Automobilindustrie - Wirtschaft

  • Folgendes ist mal wieder ein Paradebeispiel, wie empfindlich die Wirtschaft ist.
    BASF baut 6.000 Stellen ab, und gleichzeitig wird den Anlegern eine höhere Dividende zugesagt.

    Das "müssen" die machen, damit die Anleger nicht abspringen. Denn wenn die angelegten Gelder entzogen werden, würde BASF zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Die Kettenreaktion wäre nicht auszudenken...
    Gute Miene zum bösen Spiel könnte man es nennen.

    Zitat: "BASF stimmt die Anleger auf schlechtere Zeiten ein. Besonders für einen Großkunden des Chemiekonzerns sieht Vorstandschef Martin Brudermüller schwarz. Die Aktionäre will der Konzern gleichwohl mit der Aussicht auf weiterhin steigende Dividenden bei der Stange halten."
    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/au…-a-1278903.html

  • Ja der Vergleich mit dem Kartenhaus ist sehr treffend. Das ist seit vielen Jahren auch mein Gefühl. Allerdings muss man sagen, dass dieser überschäumende Wohlstand auch absolut unnormal ist. Ich würde also nicht sagen, dass man in die Armut abstürzt, sondern es wird sich über kurz oder lang wieder ein wenig normalisieren.
    Genießen wir es also, so lang es dauert. Es wird nicht ewig so weiter gehen können mit diesem auf permanentes Wachstum ausgelegte Leben.
    Beste Grüße Jörg.

    Einmal editiert, zuletzt von knork (16. August 2019 um 11:03)

  • Der ganz otto-normale Durchschnitt bekommt eher weniger von dem überschäumenden Wohlstand oder dem Wachstum ab. Der hat aber auch sicher keine Anteile bei BASF, sondern arbeitet höchstens dort oder eben auch bald nicht mehr.

    Dass es der Autoindustrie angeblich so schlecht geht, liest man schon seit etlichen Jahren.

  • Nein, ich bin tatsächlich der Meinung, dass der Wohlstand zumindest hier in Deutschland so gut wie alle Menschen erreicht hat. Selbst die Menschen, die auf soziale Zuwendung angewiesen sind. Es sitzt niemand in einer kalten Wohnung und leidet Hunger, wer das nicht will. Man muss halt immer schauen, was um uns herum passiert. Als ich vor Jahren mal in der Slovakei Urlaub mit dem Motorrad gemacht habe, war ich komplett überrascht und überfordert damit, dass ich um Bratislava herum große Slumsiedlungen gesehen habe.
    Es geht uns verhältnismäßig sehr gut. Man kann sich natürlich auch mit den Superreichen vergleichen. Aber das macht irgendwie keinen Sinn. Ein schlechter Maßstab.

  • ...sondern es wird sich über kurz oder lang wieder ein wenig normalisieren.

    Also das sehe ich gänzlich anders.
    So wie ich das beobachte, werden wir den Punkt des normalen direkt überspringen und in die bundesweite Armut fallen.
    Was derzeit überall abgeht, ist der blanke Wahnsinn. Das ganze System wird seit Ewigkeiten künstlich am Leben gehalten, und derzeit können wir die ersten kleinen Lawinen sehen, diese in nicht allzu ferner Zukunft die große Gipfel-Lawine auslösen wird.

    Dass es der Autoindustrie angeblich so schlecht geht, liest man schon seit etlichen Jahren.

    Ja gut, die konnten schon immer rumheulen, genauso wie sie mit dem Stellenabbau drohen, wenn ihnen etwas nicht passt.
    Den Zulieferern geht es aber schon länger nicht mehr so gut. Und aktuell erleben wir Entlassungswellen in allen Branchen, besonders im Automobil-Sektor.

    Es sitzt niemand in einer kalten Wohnung und leidet Hunger, wer das nicht will.

    Auch hierbei habe ich einen völlig anderen Einblick in unsere Gesellschaft. Die Armut nimmt unaufhaltsam zu.
    Dass es allen so gut geht usw., ist eine völlige Illusion. Genauso, dass Deutschland ein reiches Land sei...das war vor 10-20 Jahren vielleicht noch so.
    Deutschland lebt seit Jahren auf Koks, sinnbildlich. Es läuft ja mittlerweile jeder Mist über Kredite & auf pump.
    Eine stabile Wirtschaft mit echtem Kapital bzw. echter Wertschöpfung gibt es schon lange nicht mehr.


    Aus meiner Sicht ist der nun eintreffende Beginn des realen Abbaus nicht mehr aufzuhalten. Es wird ab jetzt zusehends gravierender, gerade auch, weil nun so langsam der Winter immer näher rückt.
    Wie ich im Thema Dieselskandal: VW Konzern bereits schrieb, war dies aber abzusehen. Die ersten Anzeichen wurden vor über 10 Jahren gemeldet.

