verstanden. Es geht mir nicht um Gewinn sondern primär um Eigenständigkeit.
    Wenn im Rahmen der Corona - oder bspw. einer neuen Ölkrise die Strom -und/oder Kraftstoffversorgung unterbrochen
    wird, habe ich weiterhin Strom und bleibe mobil. Zukünftige Strompreiserhöhungen treffen mich nicht mehr wirklich.

    Rendite erziele ich auch wo anders (u.a. Börse). Geld auf einem Bankkonto ist derzeit hingegen ein absolutes Negativ-
    geschäft. Mit Immobilien bin ich hinreichend versorgt. Also kann ich versuchen in Bezug auf vielleicht kommende Krisen
    etwas autarker zu werden. Und eine richtig konzipierte PV Anlage kann sich selber tragen. Als großer Renditebringer ist
    sie weniger geeignet. Eher kann Sie etwas zum eigenen grünen Gewissen beitragen, denn immerhin erspart nahezu jede
    private PV-Anlage auf dem Hausdach über ihre Lebensdauer mehr als 100.000 kWh aus Kohle- oder Atomstrom.

    Unverkennbar wird aber auch deine negative und auch nicht objektive Grundeinstellung gegenüber Solarstrom, indem du
    in dem Zusammenhang überhöhte Kosten und zu kurzfristige Lebensdauer der Anlagenteile unterstellst. Vor 20 Jahren
    waren PV Anlagen zugegebenermaßen sehr teuer und eigentlich nicht rentabel. Daher gab es damals eine unwirtschaftlich
    hohe Einspeisegebühr von über 50 Ct pro kWh. Finanziert wurde das über die EEG Umlage um die Entwicklung dieser Technik
    voranzutreiben. Es war damals der politische Wille dazu vorhanden.
    Heute kann eine richtig dimensionierte PV Anlage eine selbst genutzte kWh für unter15 Ct erzeugen, wenn man die Strom-
    menge durch die Kosten teilt. Natürlich dauert es ein wenig, bis man die Investition wieder eingespielt hat. Aber unsere
    Stromversorger sehen durch die Eigenversorgung mit Speicher aktuell ihre Felle davonschwimmen. Das hatte ich ja
    bereits weiter oben ausführlich beschrieben. Und nicht alle, die sich jetzt noch eine PV Anlage auf das Dach schnallen lassen,
    können schlicht nicht rechnen. Aber natürlich besteht auch keine Verpflichtung dazu.

  • Ich bin im Moment auch am Überlegen, meine Infos hab ich vom Photovoltaik-Forum, da werden fast alle Fragen von PV Eigentümern beantwortet, sehr empfehlenswert.
    Die FAQ fängt schon gut an:

    Willkommen im PV-Forum (Stand 28.09.2020)

    eine maximal große Anlage - es gibt keine "10-kWp-Grenze"! - mit vergüteter Überschusseinspeisung OHNE Solarstrom-SPEICHER bringt den größten Nutzen und Gewinn! Das bestätigt die Verbraucherzentrale NRW.

    Speicher "sind wie 100km Umweg fahren um beim Tanken 2ct/l zu sparen" (Zitat mdonau), vernichten und kosten Geld und ca. 20% Strom, sparen aber weder Geld noch Strom. Das gilt selbst für Förderprogramme der Länder die mit mehreren Tausend Euro Investitionszuschuss locken aber fiese(!) Haken haben.


    Wenn ich so eine Anlage ohne Speicher mit meinen zwei großen Dächern Pi mal Daumen durchrechne komme ich mit der garantierten 20 jährigen Einspeisevergütung auf nicht ganz 10000€ Gewinn. Versicherung, Reparaturen, Wartung, Reinigung aber auch Stromkosten ohne PV Anlage ausgeschlossen.
    Auf ein E Auto hab ich aber keine Lust und auf den Ärger und hin und her mit der PV Analage auch net.