    Ich hoffe, dass ich mich irre. Doch es sieht nüchtern betrachtet aktuell alles andere als rosig aus.

  • Jep.
    Ist dabei die Frage, wer von euch sich ebenfalls mit den Wirtschaftslagen befasst?!
    Wie Du aus dem News-Bereich weißt, durchforste ich regelmäßig die Neuigkeiten und dabei kommen auch Infos vor, diese ich hier nicht eintrage, weil es da rein um Börsen-Kram geht (also Wirtschaft pur).

    Es gibt vieles, was ihr gar nicht mitbekommt.

  • Mal ein Beispiel:

    01.08.2019

    Quelle: http://www.econo.de/aktuelles/arti…-prognose-7362/


    Sowas z.B. teile ich hier nicht mit, weil es mit dem Öl selbst nichts zu tun hat.
    Und so gibt es weitere Beobachtungen, diese Du bzw. ihr gar nicht mitbekommt: https://www.ariva.de/news/kursverlu…etrolub-7745287

  • Börsenkram hat für mich relativ wenig mit Wirtschaft zu tun. Jedenfalls nix mit realer Wirtschaft, die auf Angebot und Nachfrage basiert. Es ist nix anderes, als Geldschieberei, Spekulation und Bauernfängerei. Leider oft mit fatalen Auswirkungen für einzelne Betriebe oder Anleger. Aber Naja, wer die schnelle Kohle will, wird die nicht ohne Risiko bekommen.
    Die Börsen haben viel zu großes Gewicht. Und ja, es wird einen nächsten Chrash geben. Das ist ja aber auch abzusehen. Das geht ja nun schon länger so. Aber soll ich mir drüber jetzt das Hirn zergrübeln? Ich habe null Einfluss drauf.
    Wenn ich von Wohlstand spreche, dann schaue ich mir die Menschen an. Hier liegt keiner am Straßenrand und verhungert! Im Gegenteil. Da macht der übergewichtige Sozialhilfeempfänger in der Kneipe den Hungerleider, dreht sich das 4. Bier für 3 Euro rein, packt die nächste Schachtel Zigaretten für 5 Euro aus und erzählt von den Sachen aus dem Flachbildfernseher für 1000 Euro, die er nicht versteht und weswegen er jetzt seine Waffe für 1000 Euro zieht und jemanden weg ballert.
    Wir sind nicht arm. Jedenfalls nicht, was Sachdinge angeht. Wir werden aber immer ärmer im Kopf. Die Dorfgemeinschaft, die es vor 30 Jahren noch ganz selbstverständlich gab, die gibt's nicht mehr. Jeder denkt, er müsse mit dem Arsch an die Wand kommen und sich um seinen eigenen Vorteil kümmern. Aber das ist nicht richtig. Dadurch zerfallen soziale Strukturen. Dafür gibt's dann gepflegte, langweilige Vorgärten. Das macht mir deutlich mehr Gedanken, als ein bevorstehende Börsencrash, der sicher kommen wird. So wie die zahlreichen davor...

  • Börsenkram hat für mich relativ wenig mit Wirtschaft zu tun.

    Das ist aber nicht ernst gemeint?
    Die Börse finde ich persönlich als absolut negativ, weil Zocker-Basis (Spielkasino) für Konzerne.
    Doch kann man nicht abstreiten, dass die Börse einen direkten Einfluss auf die Wirtschaft hat.

    EDIT
    Dir geht es um echte Wirtschaft.
    Klar, die Börse hat nichts mit echter Wirtschaft zu tun, sondern ist rein ein Kasino für Zocker.
    Investitions-Gemeinschaften gehen auch ohne Börse. :daumen:

  • Ja klar hat sie einen direkten Einfluss! Sie hat sogar deutlich zu viel Einfluss. Erwirtschaftet wird das Geld aber anderswo. Und das ist die reale Wirtschaft. Reale Angebote und Nachfrage. Keine Spekulation oder Produktion auf Halde und Kauf mit Geld, das man nicht hat, nur damit der Kofferschwenker befriedigt wird. Ja, du hast recht, wenn man das zugrunde legt, dann sieht es ganz schlecht aus, im Vergleich zu jetzt. Aber auch dann wird hier bei uns niemand verhungern.
    Ich bin erst dann arm, wenn ich nix mehr zu essen habe. Meine Meinung.

  • Also wir merken es schon das weniger Aufträge von der Automobilindustrie bei uns hereinkommen, bereits seit letztem Jahr. Es ist jetzt nicht kritisch, im Vergleich zu den Jahren davor aber schon deutlich spürbar. Letztes Wochenende habe ich auf dem Spielplatz einen ehemaligen Arbeitskollegen aus einem Globalen Chemie/Pharmakonzern getroffen. Haben ein wenig smalltalk gehalten, er meinte bei ihnen geht immer mehr über Leiharbeiter, auf kosten des Stammpersonales bzw. es werden kaum noch Leute eingestellt. Diesen Eindruck habe ich auch von anderen Unternehmen, was ich so mitbekomme.

    Es ist natürlich auch immer eine Frage der Wahrnehmung, bzw. in welchem Umfeld man sich da bewegt. In den Führungsetagen wird man weniger sorgen haben als beim Fußvolk. Die Schere zwischen arm und reich geht aber gefühlt immer weiter auseinander. Ein gutes Beispiel ist z.B. meine persönliche Familiensituation. Bei uns ist es das "klassische" Modell das ich der "Versorger" bin und meine Frau auf Teilzeit heruntergegangen ist. Meine Frau arbeitet als Assistenz in einem Medizinischen Beruf. Dort gibt es zwar auch Tarifverträge, allerdings sind diese nicht verpflichtend für private Praxen. Dementsprechend wird auch meistens nicht mehr bezahlt als bezahlt werden muss.
    Mittlerweile erwirtschafte ich 3/4 unseres Haushaltes, vor wenigen Jahren war es noch 2/3. Ich bekomme halt durch Tarifvertrag regelmäßig mehr, habe jährliche Sonderzahlungen die auch mal höher ausfallen können usw. Was meine Frau da an Weihnachsgeld bekommt ist schon fast einfach ein besseres Trinkgeld. Selbst wenn sie Vollzeit arbeiten würde hätte ich deutlich mehr Brutto Netto als sie Netto Brutto (ich bin übrigends nicht studiert). Schon krass wenn man das so mal vergleicht. Ich habe einen "lockeren" 8 Stunden Tag und sie würde morgends um 7 aus dem Haus gehen und Abends um 7 heimkommen bei einem vergleichsweise Hungerlohn.

    Audi A3 1.8 TFSI Ambition (CDAA) :she:  Helix Ultra 5W-40 + :nepr:
    Seat Toledo 1.2 TSI (CBZA) :she: Helix Ultra 5W-40

  • @Venum
    Diese Leiharbeitsgeschichte ist eine der Auswirkungen der Börse. Das Produktionsvolumen schwankt je nach "Bedarf". Prognosen, Quartalszahlen usw.
    Das hat sich inzwischen durch gezogen bis hinunter zum kleinen Handwerker, der irgendwie bei einer börsennotierten Firma direkt oder als Sub beauftragt ist. Selbst die haben Schwierigkeiten, an Leute zu kommen.
    Beim Vergleich von arm und reich muss man halt immer schauen, mit wem man sich vergleicht. Unter den Blinden ist der einäugige ja bekanntlich König.
    Nee, im Ernst. Ich vergleiche mich nie mit Leuten, die mehr haben als ich. Das birgt Potential für Unzufriedenheit. Da habe ich keinen Bock drauf. :)

  • Vorherzusagen, dass etwas passieren wird, ist in etwa so wie vorherzusagen, dass am Abend die Sonne untergeht und am Abend wieder auf.
    Im Winter ists dann eben sehr viel länger dunkel als im Sommer.

    Vielleicht wäre ein Verbrennerverbot dann gar nicht sooo übel, weil lieber ein Ende mit Schrecken...dann kann sich alles neu formieren.

  • Ist dabei die Frage, wer von euch sich ebenfalls mit den Wirtschaftslagen befasst?!
    Wie Du aus dem News-Bereich weißt, ...
    Es gibt vieles, was ihr gar nicht mitbekommt.

    Natürlich!

    Nur mit der pauschalen Aussage, das wir vieles gar nicht mitbekommen, ist übertrieben!

    his:Mazda CX30,BJ2020 2.0 Sky-X,4 Zyl Kompressor 180 PS,Automatik,M-Hybrid, 5W30 Mazdaöl

    hers:Volvo C30,BJ 2007 2.4i,5 Zyl Sauger 190 PS,Automatik, 5W40 Polytechöl :service:

  • Ich hatte ja auch geschrieben, dass ihr "vieles" und nicht "gar nichts" nicht mitbekommt.

    Und ja, ihr bekommt vieles einfach nicht mit, weil ihr nicht regelmäßig nach gewissen Dingen schaut. Was ich euch auch nicht zum Vorwurf mache.
    Doch eben maße ich mir dann an, einen besseren Überblick zu haben.

    EDIT
    Ok, WIRI, wie Du Dich im einzelnen informierst, kann ich nicht wissen. Daher entschuldige bitte meine Verallgemeinerung. Meine Aussage war eher auf das ganze Forum bezogen, weil solche Themen eben meist nicht das große Interesse erzeugen.
    Natürlich gibt es unter euch einige Interessierte, diese sich ebenfalls für tiefergreifende Wirtschaft begeistern.
    Mein Fehler, nehme ich auf meine Kappe.