  • Ich bin im Moment auch am Überlegen, meine Infos hab ich vom Photovoltaik-Forum, da werden fast alle Fragen von PV Eigentümern beantwortet, sehr empfehlenswert.
    Die FAQ fängt schon gut an:

    Willkommen im PV-Forum (Stand 28.09.2020)

    eine maximal große Anlage - es gibt keine "10-kWp-Grenze"! - mit vergüteter Überschusseinspeisung OHNE Solarstrom-SPEICHER bringt den größten Nutzen und Gewinn! Das bestätigt die Verbraucherzentrale NRW.

    Der unterstrichene Satz mag in der Vergangenheit noch gestimmt haben, heute ist er aber schlicht falsch, da die Vergütung für eingespeisten Strom jeden Monat, in dem eine Neuanlage ans Netz geht, geringer wird. Daher sei das Ganze einmal an 2 extremen Beispielen mit und ohne Speicher erläutert:

    Eine PV Anlage mit 10 kWp kostet heute durchschnittlich einschließlich eines neuen Wechselrichters nach ca. 10 Jahren und 2000 € für Versicherung und sonstige Reparaturen über die Laufzeit von 20 Jahren etwa 15.000 €. Geht diese noch in im Oktober 2020 ans Netz, so wird jede kWh mit ca. 8,5 Ct vergütet. Vor 20 Jahren waren es noch über über 50 Ct.
    Diese 10 kWp Anlage erbringt über 20 Jahre etwa 200.000 kWh. Würde man alles einspeisen, entspräche das einer Vergütung von 17.000 € 0der einem Überschuss von 100 € im Jahr.

    Erweitert man diese PV- Anlage nun um einen passenden Speicher, so verteuert sich das ganz um ca. 10.000 €. Kann man damit aber den gesamten Strom nutzen, so berechnet sich der Gewinn aus dem aktuellen Strompreis (ca. 30Ct/kWh) x 200.000kWh, also 60.000 €. Damit ergäbe sich ein Überschuss von 35000 € oder 1750 €/anno.

    Noch ein paar Anmerkungen dazu:

    Die hier genannten Zahlen sind aktuell offiziellen Verrechnungswerte, mit denen u.a. auch seitens des Finanzamtes gerechnet wird. (Bis auf den Strompreis, der dort noch mi 20 Ct/kWh taxiert wird.)

    Bei beiden Beispielen handelt es sich um Extremwerte. Ohne Speicher wird üblicherweise auch eine Eigenstromnutzung von 25 % erreicht und mit Speicher keine 100%, sondern Werte um die 80%.

    Der optimale Kompromiss zwischen Kosten und Nutzen wird von mehreren Faktoren bestimmt, wie die Größe des Eigenverbrauches, dem eigenen Verbrauchsprofil (Rentner sind tagsüber öfter beim Kochen daheim wenn die Sonne scheint) und natürlich, ob man ein E-Fahrzeug mit "intelligenter" Wallbox benutzt, die allen überzähligen Strom ins Auto leitet.
    Hier muss jeder die für sich zutreffenden Umstände berücksichtigen und der alte Rat der Solateure aus der Zeit der hohen Einspeisevergütungen, dass mit der Größe der Anlage auch der Profit steigt, ist heute so nicht mehr zutreffend. Gute Beratung ist leider auch nicht überall gegeben, weshalb ich in diesem Zusammenhang noch einmal auf den E3 DC Konfigurator im Link aus einem früheren Post verweisen möchte.

    Eine fixe 10kWp Grenze hat es nie gegeben, dennoch hat sie sich in den Köpfen eingebürgert, da oberhalb dieses Wertes die Einspeisevergütung herabgestuft wurde und es Nachteile bezüglich der EEG Umlage gab.

  • Du nimmst eine 10KWp Anlage als Grundlage, die ist zu klein, dass sagt der Satz doch schon. Kurz und gut: Nimmst du als Normalo (ohne E Auto mit Gas Heizung) die Kohlen für den Speicher und investierst sie in mehr KWp kommst du deutlich besser weg.
    Bei mir hab ich an 22-28KWp gedacht, eine möglichst hohe Eigenstromnutzung ist doch auch Quatsch, besser ist wenn die Anlage soviel Strom produziert, dass übertrieben gesagt selbst nachts noch genug rauskommt für einen Selbst.

  • Wenn deine Anlage noch im Oktober ans Netz geht, bekommst du bei deiner Anlagegröße ganze 8,4 Ct für jede eingespeiste kWh. Sollte es aber bis April 2021 dauern, werden es nur noch um 7,7 Ct/kWh sein. "Nachts" bezahlst da aber selbst mit einer 1000 kWp Anlage immer 30Ct/kWh (Tendenz steigend!).
    Auch ohne tiefer in die Mathematik einzudringen, kann man deutlich erkennen, dass sich ein Speicher in der dem Eigenverbrauch angepassten Größe immer lohnt. Nicht ohne Grund, wollen die Stromkonzerne ein Ausbau der PV-Anlagen ohne Speicher, denn Strom selbst für 8Ct/kWh zu beziehen und für 30Ct dem Erzeuger und anderen zurück zu verkaufen, ist ein lohnendes Geschäftsmodell. Wobei die Stromkonzerne den Strom selbst um die 3 % beziehen und die Differenz von 5Ct von den anderen Stromendverbrauchern über die EEG Umlage bezahlt werden. Das bedeutet, je mehr du selbst einspeist, desto teurer machst du dir und anderen den Strom, den du über das Netz beziehst.

  • Ja, meine Anlage schaltet bei Stromausfall auf Inselbetrieb, aber das nur nebenbei.

    Ansonsten sind die Zahlen aus deinem Link nicht mehr aktuell und ich zweifele auch an, ob sie letztes Jahr überhaupt zutreffend waren.
    Aktuell liegen die Preise wie folgt:
    - Mehrpreis für einen Speicher im Haus ca. 500 €/kWh, im Auto aktuell um 300 €/pro kWh. Tendenz in beiden Fällen deutlich sinkend.
    - Preise für Solarpanelen liegen aktuell auch bei ca. 500 €/kWp. Für den Unterbau, Montage und Verkabelung zusätzlich nochmals ca. 400 €/kWp.
    - Für Wechselrichter und Anschluss und das benötigte Gerüst kommt ein Pauschalbetrag von ca. 3000 € dazu.
    (Sämtliche Preise sind natürlich grob geschätzt und stark vom jeweiligen Anbieter abhängig. Sie basieren auf den mir unterbreiteten Angeboten)
    - Die Einspeisevergütung ist in den letzten 2 Jahren für Neuanlagen um rund 30 % gesunken. (Siehe erste Anlage)
    - Der Strompreis dafür um knapp 5% gestiegen.


    Beispiel:
    Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht ca. 3600 kWh/a an Strom und bezahlt dafür ca. 1400 €/a. Ein passender Speicher für diesen Haushalt
    kostet ca. 3500 €. Das entspricht den Kosten von 2,5 Jahren und nicht 10-15 Jahren, wie es in deinem Link heißt. Durch den Speicher steigert man
    aber den Eigenverbrauch um rund 55%, nämlich von 25 auf 80 %. Damit spart der Speicher rund 1980 x (30-8) Ct/a = 436 €/a. Tendenz steigend,
    da die Differenz zwischen dem zu bezahlenden Strompreis und dem Vergütungspreis immer größer wird.
    Aber schon heute hat sich damit der Speicher nach 8 Jahren selbst bezahlt. Ausgelegt sind sie für 20 Jahre, so dass ein Speicher 12 Jahre lang
    rentabel ist. In Zukunft würde der Speicher sich noch mehr rentieren, wenn die EEG Novelle 2021 nicht den Einsatz von Speicher für dann künftige
    Anlagen ab nächsten Sommer unterbinden bzw. unrentabel machen würde. (Ist aber aktuell noch nicht Gesetz.)

    Wie ein Speicher in der Praxis arbeitet, zeigt das zweite Bild!

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